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Mittwoch, 2. März 2016 – vierter Urlaubstag, aber erst zweiter Schitag! Dafür wieder ausgezeichnetes Wetter, angenehm weniger Wind als tagszuvor. Also nichts wie mit der Gondelbahn hinauf zum Kreischberg (für einen dritten Schitag hätten wir auch mit derselben Karte ins nahe Lachtal fahren können, aber dazu reichte die Zeit nicht mehr).

Diesmal brauchen wir keine Zeit zum Einfahren mehr, sondern wir halten uns gleich an die Piste beim “Sixpack” an der Westseite des Berges. Der Ausblick in Richtung Flattnitz ist wieder verlockend, aber zu diesem Panorama noch später. Denn vorerst präsentieren sich der Gstoder und die Tauernberge dahinter wieder ganz vortrefflich, dazu der Blick über die urigen Zirben…

Als wir nach einigen Abfahrten in pulvrigem, noch kaum zerspurtem Schnee genug haben, wenden wir uns der östlichen Bergseite zu, wo wir schließlich wieder (etwas früher als am Vortag) in der Rieglerhütte landen.

Das kleine Gipfelkreuz neben dem Panorama-Point und Ausblick zur Frauenalpe

Noch fehlt uns der Gipfelpunkt des Kreischberges, die Rosenkranzhöhe! Daher nehmen wir nachmittags die Abfahrt von der Bergstation der 10er-Gondel zum sogenannten Schluckspecht (nomen est omen für diese kleine Schihütte an der Talstation des Gipfel-Sesselliftes). Die Piste dort hinunter ist übrigens wie jene von der Rosenkranzhöhe das beste Abfahrtsstück am Kreischberg. Kleiner Nachteil – hinauf zur Rosenkranzhöhe gibt es nur einen Schlepper (stillstehend, nur für geübte Fahrer, wie angekündigt und auch stimmend) und den alten Doppel-Sessellift. Aber dieser ist immerhin verbessert, Einstieg mit Förderband, und weil es nicht so kalt und windig ist wie am Vortag, ist auch die schleichende Auffahrt gut auszuhalten. Die Trasse führt auch wie am oberen “Sixpack” durch schöne Zirbenbestände.

Hier im Bild die Frauenalpe und die fernen Seetaler Alpen mit dem Zirbitzkogel! Nahe der Bergstation verflacht das Gelände und lässt kaum ahnen, wie schön und zügig die Abfahrten von dort oben sind. Am wichtigsten ist auf dem plateauartigen Gipfel, dass nicht zu viel Wind geht! Aber kaum ausgestiegen, fesselt die wirklich prachtvolle und weitläufige Aussicht, besonders nach Süden ist sie an diesem Tag wirklich fantastisch!

Ausblick bis zu den Julischen Alpen!

Obwohl wir hier nur auf 2118 m Höhe sind, geht der Blick über die benachbarten Gebirgszonen hinweg und reicht vom Dachstein (hinter den Niederen Tauern) bis zu den Südlichen Kalkalpen!

Das urige Wallnerkreuz und sozusagen ein Gipfelfoto

Die Abfahrt mit roten und kurzen schwarzen Pistenstellen ist selbstverständlich im Untergrund beschneit, sonst wäre gerade auf diesen windausgesetzten Höhen kein Schibetrieb möglich. Besonders schön zeigt sich von der östlichen Waldgrenze die Frauenalpe, und dahinter sieht man noch den Zirbitzkogel, weiter südlich die Saualpe und sogar den Petzen! Zum Dahinschwingen geht es vortrefflich, kein bisschen harter oder gar eisiger Schnee, nur “g´führiger” Pulver, ein Hochgenuss. Vom danach erreichten “Schluckspecht” quert dann ein langer Ziehweg über die weiten Waldhänge bis zur Gondelbahn, wo die Steilabfahrt ins Tal beginnt.

Blick zu den Gipfeln bei der Flattnitz

Besonders gefällt mir die Aussicht zu den westlich gelegenen Nockbergen im Bereich der Flattnitz, wo ich mich vor einigen Jahren bei Backcountry-Touren herumgetrieben habe (u. a. von St. Lorenzen auf den Speikkofel). Im Bild sieht man links den doppelgipfeligen Winterthaler Nock und rechts den massigen Eisenhut (eine sehr weite Tour von der Turrach).

Einen Traum konnte ich mir nicht erfüllen, nämlich auch mit Touren- oder Backcountry-Ski unterwegs zu sein. Im Bild sieht man die sanften, aber sehr weitläufigen Gipfel, die an die Rosenkranzhöhe südöstlich anschließen – Kirbisch (allein der Name schon verlockend!), Goldachnock und Prankerhöhe. Dort biegt der Kamm nach Nordosten um und setzt sich bis zur Frauenalpe fort. Leichtes Tourengelände, nur der tiefe Einschnitt zwischen Ackerlhöhe und Frauenalpe ergibt leichte Probleme, wobei man den unwegsamen Stellen aber auf tieferen Forststraßen ausweichen kann. Jedenfalls ist diese Tour ein alpinistische Herausforderung, keine Schitour im eigentlichen Sinn, aber eine der großzügigen Überschreitungen im oberen Murtal, die auch im Sommer oder Herbst (vor oder nach dem Almbetrieb) reizvoll wäre! Eine ganz leichte Gipfelbesteigung gibt es von der Frauenalpe (Lifte und Naturschneepisten) bis fast auf 2000 m. Ob sich wohl eine Gelegenheit dazu noch ergeben wird? Träume und Wünsche kann man ja immer haben…

Nach dem 2016-er Schalttag hat das Wetter am 1. März genau mit dem Frühlingsbeginn zusammengepasst. Die feuchte, wolkenreiche Luft vom Mittelmeer her ist zwar von einer kalten Nordwestströmung abgelöst worden, aber diese bewirt in den südlichen Zentral- und in den Südalpen einen Nordföhn-Effekt. Das war unser Glück (bei länger vorgebuchtem Termin nicht selbstverständlich), und außerdem konnten wir uns beruhigt auf den Wetterbericht verlassen und beruhigt in die Wetterturbulenzen hinein abreisen.

