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Nach dem Südtirol-Herbst bis Ende September gab erst fast zwei Wochen später wieder ein Naturerlebnis (vorher noch zum Zirkus Roncalli nach Wien am 7. Oktober) – nach einem erfolglosen Schwammerlsuchen – am Freitag, 12. Oktober zum

Stausee Erlaufklause:

Zufahrt nach Mitterbach (57 km) bis zum Naturpark-Eingang, schon seit der Landesausstellung (wie in Wienerbruck) mit Parkgebühr, gleich nach der Wegabzweigung die “Stauseetränke”. Dieser untraditionelle Holzbau hat eine Terrasse mit einem Stausee- und Ötscherblick, wie  kaum an einer anderen Stelle  zu finden. Auf breitem Promenadenweg weiter bis zur Hängebrücke, auch ein gutes Fotomotiv mitten über der fjordartigen Wasserfläche, sonst gibt es ja nur Uferblicke. Über die Bahnschienen und die große Wiese querend zum Landhaus Reitbauer, wo die teilweise asphaltierte Erlaufklause- oder eigentlich Ötscherstraße anschließt.

Beim geschlossenen Traditionsgasthaus Steiner und der Bahnstation vorbei ist der nächste Halt auf der Staumauer – Blick in die Zinkenschlucht (Steig dorthin nicht abgesperrt, Extremtour im Ötscherführer, passend zu den derzeit so gepuschten “Wilden Wegen”, da waren wir schon einige Zeit voraus…) und über die stark abgesenkte Wasserfläche. Gleich danach beginnt mit Abschrankung und Fahrverbot (selbstverständlich auch für die so naturschädlichen / jagdbehindernden Radfahrer) die eigentliche Ötscherstraße. Wir zweigen aber bald nach dem Parkplatz links ab. Dort kann man das Stausee-Ende ausgehen oder über eine alte Brücke abkürzen, wie bei der Hängebrücke die schönsten Aufnahmepunkte.

Das ötscherseitige Ufer des Stausees hat entschieden den reizvolleren Weg. Bunte Baumgruppen wechseln mit subalpinen Böschungen entlang der breiten Forststraße, sogar ein verspätetes Zwergalpenröschen und ein Alpenleinkraut sind zu finden, im Frühsommer ist es hier natürlich viel blumenbunter. Dann zweigt ein ganz hübscher Waldweg ab und bietet einen kurzen Blick auf die Mariazellerbahn, gerade rechtzeitig für die planmäßig vorbeifahrenden Züge so etwa 20 Minuten nach den vollen Stunden.

Die Ausblick vom wieder breiten Uferweg steigern sich dann bis sogar der Ötschergipfel über der schmalen Wasserfläche auftaucht. Zuletzt begehen wir noch abseits vom Hinweg den Wasser-Lehrpfad, auch dort ganz schöne Szenerien und Infopunkte als Ratespiel über Fischarten. Nach ganz gemütlichen 2 1/2 Stunden kommen wir wieder zum Ausgangspunkt, nun den Ötscher schon in Mittagsbeleuchtung einzufangen – wenn die ersten Schatten in die Felsrinnen beim Rauen Kamm (für mich als Eigenname “Rauhen Kamm”) eindringen ergibt sich hier ein plastischeres Bild als im Auflicht des Vormittags.

Sprung in den Spätherbst, aber immer noch Traumwetter, nach heftigem Föhnsturm Ende Oktober geht es am Allerheiligentag wieder in den Nahbereich des Ötscher -

Taltour nach Trübenbach mit TEUFELSKIRCHENRUNDE:

Eigentlich wollten wir auf die Bürgeralpe oder zumindest nahe bei Mariazell wandern, doch im Lassingtal blies der wind noch so stark, dass wir in die (nur vermeintlichere!) Taltiefe der Erlauf auswichen – von Reith an der im November gesperrten Mariazellerbahn hinunter nach Trübenbach. Überraschung, hier pfeift es auch ganz schön stark, und neben dem Parkplatz liegen einige vom orkanartigen Sturm abgerissene, aber schon zur Seite geräumte Fichten.

