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Zum Blumenjahr 2010

Nach kurzer Verzögerung durch die Schneeschauer im “niederösterreichischen Sibirien” (= Taschelbach am Zellerrain) ist die Zeit der Frühblüher – wohlgemerkt in den Niederungen ! – mit dem heutigen Wärmetag endgültig vorbei. Selbst ein leichter Reif beim Vollmond, wie möglicherweise zu erwarten, wird daran nichts mehr ändern: Die Winterlinge entwickeln schon ihre Samenbälge, wie es sich für ordentliche Hahnenfußgewächse gehört, und die Schneeglöcken haben auch schon das letzte Gebimmel hinter sich…

Winter-Nachlese: Der wild gewordene Auerhahn

Willi Nebel, ein eifriger St. Veiter Wanderer, hat mir heute von einer Reisalpentour am 30. Dezember 2009 erzählt, bei der er von einem Auerhahn attakiert wurde. Danke für das zur Verfügung gestellte Bild! Eine gestern auf der Reisalpe als Schneespur gesichtete Bärenfährte könnte noch folgen…

Die Untersuchung eines ebenfalls “narrisch” = nicht menschenscheu und aggressiv reagierenden Auerhahnes in Nasswald hat ergeben (nachdem dieser wenige Tage nach der Beobachtung verendet aufgefunden wurde), dass eine Virusinfektion vorgelegen hat (Auskunft Willi Nebel). Solche durchgedrehte Auerhähne gab es auch in Annaberg mehrfach, in meiner Schulzeit etwa 1962 spazierte einer sogar auf dem Straßengeländer vor der Volksschule daher. Legendär ist der angriffige und mehrfach von Wanderern (leider außer mir) fotografierte Auerhahn vom Stadelberg!

Kurioses aus der Natur – die “Blaue Blume von Gresten”

Sie blüht gerade in unserem Garten (in Gartenmärkten zu kaufen) und leitet die Phase der eigentlichen Frühlingsblumen ein, nachdem die Frühblüher vorbei sind – Primeln, die ersten Narzissen und Tulpen kommen zu gleicher Zeit.

Es handelt sich dabei um – gerade habe ich die Beschreibungen aus der Mittelmeerflor und der Exkursionsflora herausgesucht und muss unsere Gartenpflanze noch überprüfen (Prüfungsstress eher für mich…) – laut Janchen/ Flora NÖ um: Anemone apennina (auch: Anemone grestensis), eingebürgert in Gresten NÖ, wir fanden aber im Park des Schlosses Stiebar kein einziges Exemplar mehr; soll im Schlosspark von Nieder-Leis im Weinviertel vorkommen (guter Grund, dorthin zu fahren).

Verkauft wird das einem Buschwindröschen sehr ähnliche, aber blau blühende liebe Blümchen unter “Anemone blanda” – diese gibt es wirklich: Balkan-Windröschen (laut Exkursionsflora, Heimat Balkan-Halbinsel bis südwestliches Asien – vielleicht findet sie mein Freund Werner Tippelt, der gerade dort auf Schitour ist!!!). Dieselbe Angabe in der Mittelmeerflora als “Strahlen-Anemone”.

Die rötlich blühende Stern-Anemone / A. hortensis oder stellata, haben wir im April auf der Insel Krk in herrlicher Blüte angetroffen. Bei unserer bald bevorstehenden “Istrien-Expedition” werden wir vielleicht / hoffentlich wieder auf eine solche treffen, gemeinsam mit den jetzt dort blühenden Geschweiftblättrigen Zyklamen / Cyclamen repandum. Bilder dazu folgen!

Die “Felsenwanderung”: Vogelbergsteig – Ruinenweg – Mähntalgraben

Viele Geländestellen in der Wachau rechtfertigen den von mir oft gewählten Begriff “Gebirge am Strom”. Die reizvollste Tour für sichere und schwindelfreie Wanderer führt aus dem Talgraben, an der Wächterwand entlang, über den rot markierten Vogelbergsteig hinauf. Höhepunkt ist der dann links (westlich) auf Seitenweg erreichbare Felsabbruch der “Kanzel”. Von der Fesslhütte kann man über den Ruinenweg (grün markiert, für unsichere Geher im Aufstieg günstiger als der Vogelbergsteig!) direkt nach Dürnstein absteigen oder die größere Runde über den “Mentalgraben” (Mähntalgraben der ÖK, gelb markiert) und das unmarkierte Höhereck anschließen.

 

Routenbeschreibungen in meinen Büchern: “Wandererlebnis Waldviertel & Wachau” (2008 neu überarbeitet) und “Das große Wandererlebnis NÖ” (Neuauflage 2008). Eine Sonderausgabe des letzteren Führers mit der Hälfte der Touren gibt es aktuell über die NÖN ! Auch das von Karl Oswald speziell botanisch bearbeitete Buch “Naturerlebnis NÖ. Landschaft-Botanik-Geologie” (2000) ist noch erhältlich – Interessenten sollten sich dringend die Restbestände sichern, bevor die Auflage aus ist!