Bereits unterhalb der Mittelstation der Gondelbahn (am sog. Grillboden) ist alles frisch verschneit, die überwiegenden Zirben und Lärchen in eisige Gestalten verwandelt! Dazu einige Minusgrade bei kräftiger Sonne und nur einzelnen Wolken, allerdings weht ein eiskalter Nordwestwind von den Tauern herüber.

Sobald man aus der steilen unteren Waldzone heraußen ist, erstreckt sich die leichte Pistenlandschaft wie ein Teppich bis hinauf zur Bergstation der (schon recht alten) Gondelbahn. Als alter Bekannter (von der Almrauschzeit im Juni) schaut der Gstoder über das Tal mit seinen aperen Südhängen her, zur Seite die langen Südkämme der Wölzer Tauern mit ihren berühmten Schitourenrouten.

Eine kurze Abfahrt an der Rieglerhütte vorbei (im Hintergrund die Frauenalpe) bringt uns zur jetzt zwei Jahre alten 10-er Gondelbahn, die bis fast auf den Kamm der Rosenkranzhöhe hinaufführt. Von dort kann man gleich in drei Richtungen abfahren, wobei wir die direkte Piste zur Gondelbahn hinabwählen, um uns einmal richtig einzufahren.

Danach wechseln wir zur nahen, westlich gelegenen Panorama-Schirmbar (in Harry Prünsters “Hütten” im Fernsehen unlängst präsentiert, mit speziellen Kreischberg-Mehlspeisen einer jungen Konditormeisterin).

Von dort führt eine etwas steilere Piste in die Waldzone hinab zur Talstation der 6er-Sesselbahn “Sixpack”. Diese gibt es schon seit ein paar Jahren, und die Abfahrt mit einem “schwarzen” Steilhang und einer auch recht direkten Umfahrung ist eine echte Bereicherung des Schigebietes.

Blick auf die Tauernberge mit dem Gstoder und in der Tiefe das apere Murtal, am Horizont die Radstädter Tauern

Ein Vorteil dieser Anlage sind nicht nur die Schutzhauben über den bequemen Sitzen, sondern auch die Auffahrts-Trasse an der Südseite des Bergrückens. Zuerst gibt es einen schönen Ausblick ins Gebiet der Flattnitz mit Winterthaler Nock und Eisenhut. Weiter oben schwebt man in lockerem Zirbenwald ganz wunderbar zur Höhe, hier gibt es immer wieder eindrucksvolle und stimmungsvolle Winterbilder.

Übrigens muss man am Kreischberg nicht unbedingt Schifahren. Es gibt auch Einzelfahrten, wenn man die Winterwanderwege oder die Höhenloipe benützen will, die durch die obere Waldzone mit ihren urigen Lärchen und überwiegenden Zirben führen. Wer mit Schneeschuhen unterwegs sein will, könnte quer durch die lockeren Waldbestände zwischen der 10-er Gondel und dem doppeltem Schlepplift bergwärts ansteigen, nahe der Panorama-Schirmbahn den Kamm erreichen und dort beliebig weiterwandern, zumindest bis zur Rosenkranzhöhe auf schon über 2100 m Höhe. Meine Idee für eine weiter aus dem Pistengelände hinausführende Tour konnte ich (auch heuer) nicht verwirklichen, leider!

Uli ist stets online, wir haben im Pistengelände (um vor Unterbrechungen gefeit zu sein) nicht einmal ein Handy mit; und nach der Mittagszeit wenden wir uns der gegen die Frauenalpe und den fernen Zirbitzkogel gewendeten Ostseite zu.

Dort steht gleich die einladende Rieglerhütte, an diesem kälteren Sonnentag mit einer Art “Panoramastube” (sonst einer großen Terrasse). Wir kannten diese Einkehr schon vom Vorjahr und waren nach “Harrys liebsten Hütten” ganz animiert für die Mittagsrast dort. Im Normalbetrieb (und das gilt auch für die Panorama-Schirmbar) geht es zu wie auf den meisten Schihütten – wer nicht ein opulentes Mahl einnehmen will, stellt sich halt unter einer einfachen Suppe oder so etwas mehr oder etwas Qualitätvolleres vor… (außerdem dürfen wir den Magen in Anbetracht des wirklich außerordentlich guten Abendmenüs im “Relax” nicht vorbelasten…). Trotzdem waren wir am nächsten Tag wieder in der Rieglerhütte und haben eben g´scheiter ausgewählt, vom “Schluckspecht” haben wir uns aus vorjähriger Erfahrung ferngehalten, obwohl das keine Schihüttenkritik sein soll, sondern nur unseren persönlichen Geschmack widerspiegelt…

Nach der Mittagspause macht es bei uns mit dem Schifahren nicht mehr viel her, der vormittägliche Schwung ist verbraucht, eine Rast in der Schihütte bringt nur wenig “Rekreation” (noch dazu, wenn man die drückenden Schischuhe nicht auszieht, sondern wie Anni erst bei der anschließenden Gondelfahrt). Also beschließen wir den ersten und bisher einzigen Schitag, wir haben ja noch den zweiten vor uns, der genau so schön zu werden verspricht!

Eigentlich wäre in diesem Winter unser Ziel für eine Woche im Schnee gewesen – Kirchberg / Tirol. Aber das mussten wir leider absagen, und so blieb uns noch der Kreischberg. Blieb uns übrig, passt eigentlich nicht, denn die Anmeldung erfolgt schon lang vorher, und wir wollen immer wieder ins “Relax Resort Kreischberg”.

Relax Resort Kreischberg

Im Sommer sind es die vielfältigen Ausflugsmöglichkeiten und die interessanten Wanderwege zu Almen, Gipfeln und Bergseen, die uns dorthin locken. Im Winter haben wir in den Nockbergen auch schon ein paar Schitouren gemacht, dem sanften Gelände angepasst sogar mit Backcountryski.

