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Endlich kommt der zu meinem (jetzt schon nimmer) neuen Headerbild passende Beitrag – aber es ist  noch nicht zu spät!

Vielleicht wären die vergangenen Wochen für eine Wachauwanderung geeigneter gewesen als der sich nun womöglich doch ankündigende “Hundstagesommer”. Aber es kann auch so gehen – morgens eine kleine schattige Wanderung, zu den heißen Stunden ins kühle Stift Göttweig, am lauen Abend dann zu einem Heurigen.

Dabei bevorzugen wir eindeutig die Südostseite der Wachau, also am Fuß vom Dunkelsteinerwald. Denn mein Freund Werner (Tippelt) meinte schon mehrfach: “In Dürnstein, Spitz und Weißenkirchen sind die Weltmeister im Dünn-Abschneiden zuhause, sogar bei den harten Eiern”.

Jedenfalls gibt es in Göttweig neben den attraktiven Baulichkeiten (nicht die Krypta in der Stiftsbasilika übersehen, die älteste Anlage – Ehrentrudiskapelle – leider nur von außen zu besichtigen, wenn ich mich nicht täusche) vor allem diese wunderbare Bilderausstellung für alle Wachau-Liebhaber. Manche Motive kann man sogar in der Natur noch nachvollziehen.

Ich zeige hier nur ein paar offizielle Bilder, aber womöglich schwirren im fb noch andere herum, woher weiß ich nicht einmal mehr…

Ob hinter Block oder im “Tauschert”, gut getarnt, wie beim Rumpelstilzchen – “ach, wie gut, dass niemand weiß” – wie der Fotografierte sich durchs Gelände bewegt…

Danke D & JZwalk für die Bilder, passt hoffentlich, sie hier einzustellen (würde auch zu meinem längeren Beitrag passen, aber dort untergehen).

Schönen Sommer noch an alle, denn bald ist die “schönste” (?) Jahreszeit vorüber, oder kommt vielleicht noch…

Während unserer Kur in Moorbad Grosspertholz bot sich ein freier Nachmittag für eine Wanderung an. Dorli & Jonny ermöglichten uns als “Zweitauto” die Streckenwanderung durch eine der schönsten Landschaften im Zwalk-Paradies – herzlichen Dank nachträglich!

Vom Dorfmuseum in Roiten mit dem kuriosen Hundertwasser-Flair ging es noch ein Stück auf Asphalt den Kamp entlang, der sich auf diesem Abschnitt von einem Wiesental in die mit Granitblöcken gespickte Engstelle begibt.

Der Wasserstand war außergewöhnlich niedrig, denn der Feuchtigkeitsmangel schon vom Winter her macht sich noch immer bemerkbar – trotz des Herbstwetters mit Wolkenbrüchen und vor allem auch “Sprühregen” in der zweiten Julihälfte.

Etwa auf halber Strecke trifft man dort auf die ehemalige “Hahnsäge”, die schon vor einigen Jahren als zeitweiliger Aufenthaltsort des Meisters im Hundertwasserstil bemalt wurde. Der aktuelle Besitzer hat eine Renovierung begonnen, sonst wäre das Bauwerk sicher schon eingestürzt.

Der Kamp mit seinem “goldenen” Wasser, das bei etwas mehr Sonne noch intensiver geleuchtet hätte, wechselt von teichartigen Abschnitten zu Blockstrecken, die wie Stauwerke oder Brücken wirken und sogar zum Wandern im Fluss verlocken könnten (wie in der “Schütt” des Kleinen Kamp bei Rappottenstein).

Das Große Mähdesüß mit seinen weißen Blütenbüscheln war zwar schon etwas am Verblühen, aber noch immer eine Zierde, noch mehr der Sumpf-Gilbweiderich mit seinen schönen gelben Blüten. Im Wasser selbst blühte das “Froschkraut” – der Flutende Wasserhahnenfuß (dieser immer in lebhafter fließenden Gewässern, eine eigene Art in den Teichen).

