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In St. Veit an der Gölsen liegt ebenso wie im Waldviertel und eigentlich überhaupt im ganzen Land derzeit eine Menge Schnee, und der Wetterbericht kündigt auch kein Tauwetter an. Also werden überall, wo für Loipen die Vorkehrungen getroffen sind, derzeit frische Spuren gezogen. Zum Beispiel heute in St. Veit:

Langlaufloipe St. Veit an der Gölsen

Ein Bericht aus dem Vorjahr befindet sich schon in meinem Blog > Suche: St. Veit an der Gölsen

Auch in Annaberg haben wir schon letzten Dienstag (neben der Stadelberg-Schitour) die schön präparierte Loipe im Lassingtag gesehen. Besonders romantisch und eigentlich eine kleine Schiwanderung bietet dort die sogenannte Tirolerkogel-Loipe: Sie beginnt am großen Parkplatz für den Tirolerkogelaufstieg und verläuft auf dieser Route bis zum Gscheid, dann aber wendet sie sich um den Scheiblingberg herum und erreicht über den Oberstall, zuletzt mit einer stärkeren Abfahrt, die Ortschaft Annaberg. Wer nicht so steil abfahren will, benützt diese Loipe in umgekehrter Richtung (Start beim Friedhof in Annaberg !):

Die weitläufigsten Loipen gibt es natürlich im Waldviertel! Da sind die Laufstrecken gleich bis zu 20 oder 30 km lang. Derzeit wäre die richtige Zeit für einen Langlaufurlaub – jetzt im Hochwinter, bei Neuschnee und tiefen Temperaturen, sind die Spuren am schönsten, griffig und nicht vereist, daher Aufstiege und Abfahrten gleichermaßen ein Genuss!

Im ZWalk von Jonny & Dorli findet man in der Rubrik “Tritschtrasch” die offizielle Loipenübersicht des Waldviertels:

Loipen  im Waldviertel

Dazu ein paar “alte” Waldviertel-Winterbilder, hoffentlich kommen bald neue dazu!

Dienstag, 9. Februar, schon wieder ein Traumtag…

In den Niederungen eine dicke Hochnebeldecke, Wetterpanorama mit Sonnenglanz im Wechselgebiet (zu weite Fahrstrecke), also auf ins Ötscherland – Annaberg noch immer Nebel, vielleicht doch zum Zellerrain? Aber im Lassingtal plötzlich Himmelsblau und strahlende Schneeflächen – ruckzuck, beim Lassinghof Richtung Wastl abgebogen… In einer Kurve eine Lücke in der Böschung, wo der Forstweg zum Stadelberg-Südhang abzweigt, gerade eine passende Parklücke, aber Tafel: Jagdliches Sperrgebiet! Erkundungsblick ergibt, dass etliche Spuren dennoch gleich hinter dem Gatter links hinauf führen und tiefer Kristallpulver die tieferen Harschschichten verdeckt. Gerade beim Auspacken, biegt ein Geländewegen in unsere Parkstelle ein: “Haben Sie die Tafel nicht gesehen?” (nicht ganz unfreundlich) > “Wir wollen gleich links in den Wald hinauf…” Erfreuliches Ergebnis des kurzen Gesprächs, wir sollen nur halt nicht rechts gehen (dort ist die Fütterung im Wald unten, also Tafel zur Sicherheit angebracht). Wir bedanken uns bei Herrn Beutel, Besitzer vom Lassinghof, für das Verständnis, wünschen alles Gute und scheiden im hoffentlich beiderseitigen Einverständnis.

Hinweis für Nachbegeher: Den Stadelberg-Südhang macht man am besten so – Auffahrt bis zum Parkplatz auf der Wastlhöhe (Böden-Abzweigung), Aufstieg zum “Stadelberg” (= Hochstadelberg), Abfahrt über den Südhang, Wiederaufstieg zum Gipfel, Abfahrt zum Parkplatz am Wastl. Für uns “Oldies” gilt die kürzere Route als angebracht, hinauf und hinunter über den Südhang! Meist ist die Parklücke, die wir besetzt haben ohnehin schon belegt, und die abzweigende Forststraße darf man auf keinen Fall versperren!

Schitour mit Überraschungen…

1. Die durchaus freundliche Begegnung mit dem Jagdherrn (wie man in den Wald hineinruft…).

2. Eine zügige Spur bis zum Gipfel, die mittlere Waldzone unterhalb der Jagdhüttenwiese kann auf einer Forststraße leicht durchquert werden.

3. Der Schnee für die Abfahrt am heiklen Südhang war nicht optimal, aber sehr gut – nicht zu schwerer Pulver, dabei unter minus 5 Grad, also für gut angesetzte und rund ausgezogene Bögen keine Probleme.