Flattnitz, eine auch im Sommer lockende Passlandschaft, neben dem Gasthof/Hotel Ladinig eine historisch bedeutende Rundkirche

Königstuhl vom Rosanintal, Ausgangspunkt Mehrlhütte im Schönfeld zwischen Bundschuh und Innerkrems

Großer Speikkofel, Ausgangspunkt St. Lorenzen bei Ebene Reichenau

Für diese Touren gibt es übrigens jeweils ein Bilderalbum in meinem facebook “Wandertipp bernhard baumgartner”, die Bilder sind eingescannte Dias aus meiner vordigitalen Zeit. Nun geht es aber endlich zum heurigen Kreischberg-Schiurlaub, und da konzentrieren wir uns nur darauf, möglichst viel Schi zu fahren, wenn auch auf den Pisten, die dort für uns gerade passend sind. Die umgebende schöne Landschaft kann man ja auch so genießen, überhaupt wenn dieses “Zirbenland” so schön frisch verschneit ist, wie wir es auch heuer erleben konnten.

Abfahrt am Sonntag, 28. 2., gleich über die Berge (Gscheid – Lahnsattel, alles aper) nach Mürzzuschlag, und dann nur mehr Schnellstraße bis Judenburg. Inzwischen hat sich das angekündigte Schlechtwetter von Süden durchgesetzt – es beginnt zu regnen… Ein schöner Auftakt für einen Schiurlaub, in Judenberg keine passende Mittagseinkehr gefunden, aber dafür dann in Murau – ein kurioses Lokal, der “Platzhirsch”, am Hauptplatz (der hier Schillerplatz heißt), eine vorzügliche Pizzeria mit Tiefblick auf das Murufer. Nachmittags Ankunft in St. Georgen bei Murau in unserem Hotel, es regnet und beginnt von den Bergen herab zu schneien. Was macht´s, für Wellness (oder Welnes?) ist gesorgt, und die Küche beim Abendbuffet (jeden Tag) vorzüglich, viel zu verlockend…

Der Winter kommt also zurück (auch wie auf diesem Bild am letzten Morgen, 3. März). Der erste richtige Urlaubstag fällt also echt ins Wasser, draußen vormittags und ebenso im Hotel. Aber – von unserem letzten Aufenthalt (BB, Anni und ihre Freundin Uli, wie auf Bild vorher zu sehen) ist in Erinnerung, dass es beim Kauf einer Mehrtageskarte einen überraschenden Vorteil gibt – diese Karte gilt auch schon am Tag zuvor ab 15 Uhr!

Aber um diese Zeit noch die Schi anschnallen? So gut das Schifahren auf den Pisten geht, so mühsam ist das Anlegen der (gegenüber Langlauf und Tour) so unhandlichen Ausrüstung… Wir machen also eine einfache “Höhenfahrt” – durch dichtesten Nebel (da hätt ich nicht einmal zu Fuß unterwegs sein wollen) hinauf zum Kreischberg, von 950 m auf über 1700 m. Bei der Bergstation sind wir sozusagen zwischen den Wolken, aber es reißt schon auf!

Wenn das Wetter (und vor allem die Sicht) gut wäre, hätte sich eine Abfahrt sicher noch ausgezahlt. So aber setzen wir uns noch in die benachbarte “kubusartige” Schihütte und treten dann wieder die Abfahrt an, per Gondel zur Kreischbergbasis, wo es allerlei Installationen gibt, die allerdings nie in Betrieb kamen.

Zum Schluss noch ein “Selfie” – noch urlaubsfrisch und ein zukunftsträchtiges…

Keine Rafting- oder Paddeltour, sondern eine “Grabenwanderung”, die wir schon lange nicht unternommen haben. Heute trotz Regen und aufkommendem Sturm also ins Hallbachtal (ich bin noch immer für Hall mit -ll-, obwohl ein früherer Bürgermeister die Schreibweise Halbach sich eingebildet hat – aber man hat ja auch nicht Hallstatt, Hallein usw. abgeändert).

Fast hat man im Halbachtal, das übrigens einen hervorragenden geologischen und landschaftlichen Querschnitt durch die mittleren Voralpen NÖs bietet, die Qual der Wahl! Wir entschieden uns heute (Sonntag, 21. 2.) für eine Vormittagswanderung in den Fensterbach, so heißt nämlich der Graben nördlich der Jochart, der unweit vom Traisenböck abzweigt (Haus in scharfer Kurve, wo man auch Richtung Reisalpe oder Hochstaff gehen kann). Die Felsmauern über diesem engen Tallauf lassen nicht vermuten, dass sich oberhalb die überaus interessante Hochfläche “Am Rad” verbirgt. Nach der Kurve südlich vom Traisenböckhäusl befindet sich linkerhand eine Brücke mit Wegweiser. Hier zweigt man Richtung Rohr über den Sonnsteinsattel oder auf die Jochart übers Hammerleck ab, beides ganz selten begangene, aber zum Glück immer noch von der Sektion Hainfeld des Österr. Touristenklubs gut markierte alte Routen (als man noch von der Bahnstation Rainfeld-Kleinzell zu Fuß hinein nach Rohr im Gebirge wanderte). Wir parken aber nicht jenseits der Brücke, da dort bereits Forststraßenbereich (sicher ist sicher), sondern am breiteren Rand der Kleinzeller Landesstraße.

