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Aus fernen Gebirgen und wärmeren Zonen stammen die derzeit blühenden Raritäten in unserem Blumengarten (wenn schon in der Autorenspalte beim Pilgerwegebuch erwähnt, muss ich doch die Gartenschönheiten ein bisschen vorführen!). Hoffentlich halten sie sich nicht nur als kurzzeitige Gäste auf, sondern erfreuen uns auch noch in den kommenden Jahren.

Dieser bis über 1 m hoch wachsende Korbblütler ist die Telekie, auch Ochsenauge genannt (Telekia speciosa), dem Beinamen Siebenbürgische T. nach ist sie in Rumänien und auf der Balkanhalbinsel heimisch, eher im Süden Österreichs eingebürgert, nördlichstes Vorkommen beobachtet im Thörlgraben bei Kapfenberg, im Pannon wahrscheinlich noch weiter verbreitet. Einmal im Garten eingebracht, ist sie nicht mehr auszurotten, ihre rübenartigen Wurzeln überdauern mühelos unsere strengen Winter. Ähnlich ist der Echte Alant, der in Gärtnereien eher angeboten wird.

Ähnlicher Herkunft, aber auch mediterran beheimatet ist der Wollige Fingerhut (Digitalis lanata). Als zweijährige Pflanze sät er sich durch die ursprünglich von uns aus Ungarn mitgebrachten Samen immer wieder aus, treibt eine kräftige Blattrosette und im nächsten Jahr folgt der bis 1 m hohe Blütenstand. Diese giftige Pflanze wird auch kultiviert und liefert Herzglykoside.

Das Durchwachs-Hasenohr kommt im pannonischen Gebiet selten vor und ist in manchen Bundesländern bereits ausgerottet. Neuerdings gilt es auch als seltene Zierpflanze. Wie dieses Hasenohr in unseren Garten gekommen ist, bleibt rätselhaft, vielleicht irgendwo mit einem Blumenstrauß mitgebracht und dann ausgesamt? Jedenfalls unbeabsichtig und zum Glück an der ungewöhnlichen Blattform erkannt, bevor als “Unkraut” ausgerissen…

Eine hübsche Zierpflanze ist sicherlich dieser Storchschnabel mit dem Beinamen “Ballerina”. Erhältlich in jedem Gartencenter, braucht diese zarte Schönheit viel Gefühl, um sich mehrere Jahre im Garten zu halten.

“Blumenhartriegel” sind recht modern und beliebt wegen ihrer oft rosa getönten Blütenblätter – diese sind aber eher auffallend von den Laubblättern unterschiedene Hochblätter, und die noch grüne Blüte in der Mitte verwandelt sich später in eine rote Beerenfrucht. An den Blättern erkennt man die Verwandtschaft mit der einheimischen Kornelkirsche = Grüner Hartriegel oder “Dirndlstrauch”. Diese Art stammt aber aus Japan und heißt Cornus Kousa, trotzdem absolut winterfest und ein kräftiger, hochstrebender Strauch.

Nun wird es exotisch, denn die Ingwerorchidee stammt wohl aus so fernen Ländern. Beim versehentlichen Hineinstechen in den Wurzelstock kamen dicke Rhizome zum Vorschein, ob das der berühmte Ingwer sein mag? Als “Deutscher Ingwer” wird der im Sumpfgelände vorkommende, aber seltene Kalmus bezeichnet, ein Neubürger seit dem 16. Jh. und in Ostasien beheimatet.

So weit ist diese hübsche Blütenpflanze nicht her – das Purpur-Leinkraut stammt aus dem Mittelmeerraum und hat sich uns bei einem Urlaub angeschlossen, wie wissen wir nicht. Es war auf einmal da und kommt als einjährige Pflanze seit mindestens drei Jahren immer wieder (Höhe bis fast 1 m), hält sich aber nur im Steingarten wie in seiner Heimat auf der Apenninenhalbinsel und auf Sizilien. Im Süden wir dieses Leinkraut mit der für uns ungewöhnlichen Blütenfarbe auch als Zierpflanze kultiviert.

Nun geht es in die Alpen! Und an diesem hübschen Felsbewohner wird als Beispiel festgemacht – man soll sich nicht täuschen… Für mich war das immer schon der Buckel-Steinbrech, nur hat sich soeben beim Nachschlagen in der Exkursionsflora herausgestellt, dass es einen solchen gar nicht gibt… Erstmals aufgefallen im Maltatal, später noch öfters in den Zentralalpen und in Südtirol, aber nie auf Kalk. Jetzt bin ich mir ziemlich sicher – es ist der Buckel-Mauerpfeffer (Sedum dasyphyllum), auch als Dickblatt-Mauerpfeffer bezeichnet, weil seine kleinen Laubblätter zwar oberseits ziemlich flach, aber unterseits stark gewölbt sind. Es gefällt ihm auch im Steingarten sehr gut, und er blüht jedes Jahr wieder.

Bei diesem Riesen im Steingarten (mindestens 1,5 m hoch, am Bild nur zwei Blütenquirl) besteht aber kein Zweifel – es ist der echte Schnapsenzian! Richtig heißt er Gelber Enzian und ist in den Gebirgen Südeuropas zuhause, eigentlich für mich in den Südalpen und wohl auch in den Dolomiten, weil er einen ladinischen Namen besitzt – Stlupet ghiel. In der Natur gefunden in den Julischen Alpen (bei der nächsten beschriebenen Tour im Triglav Nationalpark), gekauft im Pflanzenmarkt. Der Gelbe Enzian wird auch als Arzneipflanze kultiviert, den Enzianschnaps gewinnt man aber auch aus den Wurzeln von Pannonischem und Purpur-Enzian (Blütenfarbe dunkelrot), ferner vom gelblich blühenden Tüpfel-Enzian.

 

Unsere Idealtour zum Triglav von Süden her hätte ja durch das “Siebenseental” / Dolina Triglavskih Jezere geführt. Aber indem die Schutzhütten in den Hochlagen noch geschlossen waren und auch das Wetter etwas unbeständig war, konnten wir nur zum “7. See” hinauf schnuppern. Das oberhalb der im Talschluss von Wochein aufragenden Felswand (Komarca) nach Norden führende Hochtal ist landschaftlich etwas ganz Hervorragendes. Wo findet man sonst eine solche Aneinanderreihung von Bergseen, begleitet von den obersten Waldbeständen bis hinauf in die Felsregion.

Der Steig über die Komarcawand

Vom Ausgangspunkt bei der Savica-Hütte (Dom) bzw. dem Gasthaus (Koca) dort überblickt man 700 Höhenmeter bis hinauf, wo das Siebenseental ansetzt. Davon fallen 500 m auf die Felswand der Komarca, und man möchte fast nicht glauben, dass ein markierter Weg durch diese Abbrüche hinaufführen könnte.

Der Anstieg wird dann wirklich spannend, bleibt aber doch immer ein Steig, ausgesetzt zwar und mit grandiosen Tiefblicken, an besondere Sicherungen kann ich mich nicht erinnern. Für ängstliche oder unsichere Geher ist das freilich nichts! Zwischen Wandstufen und Felsabbrüchen schmiegt sich steilster Bergwald, eigentlich eher ein lichter Baumbestand, wobei man sich fragt, wo diese Stämme wurzeln können. Doch geben die Bäume auch ein gewisses Gefühl von Sicherheit, und sie ermöglichen wohl auch die erstaunliche Vegetation. Herrliche Blumen blühen da – der schon auf steinigen Stellen der Blato-Almen gesichtete Kugelginster, dann zur großen Freude endlich die orangeroten Turbanblüten der Krainer Lilie und eine ganz bedeutende Rarität – die Wocheiner Iris (eine lokale Unterart der Blassen Schwertlilie).