Die “Blumenwanderung”: Höhereck – Kellerberg – Kuhberg

Wir haben bei unseren botanischen Ausflügen bzw. beim Abstieg durch den Mentalgraben (ich bevorzuge die herkömmliche Schreibweise) gleich immer den Hangvorsprung am Höhereck begangen – teilweise verbuschter Trockenrasen (Naturdenkmal, in den letzten Jahren mehrfach gerodet) mit hervorragender pannonischer Flora). Der Bericht von Karl im Blog mit Rückweg nach Dürnstein vom Höhereck über den Kuhberg hat uns vorigen Mittwoch (Bilder 24. März) zu einer Variante unseres üblichen Wanderweges angeregt.

Unterhalb vom “Franzosendenkmal” (Infotafel am Radweg) erfolgt der Start, neben derzeitiger Baustelle für ein Feuerwehrhaus, oberhalb durch Weingärten rechts vom Kriegerdenkmal hinauf zum Güterweg und gleich weiter über den Hang am Höhereck. Blüte – Große Küchenschelle massenhaft, weiter oben spärlich “Wiesen- oder Nickende” Küchenschelle, Berg-Steinkraut, Sand-Fingerkraut, für Pollenempfindliche reizend die Erd-Segge. Fantastische Aussicht!

Beim folgenden Sattel (oberhalb schöne Rastbank) kommt man zur gelben Markierung und steigt diese entlang auf Güterweg (bei nächster Abzweigung rechts !) durch den Graben Richtung “Prandtauerschlössel” ab. Bei Wegweiser Kellerberg geht es auf Asphaltweg leicht steigend rechts durch die Weingärten bis zur nächsten Bergecke. Dann folgt ein wunderschöner Naturweg durch felsigen Flaumeichen-Wald (jetzt sicher schon in Blüte die Sand-Schaumkresse und jenseits des Grabens die Felsen-Schaumkresse, beides weiße Kreuzblütler mit auffallenden Blattrosetten). Im Grabengrund befindet sich die “Bildföhre” oder Waldandacht, und aus dem Graben hinaus folgt ein Hangweg überaus reizvoll hinüber zum Kuhberg.

Der Kuhberg wird heutzutage im Sommer von Schafen beweidet, die den Trockenrasen vor dem Verbuschen freihalten sollen (Infotafeln und Rastplatz). Hier könnte man auch über den “Ostgrat” zwischen Felsen am Kamm entlang zum Dürnsteiner Grat am Ruinenweg aufsteigen. Die Kletterfelsen aus hartem, kleinstgriffigen Gföhler Gneis und die hoch ragende Ruine Dürnstein (hier war der englische König Richard Löwenherz in Gefangenschaft… historisch interessant, wäre einen eigenen Bericht wert!) bilden ein großartiges Landschaftsbild.

Über die Wiese leicht rechts haltend kommt man hinunter zu den Häusern am Hang des “Wunderburggrabens” (Zugangsweg zur Ruine, vor dem Stadttor abzweigend) und schlüpft neben dem Haus Fail durch zur Waldgasse (?). Auf dieser gepflasterten Seitengasse, an der Kreuzung zum Weinbau Schwarz vorbei (gerade haben wir einen Neuburger von dort auf der österlichen “Abschussliste”), hinab zur alten “Hauptstraße” vor dem Dürnsteiner Stadttor. Man könnte auch noch den Aufstieg zur Ruine anschließen und von dieser Route im Abstieg direkt in die Stadt hinein kommen.

Rückweg am Parkplatz beim Bahnhof und an der soeben ganz pompös mit viel Spitzer Marmor (dieser traditionelle Dekorstein kommt wieder zu Ehren !) neu gestalteten Vinothek kaum 1 km zur Straßenkurve unter dem Kriegerdenkmal (bzw. bald vor der neuen Feuerwehrzentrale). Richtig, am Bahndamm blühte gerade großflächig der hübsche Acker-Gelbstern, und am Kuhberg habe ich bei einer anderen Tour des “Felsen-Stiefmütterchen” gefunden (in den Dürnsteiner Felsfluren öfters, sonst selten, dürfte – nach Blick in die Exkursionsflora von u.a. Karl Oswald - womöglich das Steppen-Stiefmütterchen sein).

Am heutigen Palmsonntag stand zur Auswahl: Beim Regenschauer daheimbleiben und endlich den Blogbeitrag über die Blumenwanderung in Dürnstein machen, oder was es aus dem Garten zu berichten gibt. Oder mit Wetteroptimismus nach Kleinfeld zur Kuhschellen- und Frühlingsadonisblüte fahren. Oder – ein Spaziergang von der Haustür weg, immerhin insgesamt 2 Stunden mit all dem Herumgrasen, und wohin?

Über die Sonnleiten zum Sonnhof

Von der St. Veiter Bergsiedlung führt ein alter Weg (um 1980 noch vom Knoll Hubert vulgo Hippler mit dem vom Pferd gezogenen Milchwagen befahren), an einem Wegkreuz unter Birken vorbei zum Bauernhof Voigt, einem weit ins Mittelalter zurückreichenden Vogthof. Dann geht es dem einmündenden Kapellenweg-08 nach auf die Berghöhe und jenseits, zwischen Moosergraben und Rotenbach, auf dem alten Kirchenweg der Sonnhofbauern zur “Insel”. Dort scheiden sich die Wege am Schwarzenbacher Rundweg-03, und westlich abseits liegt die wunderschön renovierte Villa Sonnhof des Versuchsgutes Kwidzda. Über die Bauernhöfe findet man alles im “St. Veiter Häuserbuch” von Mag. Wilfried Gramm und mir.

