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Weitraer Advent

Ein guter Anlass, ins Waldviertel zu fahren! Noch dazu, wo am ersten Adventsonntag das Wetter auch voll mitgespielt hat – eine richtige Mischung von Spätherbst (dichter Nebel in Zwettl) und Vorahnung des sicher bald einmal kommenden Winters (am 1. Dezember mit den ersten Schneeflocken in Karlstift und sogar in Groß Gerungs).

Dazu ein Gipfel – Johannesberg

Diesen historischen Berg haben wir schon mehrfach von Weitra oder St. Martin oder St. Wolfgang aus erwandert. Diesmal war es nur eine kleine Runde von Harmannstein aus. Dabei pfiff uns der Föhnsturm nur so um die Ohren, und zugleich hatte es in den Talorten des Waldviertels mehr als 10 Grad plus. Kurzwanderung – auf dem Asphaltstrasserl durch den an der Südseite des Berges locker gereihten Ort, im folgenden Wald wirklich das in der Karte verzeichnete Wegkreuz entdeckt (obwohl gut zwischen Fichtengrün getarnt), dort gleichsam auf einem alten Burgweg hinauf zur gotischen Kirche neben den Gipfelblöcken – der Johannesberg war tatsächlich Standort einer Kuenringerburg: 1162 urkundlich, die Burg Hadmars II. (das Dörfchen hieß damals Hadmarsstein) in den Auseinandersetzungen mit den babenbergischen Landesherren um die Vorherrschaft im Waldviertel zerstört, die Kirche wohl als ehem. Burgkapelle1381 ausgebaut.

Als Draufgabe – der Nebelstein

Der Vormittag war noch zu früh, um mit dem Wandern (oder besser Bummeln) aufzuhören, daher ritschratsch über Harmannschlag zum Nebelstein gewechselt. Nur kurz hinauf zu den Gipfelblöcken – das Land ringsum schon im einförmigen Licht und Farbton der späten Jahreszeit, die nur darauf wartet, vom Raureif oder Neuschnee verzaubert zu werden (dann ist das Wandern im Waldviertel wieder ein reizvolles Erlebnis). Aber doch einen Ausblick wert – am südlichen Horizont türmten sich die Wolken der Föhnmauer, und darin wie ein Schatten, aber deutlich auszunehmen (mit dem Aug besser als mit der Digitalkamera, analog mit Dia ist doch immer wieder unersetzlich) – der Ötscher!

Ein Genuss-Wochenende

Neben dreimal zu Mittag speisen in den Kurhotels von Bad Harbach und Groß Gerungs, war es der Schnupperbesuch im Sole-Felsen-Bad von Gmünd. Außer den winzigen Garderobenkästchen alles ganz perfekt, von den Becken mit ihrer konzentrierten “Meeresbewässerung” (Salz wird aus dem Salzkammergut zugeführt und Wasser intensiver als im Meer - 5 % – wenn ich richtig liege) bis zur Sauna-Landschaft (wie das so üblicherweise heißt). Landschaft gab es wirklich – vom wohltemperierten Schwimmgewässer hinaus auf den Asangteich, hinter dessen Waldkulisse die Abendstimmung sich ausbreitete und all dem Wasser malerisch spiegelte… (leider Kamera im Zimmer gelassen, dabei wäre die neue IXUS sogar in der Badehose unterzubringen…)

Insgesamt ein kleine Adventreise, mit sehr netten Besuchen, auch diese machten diese drei Tage zu einem lohnenden Kurzurlaub! Sogar abenteuerlich war es – von Hirschenwies in immer wieder sich verdichtenden Nebelschwaden  über den Manndlstein nach Heinrichs und retour, noch dazu bei Finsternis – auf dieser Strecke läuft unser “Murrli” aber schon fast von selber, wenn sich der Pilot versteuern sollte… Übrigens – das letzte Bild wurde bei unserem Weitraer Adventbesuch vor einigen Jahren aufgenommen, so stimmungsvoll war es heuer natürlich nicht…

Am 4. Dezember, dem Tag der Hl. Barbara geschnittene und eingewässerte Kirschzweige bis Weihnachten zum Blühen bringen – das verheißt Glück und einen Hauch von Frühling mitten im Winter (wenn dieser heuer bis dahin sich schon gemeldet hat… ich spüre aber, auch laut Langzeitprognose, die Eisbären schon knabbern, so ab Mitte Dezember…).