An der Abzweigung zum Hohen Stein (mit dem Übergang zur Schwarzalm) vorbei kamen wir zur Kampbrücke und gleich danach zur schön instandgehaltenen Utissenbachmühle. Sonst verlief die Wanderung durchwegs auf der orografisch (in Fließrichtung) rechten Flussseite, im mittleren Teil sogar auf Waldwegen, obwohl die Forstwege schon vorherrschen.

Die früher als Weitwanderstrecke markierte Route an der westlichen (orografisch linken) Talseite und über den Kreuzhof ist nun nicht mehr aktuell markiert. Weil der Weg nicht gepflegt und freigemäht wird, verwildert er sicher zusehends, was aber für Abenteuerwanderer nur ein Anreiz sein dürfte!

Jedenfalls hatten wir einen sehr gelungenen Wanderhalbtag, noch dazu samt meiner Geh-Beeinträchtigung in einem ganz schönen Durchschnittstempo. Unsere Begleiter werden sich vorstellen können, wie ich die anderen Touren neben der Kur bewältigt habe! Es ist jedenfalls viel Neues und Interessantes dazu gekommen, was für uns “Südböhmische Grenzsprünge” als Ergebnis hatte. Dazu im Herbst noch mehr…

Dieses stimmungsvolle Naturbild von Eveline zeigt uns so typisch die letzten Wochen – so gar nicht hochsommerlich, außerdem ist dort oben vor ein paar Tagen sicher etwas Schnee gefallen oder sogar gelegen!

Aufgenommen auf der Hohen Veitsch, Ausblick gegen Hochschwab, Aflenzer Staritzen mit der breiten Hohen Weichsel, rechts hinten im Salzatal die Riegerin und der Felsabbruch des Hochtürnach (dort füht Werner – Tippelt´s – “Schnurzlsteig” hinauf). Stimmt´s ?

Einen schön(eren) Sommer euch allen und viele gelungene Touren!

Blick über das Grenzgebirge

Durch einen Artikel im letzten “Land der Berge” (4 / 2011) wurde ich auf eine interessante und bis in die jüngere Vergangenheit nicht unwichtige Bahnlinie aufmerksam (die Sendung darüber soll am Montag 12. Juli um 1 Uhr in ARTE sein, aber da stimmt entweder das Datum oder der Wochentag nicht). Ich hatte bei meinem letzten Bericht über den Triglav-Nationalpark schon die von Wocheiner Feistritz / Bohinskaja Bistrica durch einen Tunnel nach Süden ins Soca- oder Isonzotal führende Bahn erwähnt. Diese stellte um 1900 über die Tauernbahn, den Karawankentunnel und die Verlängerung über Görz bis Triest eine wichtige Infrastrukturlinie dar. Besondere strategische Bedeutung erlangt sie während des 1. Weltkrieges zur Versorgung der Isonzo-Front, wo Italien nach dem Kriegseintritt den Durchbruch in die Südöstflanke der Monarchie erzwingen wollte. Nach dem Erdbeben in Friaul vor einigen Jahren diente diese (im Wocheiner Tunnel sogar zweigleisig ausgebaute Anlage) sogar als Ausweichstrecke für die damals unterbrochene Südbahn.

Einen Artikel mit vielen Einzelheiten von der Bauzeit bis in die Gegenwart findet man im Wikipedia:

Wocheiner Bahn – Transalpina

Nahe dem Mittagskogel durchsticht der Karawankentunnel das Gebirge

 Gegenwärtig hat die Transalpina-Strecke an Bedeutung verloren, und die Bahnlinie zwischen Laibach – Postojna und Rijeka wird stärker benützt, vor allem wohl für den Güterverkehr. Bei unseren Fahrten nach Opatija und zur Insel Krk ist uns die in weiten und kühnen Schlingen über das Karstgebirge geführt Bahn immer wieder untergekommen – bei Pivka hatte wir sogar einen Rastplatz nahe dieser Strecke. Für den Personenverkehr hat bei einer so  endlos verschlungenen Linienführung, wie sie eben bei einer Gebirgsbahn ohne Basistunnel notwendig ist, die Bahn gegenüber dem Autoverkehr kaum mehr Anziehungskraft. Eher als Kuriosität für Bahn-Nostalgiker! 