Nach 1 1/2 Stunden erreichen wir den oberen Rand des Abbruchs und kommen bald zum 7. Triglavsee, dem Schwarzsee, tatsächlich ein finsteres Gewässer zwischen hell im Sonnenlicht leuchtenden Kalkblöcken. Zum Glück zeigt sich das Wetter nun von seiner freundlichen Seite, denn bei Regen oder gar Gewitter möchte ich nicht diesen Steilsteig hinunter gehen müssen – eigentlich überhaupt nicht! Wir wollen aber auch hier ein Runde machen, und dazu bietet sich der Übergang nahe dem Plateaurand zum Komnahaus an. Dort angelangt sind wir dann schon 3 Stunden unterwegs.

Von der Komna zum Slap Savica

Karsttäler, Ginsterriegel und Bergurwald – das habe ich mir von dieser Wanderstrecke notiert, und neben dem Buchenbestand mit seinen Dreiblatt-Windröschen und dem Keilblättrigen Steinbrech gibt es auch sonst noch allerhand bemerkenswerte Blumen zu sehen. In den tieferen Regionen mischen sich dann zwischen die Rotbuchen auch andere, wärmeliebende Baumarten wie die Hopfenbuche, mit der Manna- oder Blumenesche typisch für die südlichen Regionen.

Der Abstieg erfolgt auf einem alten “Kriegsweg” – hier verlief ja im 1. Weltkrieg die Front hinüber ins Socatal nach Tolmein, einem in die Kriegsgeschichte eingegangenen Ort (ich glaube, dort erfolgte schon nahe dem Kriegsende der Durchbruch der österreichischen Truppen mit dem anschließenden Vormarsch bis weit gegen Süden, von wo nach dem Zusammenbruch der Monarchie der leidvolle Rückzug erfolgen musste). 50 Kehren weist dieser endlose und im Steilgelände vielfach gewundene Weg auf.

Dreiblatt-Windröschen

Dreiblatt-Windröschen

Nach Erreichen des Talschlussbodens schwenken wir dann durch die “Mala savica” (ein Wildbachbett) zum Saveursprung ab, den Eli schon beschrieben hat. Mir sind auch die unzähligen Stufen in Erinnerung und die Beliebtheit dieser Quelle bei den Einheimischen, die davon wie von einer Wallfahrt angezogen werden. Ein Gedenkstein erinnert an einen Besuch des habsburgischen Erzherzogs Johann, der auf seinen Reisen viele Gegenden der Monarchie besuchte und studierte. Das war anno 1817  – die Inschrift ist noch erhalten, das Wort “Austria” aber von der Tafel gelöscht. Heutzutage mutet der Zeitabschnitt eines solchen postmonarchistisch-nationalistischen “Bildersturms” fast antiquiert an. Denn in den ehemaligen Kronländern merkt man fast eine nostalgische Verklärung dieser alten Zeiten. Zumindest was die österreichische Reichshälfte betrifft (dazu gehörte auch Dalmatien), während die ungarische Herrschaft und Dominanz in nicht so guter Erinnerung der dominierten Volksgruppen verblieben ist. Kaiser Franz Joseph und die Kaiserin “Sissi” haben mancherorts mehr Kultstatus als hierzulande…

 

Ich weiß nicht mehr, warum wir diese Tour als erste unternommen haben – aber weil die Gipfelregion jahreszeitlich bedingt (9. bis 12. Juni)  noch nicht in Reichweite war, sollten es eben Wälder und Almen sein. Ein solches Gebiet erstreckt sich  oberhalb des Wocheiner See bis zu den ersten hohen Seitengipfel an der Südseite des Triglavmassivs. Als Ausgangspunkt bot sich die Alm Planina Blato an, wohin eine schmale Bergstraße führt. Die Auffahrt war allerdings recht abenteuerlich – gesäumt von Abgründen und hohen Felsen - durch die Suha (nach dem gleichnamigen Bach benannte Schlucht).

Unter folgendem Link kann man allerlei Wissenswertes erfahren:

Triglav Nationalpark

Unsere Route

Planini Blato (1000 m) – Planini v Lazu (1560 m) – Planini Dadno polje (1560 m) – Planini pri Jezeru (1450 m) – Blato, insgesamt waren wir eigentlich recht gemütlich ca. 7 Stunden unterwegs. Die Route habe ich in der beigefügten Karten angedeutet. Ob Planini so richtig ist, weiß ich leider nicht, ich übersetze das Wort einfach mit “Alm”, was ja auch zu den Bildern passt!

Der Aufstieg von Blato (dort kamen wir nicht ganz zur Alm) zweigt in urigen Rotbuchenwald ab und brachte gleich botanische Überraschungen – das Dreiblättrige Windröschen (blüht wie unser Buschwindröschen, nur sind die Blätter dreiteilig, gibt es in Niederösterreich auch im Gebiet von Ybbsitz) und der Keilblättrige Steinbrech (haben wir im Garten als “Porzellanblümchen”). 

In tieferen Lagen kommen auch wärmeliebende Baumarten dazu (Hopfenbuche, Manna- oder Blumenesche), und wir sahen bei der Auffahrt sogar einen blühenden Goldregen (Laburnum alpinum, Südalpen-Goldregen, auf Slowenisch “alpski nagnoj” – laut Exkursionsflora von Karl Oswald u.a.). Um 1500 m herrschte die Frühlingsflora vor, wie wir sie auch von unseren Almen gewöhnt sind, mit Hahnenfuß und Vergissmeinnicht.

Die erste Hochalm – “Lazu” genannt – liegt wie die anderen Almdörfer in einer geräumigen, von Nadelwald und felsigen Hängen umgebenen Mulde. Almauftrieb ist noch nicht erfolgt, aber die Almen mit ihren Dutzenden Hütten sind offensichtlich bewirtschaftet – neben verfallenen oder schon recht baufälligen Gebäuden oft interessanter Bauart stehen neue Halterhütten, Dachdeckung mit Holzschindeln auffallend.

In diesem noch unterhalb der Baumgrenze gelegenen “Grünkarst” mit seinen zahlreichen Dolinen gibt es immer wieder Quellen an wasserstaudenden Gesteinsschichten, die in die Kalkmassen eingelagert sind. Die Geologie unterscheidet sich ja wesentlich von unseren heimischen Nordalpen, ist aber auch in den Karawanken, die überwiegend (aber nicht gänzlich) tektonisch zu den Südalpen gehören, die Landschaft prägend. Durch die Massenerhebung des 2884 m hohen und von Plateauflächen umgebenen Triglav hat sich hier eine eiszeitliche Formenwelt entwickelt, mit weitläufigen Karen und Trogtälern. In ein solches ist ja auch der Wocheiner See eingelagert.

Die Querung von der Lazualm zur Dednopoljealm führt zunächst in eine Dolinensenke hinab (Poljane genannt) und überschreitet dann einen schrofferen Seitenkamm, in dessen oberen Abschnitten einige Gipfel mit “Vogel” bezeichnet sind (da ist Eli Kommentar mit der Worterklärung “Eck” sicher zutreffend). Dabei kamen wir auch über ein Karrenfeld (kahle Felsplatten mit tief erodierten Spalten, den sog. Karren), und die Flora war hier besonders bemerkenswert – zum erstenmal einen blühenden Kugelginster gesehen, Alpenclematis rankt sich auf niedrige Zwergebereschen mit ihren sich gerade öffnenden Knospen, dazu gibt es Alpenanemonen und den blauen Alpenlein.