Bei uns gelingt es fast immer mit ein bisschen Tricks, wie Einlegen in warmes Wasser über nacht usw., Wasser soll besser nicht gewechselt werden? All das ist jetzt hinfällig – im “Granatapfel” Heft 12, Dezember 2009, ist der ultimative Barbarazweige-Artikel von Frau Sieglinde Troger:

Beim Abschneiden mit Baumschere oder scharfem Messer Schnittstellen nicht quetschen, dann über Nacht die Zweige in lauwarmes Wasser legen. Am nächsten Tag schräg anschneiden und für ca. 10 Tage in einen kühleren Raum stellen, Wasser täglich wechseln, Temperatur ca. 18 Grad!

Also das wirft unsere bisherige Praxis voll über den Haufen!

 Nun Barbarazweige in einen warmen Raum stellen, Wasser seltener wechseln und vielleicht mit Frischhaltemittel versehen, jedenfalls jedesmal frisch anschneiden.

Aber das alles hilft nichts gegen eine launische Natur!

Um aufzublühen, brauchen die Zweige vor dem Schnitt mindestens einmal Frost! Wenn kein ordentlicher war – wie heuer – folgender Trick: Nach dem Schneiden die Barbarazweige für eingie Tage in die Tiefkühltruhe legen! Danach eine Woche in einen kühlen Raum stellen und dann in einen beheizten.

Sieglinde Troger: “Dem Blühen steht dann nichts mehr im Wege, auch wenn es vielleicht etwas später als am 24. Dezember sein wird!”

Und was machen die Taschelbacher – Kirschzweige importieren, auch andere Zweige – Mandelbäume, Forsythien sind verwendbar, sogar Apfelzweige (die könnt es im sibirischen Mariazeller Land vielleicht geben – wenn schon nicht für genießbare Früchte, dann für die Blütenzweige…).

Was mir noch aufgefallen ist – trotz all der Wärme haben die Schneerosen noch nicht zu blühen begonnen, nur kleine Knospenvortriebe bemerkten wir bei unserem letzten Spaziergang zum Taurer in Lilienfeld, wo sonst alles voll ist von Schneerosen. Diese sollen unter der Bezeichnung “Lilienfeld” nach mancher Meinung auch der Anlass für den Klosternamen Lilienfeld = Liliental gewesen sein. Aber bis Weihnachten sind ja noch 4 Wochen Zeit, und wenn es so weitergeht, haben die Schneerosen inzwischen schon längst ihre Blütezeit angetreten…

“Granatapfel” – von mir schon mehrmals erwähnt, auch durch meine Beiträge in diesem “Gesundheits- und Familienmagazin der Barmherzigen Brüder”: http://www.barmherzige-brueder.at E-Mail: redaktion@granatapfel.at

Die schon ganz schön kurzen Herbsttage verlocken eher zum Spazieren in der näheren Umgebung als zu ausgedehnteren Fahrten!

An einem der herrlichen Sonnentage der letzten Woche (heute nachmittag gabe es aber auch schon wieder ein paar so strahlende Stunden) ein kleiner Wanderspaziergang über die Kukubauerhöhe.

Die Laubbäume sind nun schon fast gänzlich kahl, aber unser Asperlbaum hat statt der Blätter die Zweige mit Früchten voll behängt.

Überhaupt gibt es im Hausgarten jetzt die schönsten Bilder!

Aber der Winter scheint (noch) nur zu schlafen – wie unser Kater als Fellkugel in der Sonne. Aber wenn er erwacht, wird er schon seine Zähne zeigen!

 

Am heutigen Spätherbstsonntag auf den “Spuren” einer Langlauftour, die ich vor sehr langer Zeit mit Andreas gemacht habe – rund um den Hochstaff vom Ebenwald bei Kleinzell aus.

Hier vorerst einmal die Bilder (aus besonderem Grund), mit mehr Text geht es bald weiter!