Hier sind wir schon beim Trübenbachsteg, wo der Sulzbach irgendwann in diesem Sommer (es ist uns gar kein solches Wetterereignis in Erinnerung) Holz und Schotter angeschwemmt hat. Gleich danach beginnt am schmalen Steilhangsteig gegenüber der Teufelskirche die Kraxlerei durch die herabgestürzten Bäume. Nicht nur Fichten, diese sogar mit Unmengen von Zapfen im heurigen Fruchtjahr, sondern auch mächtige Rotbuchen hat es erwischt.  Nach dem Teufelskirchensteg, an der Fortsetzung Richtung Vordere Tormäuer geht es so weiter, außerdem ist immer wieder das in den Mulden aufgehäufte tiefe Laub über knietief zu durchwaten. Bei den Halbhöhlen des tektonischen Teufelskirchenfensters (Beschreibung in den Ötscherführern) sind sogar Muren durch die Steilrinnen herabgerutscht. Durch den dichten Forst am Baumerboden mit einem ohne Zufahrt neu renovierten Holzknechthaus gehen wir noch bis zum Strudeleck. Kurz vor dem Haus Gerst (ebenfalls als Landhaus schön beisammen) gibt es dort den schönsten Ötscherblick von Norden aus dem gipfelnahen Erlauftal. Noch eine Überraschung – im Schatten blüht die erste Schneerose!

Auf demselben Weg geht es zurück. Begegnet sind nur zweimal anderen Wanderern – die ersten beiden wollten zum Mirafall (in den Ötschergräben!), das zweite Paar habe ich noch beim Teufelskirchensteg gewarnt, dass der Steig auf der Trübenbachseite durch die gestürzten Bäume fast versperrt ist… Gleich darauf steckten wir, an der Teufelskirche und der Rauwackenwand vorbei, ebenfalls wieder im Fichtenästedickicht. Immerhin ein Vorteil – so viele Zapfenäste von den Fichten hat es schon lange nicht gegeben!

Unsere anderen Unternehmungen seither sind bisher nur im Facebook von mir präsentiert: Wandertipp bernhard baumgartner

Und im Facebook ist an diesem Tag fast alles geplatzt von dem fantastischen Abendrot, bei mir mit den “angeblitzten” Blättern des Kirschenbaums, der inzwischen schon fast ganz kahl geworden ist.

… und natürlich in Südtirol noch lange nicht am höchsten! Denn der Ortler mit seinen 3905 m war immerhin der höchste Gipfel der Österr.-Ungar. Monarchie, wenn er auch den Großglockner nur wenig überragt. Um solche Größen geht es (selbstverständlich oder vielleicht ein wenig leider) nicht bei unseren Aufenthalten in Lana. Übrigens heuer schon zum achten Mal – so haben wir schon viele und eigentlich wenig bekannte Ziele ausgesucht, aber zu gewissen Orten kommen wir immer wieder,  etwa nach Grissian oder in die Botanischen Gärten von Schloss Trauttmansdorff. Heuer wollten wir aber, einen der letzten Lanaurlaube vor uns, auch noch andere “Köstlichkeiten” dieses wunderschönen Landes kennenlernen. So schaut jeden Tag der schroffe Iffinger herunter in den weitläufigen Talkessel, aber wir sind immer nur daran vorbei gekommen – nach Hafling oder zum abgelegenen Langfenn. Dabei schaut knapp an den Felsen des Iffinger sogar die Seilbahn-Bergstation von Meran 2000 bis in den Apfelgarten des Hofmannhofs.

Bei dem herrlichen spätsommerlichen Herbstwetter hatten wir die hohen Mittagstemperaturen in Trauttmansdorff und am Maiser Waalweg durch Unterwegssein am Vormittag gerade noch gut vermeiden können. Das Schönwetter lockt aber förmlich hinauf zu den Berghöhen – noch nie dort gewesen – am 20. September (3. Urlaubstag) nach MERAN 2000! Die Zufahrt ist auch kurz, die Seilbahn-Talstation liegt direkt an der nach Hafling führenden Straße, trotzdem (oder gerade weil es so bequem ist) beginnen wir unsere Höhenwanderung erst um 11 Uhr an der Bergstation. Die riesige Gondel, übrigens vollgestopft mit Touristen, hat uns in fast schwindelnder Fahrt bis auf 1900 m hinaufkatapultiert. Nach den Abgründen befinden wir uns nun in einer eher sanften, allerdings von wilden Felsen überragten Almlandschaft, Tiefblick auf den 1600 tiefer liegenden Talkessel mit Meran grandios, dahinter öffnet sich der Vinschbau und oberhalb ragen die bis in die Dreitausenderregion reichenden Felsgipfel der Texelgruppe (deren Marmorzacken stechen förmlich aus der dunkleren Umgebung der Zentralalpen heraus).