Sonst gab sich unser Stadelberg wie gewohnt, brillante Aussicht, leichter Südostwind und nicht zu kalt für den kurzen Gipfelaufenthalt. Und …

… Peregrinus lässt grüßen! Das Signalhorn der Mariazellerbahn tönt so vertraut herauf, als hätte es mein Vater Peregrin bedient (er war lange Jahre Lokführer auf der Mariazellerbahn und hat als seinen letzten Berg mit Anni den östlichen Stadelberggipfel bestiegen und ist dort im sicher schon alten Gipfelbuch verewigt, das war um diese Jahreszeit vor nun schon 15 Jahren). Er wird sich irgendwo dort oben freuen, dass wir einen so traumhaft schönen Tag hatten….

Der Begleiter der Pielachtaler Schitourengeher betätigte sich am Gipfel fleißig im Training für einen Lawinenhund – oder wollte der das Mauserl vom Stadelberg fangen? Der seinerzeit dort oben flanierende und die Tourengeher attackierende Auerhahn wurde meines Wissens nach in letzter Zeit nicht mehr gesichtet – wahrscheinlich ziert er eine Jagdstube (wie einer der verschwundenen Ötscherbären). Übrigens – die Route ist in der beigefügten Karte dunkelblau eingezeichnet.

Der Schöpfl ist mit 893 m der höchste Wienerwaldgipfel, und samt der Matraswarte erklimmt man sogar einen „Neunhunderter”. Der langgestreckte und dicht bewaldete Bergkamm erhebt sich über einem wahren „Schneeloch”, daher ist der Schöpfl für Wintertouren im Wienerwald am besten geeignet.

Ausgangspunkte und Zufahrt: Von der Westautobahn / Altlengbach bis Laaben, dort links abzweigend bis Forsthof oder geradeaus weiter bis zur Klammhöhe. Von der A 21 / Alland Richtung Klausenleopoldsdorf und weiter über Schöpflgitter bis Forsthof oder links abzweigend nach St. Corona. Oder von der A 21 / Meyerling über Alland und Hafnerberg nach Altenmarkt an der Triesting (hierher auch von Südautobahn / Leobersdorf) und rechts abzweigend nach St. Corona am Schöpfl.

Einkehrmöglichkeiten: Gasthäuser an den Ausgangspunkten in Forsthof, Schöpflgitter, St. Corona, Klammhöhe.

Schöpfl-Schutzhaus: Österr. Touristenklub, im Winter durchgehend geöffnet mit Montag als Ruhetag (nach Feiertag am Dienstag), aktuell – im Februar 2010 nur am Wochenende geöffnet, Pächterin Isabella Brader, Tel. 02673/8305, Nächtigungsmöglichkeit in der vorzüglich ausgestatteten Schutzhütte, reichhaltiges Angebot an Speisen und Getränken. 

Gespurte Winterwanderwege (Karte rot)

Von Forsthof: Entlang der roten Markierung auf dem „Pensionistensteig” oder dem steileren „Heinrich-Gith-Steig”, leichtere Variante über den Obergrödlhof; Gehzeit 1 ¼ bis 2 Stunden.

Von St. Corona: Auf dem blau markierten Waldweg, sehr lohnend, Gehzeit 1 bis 1 ½ Stunden, Zugang auch vom Rastbank-Sattel auf flacher Forststraße.

Von der Klammhöhe (nicht in der Karte eingetragen): Von der Straße Richtung Kaumberg abzweigend rot markiert, lange Kammwanderung, Gehzeit 2 ½ bis 3 Stunden,.

Rodelbahn (Karte hellblau)

Vom Schöpfl-Schutzhaus durch den Salygraben, 4 km, Ausgangspunkt zwischen Schöpflgitter und St. Corona.

Schirouten

Von Schöpflgitter (Karte dunkelblau): Entlang der roten Markierung, Länge 6 km, Aufstieg 2 ½ bis 3 Stunden, geeignet für in ungespurtem Gelände geübte Langläufer oder als ganz leicht alpine Schitour.

Vom Rastbank-Sattel (Karte lila): Ausgangspunkt am Parkplatz zwischen Schöpflgitter und St. Corona, 6,5 km lange unmarkierte Forststraßen, Aufstieg in 2 ½ bis 3 Stunden, leichte Schiwanderung für in ungespurtem Gelände geübte Langläufer.

Dazu meine Spezialtipps – in der beigefügten Karte ersichtlich!