Leider habe ich meine “Hosensackkamera” (Canon IXUS-100) einzustecken vergessen, so muss ich mir mit Bildern von einem Ausflug nach Kleinzell im Jänner dieses Jahres behelfen – es schaut ohnehin noch immer gleich aus! Der Fensterbachgraben ist wirklich sehr romantisch! Noch dazu weil durch die vorangegangene schnelle Schneeschmelze und den heftigen Regen der Bach nahezu ein Wildwasser führt. Jedenfalls ist diese Strecke wesentlich romantischer als der Weg von der Roßbachklamm Richtung Rohr, und man kann hier sogar eine kleine Rundwanderung machen. Die Karte dazu füge ich gleich bei, und wir werden uns bald wieder dorthin begeben…

An der bei einem Wegkreuz links abzweigenden Straße vorbei(diese führt zum Berghof und hätte den Rückweg vom Kaiserhof als Runde ermöglicht), dann überaus hübsch neben dem gischtenden Wasser und oft bizarren Felsstufen zur nächsten Kreuzung beim P. 562 m. Hier befindet sich die einer Granate nachgeformte “Warchalowsky-Kapelle”, links bei einem kleinen Landhaus vorbei geht es weiter. Immer wieder halten wir Ausschau nach der Anemonen-Schmuckblume, die es in der Roßbachklamm tatsächlich gibt. Das Biotop der anfang aus Reiflinger Kalk (?) und danach aus Dolomit aufgebauten felsigen Böschungen wäre ideal dazu. Aber vielleicht sind wir zu früh dran, denn Knospen wären kaum zu entdecken und der Blattaustrieb erfolgt erst danach.

Also gehen wir weiter bis zum Neffenhof, alles gepflegte Voralpen(jagd)landschaft, an diesem Tag menschenleer, wir sind allein – mit Regenschirm ! – unterwegs. Bei der Kapelle hätte die Markierung durch die “Ministube” (weist auf alten Klosterbesitz hin) aufs Hammerleck und die Jochart abgezweigt, hier würde es rechts weiter grün markiert (auf guten Stand gehalten !) über den Sonnstein-Sattel hinüber in den Klausgraben zwischen Rohr und Gries gehen. Wir nehmen aber davor die linke Abzweigung und kommen dann zum eindrucksvoll “schönen” Landhauskomplex Kaiserhof. Alter Name aus dem 17. Jh. = Kaserhof, wohl von dem damals üblichen und einzig möglichen Zinsobjekt, dem Käse. Leicht könnten wir nun auf einem Karrenweg über die Wiesenterrassen hinüber wandern zum Berghof (Besitzer nach Tafel bei der Straßenabzweigung der innerhallbacher Schotter- und Steinbruchbesitzer Daurer) und auf dessen Güterweg wieder in den Fensterbachgraben absteigen. Weil hier aber immer mehr der stürmische Wind aufkommt, wandern wir wieder auf gleicher Strecke zurück zur Landesstraße, aber diese Runde – übrigens unterhalb des felsigen und als Aurikelstandort zu beachtenden Hirschkogels – werden wir sicher bald nachholen, allerdings leider dann nicht mit so viel “Wildwasser”.

So schaut es derzeit im Wiesenwienerwald aus – das Foto allerdings vom 11. April 2009, und heute haben wir gerade mal Mitte Februar vorbei – 2016…

Übrigens habe ich über den Fensterbach nachgelesen – bei mir selber: im Wander- und Landschaftsführer “Die Voralpen an Traisen und Gölsen” von 1976 / 78.

Schon für meine Eltern gehörte es in ihrer Jugend zur Gewohnheit, am Wochenende von Rainfeld auf den Ebenwald zu gehen. Meine Mutter und meine Tante hatten dort sogar eine enge Freundin, die “Kaltenreiter Fanny” (Frau Wiesbauer vom Kaltenreiter-Hof). Dort waren sie von den im Tal herrschenden Wirrnissen der Zwischenkriegszeit weit entfernt und verbrachten ihre liebste Zeit am Ebenwald oben “wie in einer anderen Welt”. In der Nachkriegszeit übernachtete ich als Kind mit meinen Eltern sogar einmal beim Kaltenreiter, als wir über die Reisalpe zur Hinteralm wandern wollten. Ich erinnere mich noch an die Jause, die wir von der Fanny mitbekamen – Bauernbrot mit Butter und harte Eier, das hatte so um 1947 noch viel zu bedeuten… Mit den beiden Söhnen der Fanny, dem Kaltenreiter Sepp und seinem Bruder Toni war es für mich später eine willkommene Zusammenarbeit, für die ich noch immer dankbar bin, als für das St. Veiter Häuserbuch den abgekommenen Häuser am Egger Sand nachgeforscht wurde.

So ist es nicht verwunderlich, dass wir bei passendem Wetter auf den Ebenwald fahren, um einfach schnell “hoch hinaus” zu kommen. Leider gab es schon länger keine ausreichende Schneelage, dass wir die neuerdings wieder geplante Loipe hätten belaufen können oder einfach einen Tourenlauf durch das freie Gelände zu machen. Immerhin haben wir im heurigen dürftigen Winter einen wunderschönen Schneetag auf der Kiensteiner Öd erleben können (im Blog und facebook, dort mit überraschend starkem Echo aufgenommen!).

Am Samstag, 13. Februar, war dann wieder ein solcher passender Tag – frischer Schnee, überraschendes Aufklaren bei mittlerem Frost, die Straßenauffahrt kein Problem (außerdem gut gestreut). Vom noch fast leeren Parkplatz bei eisigem Nordwestwind hinüber zum Kaltenreiter und gleich rechts weiter über den weiten Sattel Richtung Traxlerhof (die Frau Lampl von dort betreut Anni beim Besuchsdienst). Nun öffnet sich der Blick nach Osten und Süden, der nahe Unterberg beherrscht das Blickfeld, und der Schneeberg ist ohnehin “eine Wucht” im Panorama.

Eigentlich lag sehr wenig Schnee, obwohl es am Vortag bis ins Tal  so dicht geschneit hatte, denn der heftige Sturm hatte ganze Arbeit geleistet! Die besondere Überraschung war, dass es mit plötzlich aufkommendem Südstau ganz schnell klar wurde und der Himmel blitzblau leuchtete. Dazu einige Bilder:

Leicht links haltend kommt man am Ende der Traxlerwiese zu einem “Hausmarterl”, wo nach Frau Lampl im Frühling Schneeglöckchen und Krokusse blühen sollen (da werden wir hoffentlich zeitgerecht hinkommen, aber es wird noch dauern… während bei uns im Garten alles voll blüht, ist etwa von den Märzenbechern auf der Sumpfwiese nordlich vom Göllersreiter im Wiesenwienerwald noch nichts zu sehen).