Von der nächsten Alm (Dedno polje) geht es dann bergab zur hübschen Seealm. Solche Gewässer sind im Kalkgebirge sonst eher selten, hier aber wegen dem Gesteinswechsel immer wieder vorhanden (“Siebenseental” – das werden wir auch noch aufsuchen). Rasten und Fotohalt dürfte es öfters gegeben haben, sonst hätten wir nicht eine so lange Gehzeit zusammenbekommen. Müde waren wir trotzdem, sonst hätte ich nicht in meinem Notizbuch vermerkt – Abstieg auf Tragtierweg sehr steinig! Der Tag endete dann gemütlich mit Seeblick und einer opulenten “Triglavplatte” auf der Hotelterrasse, zum Nachtisch gab es einen Seespaziergang am nördlichen Ufer entlang (bei dem sind mir auch die Abendstimmungsbilder gelungen – mit 100er Diafilm gar nicht so einfach).

Anlass für diesen Beitrag ist zunächst Elis Urlaub am Wocheiner See und weiters der in unserem Garten derzeit blühende Gelbe Enzian (und auch sonst noch ein bisschen mediterraner Flair im Gölsental) … wie seinerzeit bei unserem Wanderurlaub in derselben Gegend!

Wir waren damals unterwegs mit Hermi und Helmut, den “Frießis”, und deren Bus übernahm die Bergfahrten zu den höher gelegenen Ausgangspunkten. Noch was Technisches – die Bilder sind original von mir mit Olympus OM 4 auf Fuji-Sensia 100 Dias aufgenommen und jetzt eingescannt worden. Ich selbst war mit der Qualität eigentlich zufrieden, ist immerhin schon einige Jahre her, nur bei den zur Orientierung eingefügten Kartenausschnitten beherrsche ich das Linienziehen im Fotoshop noch recht zittrig, aber man kennt sich immerhin besser aus, wo unsere Touren sich abspielten.

Slowenien war bei unserem Wanderurlaub noch ein junger Staat (1991 aus  Ex-Jugoslawien selbständig geworden), bei unserer Tour galt schon der slowenische Tolar (Wechselkurs 1 : 10, Euro gibt es dort erst seit 2007). Die wechselvolle Geschichte dieses Nachbarlandes, das einst Bestandteil der Habsburger-Monarchie war, ist im Wikipedia (> Link) höchst interessant nachzulesen.

Kurze Geschichte Sloweniens

Unsere Reise zum Triglav Nationalpark

Über A 2 nach Klagenfurt und über den Loiblpass zum Bleder See (an den Aufenthalt dort kann ich mich nicht mehr erinnern und Bilder gibt es auch nicht davon, müsste aber sehr schön sein und zu einer neuen Reise verleiten). Nachmittags langten wir am Wocheiner See an und erlebten eine unangenehme Überraschung – Gewitter, auf den Bergen noch hohe Schneelage, daher keine Gipfeltour möglich und außerdem alle Schutzhütten  geschlossen! Zeitpunkt 7. bis 12. Juni!

Wir schauten uns noch in Stara Fuzina um und quartierten uns dann im Appartmanhaus “Triglav” ein. Ein sehr schönes Quartier zwischen dem Bohinsko Jezero und dem malerischen Dorf, wo man mit Blick auf die hochalpine Bergumrahmung dieses herrlichen Gebirgssees sogar im Freien die Küche genießen konnte. Die Preise erscheinen mir aus heutiger Sicht (ich habe sogar eine Rechnung von damals noch gefunden) aber ganz schön “geschmalzen” – ein halbes Appartement um 450 Schilling (also die ganze Wohnung fast 70 Euro pro Tag), aber dafür das Frühstück 14 Schilling pro Person (also 1 Euro), zu zweit Essen um ca. 200 Schilling (15 Euro), das würden wir heute nicht mehr bekommen… Aktueller Preisvergleich aus dem Internet – Appartement mit zwei Schlafzimmer 87 Euro, Frühstück 7 Euro pro Person.

Das Dorf Stara Fuzina

Leider und irgendwie typisch, ich finde gerade keine Karte mit altösterreichischen (“deutschen”) Namensbezeichnungen, im Internet gibt es nur die slowenischen Ortsnamen, würde mich aber interessieren – naja, muss einmal schauen, wie das jetzt (noch dazu nach der neuesten Ortstafelregelung) in Kärnten funktioniert… Ob wohl bei uns im Internet Klagenfurt auch auf Slowenisch drinnen steht?

Das Dorf hat einen historischen Kern mit einem bemerkenswerten Bauwerk, dem “Hlip-Haus”, an dem spätbarocke Fresken mit christlichen Motiven auffallen. Uns hat damals vor allem der volkskundlich urtümliche Eindruck überrascht, wie er auch aus den Bildern spricht. Hinter dem Dorf überall die schmalen Feldstreifen mit allerhand Gemüse, und allenthalben Stadel in solider altertümlicher Zimmermannsarbeit –  obwohl der Kommunismus noch nicht lange zurück liegt, gibt es die wohl tief verwurzelten christlichen Symbole auch an den Wirtschaftsgebäuden.

Im Gang ist gerade die Heuernte. Das Heu wird (wie etwa auch in Osttirol) auf überdachten Stangengerüsten zum Austrocknen aufgehängt und dann in den luftigen Stadeln aufbewahrt. Vieh hat hier wohl jedes bäuerliche Haus, daher sind die Dörfler fleißig im Einsatz. Auf den “Ackerbeeten” wachsen die typischen Sorten der “Selbstversorger” – Bohnen, Kraut, aber auch Salat usw. Fast dünkt uns das alles wie bei uns in der Nachkriegszeit, wo jeder Landbewohner (mit Gelegenheit dazu) einen Gemüsegarten hatte.

Der Wocheiner See / Bohinsko Jezero

Längsseitig zwischen hohe und teils felsige Berghänge gezwängt, atmet er doch eine Weite – östlich hinaus ins Tal von Bohinska Bistriza (Wocheiner Feistritz, ein alter slawischer Ortsname, egal ob auf slowenisch oder deutsch), westlich zum Talschluss der Komarca mit einer fast geschlossenen Felsmauer. Dort entspringt auch ein Quellfluss der Save aus einer eindrucksvollen Karsthöhle, anfangs Savica genannt, nach dem Seedurchfluss dann Wocheiner Save.

An der Südseite des Sees führt eine Straße bis zu den letzten Gasthäusern. Am See-Ende befindet sich beim Hotel Zlatorok die Talstation der Seilbahn ins Schigebiet  “Vogel” (diese dürfte nach Elis Bildern schon erneuert worden sein). Der Gipfel heißt in der Karte des Triglav-Nationalparks Visoky Orlov, doch dürfte der Name Hoher Adler (?) noch immer mit dem alten “Vogel” gleichzusetzen sein.