Schneeschuh-Routen: Gespurte Hüttenanstieg nicht geeignet (zu wenig Ausweichmöglichkeit im Tiefschnee), Langlaufrouten zu flach und weitläufig! Mein Vorschlag (Karte dunkelgrün): In St. Corona auf der Forststraße den Coronabach entlang talein, bis kurz nach einem umzäunten Landhaus links aufwärts ein Forstweg abzweigt. Auf diesem teilweise hohlwegartig und etwas feucht bis zu einer querenden Forststraße und gleich gegenüber auf einem noch dürftigeren alten Forstweg weiter. Dieser erreicht steinig und im Jungwald etwas verwachsen den Sattel nördlich vom Miesenberg mit Kreuzung mehrerer Forststraßen und Mountainbike-Markierung. Hier der rechts aufwärts führenden Forststraße bis zur nächsten scharfen Rechtskurve (Abzweigungen, seichter Sattel) folgen. Dort führt geradeaus eine schmale Waldschneise zu den Kammwiesen. Nun auf der von der Klammhöhe kommenden roten Markierung rechts weiter zum Gipfel mit der Matraswarte (893 m + 17 m). Abstiegsmöglichkeit zum Ausgangspunkt – nur entlang der blauen Markierung nach St. Corona.

Für Backcountry-Ski bestens geeignet ist die Route von Schöpflgitter, für Langläufer bei passenden Schneeverhältnissen leicht zu bewältigen ist die Forststraße vom Rastbank-Sattel (Aufstieg entlang der blauen Markierung abkürzen).

Genaue Routenbeschreibungen in meinem Blog unter www.residenzverlag.at

… wie seinerzeit auf den Hainfelder Kirchenberg (den Berg meiner Kindheit und Jugend), der im Winter nur so ”gemacht” wurde: zu Fuß hinauf mit geschulterten Schiern, Einkehr, Abfahrt. Unterschied zu unserer heutigen prächtigen Wintertour – Langlaufschi (Backcountry) und Langlauf als Abfahrt, sonst in bester “Kirchenberg-Tradition” !

Der Schöpfl als idealer Langlaufgipfel

Vor meinem Erlebnisbericht die Tourenbeschreibung: Zufahrt über Altenmarkt an der Triesting nach St. Corona am Schöpfl (oder von Schöpflgitter, A 21 Abfahrt Klausenleopoldsdorf) zum Parkplatz am Rastkreuz-Sattel. Mit Langlaufschi (Backcountry und Steigfelle sind nicht notwendig !) auf der “Schwemmholz-Forststraße” bis zur blauen Markierung, entlang dieser Aufstieg zum Schöpfl-Schutzhaus (Langlaufschi tragen, Gehzeit 1 Stunde, stets gespurt und auch mit Langlaufschuhen kein Problem). Abfahrt: Entlang der Hüttenzufahrt bis zum Salygraben-Sattel mit Wegkreuz, hier Forststraße rechts (MTB-Markierung), bei Verzweigung geradeaus, lange Strecke und zuletzt leicht bergan zu nächster Kreuzung. Nun links weiter bergab zum breiten Miesenberg-Sattel (rechts voraus zwei Markierungspfeile der MTB-Strecke). Nun links wenig geneigt bis zur Kreuzung der blauen Markierung und geradeaus weiter zum Ausgangspunkt (Streckenangaben und Karte folgen in eigenem Beitrag).

Unsere nostalgische Schöpfltour als Winterwanderung und Langlauf am Sonntag, 7. 2. 2010

Trotz einschlägiger Wetterprognose hat es uns schon überrascht, wie stark es am Sonntag vormittags zu schneien begann. Überdies verläft “unsere” Zufahrt über Kaumberg und Neuwald nach St. Corona durch eine an sich schon sibirischen Gegend. Unterm Pilgerbrunnen (ein Blick in die Auslage beim Kaufhaus Huber unterstreicht die Bedeutung dieses Wallfahrtsortes…) ging´s dann los, gleich eine rutschige Seitenstraße hinauf. Die anschließende Spur beim “Hexenfeuerplatz” und dem Friedenskreuz vorbei war dann ganz leidlich, das heißt ohne das leidige Einbrechen in den tieferen, harschigen Schnee. Ab Querung der Schwemmholzstraße (links Erkundungsblick in die Abfahrtsbahn – vielversprechend!) entlang der blauen Markierung ging es überhaupt ganz gut gebahnt dahin – Schneeschuhe oder sonstige Tiefschneehilfen braucht man an den Schöpfl-Normalwegen wirklich nicht, dafür muss man das Gelände genau passend erst finden! Nach 1 3/4 Stunden Schneeaufstieg durch den märchenhaft verschneiten Hochwald mit seinen riesigen Rotbuchensäulen und nett verzuckerten Tannenbäumchen langten wir im Schutzhaus an. Vorzügliche Einkehr und eine mustergültige “Hütte” des Österr. Touristenklubs!