Was es unterwegs alles gibt

Es blühen schon – Leberblümchen, Buschwindröschen, Lungenkraut, Hochstängelige Primeln – und die Dirdlsträucher und die Palmkätzchen (wer sie nicht rechtzeitig geschnitten hat, fängt jetzt nichts mehr damit an). Über den Weg kriecht ein gut 12 cm langer Feuersalamander, und aus allen Gebüschen zwitschern die Vogerl, dass es nur so eine Freude ist. Dazwischen wieder ein kalter Regenschauer… Und der Zweck dieser Minitour war auch erfüllt, nämlich von einem schönen Buchsbestand das Rohmaterial für die neuen Türkränze zu holen.

Am ersten ganzen Frühlingstag durch das Untere Kamptal – die “Kleine Wachau”

Wer schon genug vom Schnee hat wie wir (momentan !), fährt am besten aus den alpinen Bereichen hinaus ins pannonische Hügelland. Aber auch nicht dorthin, wo Weingärten und Feldraine noch in ödem Graubraun gestimmt sind, sondern irgendwo ans Wasser, zu Uferwiesen mit den ersten Blumenkindern und Waldrändern im Hintergrund. Wo gibt es diesen vorfrühlingsmäßigen Aspekt schöner als im Kamptal zwischen Rosenburg und Zöbing, also am Auslauf des Waldviertels. So schönes Wetter wie auf dem ersten Bild hatten wir leider nicht, aber der Jahreszeitaspekt stimmt so…

Zufahrt mit dem “Busserlzug”

Mit Übernahme der Regionalbahnen durch das Land NÖ sollte wohl auch der Fortbestand der Kamptalbahn gesichert sein (noch dazu weil alle markanten Eisenbahnbrücken aus der Zeit um 1890 zuletzt frisch gestrichen wurden; aber auch keine Garantie – bei Kernhof wurde eine Bahnüberführung kurz vor Stilllegung gebaut). Zwar am heutigen Sonntag bei nicht optimalem Wetter nicht überlaufen (am Start der Wanderung begann es sogar kurzzeitig zu regnen) und daher wie überhaupt ein Subventionsbetrieb, aber im vordringlichen touristischen Interesse, verfügt diese Bahnstrecke über einen für Wanderer bestens passenden Fahrplan. Wir parkten beim Bahnhof Schönberg und fuhren um 10.07 Uhr (stündlich ein ”Schienenbus” Richtung Horn) nach Buchberg am Kamp.

Kamptalweg und Flusspfad im ehem. Kulturpark Kamptal

Hinter dem interessanten Schloss Buchberg vorbei (Bauperioden von der Romanik bis ins Biedermeier deutlich ersichtlich) entlang der Blaupunkt-Markierung (Kamptal-Seenweg) zum Fluss hinab. Dort stets auf Fahrwegen, bald als Kamptalradweg bezeichnet und an etwas stärker geneigten Stellen asphaltiert, immer in Flussnähe oder über die begleitenden Terrassenflächen weiter. Oberplank wird durchwandert, bald folgt wieder eine schöne Strecke zwischen Amphibolitfelsen und Flussufer, dann ist Stiefern erreicht. Der uns bekannte Gasthof Heimerl wirkt trotz Öffnung recht verödet, daher wandern wir gleich über den Kalvarienberg mit seinen 2007 endlich renovierten Kapellen bzw. Bildstöcken weiter nach Schönberg. Gleich nach der “Urlaubung” (dem Beginn des Kalvarienbergweges) fielen wir nach 3 1/2 Stunden im Gasthof/Hotel Schonenburg ein – ganz modernistisch wirkendes Hotel in einem traditionellen Haus (beim Gastwirt und Weinhauer Heiss waren wir bei einem meiner letzten Lehrerausflüge vor 2000 mit der ganzen Frau/Mannschaft eingekehrt). Vorzüglich gespeist (echt im Wortsinn), und nur mehr ein paar Minuten zum Auto – durch die Ortschaft mit ihren schönen historischen Häusern, zuletzt beim interessanten Nepomuk an der Brücke  vorbei. Der Brückenheilige steht dort unter einem von Säulen getragenen Baldachin, und auf den Säulen angebrachte Medaillons erzählen seine Leidensgeschichte.

Gehzeit: Buchberg bis Oberplank knapp 1 Stunde, weiter nach Stiefern 1 1/2 Stunden, über den Kalvarienberg nach Schönberg 3/4 Stunde.

Die Natur im Vorfrühling des Unteren Kamptals

In den eher feuchten Hangwäldern blühen Leberblümchen und auch schon Lerchensporn (die von Eichen und bemoosten Blöcken beherrschten Wälder noch ohne jegliche Blüten). Auf den Flusswiesen, an Rainen und Wald-Strauchrändern in Vollblüte die Schneeglöckchen, begleitend vielfach Palmkätzchen und Haselnusssträucher mit ihren langgestreckten Staubkätzchen (“Haselwürstel”). Erwartet und doch voll überraschend auf den felsigen Trockenrasen die Pulsatilla grandis – die Große Küchenschelle.

