Feeds
Artikel
Kommentare

 

Dass wir Frau Hildegard Fischer aus Amstetten (“in der Reith”) schon öfter mit ihren Hobby-Kunsthandwerk-Produkten (wie sie selber allzu bescheiden meint) in Gaming bewundern konnten, habe ich schon berichtet. Hier folgen ein paar Bilder von typischer Keramik, die sich schon bei uns befindet, die Wohnung ziert und zugleich praktisch verwendbar ist, nicht nur als Adventschmuck! Als zweite Farbstellung gibt es Blautöne, aber bei uns passt eben das Grün besser. Da gäbe es noch vieles, was Liebhabe solcher Keramik brauchen könnten – vom Weihbrunnkesserl bis zum Kaffee/Teeservice, aber es gibt ja wieder einen neuen Advent und hoffentlich wieder eine Begegnun mit Frau Hildegard Fischer.

Die Infoadressen (auch vom Herrn Fahrnberger, dem “Krippenbauer nach Maß”) habe ich als Visitkarten beigefügt. Schöne Krippen baut auch Herr Aigner Rudolf aus Gaming (Tel. 0676/7537206), der aber heuer nicht ausstellt. Das soll nun nicht der Anfang einer Werbeagentur-Wandertipp werden, aber weil uns diese Dinge so gefallen haben, glauben wir, dass ihre “Erzeuger” – alles Liebhaberkünstler – bei uns einmal vertreten sein können.

 

Ein morgendliches Telefonat mit Freund Werner (Tippelt) brachte ein neues Tagesprogramm: Schnell nach Kienberg gesaust, wo Werner mit dem Kirchenchor in der “Hallenkirche” eine stimmungsvolle Adventmesse gestaltete, gehalten übrigens von Herrn Pfarrer Trondl, der aus Rappottenstein stammt.

Anschließend in der Kartause, gerade zur Mittagszeit die Adventausstellung besichtigt, günstige Zeit, denn trotz erstem Sonntag gerade eine kleine Besucherflaute, die bald vorbei war. Aber da waren wir schon bei der Einkehr im Johannastüberl (ich beim Weihnachtskarpfen). Besonders erfreut hat uns Frau Hildegard Fischer, die wir letzten Sonntag im Schloss Leiben getroffen und gleich bei ihr eine adventliche Keramik bestellt hatten. Kleines Adventwunder – wir waren erst für nächsten Freitag angekündigt, und zufällig hatte sie das kunsthandwerkliche Stück bereits heute eingepackt. Überraschend auch, dass es “Krippen nach Maß” gibt, die eigens für den vorhandenen Platz von Herrn Josef Fahrnberger aus Neuhofen an der Ybbs gebaut werden (Tel. 07475/53649). Über Frau Fischer berichte ich noch eigens!

Anschließend machten wir mit “Hansi” (Johanna Tippelt, aber liebevoll so von allen genannt) und Werner einen kleinen Rundgang im Gelände der Kartausen-Rundwanderung: Einen grimmigen Abkürzer hinauf zur Eisenbahntrasse mit herrlichem Blick bis in die Tormäuer, vom Aussichtspavillon weiter zur Bundesstraße, zuletzt durch ein vom Durchforsten zerwühltes Waldstück abseits der viel befahrenen Straße (heute war erster Schibetrieb in Lackenhof u. a.). Zuletzt eine besonders schöne Ansicht der Kartause.

 

 

Anschließend an den Besuch in Mariazell am 27. November ging die Fahrt über den Kreuzberg ins Halltal. Dort zweigt bald nach dem Gasthaus (wo man auch in die Mooshuben oder kurz vorher in die Salzaklamm wandern kann) die Straße in den Rechengraben ab – ein teilweise schluchtartiges Tal des Walsterbaches, mit Denkmälern aus der Zeit als hier Arthur von Krupp sein Jagdkönigreich eingerichtet hatte, berühmt das Standbild von Kaiser Franz Joseph als Jäger.