Die folgende Wiese geht es gleich schräg hinan, bis wir bei der Baumzeile oberhalb zur sogenannten Mahhoid kommen (ich hoffe, mich richtig zu erinnern, jedenfalls kann “Mahhoid” eine Wiese bedeuten, die sowohl gemäht als auch später beweidet wird). Hier ist eine der riesigen Rotbuchen gefällt worden, und die Holzmugel liegen wie urweltliche Gestalten übereinander getürmt da. Bilder davon sieht man in “Annis Bilderalbum” in meinem facebook “Wandertipp bernhard baumgartner” (bei sinnvoller Nutzung zahlt sich facebook wirklich aus, denn die Bildberichte der virtuellen Bergfreunde ermöglichen das Miterleben aktueller Touren, ich verweise u. a. auf Auer Karl, Robert Rosenkranz, Franz Sturmlechner und Stefanie Bartl, das Dolomitenalbum einer italienischen Bloggerin ist zum Beispiel ebenso umwerfend wie die Bilder der Freunde des Waldviertels, ganz abgesehen von den intensiven Führungen von Dorli und Jonny Berger im Zwalk).

Nun führt die vom Egger Sand kommende blaue Markierung rechts weiter zum Schwarzwaldeck, von dem ich diesmal gar kein Bild bringe, aber in meinem Blog findet man unter > Suche: Schwarzwaldeck , sicher einen Beitrag. Dieser blauen Markierung folgen wir dann zurück zum Egger Sand mit meiner “geliebten Ferne” – habe ich wahrscheinlich schon einmal bei einer Wanderung zu den Schneeglöckerln auf der Hahnwiese (> Suche im Blog: Hahnwiese) erzählt. Das ist eine Tränklacke, umrahmt vom roten Boden und Steinblöcken der Gosauschichten, in der sich im Frühjahr Unmengen von Kaulquappen tummeln, übrigens seit vorigem Jahr mit einer Baumstammbank der Landjugend ein bequemer Rastplatz (oder auf der Parkbank neben der Hütte).

Den Zaun entlang gehen  oder stapfen wir dann südwärts hinauf zum Höhenrücken vor der Ebenwaldmulde mit seiner Reihe schöner alter Bäume und – dem “Kaltenreiter-Stiegl”, einem originalen Zaunüberstieg, heuer ganz neu hergerichtet. Mit den nächsten Schritten bergab öffnet sich dann einer der prächtigsten Voralpenblicke – über den Kaltenreiter hinweg auf den von Hochstaff und Reisalpe überragten Ebenwald. Als 1976 mein erstes Buch, der Wander- und Landschaftsführer “Die Voralpen an Traisen”, in grün kariertem Kleid und mit einem Bild des überragenden Lilienfelder Fotografen Wilhelm Wagner (dessen Vater ist auf einem Gemälde bei einer Schitour auf den Ötscher verewigt, ich glaube es in einer früheren Landesausstellung gesehen zu haben). Als also dieser Führer im Geschäft in Kleinzell angeboten wurde (wegen Vertrieb über Kaufläden und Trafiken wahrscheinlich so erfolgreich verkauft), meinte der Herr Wiesbauer vulgo Kaltenreiter (Mann der Kaltenreiter Fanny): “Da ist ja unser Haus drin, das möcht ich gleich haben”….

Inzwischen hatte sich die Bewölkung schon wieder verdichtet, und welch ein Glück hatten wir, schon am frühen Vormittag aufgebrochen zu sein!

Wetterbericht verspricht für Nacht vom 16. auf 17. Februar von Süden her starke Schneefälle – tasächlich, in der Früh in St. Veit leicht angezuckert, aber erst zum Staff hinauf ausgiebiger verschneit, dazu geringe Plusgrade.

Es soll zwar nicht auf die Pisten gehen, aber auf jeden Fall ins nahe Annaberg (Pfarrerboden und Verbindungspiste nicht recht eindrucksvoll verschneit, schon wieder Erdfarbe dazwischen, und am Parkplatz Bergbauer fünf Busse… also nichts versäumt). Vorsorglich habe ich schon Schuhe und Schi zum Langlaufen hergerichtet, weil es wahrscheinlich keine Spur gibt, allerdings die Backcountry-Ski.

Überraschung – kaum 10 cm Neuschnee in Annaberg, und statt Flockengewirbel lockert es schon von Süden her auf! Wir starten jedenfalls vom Tirolerkogel-Parkplatz in die ungespurte Loipe. Leider stellt sich bald heraus, dass der Neuschnee besonders bei Annis Schiern immer wieder anklebt. Also abschnallen, mit dem zum Glück eingesteckten Praparierungsmaterial bearbeiten … Aber das letzte Stück zum Gscheid geht Anni erst mal zu Fuß!

Am Gscheid ist wohl der schönste Fotoplatz der Scheiblingbergloipe, besonders der Törlstein lockt, und wo die Tourengeherspuren von der Postbrücke heraufkommen, gibt es einen schönen Blick zum Hennesteck.

Nach neuerlichem Wachseln gleiten wir bergab Richtung Walster-Ursprung, im Schatten etwas besser, aber den hatten wir ja vorher auch schon. Richtig, bei der sonnigen Lichtung an der Wende der Loipe nach rechts geht es schon wieder los mit dem in dicken Stollen anhaftenden Schnee an Annis Schiern. Bei mír geht es etwas besser, so laufe ich per Schi weiter, während Anni in einer zum Glück hier vorhandenen Raupenspur zu Fuß weitergeht.