Die Abfahrt verlief wie geplant (siehe die Routenbeschreibung oben) oder noch viel besser: Abseits aller Spuren tiefer und im Grund harschiger Schnee, aber Forststraßen mit festen Untergrund, darauf ca. 20 cm des etwas kratzigen Schnees von den gar nicht lang zurückliegenden Tagen, darin eine gerade loipenbreite Reifenspur eines Forstfahrzeuges (Doppelspur also!), die mit dem flaumigen Neuschnee, der seit dem Vortag gefallen war (und erst jetzt hörte es zu schneien auf) wie ein Federbett wirkte. Die langläuferischen Backcountryski sausten nur so dahin! Wie uns eine frühere Erfahrung gelehrt hat – im Aufstieg ist diese Forststraße viel zu weitläufig, als Abfahrtslauf (immer wieder eben oder sogar ein bisschen steigend) war sie eine herrliche Abrundung der Tour. Der Aufstieg entlang der Markierung, wobei die Schi getragen wurden (Gewichtsbelastung mit Langlaufmodellen unbedeutend), war ja fast ein Bergspaziergang…

Bei der blauen Markierung trennten wir uns – Anni lief zum Rastbank-Sattel weiter, ich nahm die Abfahrt übers Friedenskreuz entlang der Markierung (zuletzt links haltend über die weitläufigen Wiesen. Mit Telemarkahnung ging es dort ganz passaben, nur der erste seichte Hohlweg verlangte einen energischen Stemmpflug (beim weichen Schnee keine Kunst, nur nicht rennen lassen!), der ziemlich freiliegende Harsch im zum Glück schon flacheren Wald ergab ein etwas kitzliges Geklapper über die gefrorenen Spuren, weil dort die Neuschneefedern fehlten.

Super war´s, und der Schöpfl ist mein nächster und ganz umfangreicher Winter-Touren-Tipp!

Bei einem “Jännerfrühling” wie etwa 2008 (Bilder vom 28. Jänner) muss man sich für Schitouren schon weit hinein oder hoch hinauf ins Gebirge begeben. Aber es gibt zum Glück auch einen anderen Hochwinter wie etwa 2006 (Bilder von der Wetterlucken am 8. Jänner). Am 11. Jänner 2003 konnten wir sogar eine Schitour auf den Hegerberg bei Kasten unternehmen – Aufstieg von Hummelberg, Abfahrt zuerst auf der steileren Liftwiese, dann über die sanfter geneigten Flächen (dort in der Aufstiegsspur) bei tiefem Pulverschnee.

Schitour auf den Hegerberg
Kommt das Winterwetter von Westen auf den Wienerwald zu, bringt es meist nur stürmische Schauer und lässt auf ausgiebigen Schnee noch warten. Die richtige Mischung für „Frau Holles Federbetten” bringen Kälte aus Nordosten und Feuchtluft vom Balkan her. Dann gibt es Kettenpflicht auf der Außenring-Autobahn A 21 und Dauereinsatz für die Schneepflüge der Straßenmeistereien. Die Wienerwaldgipfel bekommen dabei trotz ihrer geringen Höhe von 700 bis 800 m oft mehr Schnee ab als die viel höheren Voralpen.

Solche Tage muss man zu nützen wissen! Eine nette leichte Schiabfahrt lässt der Hegerberg erwarten, dessen nordseitige Wiesenhänge fast zu schade für eine Schneeschuhstapferei sind. Kasten als Ausgangspunkt ist wegen der nur von Güterwegen durchzogenen tieferen Waldzone nicht geeignet. Die Zufahrt erfolgt daher besser bis Hummelberg, und das ist auch schon die Schlüsselstelle der Tour: Einspurig tief ausgeräumt – nur jetzt kein Gegenverkehr bis zur Kreuzung vor den Gehöften, wo das Einparken auch eine Herausforderung bietet. Aber dann sind die wienerwäldlerischen „alpinen Gefahren” auch schon überwunden, und über sanfte Wiesen geht es hinan zum bewaldeten steileren Gipfelhang. Die Spur sollte übrigens möglichst geschickt und zügig angelegt sein, dient sie doch später auch für die Abfahrt.

Sogar eine wild zerfurchte Piste gibt es noch beim Schlepplift oben, und wild ist wegen der zahlreichen Schneesucher auch der Andrang im „Enzingerhaus”. Nach der trotz üppiger Speisekarte recht genügsamen Stärkung (die Kalorienaufnahme soll halt doch möglichst geringer ausfallen als der Energieverbrauch beim Aufstieg) geht es daher gleich an die Abfahrt. Mit Alpintouren- oder Backcountry-Schiern plagen wir uns zwischen den Pistenflitzern am Lifthang hinunter, bis die sanften Gleitstrecken über die Hummelberger Wiesen zuletzt doch einigen Abfahrtsgenuss aufkommen lassen.
Mit den Schneeschuhen wären wir wohl vom Pielachhof im Michelbachtal aufgestiegen und – nach Abstieg auf der Schiroute – von Hummelberg auf dem „Wasserleitungsweg” zum Ausgangspunkt zurückgekehrt.