Wohin wir uns nun wenden sollen, wird ja fast durch den Strom der übrigen aus der Gondel entlassenen Wanderer bestimmt! Wenn man nicht dem Iffinger zustrebt oder der nahe an seinem Gipfelaufbau Kuhleitenhütte, bietet sich wie selbstverständlich der breite Weg am Fuß der Steilhänge entlang gegen den Hintergrund des Hochtals an, das als Schigebiet erschlossen ist. Der erwähnte Hüttenname täuscht übrigens – Kuhleiten nur im Vergleich mit den Granitzacken des Iffingers, zwar Wiesenhänge, aber voll steil hinauf zum Vorsprung mit der Schutzhütte, etwas darunter das Almkircherl St. Oswald. Das hätte uns eigentlich interessieren sollen, aber uns lockt mehr die weitläufige Almlandschaft, deren Reiz auch nicht zu unterschätzen ist – ein Stück Weg quert nämlich durch einen Schrofenkessel mit subalpiner Flora (leider septembermäßig schon abgeblüht) und gibt einen ersten Dolomitenblick zum Rosengarten frei. Überhaupt ist die Sicht auf den südlichen und westlichen Berghorizont über dem dunstigen Etschtal ganz fantastisch – der Ortler geht fast unter in diesem Gipfelgewirr, aber der Zacken der Königspitze ist unübersehbar.

Nächstes Ziel ist die breite Kammsenke am Missensteiner Joch, wo sich der Ausblick über das obere Sarnthal bis zu den Zillertaler Alpen öffnet. Während es beim Gedenkkreuz des Südtiroler Alpenverein dicht zugeht, findet sich nur wenig abseits einer hübscher Platz auf den Rasenpolstern für eine Mittagsrast. Eigentlich schade, dass wir so spät im Jahr dran sind, denn zur Blütezeit muss es hier prachtvoll sein. Der Weiterweg ist schon vorgezeichnet, am Kamm entlang weiter bis auf den letzten Gipfel des Hochtals, die Kesselwand.

Der Kammweg wird von einer Reihe großer Steinmänner begleitet, die mit allerhand Figuren verziert sind. Dann ist die Kesselwandhütte erreicht, und unter der besonnten Dachtraufe findet sich ein angenehmes Plätzchen für die Einkehr. Gegenüber sieht man zunächst als höheren Gipfel den Mittager, zu dem aus dem Hochtal von der Südtiroler Alpenvereinshütte sogar ein Sessellift hinaufreicht. Dieser ist sogar in Betrieb, und wenn wir etwas schlauer gewesen wären, hätten wir die Tour dort hinauf fortgesetzt, dann Talfahrt und kürzerer Weg nach MERAN 2000 als bei unserer nicht so reizvollen Durchwanderung des Hochtals, noch dazu anfangs entlang der Schipisten…. Aber im Nachhinein ist man ja immer gescheiter…

So genießen wir in der von einem milden Wind durchfächelten Sonnenwärme unsere Mahlzeit und den Blick auf die fernen Gipfel hinter dem Ultental und dem Nonnsberg im Südwesten. Von der Hüttenterrasse zeigen sich aber auch im Osten die Dolomitengipfel ganz wunderschöne, fotografisch festgehalten haben wir sie aber schöner später vom Ritten aus. Im Talgrund bei der Meraner Hütte (Alpenverein Südtirol) angekommen, wartet nun das nicht ganz süße Ende der Wanderung auf uns – es geht (wenn auch gemächlich) wieder bergauf bis zur Bergstation der Seilbahn. Aber unterwegs gibt es genug “Schaubares” zu genießen, vor allem die Wetterbäume entlang der Waldgrenze im nachmittäglichen Gegenlicht mit den südlichen Bergen im Hintergrund. Von der luftigen Höhe geht es dann wie im Sturzflug wieder von MERAN 2000 talwärts – die voll gedrängte Seilbahngondel gibt uns schon einen Vorgeschmack auf die Hitze unten in Meran…

Zu einem Aufenthalt in Südtirol, speziell bei Meran und im Vinschgau, gehört möglichst auch das Wandern auf Waalwegen. In meinem Autorenblog sind daher auch mehrfach solche Touren beschrieben, siehe > Suche: Waalwege