Ich komme bis nach dem Jochgrund, wo der nächste steilere Anstieg zur kleinen Hütte beginnt, kurzer Blick auf das Hocheck – das wäre auch ein schönes Tourenlaufziel, aber bei solchen Schneeverhältnissen? Anni kommt mir bald entgegen, als ich zurück laufe, und bei der Abfahrt bin ich kaum schneller als sie, wenn ich nicht fest anschiebe.

Wieder zurück bei Annis Schidepot – das vorherige Nachwachseln und die Wartezeit haben den Laufflächen gut getan. Bis hinauf zum Gscheid klebt nichts mehr an, und die leicht fallenden Strecken zurück zum Parkplatz gelingen auch ohne Mühe. Immerhin waren wir zwei Stunden unterwegs, kaum zu glauben, aber zuletzt doch zufrieden – frische Luft und Sonne, und nun geht es ab zum schon vorbereiteten Mittagessen…

Hauptsache zuletzt vergnügt! Und hier noch die Infotafel mit der Nummer für die Loipen-Auskunft.

Selbst zu den “unwinterlichen” Jahreszeiten ist der Obersberg bei Schwarzau im Gebirge kaum überlaufen, obwohl die Waldfreundehütte an den Wochenenden bewirtschaftet sein sollte. Aber wenn genug Schnee für eine Schitour liegt, ist die lange Zufahrt nicht gerade einladend (von Norden her landet man eher auf Reisalpe, Hochstaff, Jochart oder Unterberg). Trotzdem ist dieser Gipfel sozusagen als Geheimtipp irgendwie verlockend und verspricht eindrucksvolle Wintererlebnisse, noch dazu mit Traumblick auf Schneeberg und Rax.

Als ich daran ging, für den mit Werner Tippelt verfassten Führer “Schifahren in NÖ” (Verlag NÖ Pressehaus, St. Pölten 1979 und eine weitere Auflage) die Schitouren in meinem Bearbeitungsgebiet eingehend zu erkunden, konnte ich am Obersberg nicht “vorbei”. Damals und schon früher war ein Schibuch von Hans Schwanda recht populär, und auf dessen Spuren machte ich mich an die Hirschbachrinne. Leider bin ich irgendwo oben in dieser Steilrinne im schon dicht aufgewucherten Hasel- und Eschendickicht stecken geblieben…

Die “richtige” Route übers “Ochatsberger Kar´l” gelang mir dann mit meinem Nachbarn Wolfram Täuber. Ausgehend vom Stainachhof (dem früheren Besitz von Verteidigungsminister Lütgendorf) ging es über Forststraßen hoch hinauf zur von Schwarzau kommenden Markierung. Die Abfahrt erfolgte übers “Kar” an der Ostseite direkt vom Gipfel, etwas heikel wegen der Wächten am Kamm. Die gesamten Bilder (noch aus vordigitaler Zeit) sind in meinem facebook “Wandertipp bernhard baumgartner” zu sehen. Eine sehr eindrucksvolle Tour, erst am Nachmittag beim Waldfreundehaus und daher entsprechende Stimmungen.

Diese alpine Route ist in der Karte blau eingezeichnet – ein besonderes Gustostückerl für nordischen Tourenlauf gelang mir jedoch mit Anni vom Preintal aus (in der Karte rot). Dazu verfolgten wir eine Forststraße in weitem Bogen bis hinauf zur Holzeralm, umrundeten dann den Scheiblingstein (in der ÖK völlig unsinnig “Saiblingstein”) und gelangten so zum Waldfreundehaus (Bilderalbum ebenfalls komplett in meinem facebook). Oder sollte ich sie doch alle in den Blog stellen?

Die lange Tour hatte ihren Höhepunkt zwischen Holzeralm und Obersberg wegen der herrlichen Winterstimmungen – Neuschnee und Raureifkristalle, dazu die Ausblicke…

Vor nun schon acht Jahren, bei ähnlichen Verhältnissen wie heuer Anfang bis Mitte Februar, machten wir uns auf, den Obersberg mit Schneeschuhen zu besteigen. Noch dazu über den “Obersberger Almweg” vom Eckbauernsattel an der Zufahrt von Schwarzau ins Preintal (in der Karte grün eingetragen, auch in meinem Buch “Das große Wandererlebnis NÖ” / Kral-Verlag zuletzt 2014 beschrieben).

Obersberger Linden

Obersberg – mit Schneeschuhen über den „Almweg“

Alpin geht es auf diese Schneeberg-Schaukanzel durch das „Ochatsberger Kar´l“ (das kleine Kar unter dem richtiger „Ahornsberg“ genannten Gipfel). Vom Steinachgut (nördlich von Schwarzau im Gebirge) sind langwierige Forststraßen über die östlichen Waldhänge zu bewältigen, bis der von Wechten gesäumte Ausstieg neben der im Winter geschlossenen Waldfreundehütte erreicht ist.

Die Langlauftour auf den Obersberg verläuft vom Preintal aus – sozusagen durchs „Hintertürl“ und recht langwierig, aber landschaftlich sehr lohnend (von mir im Land der Berge 1 / 2000 beschrieben).

Die richtige Mischung von flach und steil, wie sie sich am alten „Obersberger Almweg“ ergibt, genießt man am besten mit Schneeschuhen. Vom Eckbauern-Sattel (steile Seitenstraße Richtung Preintal, sehr beschränkte Parkmöglichkeit) noch auf Güterwegen am Haselecker vorbei bis zu den „Obersberger Linden“. Auch weiterhin folgt man der Forststraße, und erst nach einer ausgeprägten Wiesenmulde wird auf den alten Steig mit der roten Markierung gewechselt. Die weit gegen Westen ausgreifende, in den Karten noch nicht verzeichnete Forststraßen-Kehre wäre eher für eine sanfte Abfahrt geeignet. Aber gegen Alpin- oder erst recht Backcountry-Schi spricht der steile und ziemlich dicht bewachsene Ausstieg zu dem dann problemlosen Gipfelplateau der ehemaligen Obersbergalm. Also doch am besten Schneeschuhe verwenden, die abwechslungsreiche Route und der Schneeberg in „Griffweite“ lohnen diese selten gemachte Tour (Länge 4,5 km, 665 m Höhenunterschied).