Der besondere Grund: Am Beginn der Weissenbachalm kam uns eine Bergläuferin entgegen, die vom blau markierten Reisalpenweg (den sie versehentlich erwischt hatte) zum Ebenwald gelangen wollte. Wir beschrieben ihr unsere bisher zurückgelegte Route als Weiterweg und hoffen, sie ist gut an ihrem Ziel angekommen! Wenn sie sich in einem Kommentar meldet, wäre das sehr interessant – wie es ihr ergangen (erlaufen) ist und ob die von uns erreichte Forststraße mit Querung zur Jagdhütte durch den weglosen (?) Wald ein guter Tipp war.

Die Runde um den Hochstaff

Vom Ebenwald-Parkplatz Richtung Reisalpe zur Wegteilung mit erster Überraschung – wo bisher der vor Jahren zwangsweise markierte Steig die Graserwiesen umgehen musste, verläuft jetzt eine ganz breite neue Sandstraße. Die Tafel “Hochstaff – kein markierter Weg!” wies uns über die zum Schererhof gehörenden Wiesen Richtung Hochstaff. Nur gingen wir nicht rechts haltend dem Einstieg des gut ausgetretenen Steiges auf den Hochstaff nach (diese vom Graserhof Neubesitzer umstrittene Route sind schon meine Eltern in den 1930er Jahren immer wieder gegangen), sondern blieben auf einem deutlichen Fahrweg links davon.

Almwiese nordöstlich vom Hochstaff

Almwiese nordöstlich vom Hochstaff

Nächste Überraschung – dieser nicht überall so deutliche Fahrweg quert den Bergrücken und windet sich an der Ostseite an malerischen Wiesenlichtungen entlang bergab. Dann gelangt er rechtsseitig in den Wald zu einem wahren “Hexenhäusl” (Jagdhütte). Noch eine Kehre tiefer (ich bin mir jetzt sicher – nicht noch weiter hinab) ging es rechts (an der tieferen Abzweigung vorbei) waagrecht weiter. Ein mehr dem Gefühl nach vorhandener alter Weg verlor sich dann bald im gut begehbaren Gehölz, wo wir oberhalb eine Forststraße bemerkten. Nichts wie dort hinauf! Nun ging es gemütlich die steilen Waldhänge entlang (unterhalb war die alte Wegtrasse deutlich erkennbar) zur Weissenbachalm knapp südwestlich von P. 1053 m der ÖK.

Riesenrotbuche auf der Weissenbachalm

Riesenrotbuche auf der Weissenbachalm

Weiterer Verlauf und noch zwei Überraschungen

Am oberen Rand der Almwiese mit fantastischem Ausblick (Unterberg, Schneeberg) weiter und rechts leicht steigend stets auf der Forststraße in Bögen bis zum unteren Rand der östlichen Hochstaffwiesen (Schiroute, ca. 1/2 Std. zum Gipfel!). Wir gingen aber die Forststraße weiter, die oberhalb der Zeisslalmwiesen quert und am flachen Almboden südlich des Hochstaffs (und oberhalb der Kleinzeller Hinteralm – Flurname muss ich erst auskundschaften) endet. Etwas bergab Richtung der schon sichtbaren Reisalpe weiter und rechts über den flachen Boden zum westlichen Bergrand bei einer kleinen Jagdhütte. Gehzeit bis dorthin ca. 1 1/2 Std.

Jochart und Schneeberg

Jochart und Schneeberg

Von der kleinen Hütte am Südabstieg des Hochstaffs sind wir schon früher einen alten Weg durch die Westflanken des Hochstaffs Richtung Ebenwald gequert. Nun verläuft dort eine wahre Forstautobahn mit Kehre neben der Wiesenecke links oben (zieht den Gipfelhang nordwärts hinauf… bis wohin?). Wir spazierten auf der unteren Trasse ganz gemütlich zum Ausgangspunkt – gesamte Gehzeit 2 1/4 Std.