Ideal derzeit für Naturwanderungen – die pannonisch getönten Niederungen und Auwälder, am besten irgend einen Fluss entlang, wo das Wasser die abgesehen von den Frühblühern noch eher eintönige Natur belebt.

Das Untere Kamptal haben wir schon vielfach durchwandert, denn es ist ein Glanzstück in meinen Büchern “Wandererlebnis Waldviertel & Wachau” und “Das große Wandererlebnis NÖ”, sogar im “Naturerlebnis NÖ” ist eine von Karl Oswald dokumentierte Exkursion enthalten.

… mit Schimeisterschaften in Innerkrems, daher füge ich gleich noch ein Bild vom Königstuhl ein – aufgenommen am 6. März am Grünleitennock – Blick auf die Westflanke des Berges, wo man bei der Tour hinauf steigt, egal womit – unser nächster Versuch wahrscheinlich doch mit Alpinschi, aber nicht mehr heuer (wenn schon, dann Zirbitzkogel).

 

Während der vorigen Woche – Spätwinter – haben die schon früher aufgeblühten Blumen arg gelitten. Die vorsichtigen Frühlingsboten haben nur ihre Knospen vorbereitet – z. B. die botanischen Krokusse (eine auf der Teichalm vorkommende Wildart blüht am frühesten auf), die Kleine Gartenzwergiris hat schon tagelang ihre Knospe aus dem Schnee herausgestreckt.

    

Aber erst heute hat die Sonne bei über 10 Grad Wärme alle vorbereiteten Blüten geöffnet, auch die Zwergprimeln und alle Krokusse. Die Bienen waren wie wild darauf, und sogar ein Schmetterling ist wie ein Kolibri von einer Blüte zur nächsten geschwirrt, wie schwebend den Rüssel ins “Nektarhäferl” gestreckt – es sollte nach meinen Beobachtungen ein Taubenschwänzchen sein, obwohl in den Büchern darüber allerhand nicht so Passendes geschrieben ist (sonst besucht dieser kleine Schwärmer eher im Hochsommer unsere Pelargonien). Während die Schneeglöckchen schon bald in ihr Blüten-Endstatium kommen werden, machen sich die Märzenbecher (Frühlingsknotenblume) gerade daran, ihre stehenden Knospen in nickende Glöckchenblüten zu verwandeln.

Jedenfalls ein herrlicher Frühlingstag! An der Sonnseite rieseln überall die Schmelzwasser aus den letzten Schneeflecken und aus den bereits ausgeaperten Mauslöchern, die Maulwürfe werfen emsig ihre Haufen auf (zum Glück nur auf den umliegenden Bauernwiesen) – aber die Schattseite beim St. Veiter Staff wehrt sich noch, ihr Schneekleid abzulegen… aber nicht mehr lange mit Erfolg!

Der 2336 m hohe Königstuhl ist als ein Hauptgipfel der Nockberge zugleich der Grenzpunkt zwischen Salzburg, Kärnten und Steiermark. Im Sommer besteigt man ihn sehr lohnend von der Nockalmstraße her (Karlbad oder Zechneralm). Ein weiterer hochgelegener Ausgangspunkt ist der Grünleitennock mit dem Sessellift von Innerkrems (Achtung Sommerbetrieb – nur an einzelnen Tagen, abwechselnd mit dem Sessellift zur Blutigen Alm) und anschließender Höhenwanderung (Abstieg durch das Rosanintal zur Merl-Hütte, 3 km Straße zurück nach Innerkrems, Busverkehr ?).

Die schönste Rundtour beginnt bei der Mehrl-Hütte des Alpenvereins in dem zur Salzburgischen Gemeinde Thomatal gehörenden Schönfeld. Über vier Gipfel hinweg, mit dem Sauereggnock und dem Seenock, verläuft die Kammüberschreitung bis zur Königstuhlscharte. Dort hinauf zum Gipfel und retour zur Scharte, weiterer Abstieg über den malerischen Rosaninsee und durch das gleichnamige, mit Zirbenbeständen und Almgründen bedeckte Hochtal zur Mehrl-Hütte.

Im Winter begeht man am besten diese Abstiegsroute im Auf- und Abstieg, lohnend vor allem mit Backcountry-Ski, aber auch mit Alpin-Tourenschi oder Schneeschuhen gut machbar (lange Flachstrecken, dafür sind die Steilstellen besser passierbar).

Meine Routenbeschreibung (aus dem “Naturfreund” 1 / 2010): 

Königstuhl (Höhenunterschied 600 m, Aufstieg mit 5,5 km Länge und ca. 2 ½ Std., davon 2,5 km entlang der Loipe, gleicher Rückweg, ÖK-Nr. 183): Vom Schönfeld (zwischen Innerkrems und Bundschuh, Parkplatz bei der Mehrl-Hütte) neben der Loipe in das Rosanintal hinein und rechts haltend Aufstieg an den letzten Zirben vorbei zum Plateau beim Rosaninsee. Sodann steiler Anstieg zum Sattel südöstlich der Friesenhalshöhe und nahe dem Wandabbruch sehr steil auf den Gipfel. Eine Tour in hochalpines Gelände, nur bei guten Wetter- und Schneeverhältnissen, für geübte Schneeschuhgeher sehr lohnend!