Die Fahrt ging an der Schattseite den Hubertussee entlang bis zum “Seeanfang” bei einem Bildstock (hl. Josef oder hl. Antonius ?). Kaum geparkt, wuselten auch schon die Wildenten herbei. Behände im Wasser, bei der Luftlandung sogar ganz elegant (leider im Foto nicht erwischt), aber auf Eis oder Schnee wirklich tollpatschig watschelnd! Leider hatten wir kein Futter mit, aber sie blieben uns doch treu bis wir am Ende des offenen Wassers anlangten. Dort rückten schon die Schatten von der Stauseebrücke heran, und plötzlich legten sich Nebel ins Bild, strömten federleicht in die noch sonnigen Seeflächen. Strahlende Sonne, sogar ein bisschen wärmend, Luft klar wie Kristall, ein unbeschreibliches Himmelsblau, dazu die fast orangen Zweige der Weidenbüsche… fantastisch anmutende Bilder – alle in diesem Beitrag von Anni aufgenommen (schon bekannt: AB im Dateinamen = Anni Baumgartner mit Nikon Coolpix P 80 mit 18 x optischem Zoom = 27 bis 486 mm Kleinbild).

Mit den nachrückenden Schatten spazierten wir denselben Weg zurück und nahmen uns vor, bald mit den Kindern und einem Sack voll Entenfutter wieder zu kommen!

So schnell wie der Schnee im Gölsental  heute weniger wurde, verzogen sich auch die Wolken im Wetterpanorama von Annaberg und der Mitterbacher Gemeindealpe. Daher auf ins Mariazellerland!

Annaberg mit Ötscherblick – eine strahlende Gipfelpyramide mit einem kleinen Wölkchen an der Stirn, ringsherum die herrlichste Winterlandschaft – am Samstag geht der Schibetrieb am Hennesteck und Reidl los. Am kleinen Parkplatz bei der Postbrückenkurve stauten sich schon ein paar Autos der Schitourengeher zum Tirolerkogel. Wir fuhren aber gleich weiter nach Mitterbach und Mariazell.

Loipen schon gespurt! Nämlich in St. Sebastian und am Kernhofer Gscheid – Spuren schauen sehr schön aus, heute nacht kommt Frost, dann wird auch das etwas mildere Wetter am Wochenende nicht viel Schaden anrichten können. Schneehöhe 50 bis 80 cm, aber auf den höheren Flächen der Aflenzer Staritzen ganz abgeweht!

Der Mariazeller Advent – wird am Freitag 28.11. abends eröffnet, dann volles Programm immer von Freitag bis Sonntag (und Montag 8.12.) bis am letzten Adventsonntag. Von der Zufahrt mit der Mariazellerbahn (Paket ab Wien oder St. Pölten sehr günstig!) bis etwa zum Gospelkonzert der Velvet Voices am Krampusabend, noch dazu im neuen und hypermodern-ansprechenden Veranstaltungszentrum “Europeum”. Wir haben uns gleich Karten mitgenommen und werden diesen Tag mit Gaming kombinieren – volle Portion Advent! Der Adventkranz auf dem Platz unterhalb der Basilika soll der “weltgrößte” sein! www.mariazeller-advent.at

Einkehr beim “Pirker” traditionell mit herrlichen Mehlspeisen und Lebkuchen-Mitbringsel! Dann Fortsetzung unserer Mariazell-Rundfahrt auf einer idealen Route: Lilienfeld – Annaberg (von dort wird noch zu berichten sein) – Mitterbach (hier wäre der Spaziergang am Erlaufsee empfehlenswert, wird auch noch zu berichten sein, der Spaziergang beim Erlaufklauser Fjord ist schon tief verschneit, abseits der Wege ist das ungespurte Gelände nicht mehr begehbar!) - Mariazell – Kreuzberg – Rechengraben – Walster – Hubertussee (jetzt nur Probebild, weitere Bilder in Massen vorhanden) – Ulreichsberg – Kernhofer Gscheid – St. Aegyd und Heimfahrt.

So ein herrlicher Tag voll Sonne und mit märchenhafter Schneelandschaft!

 

Johannesberg und „Steinerne Stube”

Beide Wanderziele lassen sich gut mit einem Besuch der Weitraer Advent-Tage verbinden!
Rundwanderungen von St. Wolfgang in 3 ½ bis 4 Std. bzw. von Großschönau in 2 Std., überwiegend markierte Wege, teilweise asphaltiert, Einkehrmöglichkeit an den beiden Ausgangspunkten.