Die schönste Route zum Spazieren am See führt die Nordseite entlang – ein hübscher Wanderweg, fast ein Promenade, wenn das Gelände am Fuß der Steilhänge nicht so naturbelassen wäre. Zwischen den Steinmauern der kleinen Wirtschaftsflächen geht es dahin, blühende Hollerstauden und Heckenrosen beiderseits, dann ein Uferstreifen mit Blick auf die im Abenddämmern ruhenden Berge. Und dorthin wollen wir am nächsten Tag, zumindest bis zu den Almen…

 

 
 

 

Stadtbesichtigung von Krk

Der historische Hauptort der Insel, die Stadt Krk, besticht durch die malerische Altstadt und vielfältige Einkehrmöglichkeiten. Auch bietet die Strandpromenade (in Blickrichtung Meer links haltend) einen hübschen Spaziergang mit malerischen Bildern. Auf den Steinmauern kann man hier besonders zahlreich das Nabelkraut mit seinen auffallend kreisförmigen Blättern finden, ein häufiger Farn in den Steinritzen ist der Milzfarn.

Kloster Glavotok

Zum Kloster Sveti Marija in Glavotok

Am lohnendsten fährt man an dieser nordwestlichen Küste nach Glavotok, wo sich von der mit noch recht urwüchsigen Dörfern besiedelten Hochfläche schon der Blick auf Istrien und zur nahen Insel Cres öffnet. Von Krk kommt man, kurz vor der Stadt abzweigend, über Vrh (= Berg) zur Kreuzung mit der Zufahrtsstraße zur Fähre nach Cres und gleich gegenüber weiter nach Milohnici. Hier teilen sich die empfehlenswerten Routen.

Olivengärten

Frühlingstour – bunte Blumenwunder

Bei der Kirche links abzweigend wird das Dörfchen Brzac erreicht, wo man trotz asphaltierter Straße im Frühjahr am besten zu Fuß bald immer bergab weitergeht. Denn meerwärts folgen auf Olivenhaine dichte Waldgebiete, die zwischen April und Mai vom Purpurrot der früh blühenden Geschweiftblättrigen Zyklamen und Sternanemonen verzaubert werden. Gar nicht so selten ist hier das Französische Knabenkraut, zahlreicher schon die zu dieser Zeit sich öffnenden großen Blüten des Italienischen Aronstabs. Eindrucksvoll ist das Marienkloster neben dem winzigen Hafen von Glavotok. In der belebteren Saison empfiehlt es sich, bis zur Abzweigung Richtung Autokamp Glavotok zu fahren und nur das letzte Stück zur Kirche Sveti Marija zu gehen. Am Campingplatz, der an einem völlig einsamen Küstenabschnitt gelegen ist, bietet man eine genaue Wanderkarte von Krk an, die man für die folgende Route gut gebrauchen kann (von dort soll es auch einen unmarkierten Weg in Strandnähe zur Kirche Sveti Krsevan geben, den wir aber nicht begehen = überprüfen konnten!).

Zyklamenwald im April

Die Seefahrer-Wallfahrtskirche Sveti Krsevan

Im dschungelartigen Laubwald verborgen ist eine uralte Wallfahrtskirche der Seeleute – Sveti Krsevan, ein kreuzförmiger Steinbau im bizantinischen Stil, auf das 5. bis 7. Jh. zurückreichend (die renovierten Mauern sollen aus dem 12. Jh. stammen). Dorthin geht man am besten von Milohnici aus zu Fuß, wie auf der beigefügten Karte eingezeichnet. Zuerst von Krk kommend noch geradeaus an der Kirche vorbei (nicht gleich rechts Richtung Poljica abzweigen), dann rechts auf einem unmarkierten Fahrweg weiter (wegen tiefer Traktorspuren ist das Befahren mit PKW nicht ratsam und wahrscheinlich ohnehin verboten). Dieser beschreibt einen größeren Bogen gegen Nordosten und stößt dann unweit des Aussichtspunktes Zigulja auf die (hoffentlich schon vorhandene) Markierung. Hier geht es auf einem Wanderweg rechts abzweigend in das dichte Waldgebiet hinab, und nach kaum 1 Stunde ist der aus Stein gefügte urwüchsige Zentralbau erreicht (leer stehend). Zurück nimmt man denselben Weg bis zur Kreuzung nach dem Waldrand, dann rechts über den Aussichtspunkt bis zur scharfen Linksbiegung des Weges, der zurück nach Milohnici führt (insgesamt 2 Stunden).

Kirche Sveti Krsevan (Christogonus)

Sveti Krsevan

Damit endet unser “Blick ins Tourenbuch” – und wenn ich diese paar Beiträge jetzt fertig gebracht habe, wundert es mich sehr, dass wir inzwischen nicht schon wieder dorthin gefahren sind. Müsste neben der schönsten (und noch nicht zu heißen und überlaufenen) Blütezeit vor der Hauptsaison Mitte Mai, oder auch erst im mittleren Herbst (so wie wir in Istrien waren – Bericht im Blog > Suche: Istrien) bei der bunten Laubfärbung sehr lohnend sein – aber erst nächstes Jahr…

 

Ginsterblüte Anfang Juni

 

 

 

Ausflüge zu „verborgene Kuriositäten“ der Insel Krk

Mit dem eigenen Auto anzureisen, hat einen entscheidenden Vorteil – auch wenn Busse für Streckenwanderungen benützt werden können, sind einzelne Ausflugsziele nur schwer erreichbar! Zur Orientierung verwendet man die „Freizeitkarte K-4 Krk“, erhältlich in den Tourismus-Agenturen (seit 2010 soll es auch, wie bereits früher in Baska, genaue Wanderkarten für die ganze Insel geben). Empfehlenswerte Literatur (in den Tourismus-Agenturen erhältlich): Lesic Denis, Die Insel Krk, ein Reisehandbuch in Wort und Bild, Krk 2003 (in deutscher Sprache, von Insidern erarbeitet und in einem lokalen Verlag herausgegeben).

Nach Vrbnik kommt man vor allem des bekannten Weißweines wegen, und von der wie ein Adlernest über den Felsen gelegenen Ortschaft (Werner Tippelt´s kulinarischer Spezialtipp – Restaurant „Nadja“) geht es weiter nordwärts zu ungewöhnlich interessanten Küstenabschnitten.

Bei Risika meerwärts abzweigend immer weiter bergab auf eine Halbinsel mit der Kirchenruine Sveti Marak: Umgeben von messerscharfen Klippen, hat der benachbarte winzige Hafen einen überraschend festen Sandboden (zum Hineingehen ins Wasser problemlos), und die Uferwiesen sind ein „Ruderale“ im vorteilhaftesten Sinn. Dort wächst und wuchert es auf den von Karstgestein und Roterde aufgebauten Böschungen – Erdbeerstrauch, meterhohe Baumheide, Zistrosen und Myrthen – die Küste südwärts entlang folgt ein „Waldpark“ aus Mittelmeerpflanzen!

Die Bucht „Blato“ bei Soline: Diese  ist noch weiter nördlich zu Füßen des malerischen Bergdorfes Dobrinj gelegen. Wenn es warm genug ist, tummeln sich dort auf der weitläufigen Strandfläche dunkelschwarzbraun beschmierte Gestalten! Da erscheinen aber keineswegs die Gespenster jener Römer, die schon vor zwei Jahrtausenden hier Salz gewonnen haben. Vielmehr sind es die „Kurgäste“ nach ihrem Eintauchen in den salzigen Schlamm, der hier bei Ebbe freiliegt und eine heilende oder schmerzlindernde Wirkung haben soll (Vorkommen interessanter „Salzpflanzen“). Gegen zu große Hitze wirkt auf jeden Fall verlässlich ein Besuch der Tropfsteinhöhle Biserujka beim nicht weit entfernten Rudine.