Die Mostviertler “Hügelberge”

Der Hegerberg befindet sich im südwestlichen Wienerwald, der von mir als “Wiesenwienerwald” bezeichnet wird – auch die lokale GenussRegion nennt sich danach “Wiesenwienerwald Elsbeere”. Ursache der rundlichen Bergformen ist der geologische Untergrund aus leicht verwitterbarem Mergel und Sandsteinen (sog. Flysch). Die Flyschzone setzt sich westlich der Traisen fort und bildet den Alpenrand entlang des Mostviertels. Dort sind aber vor allem zwischen Erlauf und Ybbs massigere Berge entwickelt, Gipfelhöhen um die 700 m und mit bis zu 400 m Höhenunterschied in die Täler. Sonst aber schaut es dort wie im “Wiesenwienerwald” aus – bäuerliches Kulturland mit vorwiegend Wiesen und dazwischen eingestreute Hecken, Obstgärten und Laubmischwälder.

Bei einer Schneelage wie derzeit – harter Untergrund und darauf eine hübsche Neuschneeauflage – sind diese Wiesenhänge ganz hervorragend für kleine Schitouren – “Schitourchen” – geeignet. Einheimische Tourengeher haben die Vorzüge ihrer engeren Heimat bei diesen Bedingungen schon auszukosten begonnen. Und auch mein Freund Werner (Tippelt) war rund um Randegg schon unterwegs. Er hat mir seine Erfahrungen und die (beim Telefonat mit Blick auf die Karte gerade entdeckten) Projekte geschildert, und ich habe diese in der beigefügten Karten eingetragen.

Zur Nachahmung empfohlen!

Wir werden  möglichst bald zur Entdeckungs-Schisafari ins westliche Mostviertel anstarten. Die Wetterprognose verspricht schon wieder strengeren Frost und etwas Neuschnee! Wenn es im Gebirge auf den rauen Böden noch immer nicht genug gefestigten Schnee gibt – hier haben wir den feinsten und von den Mostviertler Bauern bestens gepflegten Wiesenuntergrund zur Verfügung. Dazu noch die Einkehrmöglichkeiten – laut Werner soll es dort von Mostheurigen nur so wimmeln! Auf der Höhenkote 720 m östlich von Hochpyhra steht sogar der “Mostbrunn”, wo man sich die flüssige Labung aus einem tiefen Brunnen hochkurbeln kann. Bekannt ist auch das “Panoramastüberl” auf der Straßenhöhe von Randegg / Schliefau Richtung Amstetten.

Also “Prost!” und “Auf zum Most!”, aber vorher noch die Wiesenparadiese hinunterwedeln…

Tourentipp – von Werner Tippelt bereits ausprobiert!

Zufahrt: Auf der Mariazeller Bundesstraße bis Fallenstein (von Gußwerk Richtung Seeberg), beim Gasthaus Eder (links) in den Freingraben abzweigen, Bergstraße bis Gasthof Lechnerbauer.

Route: Vom Lechnerbauern auf der relativ neuen Forststraße bis zur Tonionalm mit der Schutzhütte der Gußwerker Naturfreunde (im Winter nicht bewirtschaftet), bis dorthin derzeit gute Schneelage, aber etwas zerfurcht! Dann über den steilen Nordwesthang hinauf zum Gipfel – Schneelage derzeit und wegen Verwehungen überhaupt etwas unsicher, Steine und Latschen bräuchten noch eine tiefe Grundschneeschicht.

Ich kann mir auch vorstellen, dass diese Route auch sehr gut mit Schneeschuhen geht, überhaupt weil am Gipfelhang für die Schiabfahrt noch zu wenig gefestigte Unterlage besteht und man dennoch zu Fuß nicht durchkommt.

Der Franzenreitherberg geht nicht so schnell, weil dort die Möglichkeiten erst aufgearbeitet und probiert werden müssen!

… aber leider keine Geheimtipps mehr:

Auf die Tonion vom Gasthaus Lechnerbauer über die Tonionalm

Auf den Franzenreitherberg bei Gresten

Ein wieder einmal langes Telefonat mit meinem Freund Werner: Und warst wo oben? Da ergeben sich gleich wieder weitere Winter-Touren-Tipps. Vorläufig nur einmal angekündigt mit Bildern zum Einstimmen!