Von St. Wolfgang auf den Johannesberg:
Von der gotischen Wallfahrtskirche kurz auf der Straße Richtung Weitra, dann auf Güterweg links und gleich wieder rechts abzweigend auf Wanderwegen über die Hinterleiten (Weg Nr. 1, später 71, immer entlang der Markierung links halten) nach Sulz. Nun auf dem Weitwanderweg Nr. 606 + 620 nach Walterschlag, am Ortsende kurz die Straße links entlang und auf zuletzt steilem Steig auf den Johannesberg (839 m, 2 ¼ Std.; 1162 urkundlich genannte Kuenringerburg, gotischer Kirchenbau von 1381; kürzerer Zugang auf der Straße von St. Wolfgang nach Walterschlag 2,5 km in ½ bis ¾ Std.).
Rückweg nach St. Wolfgang: Den Bergrücken entlang zum Straßensattel bei Harmannstein, kurz links, dann rechts abzweigend auf zunächst asphaltiertem Güterweg weiter. Links führt dann ein markierter Waldweg Richtung Oberwindhag. Vor dem Dorf links nun auf Asphaltstrecke zum Resselhof und auf der Walterschlager Straße nach St. Wolfgang (ca. 1 ½ Std.).

Von Großschönau zur „Steinernen Stube”:
Von der Straße Richtung Harmannstein rechts abzweigend zur asphaltierten Waldstraße Richtung Oberwindhag (MTB-Strecke „Stierberg”) und auf dieser weiter (beim „Steinkreuz” zweigt der Weitwanderweg Nr. 606 + 620 zum Johannesberg ab) bis zur Anhöhe. Dort rechts auf dem rot markierten Weg Nr. 24 zu den eindrucksvollen Granitformationen von „Kleiner” und „Großer Steinernen Stube”, dazwischen die „Durchgangsblöcke”. Abstieg rechts haltend bei der Wünschelrutenweg-Station Nr. 44 vorbei bis zur Rasthütte. Hier auf der Forststraße zuerst rechts weiter und kurz danach links, immer mit Weg Nr. 24, zuletzt auf Asphalt nach Großschönau (ca. 2 Std.). 

Man kann beide Wanderziele auch verbinden (von St. Wolfgang aus in 4 1/2 Std., von Großschönau aus in 3 1/2 Std.), aber wegen der etwas komplizierten Routenführung vom Straßensattel bei Harmannstein zur Waldstraße zwischen Großschönau und Oberwindhag nur für geübte Wanderer! Ich habe diese Tour von beiden Ausgangspunkten aus nach meiner Begehung im “Wandererlebnis Waldviertel & Wachau” (Neuauflage mit Grenzland-Extra”, ResidenzVerlag 2008) genau beschrieben.

Langes Herumsuchen unnötig! Beim Online-Dienst der Niederösterreichischen Nachrichten finden sich alle Veranstaltungen aufgelistet:

Adventmärkte in Niederösterreich

Stimmungsvolle Wanderungen dazu gibt es ebenfalls dort bei “Wandern in den Advent” – Tipps für ganz tolle und extravagante Wandererlebnisse in

Gaming – Eiswasserfälle

Weitra – Gabrielental und Johannesberg

 

Mitterbach am Erlaufsee: So heißt der letzte Ort Niederösterreichs vor Mariazell eben, auch wenn der See ein beträchtliches Stück entfernt liegt. Als besondere Eigenart dazu wird diese im 18. Jahrhundert entstandene evangelische Holzknechtsiedlung durch die Erlauf geteilt – alles südlich vom Fluss ist bereits Steiermark und gehört zu St. Sebastian, ebenso wie der Erlaufsee, in dessen Mitte die Landesgrenze verläuft.

Besser hätte es vielleicht heißen können – Mitterbach an der Gemeindealpe, denn im Sommer und natürlich jetzt in der Winterzeit dominiert dieser ursprünglich “Mumenalp” genannt Gipfel (1205 in der Gründungsurkunde des Stiftes Lilienfeld, “Mumen” bezieht sich auf Elfen oder Berggeister) die Passregion zwischen Erlauf und Salza.