Voriges Jahr konnten wir noch am Vinschgauer Sonnenberg zwischen Juval und Tschars die hoch am Hang durch Trockenrasen und steile Wälder führende Waalroute begehen. Ganz anders bieten und viel seltener bieten sich Waale in Talnähe an, ein solcher ist der Maiser Waalweg am Eingang des Passeiertals unterhalb von Schenna. Für uns am Mittwoch, 19. September, die erste Wahl für einen Waal, den nach der erfrischenden leichten Morgenkühle stiegen die Temperaturn mittags bis über 30 Grad an. Neben dem Vormittagsschatten hat dieser Waal auch noch den Vorteil, dass man in als günstig verlaufende Rundwanderung begehen kann. Weil wir aber dort schon einmal im Oktober das Waalwasser “abgekehrt” erleben mussten, wollten wir auch den heurigen früheren Termin ausnutzen!

Leider versuchte ich über Schenna zum Ausgangspunkt zuzufahren, wohl auch verleitet durch eine Umleitung der Meranzufahrt bei Obermais mit selbstverständlichem Verkehrsstau. In Schenna mit Schloss und Begräbnisstätte von Erzherzog Johann (noch immer nicht besichtigt…) kam ich jedoch talwärts in immer schmälere und verwinkelte Hofzufahrten hinein, bis irgendwo hoch über dem Tal Schluss war. Zwar schöne Ausblicke und Glück mit gefürchteten Gegenverkehr, aber doch ein “Verhauer”! Also zurück und doch nach Obermais hinab, wo dann ohnehin ein Wegweiser zum Gasthaus Ofenbauer zu entdecken war. Weg von der Meran- und Passeierzufahrt und durch Seitenstraßen, bald zwischen Apfelgärten bis zum Parkplatz vor der erstaunlicherweise geschlossenen Gaststätte. Immerhin etwas aufgefallen – das mit dem Tiroler Freiheitskämpfer Andreas Hofer verbundene Passeiertal hat weitere (nicht so berühmte) Spuren aus den Franzosenkriegen (wie die beiden Bilder zeigen). Bei den Sportanlagen und dem Fischereizentrum waren wir vorbei, als wir bei der Riffianer Brücke den Fluss überschritten und durch die Apfelgärten taleinwärts wanderten. Bei der nächsten Brücke, ein Stück vor dem angeschriebenen Törgglhof ging es wieder ans östliche Ufer und hinauf zum Waalweg.

Anfangs noch knapp oberhalb am Hangfuß entlang, stieg der Waalweg allmählich immer mehr in die Höhe – aber nur scheinbar! Man wandert nämlich entlang des Waales fast eben dahin und glaubt so, das Wasser würde aufwärts fließen. In Wirklichkeit sinkt der Talboden viel stärker ab, und bald verläuft der Waal immer höher am Hang entlang, begleitet von riesigen Bäumen, um felsige Ecke herum in verrohrtem Lauf und ebenso bei zu querenden Steilrinnen. Diese Stellen sind hier übrigens von einem lokalen Verein informativ bezeichnet, was man sonst nicht oft findet. Als Betriebsanlagen findet man unterwegs eine “Abkehr” zum Ausleiten des Waalwassers und nach dem Waalerhof (dem Stützpunkt des Waalers, der den Wasserkanal zu betreuen hatte) eine “Waalschelle”. Da bewirkt ein Wasserrad, dass ein Hammer auf eine Metallglocke schlägt, deren regelmäßiger Klang das Funktionieren der Wasserführung anzeigt. Von ausgewanderten Vinschgauern wird berichtet, dass ihnen selbst im fernsten Übersee die Waalschellen den Klang der Heimat bedeuteten…

Nach dem Waalerhof kamen wir allmählich ins freie Gelände, damit auch in die bald ganz schön heftige Sonnenwärme, und überall war die Apfelernte voll im Gang. Nach spärlichen Ausblick gegen die am anderen Talhang ragenden Kirchtürme von Riffian und Kuens, öffnete sich nun der Blick ins Etschtal, und bald mussten wir von der Zufahrt eines großen Bauernhofs den richtigen Abstieg ins Tal hinunter suchen, wobei der Waal sich schon irgendwo verlaufen hatte. Wir zum Glück nicht, denn unweit des Ofenbauern langten wir nach drei netten Wanderstunden wieder bei unserem Ausgangspunkt an.