Meine Gefühle zu diesem Thema / Problem sind eigentlich zwiespältig: Einerseits kann man sich freuen, dass eine so herrliche Passion derart beliebt ist. Anderseits ist es auch bedenklich, dass solche “Stadtprobleme” mitten in der Natur auftreten!

Negativbeispiel vom vorigen Winter: Am Ausgangspunkt zur Turnauer Alm im Greithgraben bei Turnau / Stmk. Vor dem Forsthaus, wo die jetzt auch leider im Sommer gesperrte Forststraße als Aufstiegsroute beginnt, ist an Wochenenden alles zugeparkt. Wie es dort aktuell zugeht, weiß ich (noch) nicht…

Ein Felsblock als "Schneeleopard"

Ein Felsblock als

Aktuelles Beispiel: Tirolerkogel bei Annaberg NÖ

Schitourengeher starten am besten bei der Postbrücken-Kehre, dort Stichweg mit Platz für etwa 8 PKW, dazu am Straßenrand eine Bucht ausgeschoben für 2 Autos. Der große “Sommerparkplatz” beim Beginn des Tirolerkogelweges bzw. der (übrigens herrlichen) Loipe rund um den Scheiblingberg ist mit Tourenschi ungünstig, weil bis zum Gscheid eine weitgehend flache Forststraße führt.

Annaberg im Schatten des Scheiblingberges

Annaberg im Schatten des Scheiblingberges

Unsere Schitour zum Annaberger Haus am Mittwoch, 27. Jänner 2007

Trotz Wochentag (ca. 10 Uhr) bei der Postbrücke alle Plätze voll. Unsere Ausweichmöglichkeit – ein Stück die Straße Richtung Türnitz retour bis zu einem auffallenden Wirtschaftsgebäude, dort auf den weiträumigen Holzplatz abgezweigt und an einer unverdächtigen Stelle geparkt. Wem kann dieser große Platz gehören? Ich tippte auf Annaberger Gutsgemeinde, und weil ich als ehem. Annaberger Lehrer im Ort nicht unbekannt bin, traute ich mich, dort zu parken. Auskunft im Schutzhaus – der Platz gehört dem Bruder der Hüttenwirtin Vroni, dem Eder Franz (Bauernhof im Zeiserlgraben / Annaberg). Laut Aussage von Vroni hat er nicht unbedingt was dagegen, wenn sich auf seinen Holzplatz wer hinstellt – aber bitte nicht in die Einfahrt und auf eine Stelle, wo man ziemlich sicher sein kann, dass das geparkte Auto bei den Holzarbeiten nicht im Weg steht. Klingt recht großzügig, aber ich würde doch empfehlen, bei der Abzweigung zur Jugendherberge zu parken, wenn bei der Postbrücke alles voll ist – die Wiesenmulde dort hinauf ist sehr gut begeh- und befahrbar und bietet außerdem einen hübschen Blick auf die derzeit noch im Schatten des Scheiblingberges “frierende” Ortschaft – erst am Lichtmesstag erreicht die Sonne um die Mittagszeit wieder die Annaberger Kirchturmspitze

Annaberger Haus und Ötscher

Annaberger Haus und Ötscher

…. wenn sie so schön scheint wie bei unserer Tour! Ein traumhafter Tag – die Bilder sollen es zeigen. Vroni hat wieder wunderbar gekocht – neben der Schutzhütten-Standardkost (hier auf hohem Niveau !) gibt es immer eine Spezialität, diesmal war das Paprikahenderl. Wir haben Linsen gegessen, auch ein Gedicht! Und die Mehlspeisen von Tochter Siegrid – Cremeschnitten vom Allerfeinsten! Da konnte nur das Panorama ebenso begeistern…

Universaltrasse auf den Tirolerkogel

Universaltrasse auf den Tirolerkogel

Noch ein Beispiel für ein gut gelöstes Schitouren-Parkplatzproblem: Beim Knedelhof an der Schwarzenbacher Straße in Türnitz, dort geht man auf den Eisenstein, und “Feinspitze” laufen mit Backcountryski auf den Schwarzenberg > Suche: Winter-Touren-Tipps im Blog und ebenso in meinem ResidenzVerlag-Blog, verlinkt mit facebook und twitter.

Ein Urlaubstipp für Gasteinbesucher

Als Ergänzung zu meinem letzten Bericht – aktuell war das wieder ein Gipfelerlebnis in Sportgastein – brauche ich die talnahen Spaziergänge nicht genauer auszuführen. Obwohl mir da schon einiges einfällt, was wir bei den Winterurlauben in Bad Hofgastein erleben konnten.