Mit Backcountry-Ski auf den Königstuhl

Während eines Lungau-Schiurlaubes fuhren wir hinauf ins Schönfeld – Wetter zum Namen passend, aber der Schnee? – mit dem Ziel Königstuhl. Zuerst auf der Loipe talein, dann abkürzend den Tourengeherspuren nach hinauf zum Rosaninplateau, einem weiten Karboden mit dem jetzt tief verschneiten See. Hier entpuppte sich der “gut” ausschauende Schnee schon als etwas heimtückisch – abseits der Spur brach Anni sogar unvermittelt in eine Schneeloch ein, und der Aufstieg zur Königstuhlscharte sah uns dann doch etwas zu problematisch her. Ende Februar ist vielleicht noch etwas zu früh, für Alpingeher und mit Schneeschuhen sicher gut zu bewältigen, aber als Tourenläufer – da sollte doch ein schön weich werdender Firn die Unterlage bilden…

Umgedreht ist auch öfters gescheiter, als durchgebissen und aufgeschmissen! So dachten wir uns und glitten nach dem anstrengenden Abfahrtslauf hinunter in den Hochtalboden (die Loipe war nicht wie vorgesehen bis zum Rosaninsee gespurt), dann in der sanften Spur zurück zum Parkplatz bei der Mehrl-Hütte. Nichts ans Gipfelziel gelangt, aber dennoch ein schönes Bergerlebnis, wie auch die Bilder zeigen.

So – jetzt ist endgültig Schluss mit dem Winter…

Spätestens ab Ostern sperren die Schigebiete mit ihren Liftanlagen zu, aber Schnee gibt es sicher auf den hohen Bergen noch genug. Wenn die Wetterlage passt und nicht mehr zu viel Neuschnee dazu kommt, gibt es dann vielleicht sogar ideale Firnverhältnisse!

Meine Backcountry-Tour auf den Speikkofel

Wie bei der Flattnitz schon geschildert, hat mich die bessere Wetteraussicht an der Alpensüdseite verlockt, eine Rundfahrt über Flattnitz – Deutsch-Griffen – Hochrindl – Ebene Reichenau – Turrach – Stadl – Flattnitz zu unternehmen. Das ist zu jeder Jahreszeit eine herrliche Ausflugsfahrt! Für mich bot diese Route eine gute Gelegenheit, von St. Lorenzen aus einen dieser (nach der norischen Kultpflanze Valeriana celtica subsp. norica benannten) Speikkofel zu besteigen, noch dazu mir völlig unbekannt! Termin Anfang März, föhnige Wetterlage mit weiter Sicht, aber ohne Wolkenstau (ganz ungewöhnlich), ein glasig-blaugrauer Himmel, tagsüber genug Wärme für leichtes Auffirnen… Die damals aufgenommenen Dias haben eine Tönung, wie man sie von den Charmois-Schwarzweiß-Aufnahmen kennt, aber  in graublauer Stimmung. Trotzdem sind diese Bilder (die einzigen bei diesem Kurzurlaub möglichen) für mich eine schöne Erinnerung und sollten auch die Landschaft ausreichend wiedergeben können.

Meine Tourenbeschreibung als Schneeschuhpartie (aus dem “Naturfreund” 1 / 2010):

Weitläufige Bergtour im Nockgebiet, über die Baumgrenze hinaus, im Höhengelände oft verwehter Schnee mit „Windgangln” und Eisplatten, bei guten Sichtverhältnissen leichte Orientierung.

Großer Speikkofel (Höhenunterschied 800 m, Aufstieg mit 4,5 km Länge und ca. 3 Std., gleicher Rückweg, ÖK-Nr. 184): Von St. Lorenzen (zwischen Ebene Reichenau und Hochrindl) entlang der Markierung Nr. 155 durch den Bergwald zur Baumgrenze. Über den freien Rücken auf den Kleinen und nach einem Sattel zum Großen Speikkofel. Abstieg eher an der östlichen Bergflanke entlang und zwischen Lorenzer Brunnen (Wegkreuz) und Kirchlhütte wieder zum Waldweg nach St. Lorenzen (zuletzt nahe der St. Anna-Kirche vorbei). Einfache Gipfeltour mit fantastischem Fernblick!

Wie es mir bei dieser Tour ergangen ist…

Auffahrt bis zum Kirchdorf St. Lorenzen, herrliche Südhanglage, von dort durch den zunehmend mit Zirben durchsetzten Bergwald mäßig steil entlang von markierten Waldwegen hinauf zur Baumgrenze. An ruinenartigen Wetterbäumen vorbei noch recht sanft zu einem uralten Almkreuz mit mehrfacher Wegteilung nahe der östlich davon gegelegenen Kirchlhütte (in der ÖK “Lorenzer Brunnen”) – halber Höhenunterschied schon geschafft! Nun wird es immer prachtvoller, weite Schneehänge (leider etwas Wechselschnee und nicht ebenmäßiger Butterfirn) und eine Aussicht sondergleichen, auf die nahen Nockberge mit der nahen Falkertgruppe und die im Klagenfurter Becken lagernden, silbrig leuchtenden Nebelmeere hinweg auf die Karawanken und Julischen Alpen (vom Gipfel aus sieht man sogar über die Niederen Tauern hinweg auf den Dachstein !).