Zurück zum “Seeblick” in der Überschrift: Mitterbach hat  nicht nur einen See, sondern gleich zwei! Den Erlaufklauser Stausee (benannt nach einer Holzklause der Rodungszeit, seit Elektrifizierung der Mariazellerbahn durch eine Staumauer für das Kraftwerk Wienerbruck entstanden) und den  bekannteren Erlaufsee (auch irgendwie aufgestaut, nämlich durch die Moränen eines eiszeitlichen Gletschers).

Weil der Winter eben erst Einzug gehalten hat, präsentiere ich hier eine spätherbstliche Wanderung um den wie ein nordischer Fjord in den flachwelligen Waldsockel des Ötscher-Gemeindealpen-Kessels eingesenkten Erlaufklauser Stausee. Die Rundwanderung lässt sich auch bei geringer Schneelage noch machen, Ausgangspunkt ist der Parkplatz des Naturparks Ötscher-Tormäuer am Ortsende von Mitterbach (auf der Josefsberger Seite), Gehzeit je nach Laune 2 bis 3 Stunden, alle Wege gut bezeichnet.

 

Gestern später Abend (Freitag, 21. November) – plötzlich Blitz und Donner und Schneesturm – die angekündigte Polarluft ist da! Nachtsüber etwas Mond und etwas Schneeschauer, und so schaute es heute früh bei uns aus!

Meine Blogbesucher wissen ja schon – ich habe einen “Spleen” für den Wienerwald und einen spezielles “Vogerl” (typisch für die Gegend = der ganz schön große Schwarzstorch, aber so groß wird mein “Vogerl” doch nicht sein) für den Wiesenwienerwald. Aber wenn auf den höheren Bergen der Schneesturm tobt und die Passstraßen (wie heute schon Annaberg und Steirischer Seeberg) tief verschneit sind, werden die “kleinen Gipfel vor der Haustür” zu ganz lohnenden und viel größer wirkenden Zielen.

 

Stürmisches Schneetreiben im Wiesenwienerwald

Stürmisches Schneetreiben im Wiesenwienerwald

Dazu gehört selbstverständlich eine gemütliche Hütte, und eine ganz “nahrhafte”, wie wir selbst schon erlebt haben (und daher mit Vorsicht genießen) und wie auch jüngst wieder berichtet wurde, ist die Hegerberghütte. Vorteil beim ersten Schnee – die “Menüfahrer” scheuen die Bergstraße! Wenn wir daher gemütlich dorthin gewandert sind, hat man für uns Zeit und sicher auch ein prima “Papperl” gekocht.

Wir sind dort mitten im ElsbeerReich, und auf den Wiesen sehen wir immer wieder diese prachtvoll einzeln stehenden Baumriesen. Sie sind natürlich schon längst abgeerntet und blattlos. Auf die Produkte stoßen wir aber unterwegs bei dieser Wanderung. Es muss ja nicht der kostbar-teure Elsbeerbrand sein, aber ein Taferl Elsbeerschoko für die brav mitgewanderten Kindern sollte schon drinnen sein, oder ein eingefrorenes Elsbeermus für die zuhause dann zubereitete Mehlspeis oder ein Elsbeerhonig. Die Auswahl ist im Internet zu finden: www.genuss-region.at > Wiesenwienerwald Elsbeere > Produzenten.

Bei der Familie Schwarz kommen wir direkt vorbei, und die Genussregionkoordinatorin Gerti Vonwald ist beim “Hausbauern” zuhaus, an der Straße knapp neben unserem Ausgangspunkt. Wenn ihr dort vorbei kommt – schönen Gruß von Bernhard und Anni Wandertipp!

Die folgenden Bilder sind natürlich aus meinem Archiv!