Ein netter Wanderspaziergang führt ja vom Zentrum Angertal taleinwärts, neben der Loipe auf dem Winterwanderweg, und auf der im Talschluss rechts weiterführenden Forststraße kann man dort bergwärts marschieren, soweit eben die gespurte Trasse reicht. Am liebsten hätte ich auch noch den Gasteiner Höhenweg mit Anschluss ins Kötschachtal präsentiert. Aber da war ich mir nicht sicher, ob diese herrliche Wanderung am unteren Hang des bekannten Gamskogels auch sicher begehbar ist. Vor allem die Gadaunerschlucht machte mir Sorgen, so eindrucksvoll sie im Sommer ist, aber im Winter wahrscheinlich gesperrt wegen Vereisung usw. Über die Gasteiner Idealroute zur “Himmelwand” und in die Prossau durch das Kötschachtal vom Hoteldorf “Grüner Baum” aus gibt es ja meinen Bericht vom Vorjahr (leicht aufzurufen über  > Suche: Gastein).

Ein Ausflug mit der Tauernbahn

Wenn der Himmel in Gastein “verhängt” ist, weil der Nord- oder Westwind die Wolken herandrückt, kann der Tauernkamm als Wetterscheide ausgenützt werden! Wir erlebten diese angenehme Überraschung im Jänner 2007 (von damals stammen auch Annis Bilder). Und das verlief so…

Zum Bahnhof Bad Hofgastein fährt man vom Ort selbst mit dem Auto oder benützt den Bus dorthin. Wir stiegen um ca. halb elf Uhr in einen IC (Fahrplan liegt in der Kurverwaltung Hofgastein auf, in Bad Gastein befindet sich der Bahnhof bequemerweis mitten im Ort an der Hauptstraße). Flugs ging die viel zu kurze Bahnreise los, und die zehnminütige Tunnelfahrt war überhaupt schnell vorbei – so nebenbei berichtet: unsere Sitznachbarn waren ein Kärntner Ehepaar auf der Rückfahrt in die Heimat nach einem Safariurlaub in Afrika, über den uns gleich ausgiebig erzählt wurde! Afrikanisch angewärmt stiegen wir in Mallnitz aus dem Zug – empfangen von mindestens einem halben Meter wundervoll pulvrigem Neuschnee und strahlender Sonne!

Wanderung bis zur Ankogelbahn

Eigentlich hätten wir die Schi mitnehmen und die Pisten bei der Ankogelbahn genießen können. Aber auf Wanderspaziergang programmiert, wurde es auch zu Fuß ein herrlicher Tag! Wenn die Wege schon geräumt sind (bei unserem Besuch war man noch nicht so weit), geht man auf einem hübschen Wald- und Wiesenweg bis zur Talstation. Wir hatten ein solches Wegerl nur vom Bahnhof bis in den Ort, dann folgten wir der wenig befahrenen Straße. Herrlich der Ankogel, über dessen Felsspitze der Nordwind Schneefahnen weit ins Himmelsblau hinaus jagte! Nach etwa eineinhalb Stunden gab es eine angenehme Einkehr gegenüber der Seilbahn, aber wie nun zurück nach Mallnitz?

Wir Loipensünder!

Eigentlich darf man nicht als Fußgänger eine Loipe benützen. Aber indem der Wanderweg noch immer tief verschneit und nicht geräumt war, die Loipe aber sehr breit und einladend wirkte, leisteten wir uns die Sünde, an ihrem Rand talaus zu marschieren (nachdem wir uns proforma die Erlaubnis von einem anwesenden Schilehrer eingeholt hatten). Landschaftlich wunderschön – über die Talwiesen, im Rückblick der Ankogel, noch immer sturmüberbraust, vorbei an Lärchenhainen und malerischen Heustadeln und mit Ausblick auf die überwältigende Berglandschaft. Zuletzt ging es durch den sehr angenehm wirkenden Ort – hier gibt es nämlich keinen Durchzugsverkehr! Einladend war auch das Nationalparkhaus, und es hätte sicher noch einige andere Wandermöglichkeiten gegeben, für welche die Zeit aber ohnehin nicht gereicht hätte.

Unter eineinhalbtausend Metern Granitgebirge

Unser Ausflugstag näherte sich dem Ende, und um 15 Uhr stiegen wir wieder in den mit Kurswagen aus Kroatien stark überfüllten Schnellzug der Tauernbahn. 1906 wurde sie erbaut und gehört zu den eindrucksvollsten Bahnstrecken Österreichs. Sie ist stark befahren, wie man an den Zuggeräuschen im Gasteiner Tal bemerkt, die aber nicht störend wirken, ganz im Gegensatz zu der akustischen Hölle einer Autobahn! “Wie auf Schienen” (ja, so funktioniert eben die Bahn, noch dazu mit ihren modernen Gleisanlagen und Waggons) gleitet man im wohlig warmen Zug (zuletzt war es schon recht frostig geworden) hinein in den Berg. 