Über den Kleinen Speikkogel hinweg (danach ein flacher Sattel) geht es mit den BC-Ski samt Steigfellen noch ganz manierlich. Mir begegnen sogar drei Tourengeher (einer dieser Gruppe hat vor kurzem die Abfahrt von der Lilienfelder Hinteralm in den Wiesenbach unternommen, starkes Kontrastprogramm zu diesen eher seichten Hängen !). Zum Großen Speikkogel hinauf macht sich dann immer mehr die Windwirkung in diesem ungeschützten Gelände bemerkbar – weniger am aktuellen Wetter, als an den Eisplatten und “Windgangln”, die mir bei der Abfahrt schon einige Probleme bereiten. Noch dazu ist der 2270 m hohe Hauptgipfel (fast so hoch wie der Hochschwab) von überraschend auftretenden “Blockburgen” umgürtet! In der Spezialkarte sind sie nicht verzeichnet, in meiner persönlichen Tourenkarte aber nachher markiert und auf den Bildern eindrucksvoll ersichtlich. Etwa von Höhe des Schuriankreuzes an muss ich sogar zu Fuß aufsteigen und dann zum Start der Abfahrt über die eher südostseitigen Hänge wieder vorsichtig zurückgehen.

Im Gegensatz zum eisigen Gipfelbereich wird Abfahrt je weiter talwärts umso tiefer! Zum Schluss biege ich vor dem unteren Waldrand links ein und komme zur St. Anna-Kapelle mit ganz malerischem Blick auf St. Lorenzen (der hohe Berg dahinter ist wahrscheinlich die Moschelitzen, hübscher Kärntner Bergname nahe dem Falkertsee) – bereits eine sehr frühlingshafte Stimmung, wie sie wohl auch jetzt im wetterbegünstigten Süden herrschen wird.

Schöne Erinnerungen und frische Bergsehnsucht inbegriffen!

Das klingt ja fast medizinisch – aber es geht vielmehr um das Aussuchen von Urlaubs- und Tourengebieten!

Bei der Suche nach nicht gar so prominenten und daher geruhsameren, aber doch interessanten Berggebieten kam ich schon vor einigen Jahren auf die Gurktaler Alpen – geografisch zwischen Katschberg und Neumarkter Sattel, im südlichen Alpenhauptkamm (dieser teilt sich östlich der Hohen Tauern in den nördlichen Abschnitt von den Niederen Tauern bis zu den Steirisch-niederösterr. Alpen und in den südlichen Abschnitt bis hin zum Steirischen Randgebirge). Besonders die Nockberge hatten wir schon von den Kärntner Urlaubsorten aus (mehrmals mit den Kindern zwischen 1980 und 1990 am Keutschacher See) zum Wandern aufgesucht.

Irgendwie kam ich dabei auf die Flattnitz – das ist neben der Turrach der zweite, östlich davon eingesenkte Passübergang zwischen Murtal und Gurktal, Seehöhe 1400 m. Ursprünglich wollte man die heute so beliebte Nockalmstraße (zwischen Innerkrems und Ebene Reichenau ausgebaut) bis dorthin verlängern. Es wurden auch schon Investitionen in ein Schigebiet u. a. vorgenommen. Aber als in Kärnten durch eine Volksabstimmung dieser überdimensionale touristische Ausbau abgelehnt wurde und es zur Gründung des Nationalparks Nockberge kam (1987), versank die Flattnitz wieder in einen Dornröschenschlaf.

Was gibt es auf der (bereits von einer Römerstraße überschrittenen) Flattnitz? Eine typisch kärntnerische Ferienhaussiedlung, ein inzwischen nicht mehr sehr oder überhaupt nicht (?) belebtes Hotel bei der Liftstation, einen Sessellift auf den Hirnkopf und Schlepplifte, eine suprige Langlaufloipe in der mit kleinen Seen erfüllten Passmulde…

Bei meiner Erkundungstour Anfangs März 2001 (so lang ist das schon her! inzwischen auch schon einige Tourentage mit Anni dort verbracht) war ich allerdings nicht vom Wetter begünstigt. Nach jedem Tourenstart schwappten irgendwoher dichte Nebel, und erst ein Ausflug nach Süden brachte Erfolg – der Speikkofel bei St. Lorenzen / Ebene Reichenau gehört nun zu meinen Winter-Touren-Tipps.

Und jetzt zur Unterkunft – ich landete neben der historischen Kirche (gotischer Rundbau um 1330 !) im “Alpenhotel” Ladinig. Frau Christa musste mir leider mitteilen – alles voll! Aber wohin sonst? Na, erst einmal einen Kaffee getrunken und gewartet… Dann war alles schon organisiert – ein paar gar nicht erfreute Schikursmädchen mussten sich in ein größeres Zimmer zusammenlegen, und ich bekam mein Schlafplatzerl. Übrigens die paar Tage bestens von den “Wirtsleuten” Christa und Sepp Fleichhacker betreut! 