Waldsauwirtschaft

Waldsauwirtschaft

Wie diese ganz neue Straße in diesem extremen Steilgelände nach dem Winter ausschauen wird? Interessant und für die Dauerhaftigkeit dieses Bauwerk nicht zuträglich sind die geologischen Verhältnisse: Felsiger Gipfelaufbau aus Dachsteinkalk, im weiteren Verlauf treten aber Spuren von Lunzer Schichten und vor allem Gosauablagerungen (Konglomerate mit exotischen Einsprengseln) hervor, alles recht unstabil wirkend, sogar die angeschnittenen Felskanzeln, und daneben geht es affig steil in die Tiefe….

Jedenfalls ein kleine, aber überaus interessante Tour! Am Gipfel hätten wir nichts verpasst, denn der anfangs nur kalte Westwind steigerte sich bald zu Sturmböen… Zum Nachforschen rings um den Hochstaff, der zweifellos zu den interessantesten Berggestalten der Voralpen gehört, gibt es sicherlich noch eine Menge!

Hoffentlich gelingt es mir diesmal, den Safran auf die Beitragsvorschau zu bringen – die wahrscheinlich heuer letzte Blüte im St. Veiter Baumi-Garten: Nun ganz deutlich zu sehen, wie sich die Narbe dreiteilt! Safranernte – 9 Fäden (wenn die Narben trocknen, sind sie dünner als ein Seidengarn).

Safran macht den Kuchen gel(b) ?! Wieviele dieser winzigen Fäden nimmt man eigentlich für einen Kuchenteig dazu – das ist die aktuelle Frage. Wie ich einmal nachgelesen habe, sind 30 mg Safran (das ist aber ohnehin schon ein schönes Häufchen) die letale Dosis! Nicht dass wir uns mit dem Gewürz noch vergiften. Aber gefährlich ausschauen tun die 9 Fädchen ohnehin nicht…

Dazu gibt  es noch Historisches aus meinem Archiv

Neuhaus am Zellerrain

Neuhaus am Zellerrain

 

 

Die wohl älteste Ansicht einer der höchsten Ortschaften in NÖ, auf jeden Fall jener mit den höchsten Schneemengen, nämlich Neuhaus am Zellerrain (dazwischen liegt in sonniger Weite mit etwas schattigerer Seitenbucht Richtung Feldwies die Streusiedlung Taschelbach – schon gehört davon ?). Und noch eine Anregung für eine Fahrt zum Mariazeller Advent mit Zwischenstopp in Josefsberg, um die Seccomalerein anzuschauen.

Hirschjagd im Erlaufsee

Hirschjagd im Erlaufsee

Das Neuhausbild stammt übrigens aus einer Karte, welche die Befestigungen zwischen NÖ und Stmk in den drohenden Kriegszeiten vor dem oder um den Regierungsantritt Maria Theresias zeigten (Ausstellung in Gloggnitz, müsste erst genau nachschlagen im Katalog). Damals drohten die Bayern einzumarschieren, und gar nicht lang zuvor zogen ja auch die Franzosen über den Zellerrain. Übrigens in heftige Rückzugsgefechte der österr. Truppen verwickelt. Das wird doch nicht ein Festungswerk der damaligen Zeit sein, diese Steinschlichtung beim Höchbauern ? Für das Fundament eines Stadels ist es zu aufwendig errrichtet, eine alte Gartenumrandung kann´s auch nicht sein, denn innen ist anscheinend auch alles im Steinen gefüllt. Rätsel über Rätsel, und das hoch über Taschelbach

 

Gestern wie heute gelingt es weder Alicia, noch dem Sturm der Liebe oder der kuscheligsten Tuchent uns im Haus festzuhalten, denn…

…die Sonne scheint – endlich !

Bei einem Spaziergang in Lilienfeld (Höhenstraße beim Sulzer und Taurer) zeigen sich die Voralpenberge so etwa ab 900 m schon ganz schön verschneit. Aber unten im Tal toben sich die Herbstfarben so richtig aus. Unser Asperlbaum wird jetzt ganz keck, wirft alles Laub ab und steht in seiner Früchtepracht ganz verlockend da. Aber immer noch kein Frost, dass die Asperl weich werden. Da heißt es aufpassen, denn wenn sie reif sind, platschen sie dann mit einem Schüttler zu Boden…

 