 

Von Michelbach / Kropfsdorf zur Hegerberghütte (Rundweg in insgesamt 3 Stunden):

Bei der Kapelle in Kropfsdorf (von Michelbach Richtung Kasten) von der Straße auf Weg Nr. 2 blau / rot markiert abzweigen. Durch abwechslungsreiches offenes Gelände mit Reihen von Dirndlsträuchern und einigen Elsbeerbäumen bis zur Anhöhe und bergab zum Hof Wegerer. Nun auf dem asphaltierten Güterweg bergan und links abzweigend zu dem von Stollberg kommenden rot markierten Höhenweg. Über Waldkuppen und auf Wiesenrücken gelangt man nahe dem Kloster Hochstraß (Landwirtschaftliche Haushaltungsschule) in längerer Strecke ohne große Höhenunterschiede zum Sattel mit der von Mayerhöfen heraufkommenden Asphaltstraße. Diese entlang und am Gedenkstein „Michelbach / Stössing / Kasten 2000″ vorbei zum „Johann-Enzinger-Haus” (ca. 2 Stunden).

Rückweg (blau markiert Nr. 13) auf der Bergstraße bis zum Sattel und bei der nächsten Verzweigung geradeaus am Almbauern vorbei. Von der folgenden Bergecke zum Hof Kühnleiten und auf dem blau markierten Wiesenweg weiter. Vom Hof „Auf der Prinz” (Blamauer-Mayer) Abstieg auf dem asphaltierten Güterweg „Kleinprinzbauer” in den Reintalgraben und nahe dem „Hausbauern” (Vonwald) zur Talstraße, auf dieser links zum Ausgangspunkt in Kropfsdorf (1 Stunde).

 

Wenn man sich ein halbes Jahrhundert zurück versetzt, war eine Fahrt etwa von St. Pölten nach Ottenschlag wirklich eine “Reise”! Meine Internatskollegen in der “Lehrerfabrik” Bundes-Lehrerbildungsanstalt (Betonung auf Anstalt) wie der Hammerschmied Peter aus Martinsberg konnten davon ein trauriges Lied singen – das erstemal nach Hause fahren zu Weihnachten. So war Peters Reise mit der Bahn: St. Pölten – Krems – Sigmundsherberg – Schwarzenau – Zwettl – Martinsberg, in der Früh abgefahren, bei Ankunft schon Gute Nacht!

Bei mir ging es schon schneller, und weil in Weitenegg die Ruine einzustürzen drohte und das lange Weitental sicher im Nebel lag, fuhr ich über Ybbs - Yspertal – Laimbach. 1. Überraschung – Altenmarkt liegt schon im prallen Sonnenschein, allerding schwappen über St. Oswald ein paar Nebelfetzen herüber, und in Laimbach weht der Nebel von Weiten herauf bis in die “Höll”.

2. Überraschung Ottenschlag: Herrlich klare Luft, über der südöstlichen Hochfläche steht der Schneeberg als wäre er in Melk oder höchstens in St. Pölten, gegen die Kampniederung im Norden ist ein silbriger See erkennbar – das Nebelmeer im zentralen Waldviertel. Ottenschlag im Quellgebiet der Krems mit einigen in den Wäldern verborgenen Teichen und dem bekannten Mohndorf Armschlag. Das gehört schon zu Sallingberg, und von dort zieht ein ausgedehntes Waldmassiv herüber nach Ottenschlag. Wir haben diesen Riesenforst schon einmal auf der großen Ottenschläger Runde (selbst ausgedacht, im vorletzten Waldviertelbuch enthalten) durchquert und von der Teichmannser Wand, die früher vielleicht attraktiver war, nur mehr ein paar vom Jungforst verschluckte Blöcke gefunden.

3. Überraschung: Ottenschlag als etwas behäbiger Markt – bei der Durchfahrt Richtung Zwettl leicht übersehen = der rechts an der Kotteser Straße gelegene Marktplatz und der “Schlossteich” – eigentlich der “Marktteich” mit dem ganz neu ausgebauten Teichstüberl. Das Schloss, ein  Bau mit markanten  Rundtürmen (den Fotoplatz muss ich mir erst zeigen lassen) steht in der Mulde, war daher sicher auch von Wassergräben umgeben – halt! übernächstes Wochenende mit Adventmarkt! Das neue Schloss pragt oberhalb am sonnigen Waldrand mit Alpenblick (aufs Urgebirge bei Traunstein, dem Kurkonkurrenten, und wirklich auf die Kalk-Hochalpen mit dem Schneeberg, wie schon erwähnt) – es heißt Lebens.Resort und wurde erst in diesem Herbst eröffnet. Schwerpunkt Vorsorgemedizin und Lebensgestaltung, könnte passen jetzt in der Zeit wo alles zwickt, von den Gelenken bis zum Hosenbund, der durch die Weihnachtsfreuden erst recht eng werden könnte!