Mein in der Zeitschrift der AK NÖ “treff” Heft 1 / 2016 erschienener Freizeittipp “Unterwegs mit Bernhard Baumgartner” über das Wechselgebiet mit Panoramaloipe, Schitour Hochwechsel und Pistenempfehlung ist nun auch online bei:

Naturfreunde NÖ

Obwohl ich schon einige Bilder zu meinen “historischen” Schitouren vorbereitet habe (im Blog wie als Tourenbuch und vielleicht als eine kleine Anregung…), komme ich als nächstes ins fast ganz flache Land des nördlichen Wiener Beckens. Dort tritt in den Mulden zwischen den weitgespannten Feldhügeln oder ebeneren Flächen immer wieder Grundwasser hervor – daher auch die Bezeichnung “Feuchte Ebene”. Die niedrige Wasser- und daher auch umgebende Bodentemperatur lässt dort montane und subalpine Blütenpflanzen gedeihen! Eine absolute Seltenheit, die fast daran erinnert, woher dieses Grundwasser kommt, nämlich von den Höhen der nordöstlichen Kalkalpen, und unter den Schotterauflagerungen des “Steinfelds” im südlichen Wiener Becken hat es seinen Weg hierher gefunden.

Der Blick auf den Schneeberg beherrscht das Wiener Becken und wirkt weiter im Osten bis weit über den Neusiedler See hinaus bei geeigneten atmosphärischen Bedingungen wirklich prachtvoll. Unsere “Landeplätze” am Dienstag, 9. Februar, waren aber anders geartet – sportlich in Vösendorf und verwandtschaftlich in Maria Lanzendorf. Dass sich dazwischen eine Zeitlücke schob, war zwar nicht unbedingt vorgesehen, aber doch irgendwie einkalkuliert – im Auto lag jedenfalls die “kleine Wanderrüstung” bereit…

Auf der Umfahrungsstraße mit ihren fünf Kreisverkehren und ebensolchen Überbrückungen (adäquat monströs zur S 1, die  aber als unvermeidlich  wichtige Hauptstrecke  bei unseren Besuchen in “MaLa” und in allen Orten zwischen Mödling und Schwechat das Leben ungemein erleichtert) geht es an Himberg vorbei. Ich erinnere mich leider nicht mehr genau, wie ich zum Naturschutzgebiet Brunnlust gekommen bin (einem Flachmoor-Feuchtwiesen-Komplex bei Moosbrunn). Also auf gut Glück durch die pannonisch endlos langgestreckte Ortschaft Moosbrunn, rechte Abzweigung scheint noch nicht zu passen, obwohl sich hier die Rest-Piesting befindet. Bald danach (nach einer Billa) eine größere Brücke, Wegweiser zum Sportplatz – das kommt mir bekannt vor! Ja, da ist auch das Café Rosenblattl, der Treffpunkt für Arbeitseinsätze in der Brunnlust.

Am Sportplatz vorbei geht es auf einem Fahrweg das kanalisierte Bachbett entlang – bis zur auf der Gesundheits-Infotafel benannten “Wehranlage Piesting / Neubach”. Daneben in Klammer (Fall´n) – so wurden in meiner Kindheit auch solche Anlagen zwischen Fluss und Werksbach benannt, etwa in der Firma Svoboda in Rainfeld an der Gölsen, wo ich zwischen 1944 und 1948 aufgewachsen bin (im 32-er Haus gegenüber der Volksschule, dort in der 1. Klasse von Frau Lehrer / damals ohne -in / Herta Manhart unterrrichtet, die auch unser Ältester Andreas dreißig Jahr später als Klassenlehrerin hatte).

Der Blick von der “Fall´n” schaut ja noch gar nicht so schlecht aus. Also neben dem Fall´ngetriebe zuerst über den kanalisierten Neubach, dann über die “Restpiesting” ans westliche Ufer. Wie es dort weitergeht, wirkt leider recht trist (wie im Bild)!

Am ärgsten wirkt, dass nichts – überhaupt nichts! – blüht, nicht einmal Palmkatzerln gibt es, und wenn wir da an die Blütenpracht in unserem St. Veiter Garten denken… Also vermutlich ein Reinfaller, aber immerhin gehen wir ein Stück zu Fuß…. Rechterhand Brachen und brache Felder, anscheinend von Hagel zerschlagener und aufgegebener Kukuruz, danach eine Baumzeile mit vermutlich leeren Bienenstöcken. Immerhin zeigt sich dann zwischen den Ästen und über einer Schilfzeile der Schneeberg!

Als nächstes folgt eine Brücke mit weißem Betongeländer, wir gehen noch ein Stück am westlichen Ufer weiter auf ein Wäldchen zu. Leider haben mich alle alten Erinnerungen verlassen, denn nach diesem Waldstück hätten sich die Naturschutztafeln der Brunnlust befunden. Zumindest bin ich mir sicher, laut Karte müsste es so sein.

Wir drehen aber vorher um, überqueren den Piesting-Neubach auf der “Weißen Brücke” und folgen dem Fahrweg am östlichen Ufer zurück zum Ausgangspunkt.

Wie´s bei Fendrich heißt – aber jetzt weiß ich´s! Und beim nächsten Besuch in dieser Gegend werden wir sicher wirklich zur Brunnlust kommen. Die Infos im Internet, vor allem Berichte des Naturschutzbundes NÖ, versprechen vielerlei Seltenes!