Safranernte im Gölsental

Die Zahl der Safranblüten mit den langen dunkelroten Narben (= das Safrangewürz) ist jetzt auf zwei angewachsen. Einige Zwieberl (erst vor wenigen Wochen gelegt) haben nur Blätter ausgetrieben. Eine noch geschlossene Knospe konnte es gar nicht erwarten, auch fotografiert zu werden – während ich mit den beiden anderen Blüten werkte, hat sie sich ein bisschen geöffnet und die Narben herausgehalten. Ob ich so viel Wärme abgestrahlt habe? Die Sonne stand nämlich schon ziemlich tief – ideal das Fotografieren digital mit dem optischen Bildstabilisator. Unser Kater machte sich auch schon zur Abendtour auf, und was es sonst noch zu berichten gäbe, sollen die Bilder erzählen!

… aber nicht von einem Waldbrand, sondern vom brennroten Rotbuchenlaub!

Unsere Sonntagstour auf den Hegerberg im Wiesenwienerwald – sehr empfehlenswert!

Route: Fahrafeld im Michelbachtal (P zwischen Waldbadsiedlung und Perschlinghofsiedlung) – hinter Pferdehof hinauf zum Wasserleitungsweg (dort rot markiert) – Hummelberg – grüne Markierung – Enzingerhaus – Abstieg WWWW 404 zum Perschlinghof in Innerfahrafeld, gesamte Gehzeit ca. 3 Std.

Die Einkehr: Volle Hütte mit Tauffeier, trotzdem ein nettes Plätzchen ergattert (12.30 !), Anni mit Metabolic-Kost (Pute natur und Salat), BB wieder als Schweinchen vom Dienst, alles verputzt (eigenes Schnitzelrestel nach Vorbild Niki Lauda verwertet…).

Die wunderbare Herbstnatur: Hegerberg unterhalb der Wolkendecke, keine Sonne, aber beim Aufstieg noch klar, beim Abstieg hatten sich die von Nordosten drohenden dunklen Wolken in eine Nebelkappe verwandelt – zauberhafte Stimmungen!

Der Weg: Diese Route ist eine der schönsten im Wiesenwienerwald – fast nur Naturwege! Allerdings stellenweise wie im Gebiet üblich ganz schön gatschig – beim Gehen mit Walkingstöcken ein paarmal das Abrutschen gerade noch verhindert… Markierungen erstklassig.

Überraschung beim “Bellaflora”

Vor wenigen Wochen kaufte ich ein paar Zwieberl vom Safran (Crocus sativus), und das Erstaunen war groß, als ich in den letzten Tagen in unserem Garten eine Safranblüte vorfand (fürs Fotografieren muss die Sonne erst richtig scheinen, dass sich die Blüte öffnet und die typischen roten und überaus langen Narben zum Vorschein kommen). Stimmt aber – Blütezeit laut Exkursionsflora von September bis November!

Umso größer war aber mein Erstaunen, als ich heute im Pflanzengroßmarkt Bellaflora in St. Pölten auf demselben Ständer, von dem ich die Safranzwiebel gekauft hatte, aus dort noch vorhandenen Packungen eine Menge Blüten herausstehen sah! Wir haben mit Verlaub fünf Safranfäden (= die Narben) geerntet. Auch andere herbstblühende krokusähnliche Zwiebelpflanzen gab es da, alle mit vorwitzigen Blüten oder Knospen:

Kotschy-Krokus, Colchicum – eine mediterrane Herbstzeitlosenart …

.. und eine gelb blühende, krokusähnliche Pflanze, die wir in Istrien (Buzet) voriges Jahr Anfang Oktober blühen sahen, aber nicht näher benennen konnten – Sternbergia lutea oder Herbst-Goldbecher.

Die hier beigefügten Bilder stammen von damals. Die Colchis und den Safran muss ich erst abbilden, kommt noch, wenn die Sonne kommt…!

Weiter bei den Kommentaren!