4. Überraschung: In Ottenschlag gibt es eine Galerie! Frau Julia Buchegger (danke für die freundliche und entgegenkommende Einführung, der Große Braune und die Esterhazyschnitte waren ein Gedicht!) organisiert in der Café-Konditorei Matschiner am Oberen Markt immer wieder Ausstellungen lokaler Künstler – zum Glück hat mich mein Ottenschlager Wanderbetreuer Karl Tiefenbacher noch darauf hingewiesen! Denn derzeit wird Franz Traunfellner präsentiert, dessen Holzschnitte in einzigartiger Weise den Charakter des Waldviertel spüren lassen. In der Galerie liegt ein Folder auf, außerdem bekommt man Faksimile-Lichtdrucke einiger Bilder preiswert zu kaufen – Originale sieht man in der Galerie Matschiner und im Schloss Pöggstall (erst wieder im Frühjahr) und sicherlich im Landesmuseum St. Pölten. Es würde jetzt zu weit führen, auf das Künstlerleben einzugehen, aber ich erinnere mich selbst noch an eine Begegnung mit dem 1986 verstorbenen “Waldviertler” (ich nenne ihn so als Urtyp des im Nordwald verwurzelten Künstlers) bei einer Veranstaltung des NÖ Pressehauses. Die Bilder passen förmlich zum heutigen Tag – denn in Ottenschlag fällt sicher schon der erste Schnee, und die Landschaft verwandelt sich dabei immer mehr in einen Traunfellner´schen Holzschnitt….

5. und letzte Überraschung für diesmal: Die Anfahrt war zwar nicht ganz dumm überlegt, jedenfalls mir sympatischer als das winkelige Weitental (wenn man nicht dort in Weiten oder Pöggstall anhalten will). Aber die Rückfahrt nahm ich – auch auf Empfehlung von Familie Tiefenbacher (das Ehepaar “betreibt” sozusagen die Ottenschläger Wanderwege, danke nochmals für die umfassende Führung) – über die Wachau! Strecke um 14 km kürzer als meine umständliche übers Yspertal und viel angenehmer durch die weniger belastete Kremser Schnellstraße! Zwar über Kottes bis zum Seiberer eine undurchdringliche Nebelsuppe (nicht ganz so, denn ich bin ja durchgekommen, übrigens nahe an Albrechtsberg vorbei, das wäre aber zusätzlich zu viel geworden). Dann durch die Weinberge zur Donau hinab schon etwas gelichtet, sodass mir noch ein paar Spätherbststimmungen gelungen sind. Also zum Waldviertler Hochland mit den Teichen und romantischen Wäldern bei Ottenschlag noch dazu das Erlebnis Wachau, ein “Supertag”!

Jetzt ist ja weniger die Zeit zum Wandern als für die Vorbereitung auf Weihnachten – dazu gibt es ja “überall” die Adventmärkte! Meine persönlichen Empfehlungen (Lilienfeld lass ich aus, obwohl dort immer auch die Maler wie Oswald Sisi, Heigel Karl und die anderen geschätzten Künstler ausstellen): Gaming in der Kartause von 29. 11. bis 8. 12. (wochentags nicht so stark besucht ab 13 Uhr, sonst ab 10 Uhr mit Perchtenlauf an den Samstagen). Schloss Ottenschlag 28. bis 30. 11. (Freitag Salzburger Perchtenlauf, Samstag nachmittag Lebkuchenbacken für Kinder, 18 Uhr Musikhauptschule, 20 Uhr Dixieland, Sonntag 13.30 Kasperltheater und später Konzert und Lesung) www.ottenschlag.com  An der Zufahrt über Pöggstall kann man noch das Schloss Leiben mitnehmen (künstlerischer Advent, noch an diesem Wochenende 22./23. 11 von 10 bis 18 Uhr)

« Neuere Artikel - Ältere Artikel »