Jetzt erst fiel uns auf, wie ausdrucksstark der wohl naive Künstler den Christus am Franzosenkreuz beim Ofenbauer gestaltet hat. Südtirol ist ja voll von solchen “Kunststätten”, ob von Hochkultur oder lokaler Bedeutung, und das macht ja einen der vielfältigen Reize dieser Landschaft aus! In diesem “Urlaub” war der Maiser der einzige Waalweg für uns, aber dafür hatten wir etliche neue, noch nicht ausgenützte Ziele, gleich am nächsten Tag die Alm- und Gipfelwelt bei Meran 2000.

Nachdem es uns voriges Jahr in Lana bei Irmgard und Sepp Pircher / Hofmannshof so gut gefallen hat, bestellten wir auch für heuer gleich wieder (nach längerer Pause seit 2011) zwei Wochen die anheimelnde Ferienwohnung “unterm Dach”, allerdings diesmal schon im September (diesen Monat haben wir noch nie in Südtirol erlebt). Zur Anfahrt wählten wir diesmal mit Absicht die “Südroute”, nachdem wir letztesmal  über diese wegen der Sturmwarnung im Norden heimgefahren waren. Die Fahrt hat uns wieder viel besser gefallen als die Autobahnstrecken über Salzburg und Innsbruck, abwechslungsreicher und Wechsel von nicht zu dicht befahrenen Bundes- und Schnellstraßen. Es dauerte zwar insgesamt 10 Stunden für die 620 km, aber dabei war noch eine Runde in Krumpendorf, und in Sillian kehrten wir im Schokoladencafe´Pichler ein. Immerhin reichte es noch abends für einen Spaziergang durch die Apfelgärten zur Agathakirche.

Am ersten Aufenthaltstag, Dienstag 18. September, wollten wir gleich zum Schloss Trauttmansdorff, weil wir den relativ frühen Herbsttermin für die Blütezeit noch ausnützen wollten. Diesen 2001 eröffneten Botanischen Garten Südtirols haben wir bereits 2002 erstmals und dann eigentlich bei jedem unserer Aufenthalte in Lana (diesmal schon das achte Mal) besucht. Die ganze Anlage ist einfach fantastisch, wir vergleichen immer mit dem Botanischen Garten Nymphenburg in München und mit dem Alpengarten Belvedere in Wien. In TRAUTTMANSDORFF (ganz eigenartige altadelige Schreibweise) besticht der Gegensatz der präsentierten Pflanzenregionen – Wüstenanlage (im Winter unter Folien), Farnwälder Südostasiens, Südtiroler Bauerngarten und Wein- bzw. Obstrieden, Palmenstrand usw. Die unermüdliche personalintensive Pflege und stete Erneuerung der Pflanzungen ist bewundernswert!

Zuerst finden wir uns im späten Sommer, wenn auch die Rosen nach der heuer besonders heißen Jahreszeit den Höhepunkt schon überschritten haben. Dafür gehen wir zwischen Obstbaumreihen und Weinstöcken (unter sogenannten “Pergeln”) über den Hang Richtung See hinunter (dort gibt es eine sehr nette Einkehrmöglichkeit, wir waren aber etwas zu früh dran für eine Unterbrechung), und dabei tauchten wir in die “Urlaubswelt” der letzten Jahre ein – Kapernblüte und Feigenkaktusfrüchte wie in Malta! Besonders schön entwickelt sollte natürlich der Dahliengarten sein, wenn auch vielleicht nicht so üppig wie sonst oft noch im Oktober, der heiße Sommer hat halt seine Spuren hinterlassen…

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Im Bauerngarten wurden gerade Hühner und Zwerghasen gefüttert – auch so kleine Attraktionen gibt es hier, wie auch etwa die Vogelvoliere und den “Liebesgarten” zuhöchst  an dem zur Haflinger Hochfläche ansteigenden Steilhang.

Alles eitle Wonne und irgendwann grauer Alltag? Die Reihenfolge der vorigen Bilder könnte das so erzählen, aber zum Glück kann das LiebesLeben auch anders verlaufen… Wir näherten uns von den hohen Galerien her den botanischen “Sonderkulturen”, zunächst mit absonderlichen Blüten und Früchten, um später in das Tropenhaus einzutauchen.