Das Naturerlebnis

Bei unseren Krk-Touren im April hatten wir schon mehrfach (besonders unterhalb der Kirche Sveti Ivan in Baska) die gelb blühende Asphodeline gesehen. Der Affodil mit seinen attraktiven weißen Blütenkerzen war aber noch ausständig – den schönsten Bestand fanden wir überraschend nahe dem Friedhof von Vrbnik am Rand einer Schafweide!

Das malerische Vrbnik wird sogar in einem Lied besungen: “Vrbnik, du hoch auf dem Felsen, das Meer zu deinen Füßen…” – so ist auch der Eindruck, wenn man von der engen Hafenbucht hinaufsteigt in die Altstadt. Für Natur bleibt da nicht viel Raum, diese erlebt man vielmehr auf den umliegenden Hügeln und im “Vrbnicko Polje”, einer langgestreckt nordwärts führenden Talmulde. Hier gedeiht vor allem der goldfarbene Zlahtina, ein in ganz Kroatien bekannter Weißwein.

Wir fuhren auf einer Seitenstraße weiter nach Risika, einem weitläufigen hochgelegenen Ort, und wollten endlich an einen Strand gelangen! Bei der Kirche abzweigend führte uns eine Seitenstraße zügig bergab zu einer kleinen Halbinsel mit der Kirchenruine Sveti Marak. Im April war das Meer zum Baden noch zu kalt – trotzdem beim Spaziergang auf einem frisch ausgeschobenen Fahrweg rechts (südlich) ein Stück die Küste entlang schon kräftig sonnenwarm. Bei unserem zweiten Besuch Ende Mai des nächsten Jahres trieb uns die Hitzewelle förmlich ins Wasser – aber wo? Überall messerscharf ausgewaschene Klippen! Also blieb nur das kleine Hafenbecken, und zu unserer größten Überraschung entpuppte sich dessen Boden nicht als schlammig, sondern bestand aus fest gepresstem Sand – ein wahrer Genuss!

Ein weiches Gemisch aus feinem Sand und Schlamm bot die Bucht von Soline, wohin wir nach einem kleinen Strandspaziergang in Klimno gelangten. Während am Ausgang dieser “Lagune” in den Vinodolski-Kanal Miesmuscheln und Austern gezüchtet werden, ist das in einen Sumpf übergehende landseitige Ende der Bucht von salzigen Ablagerungen erfüllt, die als eine Art “Heilschlamm” verwendet werden. Der Ortsname Soline kommt von der Salzgewinnung (Saline!) her, die hier schon in der Römerzeit betrieben wurde. Blato heißt jene Stelle, wo der naturnahe “Kurbetrieb” stattfindet. Offensichtlich bei Ebbe wanderten wir über die rasch abtrocknenden Schlickflächen und fanden dabei interessante Salzpflanzen, und näher dem festen Boden einen niedlichen Osterluzei.

Dobrijn, der hochgelegene Ort mit einer im Krk-Führer als wunderschön  bezeichneten Kirche des Heiligen Veit – Sveti Vid – ist uns aus Zeitmangel leider entgangen, ebenso die berühmte Tropfsteinhöhle bei Rudine. Am Abend erwartete uns dafür eine lokale Spezialität aus der “Naturküche” – wir hatten schon mehrfach Einheimische mit  Sackerln beim Sammeln in den Strauchheiden herumstreifen gesehen. Sie waren auf die Triebe des jungen Wildspargels aus, der Ende April und Anfang Mai fast überall zu finden ist. Mit einer Eierspeise zubereitet, hat er ein leicht bitteres, aber höchst geschmackvolles Aroma, das mit dem “Inselwein” noch veredelt wird!

Bevor der Mai zu Ende geht, hier ein Mai-Foto

in den Muttertagsfarben

(eine Rote Lichtnelke, wenn mich nicht alles täuscht,

und Vergissmeinnicht) -

einer dieser unvergleichlichen Abende,

wie sie nur der Frühsommer hat …

… denn in einem Monat gehts ja schon wieder auf

Weihnachten zu – - !!

-e-

Charakteristik: Das von Baska ostwärts ziehende “Inselgebirge” endet mit einer doppelten Halbinsel, genannt “Sokol” (= Falke?). Deren Landspitzen umfassen die nördliche Bucht Mala Luka und die südliche Bucht Vela Luka. Die niedrige Landzunge dazwischen (“Bosar” genannt) wird von einem fast 300 m hohen Steilrand begrenzt, der im Sattel Rebica panorama (240 m) vom markierten Höhenweg zwischen Baska und Vela Luka überschritten wird. Die am Südrand dahinziehende, relativ steile Küste ist von Baska aus über das kleine Felskap von Krivin und einige malerische Buchten (die größte und als einzige erschlossene ist Bunculuka) bis zur Uvala Vela Vrzenica, wo eine felsige und teils klammartige Schlucht (“Kanjon”) abzweigt, auch “wanderbar”.

 

Routenbeschreibung:

VON BUNCULUKA ZUR UVALA VELA VRZENICA UND ÜBER DEN KANJON NACH VELA LUKA (Küsten- und Schluchttour zu einer berühmten Bucht, langwierige, aber äußerst interessante Tour, 6 bis 8 Stunden, Abkürzungsmöglichkeit durch Rückweg vom Kanjon-Ausstieg):

Vom Hafen Baska auf der Küstenpromenade über den felsigen Küstenvorsprung von Kricin bis Bunculuka (langgestreckte Bucht mit Kiesstrand, FKK-Camping, bei Begehung des Wanderweges keine Strandgebühr zu zahlen!). Dann auf überaus romantischem und teilweise felsigem Steig Nr. 8 rot markiert an mehreren kleinen Buchten vorbei bis zum Strand Uvala Vela Vrzenica. Hier links in das Seitental, wo durch die anschließende Schlucht die gelbe Markierung Nr. 10 weiterführt. Durch enge Klammabschnitte, etliche Steilstufe leicht überkletternd, bis zur Kreuzung der roten Markierung im Kanjon Vrzenica (hier links abkürzender Rückweg möglich, insgesamt 4 bis 5 Stunden).

Weiterweg nach Vela und Mala Luka: Auf Weg Nr. 9 rot markiert rechts zum Bergrücken Rebica, wo ein steiler Steig zur Bucht Vela Luka hinabführt (in der Saison Ausschank und Bootsverbindung nach Baska, antike Spuren auf der Berghöhe Corinthia, Weiterweg bis zur Bucht Mala Luka möglich, dort einstmals berühmte Weingärten!).

Boots-Taxi nach Vela Luka

Zierliche Winde

Rückweg auf Weg Nr. 9 entlang der roten Markierung: Über den Bergrücken Rebica wieder zurück zum Kanjon Vrzenica (Einmündung des Schluchtweges). Kurzer Aufstieg zur Sattelhöhe Lubinin und aus dem folgenden Taleinschnitt rechts querend zu einem weiteren Bergvorsprung (stets stark verkarstetes Gelände mit Steinmauern und geringem Bewuchs). Dann vom Bergvorsprung mit auffallenden Steinmännern in Kehren steil hinab nach Bunculuka und auf der Küstenpromenade zurück nach Baska.