Blick auf die Julischen Alpen mit dem Triglav (links)

“Granatapfel”

Erst an einem der letzten Samstage konnte man bei der “Liabsten Weis” mit Franz Posch den Pöllauberg und diese schöne Landschaft im Naturpark Pöllatal genießen. Nur wenig später kam der “Granatapfel” hereingeschneit – mit einem Beitrag von mir über meinen Wallfahrerweg von Hartberg bis ins Mürztal. Mein Bericht endete mit einem “Outing” als Pilgerwanderer, und das lustige Foto passt auch dazu…

Wegweiser am Mariazellerweg

Routenbeschreibung: Wallfahrerweg von Hartberg nach Mariazell

Diese Tour ist auch in meinem neuen Buch “Wandererlebnis Pilgerwege / Jakobswege – Hemmawege – Mariazellerwege in Ostösterreich” enthalten.

Kral-Verlag

 
 

Markierungsstein "Wege der Kraft"

1. Abschnitt: „Von der Römerweinstraße zur Waldheimat“

Zufahrt über Südbahn (Wr. Neustadt) und Aspangbahn nach Hartberg; bis zur Stanglalm nicht als Mariazellerweg durchmarkiert (vom Autor zusammengestellte Route, nach Freytag & Berndt WK 421 + 021, unbedingt für Nächtigungen anmelden !).

Lebensfroher Römerstein in Hartberg

Routenverlauf: Von Hartberg nach Weg Nr. 946 über Walleiten (Waalweg!) – Neuberg – St. Anna nach Pöllauberg (3 ½ Std.); Weg Nr. 942 und 914 zum Lüßwaldsattel (Nr. 913 direkt bis Wenigzell, 4 ½ Std., Nächtigung im Hotel Fast, Info Tel. 03336/22 01-13).

Kirchenstiege in Pöllauberg

 Bei meiner Originalbegehung wollte ich aber den “Umweg” über Vorau nehmen (Nächtigung im Gasthof Schützenhöfer, Tel. 03337/2329). Darüber und über den Weiterweg nach Wenigzell habe ich mir notiert:

Stift Vorau

Nicht eine „vorgespurte“ 06-Markierung sollte es sein, sondern meine eigene Route nach Mariazell! Trotzdem scheine ich einen traditionellen Weg erwischt zu haben, denn nahe Wenigzell berichtet mir eine Bäuerin: „Heute nacht haben bei uns im Heu die Wallfahrer geschlafen, aber ein paar Herren schon im Zimmer!“ Das Fernziel stimmt also, nur im Detail hapert´s noch – wie weiter von Vorau bei all dem Asphalt? Die Schützenhöferische Altwirtin meint, früher seien sie immer über die „Brandbauernwiese“ gegangen. Und ein solches Gehöft zeigt die Karte Richtung Wenigzell! An einer verwirrenden Kreuzung teilen sich später die Wege, also beim nächsten Haus um Auskunft angeklopft. Heraus kommen zwei kleine Buben mit ihrer schon recht beredsamen Schwester. „Hallo Kinder, geht´s hier bitte nach Wenigzell?“ so meine Frage. Erstaunter Blick zuerst, dann die überzeugende Antwort: „Des woaß i net, aber auf Mariazell könn´s gehen!“ Das freut den ratlosen Pilger, und noch dazu soll der vom nächsten Hof her so wild bellende Hund auch nur ein Dackel sein. Soweit die gute, nun aber die schlechte Nachricht – die Brücke über den Lafnitzbach ist weggerissen! Dieses Hindernis stellt sich aber bald als überaus angenehm heraus: Die inwendig schon leicht glühenden Schuhe abgelegt, auf sandigem Grund durch das kühlende Nass und gleich barfuß über die feuchten Wiesen weiter. Am liebsten wäre ich auf so rasenweichem Weg gleich bis Wenigzell gelaufen, das meine kleine Wegweiserin wohl mit dem mundartlichen „Wengzöh“ besser verstanden hätte. Wer ahnt aber schon, dass hier in der Steiermark ein so chinesisch klingender Ortsname angesiedelt sein kann. Weiterweg von Wenigzell: Weg Nr. 916 bis Gasthof Leitner („Narnhofer“) und von der Straße danach rechts abzweigend auf der alten Waldstraße über den „Narnhoferberg“ in den Höllgraben zum Feistritztal. Auf Nr. 23 Aufstieg nach Falkenstein, weiter Nr. 21 + 737 bis Ziesler Anger, Nr. 734 zu Roseggers Geburtshaus und nach Alpl (6 Std.).