Die fast beklemmende Urwaldatmosphäre im Orchideenhaus (ein solches gibt es noch viel großflächiger in der Orchideenwelt Raffeiner bei Terlan!) wird noch unterstrichen durch die in ihren Glaskammern herumwerkenden Insekten, Stabheuschrecken und Blattfresserameisen und sonstige…. Was wir sonst immer am Anfang gesehen haben, im Frühjahr mit  der Rhododendronblüte denRundgang beginnend, kommt diesmal als Abschluss – die urweltlichen Bestände der Farnwälder und die japanischen Bambusgärten. Eine der seltensten Pflanzen der Erde, ein Urweltgewächs namens Wollemia nobilis (durch Austausch mit Botanischen Gärten vermutlich in Australien hierher gekommen) ist schon gewaltig gewachsen, seit wir sie erstmals frisch gepflanzt gesehen haben, und daneben wächst schon ein junges Exemplar!

Drei Stunden waren wir (diesmal ohne Pause) in dieser Wunderwelt der Gewächse aus aller Welt und ihrer oft bizarren Blüten unterwegs. Ein Blicks über die Schlossanlage hinaus auf die Bergwelt, Weingärten mit ihren Lesehöfen und verstreuten Kirchen und Schlössern gibt schon einen Vorgeschmack, was uns in diesen beiden Wochen erwarten kann!

Nach meinen Berichten über Istrien im Herbst – sozusagen nachträglich mein Tourenbuch – gehe ich jetzt auf unsere erste Reise nach Istrien zurück, und zwar Ende Mai (liegt auch schon zehn Jahre zurück, aber damals nicht im Blog festgehalten). Auf eine private Empfehlung reservierten wir eine Ferienwohnung in Medveja. Anreise am Fronleichnamstag eigentümlicherweise über Klagenfurt – Loiblpass – Laibach – Postojna, dort schon wieder von der Autobahn weg über die Berge mit Stop in Illyrskaja Bistriza (bis dorhin schon 7 1/2 Stunden). Dann flott über die kroatische Grenze nach Opatija und Medveja, echt kompliziert die Zufahrt zu unserem Haus, verwinkelt und schmal, nur wenig Platz. Die Wohnung im Erdgeschoß, naja…., aber immerhin Klimaanlage mit Heizfunktion (wofür uns noch eine Zuzahlung abgenötigt wurde). Aber wie immer machten wir es uns bald gemütlich, nachdem die ersten Tage mit etwas gemischtem Wetter überstanden waren sogar angenehm, Gartenterrasse mit Aussicht zwischen Palmen aufs Meer!

Berühmt ist die Kvarner Küste  durch den historischen  Kurort Abbazia (Opatija) aus den Zeiten der Österr.-Ungarischen Monarchie, wie noch an vielen Bauten erkennbar, und daran erinnert auch noch vor allem die immer noch überaus beliebte Promenade, benannt den Kaiser Franz Joseph. Am ersten Nachmittag begehen wir diesen wirklich schönen Strandweg entlang von malerischen Buchten und Hotels, besonders die Parkanlage Angiolina hat uns beeindruckt (vielleicht weil dort ein ganzes Stück mit dem Zungen-Mäusedorn bepflanzt war).

Nach der östlichen Hälfte zwischen Opatija und Volosko (vorbei an dem bedeutungsvollen Hotel Miramare) wandern wir von Lovran über Icici nach Opatija. Dabei kommen wir zu einer netten Veranstaltung zurecht dem Grand-Prix der “Mädchen-Paraden”, einem Wettbewerb bei Slatina, beschickt anscheinend vor allem von östliche orientierten Ländern (obwohl diese Orientierung schon längst vorbei ist).

Nach diesen Eingewöhnungstagen geht es dann an die Ausflüge und Touren, so auch auf die Ucka und nach Mittelistrien sowie die Küste entlang – diese einzelnen Beiträge werden noch folgen!

“Bunt” bedeutet hier zweierlei – ganzjährig ist es der Boden in Mittelistrien, denn im Gegensatz zum “Roten Istrien” entlang der Westküste (Terra rossa, Roterdeboden auf Kalkablagerungen) treten hier großflächig flyschartige Schichten auf – Sandstein und Mergel, große Ähnlichkeit mit der Flyschzone im Wienerwald. Im Herbst kommt noch dazu, dass die vorwiegenden Laubgehölze tolle Verfärbungen zeigen. Das Rot vor allem der Perückensträucher und der Hartriegel bildet dann einen starken Kontrast zu den immer wieder eingelagerten Föhren.