Aus unserem Tourenbuch

Die erste Begehung erfolgte Ende April und hatte als Ziel vor allem den Kanjon Vrzenica. Trotz stark gestiegener Temperaturen (Anfang der Urlaubswoche noch sehr kühl) und um die Mittagszeit drohenden Gewitterwolken, gelang uns die Tour ganz vortrefflich, allerdings nur mit geringen Aufenthalten unterwegs. Ausgestattet mit Bergschuhen, Sonnenhut und kurzer Hose (würde ich wegen der zwar kaum zu bemerkenden, aber doch allgegenwärtigen Schlangengefahr nicht mehr riskieren!) und dazu noch Nordic-Walking-Stöcke. Mit diesen marschierten wir nach der Tour durch die Altstadt zurück zum Quartier, wobei diese sportliche Adjustierung – weniger von mir als vielmehr von Anni - bei den einheimischen Fischern und Bootsleuten am Hafen einige witzelnde bis anzügliche Aufmerksamkeiten hervorrief! 

Bei der zweiten Tour Anfang Juni, noch dazu in einer nur kurz unterbrochenen Hitzeperiode (da bestiegen wir den Obzova), wollten wir vor allem die Küste mit ihren Bademöglichkeiten genießen. Ausrüstung  mit leichter Bekleidung und Sonnenschutz, den unvermeidlichen Badeschuhen, einer Liegedecke und vor allem genug Trinkvorrat samt Proviant. Diesmal parkten wir oberhalb vom Autokamp, wo sich der schöne Blick auf den Hafen Baska öffnet (beim Camping alle Parkmöglichkeiten saisonhalber schon voll, oder vielleicht doch mit Gebühr möglich?). Dann ging es hinunter zur Bucht (leider in der Nachmittagshitze wieder hinauf zum Auto…) und den gut ausgebauten und markierten Steig an der vor allem anfangs felsig-wilden Küste entlang. Immer wieder öffneten sich kleine Buchten mit relativ feinem Kiesstrand, wir hoben uns das Baden aber für die letzte Uvala auf. Wunderbarer Ausblick – gegenüber der vom Pinienwald gesäumte markante Bergzug zum Bag und die spitzige Insel Prvin, tiefblaues Meer, in der Ferne Rab und – Taxiboote unterwegs nach Vela Luka (diese Möglichkeit nützten wir leider nicht, und das allein wäre schon einen Urlaub in Baska wieder wert).

Uvala Vela Vrzenica

Wo der Kanjon Vrzenica einmündet, erstreckt sich flaches Gelände von den niedrigen Klippen zum Waldrand, einzelne Föhren (oder Pinien) bieten Schatten, und damit sind schon ideale Rastplätze gegeben. Wir marschierten noch weglos ohne Gepäck ein Stück die Küste entlang – dort lag aber viel Totholz herum (hatte die Bora derart in den Baumbeständen gewütet?) und dazwischen raschelte es mehrmals verdächtig, obwohl sich die Schlangen bei Hitze auch eher zwischen den Steinblöcken (auch in den Steinmauern, dort besondere Vorsicht) verkriechen. Gesehen haben wir allerding höchstens einige putzmuntere Eidechsen, unseren Rastplatz inspizierten wir trotzdem sorgfältig.

Blühende Manna- oder Blumenesche

Hübsche Blumen gab es dort, einen uns unbekannten Strauch lernten wir auch kennen (entfernt ähnlich unserem Sommerflieder) – den Mönchspfeffer oder Keuschbaum (Vitex agnus-castus): Seit dem Altertum ein Symbol für sexuelle Enthaltsamkeit, scharf schmeckende Samen mit der entgegengesetzten Wirkung eines Aphrodisiakums (also “Anaphrodisiakum”). Wir genossen aus Mönchssicht ganz unkeusch den hier an einer Stelle besonders feinkiesigen Strand – herrlich das mildwarme und doch abkühlende Wasser, und immerhin ein paar Dekagramm weniger Gewicht im Rucksack (BB-FKK-Foto nur im Familienalbum, trotz eines im PC hinzugefügten Feigenblatts nicht für den Blog genehmigt…).

Hoch über Bunculuka

Den Rückweg hätten wir am besten auf die kühleren Abendstunden verlegt, aber irgendwann war der Trinkvorrat zu Ende, alles Mitgebrachte verspeist, und unsere Haut vertrug ohnehin keine Sonne mehr. Also etwas beschwerlich wieder ins leichte Wandergewand und ab zum Rückmarsch!

 
 
 
 
 

 

Charakteristik: Der gebirgige Südosten der Insel Krk (von der Linie Punat – Vrbnik an) bildet einen in Hufeisenform um das Tal von Baska verlaufenden Bergzug. Im Gegensatz zum mit Waldbeständen und Macchia bedeckten und niedrig gelegenen Nordwesten werden diese Höhenrücken von vegetationsarmem Karst eingenommen. Nur an dem in das Baskatal führenden Straßensattel gibt es stark verwitterten Baum- und Krummholzbestände. An der orografisch rechten Seite (in Richtung Baska) steigt der Höhenzug  über 500 m Seehöhe an und gipfelt im Obzova. Der markierte Zustieg erfolgt über die steile Ostflanke durch einen schluchtartigen Einriss der Hochfläche.

Ausblick gegem Baska und Velebit

Routenbeschreibung OBZOVA (herrliche Bergtour auf den höchsten Gipfel der Insel Krk mit 568 m, Aufstieg 2 bis 3 Stunden, nur bei gutsichtigem Wetter und nicht zu starkem Wind empfehlenswert, bei Unwettergefahr unbedingt zu vermeiden!): Ausgangspunkt bei der Kirche in Draga Bascanska, dort links und rot markiert am jenseitigen Berghang neben einer Schlucht hinauf (rechts abseits Felsplatten mit hervorragender Flora und Fossilbänken). Dann durch Waldgelände ansteigend (Orchideen, Flaumeichen u. a.) und rechts querend zu einem Bergvorsprung mit Panorama-Rastplatz. Weiter über kleine „Almwiesen“ und Steinhalden in das Hochtal Lokva Plakara (Quellspuren und interessante Flora), in immer stärker verkarstetem Gelände hinauf zur Plateaufläche mit kleinen Rasenflächen zwischen Steinmauern. Hier links schwenkend über den mäßig steigenden Hang zum Gipfel. Gleicher Rückweg (die Höhenwanderung über die steinige Einöde des Bergrückens bis zum Bag mit den dazwischen abzweigenden Steilabstiegen ins Tal kann ich mangels eigener Begehung nicht beschreiben).

Am Plateaurand

Aus meinem Tourenbuch

Hochzeitstag – 1. Juni – anfangs starke, nachmittags abflauende Bora mit geringer Bewölkung und guter Fernsicht. Wir zweigen in Draga Bascanska vor der Kapelle ab und parken dort beim Bach. Gegenüber geht es den Hang entlang der roten Markierung aufwärts (ab 9.30 Uhr). Ein Hohlweg bewältigt Terrassenstufen und einen schluchtartig-seichten Einriss, über dicht mit Fossilien bedeckte Steinflächen und dann zwischen Steinmauern ansteigend, folgen Lichtungen und Zaundurchgänge – überall fantastische Flora mit Orchideen! Nach Querung im Flaumeichenwald und Geröllgelände erreicht ein Wiesenweg einen Hangvorsprung mit Panoramablick über das Tal und die Meeresbucht bis zum Velebitgebirge, hier herrschen bereits die Blüten von Großköpfigen Disteln und Salbei vor. Eine von Eseln beweidete “Almwiese” leitet, immer rechts haltend, in ein Hochtal hinein, dort folgt ein Steilanstieg zum Kessel mit dem spärlichen Wasserlauf Plakara (Lokva Plakara als Quellaustritt mit Riedgräsern, bereits auf 400 m Höhe).

