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Am 6. März 2024 ist Bernhard Baumgartner völlig unerwartet von uns gegangen.

Sonntag, 29. Oktober 2023:

Das Mariazellerland liegt für uns so nahe, dass auch ein kurzer Ausflug schon reicht für ein tolles Erlebnis. Wenn nicht auf die hohen Gipfel, gibt es genug Möglichkeiten für immer wieder reizvolle Naturspaziergänge. Zumal am Wasser, und da bietet sich neben dem Erlaufstausee zwischen Mitterbach und Erlaufklause vor allem der Erlaufsee an. Eine ganz ansprechende Runde führt um den See herum, anfangs am sonnigen Südufer unterhalb der Gemeindealpe ( wie diesmal), allerdings nicht mit dem Rückweg auf dem Waldsteig neben der südufrigen schattigen Straße mit ihrem dichten Verkehr, sondern auf derselben Strecke vom Gut Lindenhof zurück zum Parkplatz am Ausgangspunkt bei der Seebrücke. Diesmal trafen wir auf das optimale Herbstlicht, und alles weitere vermitteln die Bilder…

Samstag, 14. Oktober 2023 – eigentlich wollten wir auf den Tirolerkogel, aber doch wie immer wieder die Einsamkeit vorgezogen, also auf den Törlstein. Beim Parkplatz ist ohnehin schon ganz schön was los, aber Richtung Gscheid verliert sich der Ansturm der Wanderer. Erst recht hinunter zur Kreuzung vor dem Walsterursprung, wo unsere Route geradeaus weiter führt und steil zur Ebenbaueralm ansteigt, dem markanten Sattel gegen das Retzbachtal (wo auch wahrscheinlich der namengebende Almbauer herkommt).

Am Gscheid steht noch immer eine restliche Riesentanne. Bald darauf am Wegrand eine Suhle (wohl etwas klein für einen Hirsch…). Die Schlagflächen leuchten im goldigen Herbstgras. Interessant (für mich) das letzte Bild, wo man in Richtung Stieglmauer am nächsten Waldrücken einen schroffen Felsturm erkennt, wohl der Karte nach die “Mitterwand” (laut Googlesuche “Weißenbauerkogel”, sehr fraglich…).

Nun wenden wir uns auf der flachen Forststraße nach Westen und steigen erst später entlang dem Nordrücken Richtung Gipfel an – ein uriges Waldstück, bis der Felsüberhang des Törlsteins zwischen den Stämmen auftaucht. Danach bald auf der freien Gipfelfläche, Ausblick zurück nach Annaberg mit der überraschend sichtbaren Kirche. Vom Abgrund des Gipfels typisches Ötscherprofil, markanter ist aber der Göller hinter den hier schon stark verfärbten Buchen. Angenehme Gipfelrast mit leichtem Wind und milder Temperatur.

Auf den Gipfelwiesen gibt es – fast wie Krokusblüte – auch Herbstzeitlosen, und in der Wiesenmulde unterhalb vom Gipfelhang liegt noch immer eine riesige “Baumleiche”. Der Fichtenstamm verwittert zwar immer weiter, hält sich aber schon seit vielen Jahren, vielleicht als stolzes Fotomotiv… Folgender Abstieg über die Forststraße zur Ebenbaueralm und wie beim Anmarsch zurück nach Annaberg.

So ein schöner Herbsttag! Nach den fast spätsommerlichen Temperaturen gibt es drei Tage später den ersten Reif und Bodenfrost! Und vielleicht in zwei Wochen (zu Allerheiligen) schon den ersten Schnee?