Kirchenführer von St. Veit an der Gölsen in Vorbereitung

Die spätgotische wehrhafte Kirchenanlage gilt als “Dom des Gölsentals”. Erstmals wird nun ein Kirchenführer aufgelegt. In diesem sind die kunsthistorischen Kostbarkeiten beschrieben und im Bild präsentiert. Dazu kommt noch die Geschichte des Bauwerkes – insbesondere die romanische “St. Veiter Urkirche”. Die archäologischen Ergebnisse der Bodenrenovierung von 1991 erbrachten den Nachweis, dass vor dem bisher mit 1400 angenommenen Kirchenbau bereits eine steinerne Kirche bestand. Diese war (von unbekannter Bauart) bisher nur urkundlich aus den Traditionsnotizen um 1100/1120 nachgewiesen.

Die wichtigsten geschichtlichen Ereignisse…

…  rund um die Kirche werden auch zusammengefasst. Dabei geht es hier in St. Veit auch besonders um das Kriegsende 1945, weil das Gemeindegebiet durch mehrere Wochen bis zum endgültigen Rückzug der deutschen Truppen in der Nacht vom 7./8. Mai 1945 in der unmittelbaren Kampfzone lag. Ein “Kriegstagebuch” für unser Gebiet habe ich bereits in der Heimatkunde “Lilienfeld und die Voralpen” (Jugend & Volk 1981) aus der Literatur (u.a. Wehrmachtsberichte) und den lokalen Chroniken zusammengestellt.

Wie die Umstände mit der romanischen “Urkirche” zeigen, muss die historische Literatur immer wieder auf den neuesten Wissensstand gebracht werden – nicht einmal der “Dehio NÖ südlich der Donau” von 2003 (das wissenschaftlich fundierte Standardwerk) bringt darüber etwas. Beschämender Grund – bis dahin gab es keine Veröffentlichung, erst genau im “Heimatbuch St. Veit an der Gölsen” vor zwei Jahren… Mit dem neuen Kirchenführer kann das endlich intensiv nachgeholt werden.

Die Angaben über die Opfer des 2. Weltkrieges sind in der Festschrift “400 Jahre Markt St. Veit an der Gölsen” (1988) von mir erhoben worden (wie ich sicher bin, mit möglichster Gründlichkeit). Eine gewisse Unsicherheit besteht jedoch hinsichtlich der Berücksichtigung von vermissten Soldaten oder ähnlichen Unstimmigkeiten. Ich habe mir daher die Mühe gemacht, die örtlichen Denkmäler zu überprüfen, und da haben sich folgende Zahlen ergeben:

Das Kriegerdenkmal bei der Pfarrkirche St. Veit: 1939 / 45 sind 202 Namen verzeichnet (1. Weltkrieg = 128). Dazu kommt noch das “Kriegsgrab” im Friedhof St. Veit an der südöstlichen Ecke, wo jedes Jahr zu Allerheiligen  (selbstverständlich auch heuer) ein Kranz der Gemeinde aufgelegt wurde. Dort sind verzeichnet:

51 namentlich angeführte gefallene Soldaten, dazu 144 (!) namenlose Gefallene, weiters 37 Zivilopfer. Diese Opfer rühren von den Endkämpfen des 2. Weltkrieges her. Die Zahl 12 bezieht sich auf die im Gemeindegebiet erschossenen KZ-Insassen. Diese wurden während bzw. kurz vor dem deutschen Rückzug durch das Gölsental getrieben und einfach ermordet, wenn sie nicht mehr weiterkonnten…

Wie es dazu kam, dass die Front ausgerechnet hier im Triesting- und vor allem im Gölsental (mit Traisen) aus der westlichen Vorstoßrichtung der Roten Armee nach Süden schwenkte und hier an den Voralpen zum Stehen kam, werde ich vielleicht noch berichten (wenn ein Interesse an diesen Ereignissen kommentiert wird). Mich erschüttern jedenfalls diese Ereignisse, auch wenn ich damals als kleines Kind noch nichts von den Schrecknissen mitbekam oder jedenfalls kaum etwas in meiner bewussten Erinnerung haften geblieben ist.

Ich füge diesem Beitrag noch zwei Bilder bei, die mit St. Veit nur insofern etwas gemeinsam haben, dass nämlich der historische Hintergrund gar nicht so einfach zu erkennen ist….