Jägerdenkmal in der Waldheimat

Nächtigung – „Waldheimathof Bruggraber“ (komfortabel, Tel. 03855/82 51), Gasthof „Waldschule“ (einfach, Tel. 03855/82 47) oder empfehlenswert privat (Tel. 03855/82 35). Oder noch Aufstieg zur Stanglalm in 2 ¾ Std. mit Nächtigung im Waldheimat-Schutzhaus (Tel. 03864/39 50).

Als Pilgerwanderer auf der Stanglalm vor dem Steilabstieg

Nach dem Abstieg in Mitterdorf

Abstieg auf dem Mariazellerweg-706A nach Mitterdorf im Mürztal (1 ¾ Std., Station der Südbahn als Möglichkeit für Abbruch oder Zufahrt für den 2. Abschnitt, Nächtigung – Info Marktgemeinde Tel. 03858/2203 – Konditorei Binder Tel. 2352 oder Gasthof „Post“ Tel. 2100). Oder für den Weiterweg Richtung Mariazell nach Kindberg absteigen (siehe 2. Abschnitt).

In der dieswöchigen Ausgabe der NÖN ist eine Sonderbeilage über das Wandern und andere Freizeitvergnügungen in NÖ enthalten. Mit der Journalistin Frau Mag. Isabella Czabaun habe ich dafür schon vor einigen Wochen ein Gespräch geführt. Sie hat nun im Leitartikel dieses Blattes meine Ideen und Meinungen zum Wandern allgemein und speziell fünf Empfehlungen für den “Sommer als Wanderer in NÖ” ganz vorzüglich präsentiert.

Meine Hauptidee – wie auch in der letzten Zeitschrift der Arbeiterkammer NÖ – AKtreff NÖ – ist wie immer um die heiße Jahreszeit: Hinauf zu den luftigen Höhen, ans Wasser (auch speziell im Waldviertel), später zum “Beerenwandern” auf den Hochwechsel, ja und der Wasserleitungsweg im Höllental ist ja auch so ein hochsommerliches Ziel. Einen Pilgerweg, der nicht so überlaufen ist wie die Via Sacra von Wien her, habe ich auch empfohlen.

Die “blumige” Runde auf dem Rax-Plateau

Dafür habe ich meine Bildersammlung von der Raxwanderung durchgescannt und schildere mit diesen Fotos die Wanderung.  Dazu noch die Zusammenfassung dieser Tour (aus dem AKtreff):

Freizeit-Tipp: Zurück in den Frühling!

Unterwegs mit Bernhard Baumgartner

Ottohaus

Die bunte Frühlingszeit ist, wie jedes Jahr, auch heuer viel zu schnell vorbei gewesen. Wenn aber in den Tälern schon der Hochsommer „ausbricht“, kann man sich trotzdem noch ein Stückchen Frühlingserlebnis zurückholen. Das geht ganz einfach – hinauf in größere Höhen! Dort oben ist in frischkühler Luft das Wandern angenehm, dazu lockt die bezaubernde Welt der Alpenblumen. Besonders empfehlenswert und „ruck-zuck“ hinauf zur luftigen Höhe, das bietet die Raxseilbahn. Am Hochplateau gibt es vielfältige Wandermöglichkeiten, vom Spaziergang mit Kindern bis zu weiten Rundtouren – aber alles nur bei gutem Wetter und mit passender Bekleidung.