am 24. und 25. September 1966

Ich habe (oder hatte) das Glück, den Großglockner schon viermal besteigen zu können. Erstmals so um 1960 mit meinem Freund Werner (Tippelt), noch zur Zeit der Lehrerbildungsanstalt St. Pölten, noch dazu per Radfahrt (Dreigangtourenrad) von Bruck-Fusch aus (dorthin mit der Bahn), dann nochmals mit meinem Berggefährten (oder eher Bergführer) Werner über die Pallavicinirinne und ebenso (nur fast, weil die Steigeisen versagten) über den Hofmannsweg mit Werner und unserem Waldviertler Kollegen Wolfgang Wald. Der Höhepunkt war aber meine Tour mit Anni während unseres Jahres in Zell am See zu obigem Datum (durch den Ruperti-Landesfeiertag ein langes Wochenende). Diese Tour war wohl meine  allerschönste auf den Glockner – erstens jung verliebt, weiters bei traumhaften Verhältnissen…

Ein langer und schöner Herbst 1966 in Zell am See, während unseres einjährigen Aufenthalts dort – ich in der Hauptschule, Anni im Krankenhaus als Diplomschwester. Vorher waren wir schon auf dem Hocheiser im Kapruner Tal, und an diesem günstigen Wochenende sollte es der Höhepunkt unseres bisherigen Berglebens sein. Am 24. Anfahrt über die Glocknerstraße mit Postbus – Regen und dichte Wolken, nach Durchfahrt durch den Hochtortunnel urplötzlich blauer Himmel und später Sonnenschein. Der begleitete uns auch beim Aufstieg über den damals ganz simplen, weil firnbedeckten Hofmannsgletscher, und auf der Adlersruhe bot sich ein unbeschreiblicher (in Dias und Scan davon glücklicherweise festgehaltener) Anblick zum Großvenediger und über die im Abenddunkel versinkenden Gebirgsweiten.

Die relativ stark gefüllte Schutzhütte vermittelte uns einen kurzen Schlaf, denn schon beim ersten Morgengrauen ging es in den entscheidenden Gipfeltag – wieder prachtvoll klar und gerade zum Sonnenaufgang erwacht!

Als wir den Kleinglockner überschreiten, übrigens tolle Ansicht des Wiesbachhorns im Norden (in diesem Jahr zweimal bestiegen), und nach dem schmalen schwindelnden Schneeband des Glocknerscharte hinauf zum Gipfel steigen (gleich mit angeschnallten Steigeisen über die Felsen) hat uns die Sonne schon voll erreicht – ein wahnsinnig schöner Tag, wie man ihn wohl nur selten mit so viel Glück erleben kann!

Wir waren ziemlich als Erste unterwegs, aber nun strömen die weiteren Gipfelanwärter dicht gedrängt daher, sodass wir zurück beim Überschreiten der Scharte lange warten müssen. Die Kolonne wird erst unterbrochen, als sich vor uns ein Bergsteiger mit den Steigeisen an der Wade verletzt und ein Notfallsstop eintritt – der Pechvogel hat auch noch Glück, denn er wird von Anni diplommäßig professionell verarztet, das heißt, sie wickelt eine Fasche um das stark blutende Bein, sodass es wieder weitergehen kann.

Inzwischen ist der Tag schon weit vorangeschritten, aber wir brauchen ohnehin noch genug Zeit für den Abstieg hinunter zur Pasterze und zur Franz Josephs Höhe, wo wir wieder zum Postbus kommen. Der Glockner strahlt jedenfalls in herrlichster Pracht, wie man sie  nur an wenigen Tagen so toll erleben kann! Nach diesem sicher einmaligen Erlebnis (die Verhältnisse waren einfach ideal) kommen wir gut wieder in Zell am See an und setzen unser “Auszeitjahr” bis 1967 fort. Allerdings zeigten sich auch Nachwirkungen – Anni konnte die Stiegen im Krankenhaus nur im Rückwärtsgang schaffen, so sehr hatten Auf- und Abstieg in dieser kurzen Zeit ihre Waden mitgenommen (wahrscheinlich hatte ich ähnliche Beschwerden, aber vor lauter Glanz und Freude überhaupt nicht mehr in Erinnerung….)!