Unserer Tour von Umag über Buje und die schönen Höhenorte über dem Mirnatal nach Motovun folgte erst einmal ein Rasttag in Umag. Dann war aber schon der letzte Tag vor der Heimreise gekommen, und eigentlich wollten wir die letzte so schöne Tour fortsetzen – ins “Herz Istriens”, obwohl wir die Gegend schon von einer Frühsommerreise kannten. Auch das Wetter spielte mit, für Anfang Oktober noch recht passabel, etwas Sonne in der Früh, mittags ein kleiner Schauer und am Nachmittag immer schöner. Packende Wolkenstimmungen, passend zu den herbstlichen Farben der Natur. Also Zufahrt von Umag über das schon bekannte Buje ins Mirnatal und bei dem von hellen Felsen umgürteten Kurort Illyrske Toplice nach Buzet, dort am späten Vormittag.

BUZET / PINGUENTE: Dieser bis in die prähistorische Zeit zurückreichende Siedlungsplatz in hübscher voralpiner Umgebung liegt am Kreuzungspunkt von Verkehrswegen – von Norden kommt die Verbindung über einen Pass von Buchten bei Triest und Koper her, gegen Westen geht ins Mirnatal, im Süden gelangt man zum Uckatunnel Richtung Opatija bzw. findet über Pazin Anschluss an die Schnellstraße des “Istrischen Ypsilon” (Richtung Pula und zur Westküste). Wir waren schon einmal in Buzet gelandet, mit leerer Geldbörse mühsam einen Bancomaten suchend, gefunden im Vorort am Fuß des Burgberges. Auf diesem markant in der Talfurche aufragenden steilen Hügel befindet sich die bekannte und sehenswerte Altstadt, während herunten etwa in Funtana sich die neueren Siedlungen und Wirtschaftszonen ausbreiten.

Von 1421 bis 1797 stand Buzet unter der Herrschaft Venedigs und stieg zu einer der bedeutendsten Festungen im Landesinneren auf. Wir beginnen unseren Rundgang beim Großen Tor (von 1547). Der Eindruck ist sehr gemischt, neben ruinösen Steinmauern befinden sich mit Ausdauer bewohnte und daher renovierte Häuser oder solche, die im historischen Ambiente wieder einen Wert als (zumindest zeitweiliger) Wohnsitz gewonnen haben. Manches Hausportal ist mit einem steinernen Kopf bezeichnet, der Spitzbärtige befindet sich am Haus von Stipan Konzul, der im 16. Jahrhundert entscheidend zur Verbreitung des Protestantismus in Istrien beigetragen hat (fast eine Parallele zur österreichischen Religionsgeschichte?). Ein alter Mühlstein als Relikt bäuerlicher Verfassung ist leicht erkennbar, aber wozu das andere (gespaltene) Steinmonstrum gehört haben mag?

Wir sind durch die engen Gassen inzwischen höher gekommen und treten durch das Kleine Tor (von 1592) kurz hinaus ins Freie und werden von einer Zisterne mit Markuslöwen auf der Brunnenbrüstung überrascht (1563). Der im Spätbarock errichtete Dom interessiert uns weniger, vielmehr treffen wir sozusagen in höchster Etage noch auf eine echte Eigentümlichkeit, es ist eine große öffentliche Zisterne von 1789, die in dieser Höhenlage wohl größte Bedeutung für die Wasserversorgung der Altstadt hatte. Brunnen dürfte es auf diesem Karsthügel wohl kaum geben, erwähnt wird jedoch eine “Johannesquelle” mit kristallklarem Wasser im Tal südlich des Hügels. Vielleicht hat man als Ausgleich für die Regenarmut im langen Sommer von dort Wasser herangeführt und in der Zisterne gespeichert, malerisch ist jedenfalls der ganz Platz mit seinem schmiedeeisernen Brunnen. Neben der hochgelegenen Georgskirche erreicht man schließlich eine Aussichtswarte an der höchsten Stadtmauer mit echt gewaltigem (oder besser malerischem) Panorama über die vielfältig kultivierte Umgebung.

Nach etwa eineinhalb Stunden intensiver Besichtigung drängt es uns nun vom Historischen hinaus in die soeben überblickte Natur! Wir verlassen Buzet in südlicher Richtung über eine die Berge hinaufführende kurvenreiche Seitenstraße und folgen dann einem Höhenrücken bis gegen 500 m Seehöhe (Buzet liegt auf 151 m !). Unser Ziel ist das Bergdorf DRAGUC, schon von einem frühsommerlichen Besuch bekannt und geschätzt, aber nun im Herbstaspekt von ganz anderem, ebenfalls bezaubernden Eindruck! Bei der Fahrt über die Bergstraße öffnen sich die schönsten und noch nie so bunt gesehenen Ausblicke.