Edelweißblüte - erst im Lauf des Juli, aber nicht nur im Alpengarten beim Ottohaus!

Route: Hirschwang bei Payerbach-Reichenau – Raxseilbahn (täglich ab 8 Uhr, Tel. 02666/2497) – Ottohaus – Höllentalaussicht – Seeweg zur Seehütte – Preinerwand – Ottohaus – Bergstation; Gehzeit 3 ½ Stunden, Einkehr in den Schutzhütten.

Info: Führer „Das große Wandererlebnis NÖ“ und „Naturerlebnis NÖ“ von Bernhard Baumgartner, www.niederoesterreich.naturfreunde.at 

In beiden Büchern ist nicht nur die kleine Spazierwanderung von der Rax-Seilbahn-Bergstation zum Ottohaus mit dem Alpengarten (botanischer Garten) und zur Höllental-Aussicht beschrieben. Mein großer Wandervorschlag geht über die oben vorgeschlagene Route weit hinaus und führt über das Klobentörl und die Scheibwaldhöhe zur Seehütte.

Alpennelke

Scheibwaldhöhe und Dreimarkstein (Überschreitung des nordöstlichen Gipfelrückens auf markierten Steigen, für Geübte unschwierig und herrliches alpines Naturerlebnis, aber selbst bei gutem Wetter Achtung auf die Orientierung, vom „Praterstern“ bis zur Seehütte ca. 4 Std.):

Wimper-Alpenrose

Wie bei der leichten Tour  von der Bergstation über den „Praterstern“ zur Höllentalaussicht (1620 m, ca. ¾ Std.), von dort kurz zurück zur Wiese und gleich rechts haltend Anschluss an den markierten Weg, der schräg die Hofhalt hinabzieht (voraus die Lechnermauern mit dem Steilkar der Bärengrube). In der Senke des oberen Bergwaldes folgt die Lichtung bei der geschlossenen Dirnbacher-Hütte (mit 1477 m tiefster Punkt der Tour). Anschließend Anstieg mit steilen Kehren über den Bergwald hinaus und rechts haltend zum Fuß der Felswände. Dort leitet ein gestufter Steig – durch ein Seilgeländer gesichert und daher selbst für Ungeübte ohne Schwierigkeit – rechts zur Bergecke vor dem Klobentörl (1630 m, ca. 1 Std., sehr schöner Aussichtsplatz und subalpine Flora).

Raxgmoahütte am Trinksteinsattel

Entlang der Markierung weiter zum Wegweiser mit der grünen Markierung Richtung Scheibwaldhöhe und Trinksteinsattel. Hier links abzweigend durch dichtes Krummholz, bis der Steig nach Querung eines seichten Schneebodens etwas flacher nach links zu einer tief eingeschnittenen Karstrinne führt (Abbruchklüftung der nahen Nördlichen Lechnermauern, Schneelage bis in den Hochsommer). An deren rechtem Rand, das Krummholz entlang ansteigend, besonders reichhaltige Alpenflora! Rechts durch Latschengassen abbiegend zu einem steilen Rasenrücken, über den man abseits der Markierung direkt gegen einen Vorsprung ansteigen kann (Steinmann, links abseits ein Sattel mit dem Abbruch in die Bärengrube, gegenüber der imposante Lechnermauern-Pfeiler). Rechts haltend nun zum markierten Steig zurück und weiter ansteigend zwischen Krummholz und über freie Flächen zum Höhenrücken mit stellenweise in „Geröllgirlanden“ aufgelösten alpinen Rasen. Durch die folgende Senke (Pflockmarkierungen) an den Gipfelkegel heran und nach kurzem Steilaufstieg auf die Scheibwaldhöhe (1943 m, 1 bis 1 ½ Std., überragende Rundsicht).