Das Bild von der Pasterze mit dem Johannisberg hat schon historischen Wert, denn derzeit erstreckt sich dort ein Schmelzwassersee, der Eisbruch zwischen den Burgstellfelsen ist schon durchtrennt, und daher sind die Reste der Pasterze im alten Gletscherbecken nur mehr Toteis (mein Enkel Berni, Bernhard Baumgartner, hat übrigens in seiner Maturaarbeit den Gletscherwandel an Hand der Pasterze mit diesem 57 Jahre alten Bild bereichert…

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28. September – auf dem “Rosenkranzweg” von St. Sebastian zur Basilika Mariazell

Schon wieder ein schöner, spätsommerlicher Herbsttag am Ende des 2023er Sommers! Diesmal (sozusagen zur Auffrischung) auf dem kürzesten aller Mariazellerwege – von der Sebastiankirche zur Basilika:

Zufahrt über Annaberg, gleich mit dem schönsten Ötscherblick, und nach Mitterbach von der Bundesstraße abzweigend zur Sebastiankirche (bereits Steiermark, St. Sebastian, der nun schon länger eingemeindete Vorort Mariazells). Vom Waldrand grüßt schon eine der Bildsäulen herab und weist uns über die frisch gemähten Wiesen zum Rosenkranz- oder Sebastianiweg hinauf. Dabei kommen wir an einem eigenartigen “Denkmal” vorbei (bisher noch nie aufgefallen) – mit einem Eisengitter umgeben (wie eine Grabstelle) und mit kunstvollem Schmiedeeisenkreuz (noch nirgends erwähnt gefunden, muss mich extra noch erkundigen….).

Dann geht die “Pilgerwanderung” zügig dahin, auf dem gar nicht so schmal in Erinnerung behaltenen Wanderweg zum Habertheuergraben bei der Ortschaft St. Sebastian und dann am Fuß der Bürgeralpe in meist leichter Steigung entlang bis zum ersten Blick auf die Basilika, die mit Abstieg über den Hölzlweg erreicht wird.

Nach Besuch der Basilika, geht es – gerade zur Mittagszeit – an die Labung beim “Pirker”. Insgesamt waren wir 6 Stunden unterwegs an diesem Tag, allerdings davon zwei Stunden beim Pirker versessen… Zurück zur Sebastianikirche (Parkplatz fürs Auto) gehen wir durch die Wienerstraße, vorbei am Heimathaus (demnächst zu besuchen), nach St. Sebastian und ganz trivial über die Pistenwiese hinauf zum Pilgerweg.

Zuletzt bummeln wir einfach über die gemähten Wiesen oberhalb der Bundesstraße zurück zum Ausgangspunkt – ein schöner Tag mit einer “Minimalwallfahrt”, denn als solche stellt sich der Rosenkranz- oder Sebastianiweg eigentlich dar – ein hübscher, stimmungsvoller und sehr empfehlenswerter Spaziergang zur Mariazeller Basilia!

Den halbhohen Rasen im Hausgarten (3161 St. Veit an der Gölsen, Bergsiedlung 13) heute (26. August 2023) gemäht, dabei ist mir ein kleines, zartes blühendes Pflänzchen aufgefallen! Der drehförmige Blütenstand machte sofort klar – eine spezielle Orchidee!!! Bestimmt nach Exkursionsflora und “Bilderbüchern” – Herbst-Wendel – oder  -Drehähre / Wendelorchis / Spiranthes spiralis, die am spätesten blühende heimische Orchidee.

Auf kaum 2 Quadratdezimeter ein einzelner und fünf in Gruppe en beisammenstehender Blütenstängel, in Rasenboden, der immer wieder einmal gewässert und gemäht wird, aber eher trocken ist, Untergrund lehmiger Boden der Wienerwald-Flyschzone. Wie diese Orchidee dorthin gekommen ist, bleibt mir völlig schleierhaft – zwar nach Janchen im Gebiet vorkommend, aber in der engeren und weiteren Umgebung noch nie gesehen (Sommer-Wendelähre einmal am Keutschacher See in Kärnten auf Sumpfboden).