Bei der Rückfahrt nehmen wir bei der ersten Kreuzung (Piestingbrücke) die linke Abzweigung hinaus ins freie Gelände und fahren seitwärts einen Hügel hinauf. Dort ergibt sich vor dem Wasserreservoir ein freier Blick über die Ebene auf den Schneeberg (ein Bild von der Brunnlust mit dieser Anlag im Hintergrund habe ich dann im WEB gesehen). Unvermeidlich die Hochspannungsmaste, die bei Himberg ja gleich in Dreierreihen durchziehen. Eigentlich haben wir von diesem Hügel auch die Brunnlust im Blickfeld gehabt, aber nicht registriert. Aufgefallen sind mir aber rechts vom Schneeberg ganz fern, aber deutlich unter der Föhnmauer hervor leuchtend einige zackige Bergspitzen, die ich leider auch nicht so richtig einordnen kann, vielleicht Sonnleitstein-Gruppe oder nördliche Schneealpe oder Gippel – Göller??? Einen “Gucker” mitzuhaben, wäre bei Gipfelbestimmungen gar nicht schlecht, die Makroeinstellung an der Kamera war jedenfalls völlig unnötig – dafür beim nächsten Mal umso wichtiger!

Am selben Tag ist übrigens die Hamamelis im Garten aufgeblüht! Die folgenden Blüten aber schon von 2015 Februar / März, obwohl es jetzt genau so blüht.

Beim “Herumstirln” (Stöbern) in meinem Tourenarchiv bin ich zum aktuellen Termin (Ende Jänner bis Anfang Februar) in früheren Jahren auf ganz hübsche Schitouren gestoßen. Leider geht das heuer nicht so gut, auch wegen Schneelage und Wetter, aber auch die Erinnerungen aufzufrischen ist ja ganz schön!

Genau am dritten Februar, allerdings schon 2008, waren die Verhältnisse für die Reisalpe ganz ideal! Ich gehe, egal ob mit Schi oder Schneeschuhen oder auch beim Wandern, am liebsten durch das Dürntal hinauf zum Reisalpenschutzhaus. Der Kondition entsprechend, erfolgt der Start gleich in Innerfahrafeld oder in Hohenberg. Bei der “Sparvariante” fahre ich durchs Dürntal auf der geöffneten Forststraße Richtung Brennalm bis zum Schranken, wo sich ein kleiner Parkplatz befindet. Momentan wären die Bedingungen für dieses Unternehmen günstig, denn die geschlossene Schneedecke beginnt erst weiter oben, und daher ist die Forststraße frei – allerdings nur empfehlenswert, wenn man auf sein Auto nicht zu heikel ist…

Dann geht es zuerst, eine gute halbe Stunde etwa, auf der mitunter sogar geräumten Forststraße (in einem solchen Fall für die Abfahrt eventuell problematisch) bis zur Wiese vor der Brennalm, wo der markierte Weg vom Andersbachtal über den Stadler oder anspruchsvoller über den Blümelbauer heraufkommt. Der markierte Sommersteig zweigt hier links durch einen steinigen und steilen Hohlweg ab, per Schi geht man besser die Kehre Richtung Brennalm aus. Vom danach erreichten Rand der ‘”Unteren Reisalmwiese” geht es ohnehin beliebig durch das freie Gelände hinauf.

Ausblick gegen Lilienfelder Hinteralm und Muckenkogel und besonders eindrucksvoll zum Ötscher

Nun bin ich schon auf der “Oberen Reisalmwiese” (beide sieht man vom Tal aus am besten in Hohenberg), und das Panorama entfaltet sich mit jedem Schritt imposanter, vom beherrschenden Schneeberg bis über das Hochschwabgebiet hinaus. Dazu rückt an der linken Seite der Abbruch zu den Reismäuern immer näher – im Sommer schon überaus lohnend mit den Klüftungen und Felstürmen im plattig zer”rieselnden” Gutensteiner Kalk. Bei Schneelage noch bizarrer mit Wächtenbildungen und vereisten Wandabbrüchen, allerdings mit Vorsicht zu genießen!

Schneeberg im Wolkenstau, Raureif an den verwitterten Buchen, aber auch damals auf den abgewehten Flächen nur eine dünne Neuschneeauflage.

Hier bin ich schon wieder zurück auf der gut verschneiten Hochwiese, und durch eine kurze Waldzone geht es auf das Schutzhaus zu.

Ausblick zum Gippel und Göller, vor der Hüttenwiese sogar noch eine kleine Wechte (lieber schriebe ich "Wächte", weil so gewohnt und vom mundartlichen "wah´n", so wie "Schneegwah´dn"...=

Wie Auer Karl vor kurzem im facebook berichtet hat (ich bin immer begeistert beim Miterleben seiner Beiträge, auch von Franz Sturmlechner, Robert Rosenkranz, meinem Exschüler Herbert Hoppel und der unternehmungslustigen Stefanie Bartl !). Also wie Karl berichtet hat, war das Reisalpenschutzhaus sogar jetzt mitten im Winter geöffnet – von der schon länger hier wirtenden Betreuerin, nachdem Herr Schacherl aus Türnitz als Hüttenwirt zurückgetreten ist.

Damals war das Schutzhaus jedenfalls geschlossen, und so endete die Tour tatsächlich erst beim Gipfelkreuz, wo der Hochstaff so schön – zu einer weiteren Tour verlockend – herüberschaut. Die Abfahrt ist mir nicht mehr in Erinnerung, womöglich etwas windgepresst oder sogar Bruchharsch? Gefahren bin ich bis zum Auto, auch wenn es auf der – allerdings nur dürftig geräumten – Forststraße ein paarmal sauber gekracht hat…

Alle Touren rund um die Reisalpe habe ich übrigens zuletzt (wieder, aber neu) eingehend beschrieben: “Wandererlebnis Voralpen. Die schönsten Touren vom Pielachtal bis zu den Mürzsteger Alpen”, Kral-Verlag, 2015 (mit Spezialkarten nach der Österr. Karte, was mich besonders freut). Die anderen Tourenziele (in der Überschrift vorweggenommen) kommen bald, Bilder schon in meinem facebook “Wandertipp bernhard baumgartner”. Übrigens nicht vom facebook abschrecken lassen, beim vernünftigen Gebrauch ist die Vernetzung gerade für Wanderer schon eine feine Sache, wie vorhin schon angemerkt!

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