Ostalpen-Stiefmütterchen

Weiterweg über den Trinksteinsattel: Entweder entlang der grün markierten Route auf dem Höhenrücken südwärts weiter (Achtung – spärliche Wegspuren!). Oder in der Senke vor dem als nächstem Gipfel ansteigenden Dreimarkstein links unmarkiert in die Osthänge ausweichend zur „Hohen Lehne“ mit Felsfluren und Geröllböden (u. a. zahlreich Edelweiß und Alpen-Astern im späteren Hochsommer). Oberhalb von Schneedolinen weglos nach Süden querend, kommt man wie entlang der Markierung, aber wesentlich interessanter zum Trinksteinsattel unweit der geschlossenen Raxgmoahütte. Von hier links auf dem rot markierten und gut ausgebauten, aber steinigen Weg Abstieg zur Seehütte (1648 m, ca. 1 ½ Std., im Sommer ständig geöffnete Einkehrmöglichkeit) – äußerst eindrucksvoll gegenüber die Preiner Wand mit der als Klettertour berüchtigten „Platte“! Vom Kreuzungspunkt oberhalb entweder über den „Seeweg“ in 1 Std. oder über die Preiner Wand in 1 ½ Std. zum Otto-Haus und in 25 Min. zurück zur Bergstation.

Preinerwand-Platte

Nach dem Alpinum Julianum in der Trenta folgt hier der allerletzte Julische Alpenurlaubstag:

 

 

Über den Vrsicpass

Diese kühn angelegte Bergstraße überwindet mit zahlreichen Kehren 1000 m Höhenunterschied bis hinauf zur Passhöhe. Dort ragen ringsum die wilden Kalkgipfel der zentralen Julier auf, aber man kann sogar einen gemütlichen Wanderweg gegen Südosten zu gehen. Das machten wir in einem anderen Urlaub mit unseren beiden jüngeren Kindern – Hannes blieb zwar in spätpuberaler Verweigerung im Auto sitzen, Irene fand jedoch damals ihr erstes Edelweiß!

Himmlische Bergwelt

Irenes erstes Edelweiß

Jenseits geht es dann ebenso kühn hinab nach Kranjska Gora, dem bekannten Touristenzentrum im oberen Savetal, schon nahe dem Fucinepass über die italienische Grenze nach Tarvis. Wir nahmen aber gleich den nächsten Alpenübergang in Angriff, über den Wurzenpass hinüber nach Kärnten.

Villacher Alpe - Abbruch in die Schütt

Dabei zeigt sich die Villacher Alpe im gewaltigen Breitformat, mit dem Dobratsch als höchstem Gipfel (auch ein Kärnten-Urlaubsziel mit den Kindern) und dem Felsabbruch der Schütt. Dort gingen bereits in prähistorischer Zeit und 1348 riesige Bergstürze ab (am Südrand des Massivs verläuft die Periadriatische Naht als Trennlinie zu den Südalpen und markante, immer wieder belebte Erdbebenzone). Am Fuß der Felswände erstreckt sich ein Naturschutzgebiet auf urwaldartig bewachsenen Blockhalden und seltener Flora, oberhalb des Felsrandes befindet sich der immer wieder einen Besuch lohnende “Alpengarten” (Auffahrt über die Alpenstraße und daher leicht erreichbar), von dem ich noch einige Bilder beigefügt habe.

Im Alpengarten

Damit endete unser erlebnisreicher Urlaub in den Julischen Alpen, und ich schließe wieder einmal mein Tourenbuch!

Zum Abschluss des Bergurlaubes gab es einer Rundfahrt um die Triglavgruppe und noch interessante Naturerlebnisse. Die Route war eher ungewöhnlich – über die östlichen Ausläufer der Julischen Alpen zur Südseite, dann weiter im Socatal mit einem Abstecher ins Italienische (dort heißt der Fluss mit dem für uns Österreicher bekannteren historischen Namen Isonzo – 1. Weltkrieg!), zuletzt aus der Trenta mit dem wunderbaren Alpinum Julianum über den hohen Vrsicpass und weiter die Karawanken am Wurzenpass überwindend zurück nach Kärnten.