In den Federgrasfluren

Ein Geröllweg durch eine Steilrinne schließt an und gewinnt durch einen Einschnitt den Plateaurand bei “Ispod Obzove-Na Plakari”. Steinmauern umschließen hier kleine Grünflächen, und bei diesen “Gärtchen” hält sich auch eher kümmerlicher Baumwuchs mit Ulmen und Föhren. Eine Abzweigung würde rechts mit der roten Markierung zum Panoramapunkt Kunjalabor führen, wir gehen aber einer Aufschrift nach geradeaus zu einem langen, über das Plateau verlaufenden Steinzaun mit Tor. Dann links abzweigend nach blauer und spärlicherer roter Markierung über den sanft ansteigenden, aber von der Bora heftig überfegten Gipfelhang. Noch an einzelnen “Gärten” mit Schafen vorbei, werden die kümmerlichen Rasenflächen mit einzelnen Wacholderbüschen immer mehr von Geröll und klüftigen Steinflächen abgelöst. Ein Steinmann und ein Markierungsstock weisen die Richtung, würde bei Nebel auch nicht viel nützen, wir haben zum Glück klarsichtiges Wetter (sonst wären wir sicher bereits am Plateaurand umgekehrt). Um die Mittagszeit ist der Obzova erreicht – Ausblick gegen Rijeka im Nordosten und in Gegenrichtung zur Insel Rab, der Sturm weht uns bei den Gipfelbildern fast um! 

Gipfel-Hochzeitstagsbild Anni

Hochzeitstagsbild Bernhard

Bei Bewölkung und anhaltendem Starkwind steigen wir bald zügig bis zu den “Eselweiden” ab und können erst dort die Anoraks ausziehen. Die Genusswanderung beginnt erst jetzt, mit Rast und viel Fotografieren und Blumen bewundern. Frühere Arten, wie Schwarzwurzel und Erdbeer-Wolfsmilch und auch das Federgras zeigen bereits Fruchtstände. Unterhalb des Flaumeichenwaldes mit den ummauerten kleinen Lichtungen kommen wir bei blanker Sonne zu den Orchideen-Felsplatten, ein ganz einmalig üppiges Blumenerlebnis. Erst gegen halb drei Uhr langen wir wieder im Tal an.

Bei Ispod Obzove-Na Plakare

Als Gipfeltour war der Obzova von Draga Bascanska aus unsere schönste Bergwanderung auf Krk. Sehr lohnend war auch der allerdings viel niedrigere Bag. Beide Gipfel könnte man in einer über das stellenweise mühsam begehbare Karsthochplateau immer leicht bergab verbinden. Die Talwanderung durch das Baskatal (oder Rückfahrt mit Bus von Baska zum Ausgangspunkt) wäre dann eine ganz außergewöhnliche Rundwanderung unter dem Motto: Vom Gipfel erblickt man ringsum ein Meer, aber nicht wie in den Alpen ein Meer von Bergen, sondern die blauen Fluten der Adria!

Zutraulicher Esel vor dem Portraibild

 

Unsere “Naturgalerie” ist in der Gallery zu sehen!

"Salbeiblütenweg" ins Baskatal

 
 

Baska, Ausblick gegen Pinienwald und Bag

Charakteristik: Das südseitige “Hufeisen” der Bucht von Baska senkt sich vom höchsten Inselgipfel (Obzova mit 568 m) über ca. 10 km zum Kap Skuljica (an der “Senjer Pforte” / Senjska Vrate – Meeresstraße nach Senj, dem Hafen am Festland). Von Zarok verläuft die Route, ein Stück durch einen ausgedehnten Pinienwald, am Fuß der felsigen Steilhänge zum letzten markanten Gipfel dieses Bergzuges, dem Bag. Von dort gegen Südwesten schließt eine Plateauquerung auf stark verkarstetem Gelände an und überschreitet debei den abgeflachten Bergrücken Stanikova. Von der anschließend mit deutlichem Abstieg erreichten Bucht Uvala Vela Draga kann die Wanderung bis zur fjordartigen Uvala Bracol fortgesetzt werden.

Blick auf Baska und Mondplateau

Spinnenragwurz

Kleines oder Salep-Knabenkraut

Routenbeschreibung  BAG UND VELA DRAGA (über Bergpfade zu einer einsamen Bucht; 5 bis 6 Stunden, Bergschuhe unbedingt notwendig; Achtung – zum Baden an den Kieselstränden „Strandschuhe“ sehr empfehlenswert): Vom Strandende bei Zarok rot markiert Nr. 1 durch einen Pinienwald (einen interessanteren Zustieg bietet  der Steig am Steilufer-Abbruch entlang, Fossilschichten!).  Nach dem Tor in der Steinumrandung geht es über steiniges Gelände zuerst noch querend, dann stark ansteigend zum Sattel Prijevoj Vraca (1 Stunde). Hier kurzer Aufstieg zum 185 m hohen Bag empfehlenswert (imposanter Tiefblick über die Steilklippen). Kurz nach dem Sattel zweigt links bergab der rot markierte Seitenweg zum Leuchtturm Skuljica ab (knapp 2 Stunden von Zarok, gleicher Rückweg zur Hauptroute).

Karte Zarok bis Bag

Weiterweg gelb markiert Nr. 13 über ein stark gegliedertes Karstgelände mit ehemaligen Kulturflächen zum Kreuzungspunkt Stanikovica (Seitenweg links nur mit Steinmännern spärlich bezeichnet über das Plateau und bergab zur Kirchenruine Sveti Nikola auf einer grünenden „Almwiese“, gleicher Rückweg zur Markierung). Dann durch ein Tal hinab zur reizvollen und  einsamen Bucht Uvala Vela Draga (1 Stunde, Kiesstrand, schöne Bademöglichkeit, Quelle am linken Klippenrand). Ein felsiger Steig führt knapp über dem zerklüfteten Ufer noch weiter zur Uvala Bracol (Mole und in der Saison Bootsanlegeplatz, Auskunft im Hafen oder Tourismusbüro Baska einholen; sonst gleicher Rückweg notwendig).

Am Aufstieg zum Sattel Vraca

Zarok – Pinienwald – Bag

Diese leichte Tour (als erster Teil der Wanderroute) startet am Ende des Zarok-Strandes (Parkplatz, Hochsaison mit Gebühr). Der rot markierte Wanderweg zieht über einen Schutthang hinauf  und durchquert dann auf ziemlich flacher Strecke den mehr als 1 km langen Pinienwald. Dieser reicht vom Abbruch der Strandklippen bergwärts bis an den Fuß der Steilhänge hinan (auf halber Strecke Abzweigung des grün markierten Weges Nr. 12 zur Kammhöhe Ljubimer auf 220 m, Variante – von dort blau markierter Abstieg zum Sattel Vraca  ergibt eine kleine Runde). Ein hohe Steinmauer trennt dann die vermutlich schon vor langer Zeit aufgeforstete und eher nicht einen Restbestand der ursprünglichen Vegetation bildenden Waldbestand vom anschließenden freien und nur mehr spärlich bewachsenen Karstgelände, das durch ein Tor betreten wird. Nun geht es über Schutt und Felsbänke anfangs leicht, aber bald stärker steigend durch einen Felskessel hinauf zum Sattel Prijevoj Vraca (150 m). Der steil, aber kurz und unschwierig ersteigbare Gipfel des Bag imponiert besonders durch seinen Felsabsturz  in die unterhalb eingelagerte Bucht Iskrinja mit ihrem Steilufer. Die Aussicht ist prachtvoll, wie schon beim Zustieg,  und mit etwas Glück kann man sogar kreisende Gänsegeier beobachten, die als sommerliche Gäste bis in die österreichischen Zentralalpen kommen und auf Krk an der einsamen Nordostküste (jenseits des “Mondplateaus” von Baska aus) Brutkolonien in einem Vogelschutzgebiet haben.