Es ist jetzt etwa ein Jahr her, dass wir von unserer Herbstreise nach Istrien zurückgekehrt sind (Suche  > Istrien). Das passt zur gerade erledigten Arbeit – unter dem Titel “Istrien: Von der Küste zu den Burgstädten” im Granatapfel-Jahrbuch 2011 (erscheint im Lauf des nächsten Jahres; über Granatapfel habe ich schon mehrmals in meinem Blog berichtet – Suche > Granatapfel). Dabei habe ich die Unmenge der von Anni (AB) und mir (BB) aufgenommenen Bilder durchgeschaut und gleich wieder Appetit auf diese interessante Landschaft zwischen Adria und Dinarischem Gebirge bekommen. Jetzt noch hinfahren? Etwas spät – vielleicht im Frühjahr? Nun, die Lösung im Blog ist einfach – mit einem Bericht nacherleben! Wer neugierig ist, möge weiterlesen und schauen und sich vielleicht einen Vorgeschmack holen – auf dieses leicht erreichbare Reiseziel mit seinen ”nicht gewöhnlichen” Wandererlebnissen und Kultureindrücken.

Von Umag bis zum Limskikanal

Nach der ersten, sehr angenehmen Nacht im Hotel Sol Umag sind wir morgens schon “tatendurstig”, auch nach dem Auftanken beim üppigen Buffet… Nachdem das nun schon etwas vertrautere Straßengewirr um unseren Aufenthaltsort (am Vortag bei der Anreise zum Hotel mehrmals herumgekreist) hinter uns liegt, schlagen wir gleich die küstennahe Straße ein. Über Hügel mit Roterdeböden (daher die Landschaftsbezeichnung “Rotes Istrien”) und durch Senken, wo die Meeresbuchten ganz nah heranrücken, geht es entschieden südwärts.

Erster Halt in NOVIGRAD

Name aus der Zeit der staatlichen Zugehörigkeit Istriens zu Italien =  Cittanova. Die noch älteren Bezeichnungen – Emonia, Neapolis, Civitas Nova – weisen auf die historische Bedeutung hin. Von 520 bis 1828 Bischofssitz, daher der imposante Dom der Hll. Pelagius und Maximos. Wir parken neben dem Hafenbecken und bummeln dann die Kaimauer entlang bis zur nördlichen Bastion, wo eine lange Mole den Hafen vom offenen Meer trennt. In der Nacht gab es heftigen Wind, hohe Wellen gischten heran und übersprühen das befestigte Ufer, zugleich kommt die Sonne strahlend hervor. Unter uralten Strandkiefern steht ein Steinsarkophag, in der im 11. Jh. entstandenen Kirche beeindruckt vor allem die Krypta mit den Resten eines im 8. Jh. errichteten Baptisteriums, das bedeutendste Beispiel karolingischer Kunst in diesem Land. Die Stadtmauer öffnet sich meerseits in rundbogigen Toren, und die Brandung ist so lebhaft, dass man meint, das Meer komme schon in die Stadt hereingestürmt. Der Blick von der venezianischen Loggia mit ihren Türmen und Zinnen hinaus auf die glitzernde Adria ist atemberaubend.

Die Bucht der Mirna

Die Mirna ist der längste Fluss Istriens. Sie entspringt in den Bergen südöstlich von Buzet (nahe dem als “kleinste Stadt der Welt” bekannten Hum) und fließt an der hoch am Berg ragenden “Trüffelstadt” Motovun verbei zur Mündung in die Adria bei Novigrad. Im Gegensatz zum Limskikanal, den wir bei der Weiterfahrt noch kennenlernen werden, ist dieses etwa Ost – West verlaufende Tal in seinem breiten Mittel- und Unterlauf entweder verlandet und/oder trockengelegt. Zwischen der offenen Bucht und einer kleinen Lagune (ein bekanntes Vogelschutzgebiet) führt die Küstenstraße über einen eindrucksvollen Damm. Noch imposanter ist die Talüberbrückung für die neue Schnellstraße etwas weiter landeinwärts. Wir benützen das steile Südufer der Bucht für einen netten Spaziergang unterhalb der felsigen Bergränder und durch eine schon still liegende Campinganlage (Lanterna) – sehr schön mit Ausblick auf Novigrad stets am Ufer entlang.