Pässe und Bergdörfer südöstlich vom Triglav Nationalpark

Die Fahrt begann mit einer Seitenroute über Srednja Vas (beim Dorf Studor die schönsten “Heuharpfen”) nach Bohinjska Bistrica, dort Richtung Tolmein 700 Höhenmeter hinauf auf die Berge mit Rückblick zum Triglav. Weiter ging es auf Schotterstraße (zum Schigebiet und heute sicher schon asphaltiert) zum Sattel Bohinjsko Sedlo mit einer Alm auf 1287 m. Jenseits hinab zu einer malerischen Mittelgebirgslandschaft mit dem Dorf Sorica. Ein Rastplatz oberhalb davon bot auch  Höhepunkte der südalpinen Flora – Krainer Lilien in nie gesehener Dichte, Rosa Geißklee und wild wachsende Bartnelken.

Julische Voralpen beim Dorf Sorica

Auf schmaler Straße die Hänge querend folgte noch ein Pass (Petrovo brdo, ca. 800 m), dann hinunter ins Seitental der Baca mit der von Wocheiner Feistritz durch den Tunnel herüberkommenden Bahnlinie. Nahe von Tomin (das ebenfalls vom 1. Weltkrieg her bekannte Tomein) erreichten wir das Socatal mit der weiteren Route über Görz zu den Weinbergen von Collini und nach Cividale. In dieser mittelalterlichen Stadt hatten wir in einem anderen Urlaub eine Ausstellung über die Langobarden besucht, die  dort ansässig geworden waren, nachdem sie im Zug der Völkerwanderung auch relativ kurz sich in Niederösterreich aufgehalten hatten.

Krainer Lilie

Das Alpinum Julianum in der Trenta

Bei Kobarid (Karfreit) war wieder slowenisches Gebiet erreicht, kurz darauf folge der durch die Wildwassermeisterschaften auf der Soca bekannte Ort Bovec. Nach 13 Stunden unterwegs landeten wir schließlich am späten Abend im wildromantischen Trentatal und campierten im Auto beim Alpinum Julianum, dem 1926 gegründeten botanischen Garten der Julischen Alpen. Anni und ich hatten unseren Passat-Variant zum Schlafquartier adaptiert und verbrachten die Nacht bei einem lautstarken Gewitter gemütlich im Trockenen und vor allem auch “blitzsicher”! Vorher hätte mich aber beinahe noch das Schicksal ereilt – am Straßenrand den Tieflblick zur Soca genießend, machte ich einen Schritt zum Fotografieren zurück, und in diesem Moment konnte ein im Höllentempo bergab heranrasender Radfahrer durch einen blitzschnellen “Schlankler” gerade noch einen Zusammenstoß vermeiden! Dieser hätte uns beide wohl das Leben kosten können…

Alpinhouse in Kiew Gardens - Dolomiten Teufelskrallen

Am Morgen hatte es sich ausgeregnet, die ersten Sonnenstrahlen trockneten die Wassertropfen auf den Blütenwundern bald ab, und nur die Dolomiten-Teufelskralle verweigerte wie die Zoysglockenblume ihr optimales Bild (diese Teufelskralle fotografierte ich zwei Jahre später im Alpine-House von Kiew Gardens in London!).

Illyrische Gladiolen

Die Fahrt über den Vrsic- und den Wurzenpass bis zur Villacher Alpe mit der Schütt und dem Alpengarten folgt in eigenem Beitrag!

Im Südosten des Triglavmassivs zieht ein immer noch bis über 1500 m hoher Bergkamm das Wocheiner Tal entlang. Wir überquerten bei der Weiterfahrt Richtung Tomein und Görz diese nicht so hohen, aber auch interessanten Berge über den Sattel von Bohinsko Sedlo.

Grasschwertlilie

Etwas näher und gerade an der Nationalpark-Grenze erhebt sich dort ein 1844 m hoher Gipfel – der Crna prst, was wohl “Schwarzes Eck” oder so ähnlich bedeutet (corny = schwarz, dunkel, kommt mir zumindest nach meinen historischen, vor gerade 50 Jahren maturierten Russischkenntnissen vor). Der Bergname kommt von einer auffälligen geologischen Erscheinung , denn in das helle Kalkmassiv des Gipfels ist eine dunkle Schieferlinse eingezwängt!