Der Tauerntunnel – zur Bauzeit und auch noch heute ein Wunder der Technik und für Autofahrer ein Genuss, mittels der “Tauernschleuse” das Hochgebirge so mühelos überwinden zu können – 8,5 km doppelgeleisig ausgebaut, auch im Sommer eine ideale Ausflugsmöglichkeit (wir nützten sie bei einer solchen Gelegenheit für eine Autofahrt nach Heiligenblut und über die Glocknerstraße zurück ins Salzburgische). Kaum wird man sich bewusst, welches Riesengewicht auf der Tunnelröhre lasten muss – ca. 1500 m Granit türmen sich über dem “Loch” (so nennen die Lungauer ihren Tauerntunnel der Autobahn)!

In Böckstein, wo man von Gastein her ins Nassfeld (= Sportgastein) abzweigt und im Sommer ins Anlauftal hinein wandern kann, wurde es schon dämmrig. Durch Bad Gastein hinaus ins Tal, befährt die Bahn hoch am Hang den berühmten Angertal-Viadukt  (derzeit zweite Brücke für den zweigeleisigen Ausbau in Arbeit), um dann vor Dorfgastein wieder den Talboden zu erreichen.

Wenn man bedenkt, mit welcher Mühe der Hohe Tauern oder der Mallnitzer Tauern einst bewältigt werden mussten – der Tauerntunnel ist wirklich eine “tolle Sache”. Man könnte im Sommer auch von Böckstein den Weg über den Berg nehmen, wie es schon die Römer auf ihren Saumwegen machten, und von Mallnitz mit der Bahn zurück zum Ausgangspunkt gelangen, gleich wieder eine Idee für den nächsten Urlaub…

Was habe ich für ein Glück, mit der “Damenpartie” auf Schiurlaub nach Gastein fahren zu dürfen! Alles weitere zu diesem Thema ist bereits im Vorjahr zum gleichen Anlass berichtet worden (> Suche: Gastein).

 

In dieser wieder sehr gelungenen Schiwoche war der Höhepunkt wohl der herrlichste Sonnentag zwischen Dorfgastein und Großarl mit Mittagsaufenthalt im “Gipfelstadl” auf dem Fulseck. Neben den Abfahrten bis nach Großarl hinab – die Pisten dorthin über die weitläufigen Wiesenhänge haben uns zweifelsfrei am besten gefallen – war das Panorama einfach unübertrefflich: Vom Dachstein über die Radstädter Tauern bis zum Sonnblick, in der Tiefe das Gasteiner Tal, am westlichen Horizont die Tauernriesen zwischen Großglockner und Wiesbachhorn. Allerdings genau so gut vom festen Boden aus zu besichtigen, wenn auch weniger spannend als für den Gleitschirmflieger hoch oben in den Lüften…

Natürlich waren wir auch auf der Schloßalm und am Stubnerkogel – die neueste Attraktion aber nur im Vorbeifahren gesichtet – die Hängebrücke vom Sendergipfel ins Bergrestaurant. Deren Hauptzweck wohl die PR-Wirkung! Was diese Konstruktion gekostet haben mag, hätte vielleicht besser in irgendeinen neuen Lift (z. B. den Schlepper von der Schloßalm zum Hochkaser, leider noch immer in Betrieb…) oder die Beschneiung der ganzen Talabfahrt bis Bad Gastein investiert werden können.

Vorteilhafte Dreistundenkarte in Dorfgastein / Großarl, da kann man die Zeit voll ausnützen und anschließend bei einer Schihütte an der Talabfahrt sitzen bleiben. In Bad Gastein und Bad Hofgastein gibt es hingegen die Stundenkarte mit dem Nachteil, dass man diese bei der Kassa im Tal zurückgeben muss, bevor die Zeit abläuft, also schon vom Berg herunter muss. 

Reizend war auch wieder der Spaziergang ins hintere Angertal, und beim Rückweg erhebt sich immer die Qual der Wahl – Hirschenhütte oder Waldesruh. Unsere ganze Mannschaft hat selbstverständlich beide Einkehrmöglichkeiten getestet und für sehr gut befunden – im Gasthof ist der Vorteil die Röstung vor dem offenen Kamin bei sonstiger Rauchfreiheit, in der Hütte sind die Nichtraucher anscheinend ins Freie verbannt, dafür gibt es beim Abgang zum Örtchen (muss das immer im Keller sein, wo man mit den Schischuhen sich fast “derstößt” ?) ein Mini-Schimuseum.

Zusammenfassung – eine sehr schöne Woche, mit gerade genug Schnee und sogar relativ viel Sonne, ja und die Alpentherme war wieder wohligst… “Guat is gaunga, nix is g´schehn !”

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