In den folgenden Bildern kann man bereits typisch “daneben junge Laubblattrosetten des nächsten Jahres” erkennen ( Exkursionsflora).

Was Hoffnung gibt, dass diese seltene, von selbst aufgewachsene Orchidee sich dauerhaft in unserem Gartenrasen angesiedelt haben wird! Pflegemaßnahme – gedüngt wird ohnehin nicht, vorsichtig um dem Rasenfleck herummähen und den zu dichten Konkurrenzwuchs kleinflächig auslichten.

Jedenfalls große Überraschung und ebenso große Freude. Jetzt haben wir neben der mit einem pannonischen Blütenstrauß eingeschleppten Kickxia sogar noch eine Orchidee – wunderbar!

Von 4.50 bis 6.30 ist der Stall des Bauernhofes Mader, vulgo Leitner, abgebrannt. Durch den Großeinsatz der Feuerwehren konnte immerhin das Übergreifen der Flammen auf das an der anderen Hofseite stehende Wohnhaus verhindert werden. Dazu trug wohl auch ein leichter Luftzug talabwärts (Westen) bei. Totalschaden am Gebäude und arge Verluste beim Viehbestand (18 Rinder und 6 Schafe). Zuleitung von Wasser aus der 600 m entfernten Gölsen.

Laut Meldung im ORF ist die Brandursache ungeklärt. Meinen subjektiven Beobachtungen nach war es ein Blitzschlag während eines nicht besonders starken Gewitters…

Anstatt der Tour zum Karwassersee wählten wir einen Supertag auf der Nockalmstraße – die “Längen” per Auto, und die Höhepunkte als Spaziergang bzw. Panoramahalts.

Die Nockalmstraße haben wir schon mehrfach kennengelernt bzw. befahren – von unseren Urlaubsaufenthalten in Mariapfarr aus, von der Kärntner Seite über Radenthein (Zunderwand und Pfannock). Am eindrucksvollsten war die Fahrt (mit Nächtigung beim Raufner in Innerkrems) als Abschluss einer hochsommerlichen Schitour zur Oberwalderhütte, und den Königstuhl haben wir auch zweimal mit diese Strßenzufahrt besteigen können.

Urlaubstagebuch vom 29. Juni: Über die Befahrbarkeit waren wir uns nicht ganz sicher, denn ein paar Tage zuvor sahen wir am Schönfeld eine Hinweistafel bezüglich Straßensperre. Doch nach Überquerung des Katschberg und anschließender Abzweigung in Kremsbrücke von der Bundesstraße, merkten wir nur die leichten Schäden nach einem Gewitter, gelangten aber ungehindert zur Mautstelle bei Innerkrems.

Tüchtige Holzschnitzer mag es im Kremstal geben, die hölzerne gut gebaute Mirz bewacht die Zechneralm, unseren ersten Stop, wo noch alles im Schlaf zu liegen scheint. Nächster Halt ist die Eisentalhöhe mit einem Shop, wo wir uns mit Honig und Almkäse eindecken, leider zu wenig Murmeltiersalbe (halt momentan gerade schmerzfrei…).  Der Blick gegen Süden auf den Pfannock und die Zunderwand erinnert uns an vergangene schöne Bergtage (Zunderwand in mittelostalpinem Kalk mit zahlreichen Kohlröschen, interessante geologische Verhältnisse, die ich früher bei Prof. Tollmann nachlesen konnte – “Ostalpensynthese”, hat sich wohl kaum sonst wer in der Stadtbücherei St. Pölten ausgeborgt).

Dann Talfahrt hinunter zum köstlich nostalgischen Kurplatz KARLBAD, dann gleich wieder in immer traumhaft schöner Landschaft hinauf zum höchsten Punkt mit dem nachfolgenden Windebensee – Weg rund um das idyllische Gewässer, vorher sahen wir noch von der Berghöhe bis hinein in die Tauern zur Hochalmspitze.