Die Zufahrt erfolgte über Bohinjska Bistrica (Wocheiner Feistritz, Bahntunnel ins südliche Socatal nahe Tolmein), dort hinauf ins Schigebiet Rovti zur Mencingerova koca (Mencingerhütte) auf einer ganz gut ausgebauten Bergstraße (800 m). Der Aufstieg erfolgte entlang einer roten Markierung durch schon blumenreichen Bergwald zur “Schwarzalm” (Planini za Crno goro).

Gelbes Mänderle

Dort begann der schönste Wegabschnitt – aus einem Almkessel Querung zwischen urigem Buchenwald und Laserkrauthalden unter den überragenden Felswänden. Den bereits blühenden Grasschwertlilien, hohen Gelben Platterbsen und Läusekräutern folgten in den Blockhalden die noch knospenden Krainer Lilien, Alpenclematis, Gelbes Mänderle und zwei Steinbrecharten. Der  unserem nordalpinen Traubensteinbrech ähnliche Krustensteinbrach hat aber spitz zulaufende Rosettenblätter mit randlichen Kalkkrusten, viel stattlicher ist der Host-Steinbrech. Diesen entdeckte ich dann im Blumengarten einer Kollegin, und deren Mutter stammte aus Slowenien!

Allermannsharnisch, blüht erst im Juli

Nach steilem Schartenaufstieg folgte die Querung zum Kammsattel Cez Suho auf bereits 1760 m. Hier kamen wir schon in die vielfach aufgeblühte Gipfelflora mit Hybridhahnenfuß, Narzissen-Windröschen und Alpenanemonen. Inzwischen waren wir schon 4 Stunden unterwegs und die Mittagsrast angezeigt. Zum Glück war das allerdings geschlossene Schutzhaus als Ziel schon nahe, und durch den Felseinschnitt mit dem “dunkelbraunen Schieferwulst” schauten wir tief hinab ins Wocheiner Tal. Der kleine Gipfel oberhalb bot schließlich neben den fast schon trivialen Trollblumen und Berganemonen einige Überraschungen – die zarten Faltenlilien an der Felskante und ganze Felder von leider noch nicht aufgeblühtem Allermannsharnisch, einer stattlichen Lauchart. Die botanische Sensation (sehr selten!) war aber der Silberstorchschnabel, zum Glück mit einigen schon geöffneten Blüten! Als “Triglavrose” bezeichnet wird allerdings das Dolomitenfingerkraut, von dem ich auch ein Bild beigefügt habe und das wir sogar noch auf der Zunderwand in den Nockbergen gefunden haben. Der Krustensteinbrech wächst übrigens sogar auf dem Wildkamm an der Hohen Veitsch – vermutlich eines der nördlichsten Vorkommen!

Silberstorchschnabel

Der Abstieg zur Alm Liscem führte dann über Schutthalden mit großen Stöcken der gerade aufblühenden Rosenwurz und hohen Kandelabern des Gelben Enzians (viele alte Blütenstände beweisen die Häufigkeit dieser stattlichen Pflanze, die derzeit – vor etwa drei Jahren in einem Gartenmarkt gekauft – heuer das erstemal in meinem Steingarten blüht). in der Strauch- und Waldregion prangte dann wieder eine üppige Hochstaudenflor, aber was wir leider nicht gefunden haben – die Hacquetia (auch Schaftdolde genannt, also ein Doldenblütler, was aber nicht auffällt, da die winzigen Doldenblüten ganz knapp auf einem Kranz von Hochblättern sitzen, das Bild ist im Stiftpark Lilienfeld aufgenommen, wo die nach dem Naturforscher und Glocknerpionier Balthasar d´Hacquet benannte südalpine Seltenheit wohl vor langer Zeit eingepflanzt wurde und in der linken oberen Ecke des ummauerten Parks eine reichen Bestand bildet, dazu noch Grüne Nieswurz u. a.). Der weitere Abstieg war dann so angenehm, dass wir als Abschluss des Tages noch eine Fotosafari durch Stara Fuzina machen konnten.

Hacquetia

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