Alpenhotel Ladinig

Am Heimreisetag wechselte ich vom (nur einmal befahrenen) Liftberg der Flattnitz – dem Hirnkopf – zurück ins Murtal auf den damals gerade ausgebauten Kreischberg. Seitdem bin ich von diesem Schiberg sehr angetan, und beim Fernseh-Wetterpanorama schrei ich immer: “Schau, Kreischberg, super Wetter und so viel Schnee!” Übrigens habe ich damals auch den gleich an die Rosenkranzhöhe anschließenden kleinen Gipfel mit dem hübschen Namen “Kirbisch” bestiegen und mir die Höhenwanderung hinüber zur Murauer Frauenalpe vorbereitend angeschaut… Es hat lang gedauert, bis zumindest ein bisschen was draus geworden ist.

Schitage auf dem Kreischberg

Ein gutes Angebot im **** Relax Ressort Kreischberg verlockte uns zur Buchung, und jetzt Anfang März war es so weit. Zwei ganz schöne Schitage, gar nicht so frühlingsmäßig, wie es vorher ausgeschaut hat! Gondelbahn und die Lifte – am schönsten auf die Rosenkranzhöhe mit ihren so angenehm mittelsteilen Pisten – ergänzt durch einen ganz modernen “Six-Pack” Sessellift samt Wetterschutzhaube an der auch sehr schneesicheren Nordwestseite. Zusammenfassend – Hotel dem Standard entsprechend sehr gut, Umgebung auch im Sommer ergiebig (neuer Golfplatz – interessiert uns allerdings nicht, eher schon die schönen Tourenmöglichkeiten), und das Schifahren war einfach herrlich, speziell die sehr steile Talabfahrt im eine Spur weicher werdenden Schnee…

Einmal landeten wir sogar auf der Sprungschanze der dort ganz besonders gehätschelten Snowboarder (stört überhaupt nicht, kaum mehr “Brettlfahrer” als sonst überall, darf man sich nicht durch diese Spezialattraktionen abhalten lassen!), kleines Kaffeetscherl bei der Talstation und gleich noch einmal hinauf. Flach, aber für Kinder superoptimal ist das Gelände vom Kreischberg bis zur Mittelstation der Gondelbahn.

Beim anschließenden Wechsel in den Lungau zum schon geschilderten “Granitzl” in Mariapfarr machten wir einen Abstecher auf die Turrach – wenn man einmal im oberen Murtal ist, liegt dort alles ganz nah beisammen!

Wetterkapriolen auf der Turrach

Wir parkten auf der Passhöhe beim Liftzentrum Kornock (ganz modern ausgebaute Talstation mit allen Finessen). Weil auf der Westseite über den Rinsennock (Kornockbahn führt auf dessen Nordostrücken) dauernd trotz guter Prognose die Wolken herandrängten, befuhren wir die freie Ostseite bei der Zirbenwald- und Turrachbahn. Schön steile und gut gepflegte Pisten (Kreischberg aber noch besser), dann hinüber ins Weitental und zur Sonnenbahn am Fuß des Schoberriegels. Erst nachmittag lichteten sich auch gegenüber die Wolken, und wir machen nach der Mittagsrast noch zweimal die Kornockabfahrt.

Die vielen einladenden Gipfel ringsum locken uns sicher zu einem Sommer-Bergurlaub oder in einem anderen Winter vielleicht bei passenderen Verhältnissen zu einigen Schitouren. Heuer wird sich nicht mehr viel mit Tourenschi ausgehen – aber vielleicht können wir doch auch noch von einer Tour auf den Zirbitzkogel berichten – der fehlt uns noch im Winter!

Unsere Lungau-Urlaube…

…finden zur Pilz- und Beerenzeit bevorzugt in einer Ferienwohnung statt (schon berichtet, aus naheliegenden Gründen, um die Beute gleich genießen zu können). Aber diesmal suchten wir als Anschluss an ein (schon länger über einen bei uns beliebten Urlaubsanbieter gebuchtes) Schi-Wellness am Kreischberg noch eine Fortsetzung im nahen Lungau. Prospekt war schnell zugeschickt, bevorzugt Mariapfarr wegen der ruhigeren Sonnenlage (Zufahrt in die nahen Schigebiete macht uns nichts aus) – und da fiel mein Augenmerk auf einen Gipfel, der uns schon öfters ins Aug gestochen hat, wegen seines markanten Namens und Profils.

 

Gipfel als Hauszeichen

Das ist mir erst an Ort und Stelle aufgefallen -  Kennzeichen für das Berggasthaus & Hotel “Zum Granitzl” von Peter Lerchner & Sandra ist das Profil des darüber aufragenden Berges. Also hat uns das Granitzl ins “Granitzl” gelockt, und als Urlaubsnachlese – das war ein echter Glücksgriff! Die Lobeshymne hab ich schon ins Gästebuch geschrieben, und wenn wir bald wieder einmal vom Lungau berichten, wird es zu passender Zeit sicher das “Granitzl” sein.