Bei Sveti Nikola gegen Insel Prvic und Velebit

Bei Stanikovica

Über Stanikovica zur Bucht Uvala Vela Draga

Ist bei heißem Wetter  der Aufstieg zum Bag schon zur Herausforderungen geworden, verlangt dieser Weiterweg zwar schönes, d. h. klares und vor Unwettern sicheres Wetter (nirgends Unterstandmöglichkeit und bei schlechter Sicht Gefahr, sich rettungslos zu verirren). Aber gerade bei solchen Verhältnissen ist die Wanderung – vor allem durch die ungehinderte Sonneneinstrahlung auf das blendend weiße Kalkgestein – trotz geringer Wegschwierigkeiten recht anspruchsvoll. Keinesfalls sollte man von der Markierung der gelb mit Nr. 13 bezeichneten Route abzweigen!

Felsspaltenflora - Wolfsmilch

In leicht wechselnder Neigung wird das mäßig steil zum Meer abfallende Bergmassiv überquert. Dabei geht es zuerst über die Verflachung der Vela graja, dann folgt ein mit Kehre ausgegangener Taleinschnitt, in dem aufgelassene, in Stufen gegliederte und mit Steinmauern umgebene Kulturflächen auffallen. Nach der nächsten Anhöhe Stanikovica (115 m), wo eine Route vom Obzova herab und meerwärts zur Kirchenruine Sveti Nikola den Weg kreuzt, geht es bald in ein steiler eingeschnittes Tal hinab zu dem von Felsen begrenzten Kiesstrand der Bucht Uvala Vela Draga.

Wanderziel Uvala Vela Draga

Unser Wandererlebnis

Bei sehr warmem Schönwetter mit leichtem, nur  wenig abkühlendem Südostwind war unsere Tour Ende April schon ganz schön anstrengend! Trotzdem erwies sich die Wanderung bis auf den Bag höchst genussreich! Zwar lockte der Abstieg zum Kap Skuljica mit dem Leuchtturm und angeblich Bademöglichkeit. Wir entschlossen uns aber zum Weiterweg, wohl um nachher den Wiederaufstieg in der zunehmenden Hitze zu vermeiden, und außerdem sollten die an der südwestlichen Küste gelegenen Buchten  besonders reizvoll sein.

Uvala Vela Draga

Zweimal quert der Weg in ausgeprägtere Senken, und es ist wirklich verwunderlich, dass in dieser Einöde auch einstens Kulturflächen angelegt worden waren. Nur mehr die Steinmauern und wie in Weingärten übliche Terrassenstufen erinnern daran, und es wäre interessant, wann die Bewirtschaftung aufgelassen wurde. Beim Seitenweg von der Anhöhe Stanikovica, den wir am Rückweg entlang einer einfachen Steinmann-Markierung ein Stück verfolgten, öffnete sich sogar nahe der Kirchenruine Sveti Nikola eine üppig grüne “Almwiese” mit Wasserstelle und weidenden Schafen. Als historisches Verkehrsmittel in diese Abgeschiedenheit war uns nahe dem Bag ein “Eselreiter” begegnet!

Milchstern

Die Uvala Vela Draga wird beiderseits vom felsigen Steilufer gesäumt, dazwischen aber erstreckt sich ein wundervoller feinkiesiger Strand. Zum Baden war das Wasser einfach noch zu kühl, aber die Rast fiel wegen unserer vorsorglichen Ausrüstung (feine Jause und vor allem ausreichend Getränke) recht angenehm aus. Zu linker Hand war tatsächlich ein Bergwasseraustritt zu bemerken, aber eine trinkbare Quelle fanden wir leider nicht. Am rechten Rand der Bucht war die Fortsetzung des markierten Steiges am recht schroffen, felsigen Steilufer deutlich erkennbar. Dieser führt weiter zur Uvala Bracol, wo Schiffe an einer Mole anlegen sollen, allerdings nicht in dieser frühen Jahreszeit…

Insel Prvic und Kap Skuljica vom Bag

"Alm" bei Sveti Nikola

Also stand uns noch der Rückweg über die gesamt Strecke bevor, und wir machten uns beizeiten auf die Beine. Zum Glück hielt das Wetter den ganzen Tag, nur wenige Wölkchen im Himmelsblau, und vom Sattel beim Bag abwärts kam wieder ganz schöner “Wandergenuss” auf, weil es etwas kühler wurde und nur mehr die leichte Strecke durch den Pinienwald vor uns  und die lange “grobschottrige” Strecke hinter uns lag (zum Glück hatten wir feste Bergschuhe und Wanderstöcke). Am späteren Nachmittag langten wir dann wieder beim Parkplatz am Zarok-Strand an und waren froh, dort das Auto abgestellt zu haben und uns den Rest des Weges durch den Ort bis zu unserem Quartier am Nordostrand von Baska zu ersparen.

Gipfelbild Bag

Das Naturerlebnis

Ende April, zum Zeitpunkt unserer Tour, waren von der Vegetation her keine Sensationen zu erwarten, sieht man von den für mediterrane Verhältnisse trivialen Strandpflanzen ab, die uns Alpenbewohnern allerdings auch fast exotisch vorkommen könnten! Immerhin gab es noch vor dem Pinienwald etliche Exemplare der Spinnenragwurz zu sehen, die Istrische Iris zeigte nur erste Knospen. Auf den Anhöhen standen nur die Felsspaltenbewohner bereits in Blüte (Storch- oder Reiherschnabel, eine winzige Wolfsmilch mit rötlichen Nektardrüsen). In den Klippen an der Uvala fanden wir zahlreich eine kleine Statitze (auch Sandnelke genannt), die an ihren fast rechtwinkelig hin- und hergebogenen Stängeln ziemlich sicher zu identifizieren war – Gegitterte Sandnelke / Statice cangellata – als Fotomotiv allerdings nicht attraktiv!

Aufgelassene Kulturflächen

Einen Monat später wären wir wahrscheinlich von einem Meer aus Salbeiblüten an den Steinhängen begeistert gewesen (wie am Obzova oder noch mehr auf der Insel Cres). Zu dieser frühen Zeit gab es nur die silbergrauen Blätter zu sehen (der berühmte Salbeihonig war leider in Baska schon ausverkauft). Zu einem späteren Zeitpunkt in derselben Gegend unterwegs zu sein, hat eben den Vorteil, erst dann manche Arten  blühend oder schon fruchtend vorzufinden (etwa die Erdbeertragende Wolfsmilch). Oder könnte man auch schon früher Interessantes blühend vorfinden? Blattrosetten mit schlankenförmig gebogenen, niederliegenden Blattbüscheln geben uns noch heute Rätsel auf, und nach den Abbildungen in den Botanikbüchern können wir nur spekulieren. Immerhin großmächtige blühende Milchsterne machten uns keine Identifizierungsprobleme… aber unser Spazialbuch gibt für das Küstenland auch davon acht Arten an!

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