Mengen von Brennholz liegen bereit, und die im Feuer fast glühend erhitzten Steine liefert das Bachbett. Leider fand sich gerade kein Badegast in einem der Holztröge, sonst wäre ich wahrscheinlich auch dort nicht mit der Kamera hineingekommen. Nun zu den Bildern vom Windebensee:

Diesem schönen Bild folgte die Abfahrtsstrecke nach Ebene Reichenau, wobei wir einen ausgerissenen Hund von der belebten Fahrbahn retten konnten. Im Tal scharfe Wendung nach Norden – sonst wären wir über St. Lorenzen am Speikkofel, wie schon einmal vom Wintertaler Nock her, zur Flattnitz gekommen (die nicht fertig gebaute östliche Strecke der Nockalmstraße). Auf der Turrach-Bundesstraße wieder bergwärts zur Passhöhe und zum einladenden Seerundgang auf der Turrach. Einmal schön, nicht nur vom Wetter her, sondern auch vom kulinarischen Erlebnis am Seeufer beim Jagerwirt (allerdings nur echte Kärntner Kasnocken statt Wienerschnitzel). Ein hübscher Abschluss dieses erlebnisreichen Tages, den wir in unserem Standort St. Michal gemütlich ausklingen ließen.

Und schon war die Urlaubswoche wieder vorbei – aber wir kommen wieder, vielleicht zum Granitzl in Mariapfarr und auf jeden Fall zum Karwassersee. Anderntags Heimfahrt über Autobahn – Salzburg, wie der ganze Urlaub problemlos, und wie schön ist es wieder – zuhause!

Bei unseren Urlauben im Lungau (Standort – Fewo Familie Esl ins Mariapfarr und im Berggasthof / Hotel Granitzl) haben wir eine Tour besonders genossen, nämlich den Karwassersee im hintersten Murtal. Eigentlich müsste die geografische Bezeichnung “Karwasser” auch schon genügen, aber die Kartographen haben ” zur Sicherheit” noch den Namen See hinzugefügt. Es ist eine traumschöne Wanderung, vom Parkplatz beim Jagdhaus Muritzen beginnend, durch den steilen Waldgraben neben dem Wildbach aufwärts, durch Bergwald und Hochstaudenflora… bis man dann unversehens in die Karmulde mit dem See hineinkommt. Völlige Einsamkeit, wohl kaum jemals begangen, ich fürchtete schon, dass die Route aus “Jagdgründen” nicht mehr zugänglich sei, aber in den aktuellen Touristenkarten des Lungaus noch verzeichnet. Lage aus der Karte ersichtlich, uriger Baumbestand nahe der Waldgrenze, überragt von den hohen Gipfeln der Hafnergruppe (Hohe Tauern, daher eigentlich auch Nationalpark). Sonst sollen die Bilder für sich sprechen!

Gleich am Beginn der Tour stießen wir auf eine (für uns) botanische Sensation – eine kleine sehr seltene Orchidee, das Herz-Zweiblatt (Listera cordata), die beiden Grundblätter klein wie von Heidelbeeren (Fundort in NÖ am Rotmösl bei Neuhaus, zumindest uns bekannt). Die Bergumrahmung des gar nicht so kleinen Sees bilden die “Fast-Dreitausender” (siehe Karte). Ein besonderer Höhepunkt war nach der Tour der Aufenthalt mit Einkehr im Gasthaus Jandl (?) unten in Muhr, prachtvolle Bergwiesen mit inneralpinen Trockenhangelementen, dazu ein “Troadkasten” (historisches Speichergebäude, wie bei der Zufahrt von St. Margarethen nach Bundschuh).