Wir freuen und jetzt schon und bedanken uns nochmals bei Peter & Sandra für die vorzügliche Gastlichkeit! Und eigentlich sind wir ja schon verwöhnt angekommen – als Vorübung zum Wohlfühlen das **** Ressort Kreischberg. Das echte Wohlfühlerlebnis war dann bei Peter & Sandra, wir verleihen dafür gleich noch unseren persönlichen Zusatzstern und für die kulinarischen Köstlichkeiten alle zur Verfügung stehenden Hauben!!! Im Gästebuch liest man immer wieder vor allem über die Kochkünste, aber dem wollen wir entschieden hinzufügen – ein Hausklima wie typisch für den Lungauer Sonnenbalkon, persönlich und umsorgt, alles bestens organisiert, eine herrliche Sauna noch dazu und alles blitzsauber und praktisch eingerichtet… für uns einfach ideal, was wir auch an den anderen Gästen bemerken konnten.

Berggasthof & Hotel “Zum Granitzl”

Grüße in den Lungau für Peter & Sandra im “Granitzl” auch auf diesem Weg!

Polarluft kommt von Norden, und wenn sich nicht gerade ein Mittelmeertief auswirkt, kann man im Süden auf besseres Wetter hoffen… So gedacht am letzten Urlaubstag im Lungau, am Samstag 6. März: Schon wieder oder noch immer überzieht eine Wolkendecke voller Eiskristalle den Himmel über dem Lungau. Sogar in die Nockberge reichen diese “gräulichen” Himmelsschichten noch hinüber – aber ein schmaler, heller leuchtender Streifen zeichnet sich dort ab…

Leider wird es in diesem Lungau-Winterurlaub wieder nichts mit dem Fanningberg, das Speiereck und das Aineck kennen wir ja schon von 2003, allerdings auch die Innerkrems, aber dorthin richten wir jetzt unsere “Sonnenhoffnungen”! Und richtig – von St. Margarethen hinauf zum “Bettelmanntauern” an der Kreuzung zwischen Thomatal und Bundschuh wird es schon immer lichter. Dann öffnet sich das Schönfeld – ein von Sonne und Pulverschnee erfülltes Paradies! Die lockende Loipenspur müssen wir leider abseits liegen lassen (total auf alpin eingestellt), und sogar für eine Foto nehmen wir uns nicht Zeit dort, denn wer weiß, wie lang die Pracht anhält!

Abfahrten vom Grünleitennock

Dieser Hausberg an der Süd- und damit Schattenseite von Innerkrems ist perfekt erschlossen, eine Vierersesselbahn mit Wetterschutzhauben pfeilt mit 600 m Höhenunterschied zum Grünleitennock-Gipfel mit seiner schönen Rundsicht. Noch scheint die Sonne, aber hinter der Blutigen Alm an der nördlichen Talseite wälzen sich schon die dunklen Schneewolken daher. So genießen wir schnell noch die Abfahrten vom Grünleitennock, besonders über die Sauereggalm geht es ganz “suprig” hinunter.

Einige Tourenziele lassen sich auch schon erspähen – allerdings der Schnee abseits der Pisten ist noch gar nicht geeignet dafür, einmal Pulver, dann verweht und was halt sonst eine Tiefschneeabfahrt nicht zum Genuss macht…  Auf dem Panoramabild von Sauereggnock und Seenock lässt sich allerdings über die Flanke des linken Gipfels eine schöne Tour ausmachen, mit Aufstieg von der Sauereggalm zum gleichnamigen Gipfel (wir haben beide Berge schon bei der Höhenwanderung von der Merl-Hütte zum Königstuhl überschritten). Auch den Königstuhl müsste man vom Grünleitennock gut machen können und dann ins Rosanintal abfahren. Weiter im Westen lockt die Hohe Pressing, aber alles Touren, wenn es gegen das Frühjahr zu einen schönen Firn gibt.

“Kartner Nudln” und Weihnachtsstimmung

Nach drei Stunden ist das Sonnenfenster vorbei! Wir schauen gerade noch den jungen Rennläufern zu, die sich fast kopfüber vom Berg hinunter stürzen (es waren russische Nachwuchsläufer), dann packen wir selbst die letzte Abfahrt – schon bei recht diesigem Licht, sodass wir gern aufhören. Im Posthotel gegenüber der Talstation gibt es dann den etwas verspäteten Mittagsgenuss – dreierlei Nudeln, das sind Teigtascherl mit verschiedener pikanter Füllung.

Die auch schönen Pisten von der Blutigen Alm locken uns diesmal nicht. Zwar südseitig, aber bei dieser Kälte mit dem langsamen Sessellift sicher kein Genuss. Wie in St. Margarethen im Lungau müsste man sich auch hier überlegen, die alten Sessellifte gegen modernere Anlage auszutauschen (am Aineck hat man vom Gipfel her damit schon mit einer tollen Gondelbahn damit begonnen).

Bei der Rückfahrt in den Lungau – wieder auf der romantischen Strecke über Bundschuh – schneit es schon so schön, wie wir es uns jedes Jahr zu Weihnachten wünschen würden. Aber es ist halt schon Anfang März, und diese über den Nordpol von Kanada herüber geschwappte Arktisluft wäre eher ein Scherz, ist aber halt auch ein Schmerz bei minus unter 10 Grad auf den Gipfeln – rotes Naserl fürs Schihaserl!

Wie uns das “Granitzl” darüber hinweg tröstet, wird noch zu berichten sein…

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