Höhepunkt des Tages – Weltkulturerbe POREC

Auch ohne Kunstführer ein überaus eindrucksvolles historisches und kulturelles Erlebnis! Die Euphrasius-Basilika aus dem 6. Jh. und die Reste der noch älteren Basilika, beide mit ihren kunstvollen Mosaiken, gelten als die besterhaltenen frühchristlichen Kultstätten der westlichen Welt. Wie das anschließende Museum im Bischofspalast sind diese Sehenswürdigkeiten dem entsprechend viel besucht und wären eine ganze Bilderserie wert. Anschließend gibt es die erste Labung des Tages in einem Café auf dem Platz des ursprünglichen römischen Forums (für die Römer war die Halbinsel mit der vorgelagerten, den Hafen schützenden Insel Sv. Nikola ein bevorzugter Siedlungsplatz). Ein üblicherweise wenig beachtetes Detail vom Rundgang durch die Altstadt – aus den höheren Hausfassaden springen gelochte Bausteine vor, in die Löcher wurden Stangen gesteckt und durch daran befestigte befeuchtete Stoffbahnen bei großer Hitze eine angenehme Kühlung erreicht – eine simple Klimaanlage mit energiefreier Wirkung!

Über VRSAR zum Limskikanal

Nach kurzer Rast am Strand mit schon nachmittägig im Gegenlicht magisch glitzerndem Meer bei der Ferienanlage Plava Laguna  erreichen wir das auf einer Anhöhe gelegene Vrsar, italienisch Orsera. Literarische Lobeshymnen ranken sich um diese von Kaiser Otto III. 983 an die Bischöfe von Porec verliehene Stadt: Der römische Schriftsteller Cassiodorus verglich die Villen dieser Gegend mit “Perlen auf dem Haupt einer schönen Frau”. Giacomo Casanova weilte 1743/44 hier und erwähnte Vrsar in seinen “Memoiren”. Beim Blick von der Berghöhe über den alten Stadtmauern über die vorgelagerten Inseln und das in der Ferne verblauende Meer traf auch diese Beschreibung unser Empfinden - ein Hügel am Meer, eine Krone aus Klippen und grünen Inseln, ein wahrhaft bezaubernder Ort, der einen längeren Aufenthalt verdiente.

Für uns neigte sich der Tag schon zu Ende. Über den nicht sonderlich aus der Erinnerung und schon gar nicht aus den Bildern hervorstechenden Ort Kloster strebten wir zur Rückfahrt der Schnellstraße zu. Dabei kommt man einen hervorragenden Aussichtspunkt über den Limskikanal. Dieser 12 km lange Fjord mit felsigen Steilrändern schneidet zwischen Vrsar und Rovinj weit ins Landesinnere ein und bildete in der Römerzeit den Limes (die Grenze, davon auch der Name) zwischen den Territorien von Porec und Pula. In diesem Naturschutzgebiet werden Austern und andere Meeresfrüchte gezüchtet. Ein passende Restaurant kam uns nicht unter (auch halten wir uns eher nicht an diese Delikatessen, Fische ausgenommen, außerdem erwartete uns ein opulentes Buffet im Hotel Sol Umag), dafür ein “Standl” mit allen möglichen Sorten von Honig, darunter auch von Rosmarin (bei solchen Angeboten muss man zuschlagen, sind nicht oft zu finden).

Die Rückfahrt über die Schnellstraße mit Abzweigung nach Umag war wie bei jedem unserer Ausflüge eine Naturerlebnis der malerischsten Art – Abendstimmung  von den Hügelkuppen des “Roten Istrien” genossen, dahinter die in der Adria versinkende Sonne.

Frei nach Wilhelm Busch – dieses war der erste Streich (von fünf Ausflugstagen, samt Bergtour in der Cikarija !), ob der nächste im Blog auch so schnell folgen kann, ist momentan etwas ungewiss… aber weil gleichzeitig die Urlaubsbilder aufbereitet werden, wird es nicht zu lange dauern…. gerade jetzt im Herbst eine kleine “Herzenserwärmung” durch die Urlaubserinnerungen !

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