Obwohl wir es uns sehr vorgenommen hatten, die Wanderung zum Karwassersee musste wegen Beschwerden am “Gehwerk” leider ausfallen, auch wurde die Zeit dafür schon etwas knapp. Wir planten ganz einfach um und machten an einem wirklich wunderschönen Tag die Fahrt über die Nockalmstraße mit ihren mehrfachen interessanten Haltepunkten und ebenfalls schönen Erinnerungen (wie im nächsten Beitrag zu sehen).

Von St. Margarethen in den Leisnitzgraben

Diese Wanderung haben wir schon einmal unternommen, und diesmal schien nach nächtlichem Regen das Ziel – am südlichen Talrand und Fuß der Nockberge – wirklich passend.

Also Zufahrt von St. Michael nach St. Margarethen, Parkplatz nahe der Kirche, wo schon ein Hinweis auf die Historie der Örtlichkeit zu finden ist, denn eine Ausweichroute zum Katscheberg verlief durch den wegen seiner Vermurungen gefürchteten Graben hinauf zur Blutigen Alm – bekannt durch die Auseinandersetzungen während der Völkerwanderungszeit zwischen Baiern und Alpenslawen.

Die Route entlang eines Forstweges neben dem zurzeit wenig Wasser führenden Wildbach ist gekennzeichnet durch Verbauungen, die den schon mehrmals von Muren verheerten Ort schützen sollen. Ganz nett die von Schulkindern gestalteten Tafeln mit Hinweisen zu den an die Naturkatastrophen erinnernden Sagen, statt “Bergmandln” waren es wohl die Massen von locker abgelagertem Gestein im Verein mit dem für Hochwasser anfälligen Wildbach, die sich in der Ortsgeschichte mehrfach finden lassen. Bei uns passte das eher kühle Wetter für den gemächlichen Anstieg bestens. Erst bei einem schon höher gelegenen Erlebnisplatz ging es aus dem engen Waldgraben hinaus zur hübschen Querung Richtung Schlögelberg (Bauernhof und Wildgatter), dabei mehrfach interessante Hangsümpfe und malerischer Bergwald.

Vom Schlögelberg ganz prüchtiger Blick in die südliche Talfurche des Lungaus mit dem wolkenverhangenen Preber. Nun folgt die kleine Durststrecke bergab – unter der zum Aineck führenden Seilbahn mit weiten Kehren durch den Bergwald. Allerdings botanisch bemerkenswert durch eine Art von Alpen-Scharte (großwüchsig) und die noch knospigen Telekien, auffallend viel blühen hier die typischen Lupinen.

Kurz vor dem Talort kommt man auf der asphaltierten Bergstraße noch an einem “Hüttendorf” vorbei, eine Menge von Chalets, erbaut von einer Firma aus Traunstein in Baiern (also die bairische Landnahme beschränkt sich nicht auf die Jahrhunderte zurückliegende Vökerwanderungszeit…). Insgesamt war die Wanderrunde recht ansprechend, auch wenn wir nicht den Knotenfuß entdecken konnten (Liliengewächs mit eigenartig hängenden Blüten, schon einmal beobachtet), dafür gab es mehrmals in den versumptten Hangabschnitten das Alpen-Fettkraut zu sehen, dazu noch Gefleckte Knabenkräuter, aber insgesamt keine botanischen Highlights… Es war sozusagen ein Nockberge-Schnuppern, wenn wir auch nicht auf eine Rarität gestoßen sind, wegen der mein Freund Werner (Tippelt) eigens die Fahrt nach St. Margarethen einmal unternommen hat – zum Eierschwammerlschnaps! Für Schwammerl war unser Urlaubstermin sicher noch zu früh, aber immerhin konnten wir uns bereits wieder auf die Almrauschblüte bei der nächsten Tour freuen!

Erinnerungsbilder an den Leisnitzgraben-Wasserweg vom 16. Juni 2004, damals mit dem überraschenden Fund vom blühenden Knotenfuß (bisher nur eine kleine vegetative Pflanze gesehen – im Rotmoos am Lunzer Obersee !):

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