Unser letzter Besuch in Draguc war im Mai 2018 (Bericht im Blog vom 10. Juni – bei www.wandertipp.at auf BERNHARD BAUMGARTNER´S AUTORENBLOG GEHEN; so lassen sich alle Beiträge leicht abrollen). Wie immer – dieses Bergdorf, eigentlich eine historische kleine Altstadt, wirkt jedesmal wieder überaus romantisch und interessant, noch dazu gibt es bemerkenswerte Einträge im Internet: Draguc, das HOLLYWOOD Istriens! Von den kunsthistorischen Lokalschätzen ganz abgesehen, etwa vier Kirchen und Reste der Festung, aus der die Ansiedlung hervorgegangen ist. Rast im Bufet Zora, gleich neben einem uralten Zürgelbaum und daneben Panoramablick von der alten Mauer. Durch den Portikus mit den alten bäuerlichen Gerätschaften zum talseitigen Hangvorsprung, wo die ehemalig Zufahrt heraufgekommen ist. Daher steht dort die “Pestkirche” St. Rochus, Einblick zu den Fresken von 1529, ein Kunststück traditioneller Zimmermannsarbeit der Dachstuhl der Loggia. Ausblick über das Talbecken mit dem Trinkwasserspeicher Butoniga, zurück ins dreizeilige “Dorf” erkennt man in den Hausmauern die Reste der ursprünglichen Befestigung…

Obwohl wir nun schon viermal in Draguc waren, fühlen wir uns doch nicht als Ortsführer befähigt, als die wir von einer Busreisegruppe angesprochen werden… Wenn wir vielleicht doch noch einmal nach Istrien reisen sollten, kämen wir aber sicher wieder hierher, egal ob im blätterbunten Herbst oder im blütenbunten Frühsommer! Inzwischen oder weiterhin müssen wir uns halt mit den interessanten und teilweise überraschenden Einträgen im Internet (> Draguc Istria, nicht zu verwechseln mit Drage…) begnügen – aber auch ein Vergnügen!

Weitere Bilder zu DRAGUC in meinem Facebook: Wandertipp bernhard baumgartner  & Bernhard Baumgartner (Buchautor / Kral-Verlag)

Aus unserem Reisetagebuch: Montag, 8. Oktober, Standort Umag. Nach der Tour von Brgudac über die “Alm der Brunnentröge” / Korita und der Runde über den Veli Panik; nun stand wieder eine Ausflugsfahrt am Programm, Ziel das für seine Trüffel berühmte Motovun (aber auch andere Orte vor allem im nordwestlichen Istrien sind für diese kostbare Delikatesse bekannt). Erster Halt nach der Fahrt über die küstennahe Niederung mit ihren Roterdeböden ist:

BUJE / BUIE: Durch seine Höhenlage am Zusammenschluss der von Norden kommenden Hauptstraßen (Koper und Portoroz) ist diese Stadt seit der Römerzeit der “Wachtposten Istriens”. Herausragend der Dom S. Servolo mit freistehendem Glockenturm (auffallend die “unfertige Westfassade) und malerischen Gassen in der dicht um den Dom gedrängten Altstadt. Wir kamen übrigens am Abend desselben Tages nach Buje zurück (auf der Rückfahrt von Motovun nach Umag).

Nach dem Rundgang zweigten wir von der südlichen  Hauptroute  ab und folgten der Höhenstraße in östlicher Richtung zum nächsten bekannten Ort, dem “Dorf der Künstler und der musikalischen Jugend” – GROZNJAN / GRISIGNANA: Die kreisförmig geschlossene Ortschaft wirkt besonders durch ihre Lage wehrhaft, besticht aber vor allem durch die gepflegten engen Gassen und alten Häuser, was vor allem den künstlerischen Ambitionen zu verdanken ist. Die Tore und Türme reichen in die venezianische Herrschaft zurück (wie bei Buje, wo Venedig Nachfolger der Patriarchen von Aquileja war).

Nach den malerischen Momenten im Künstlerort Groznjan sehen wir dem Stadttor gegenüber die Kirche der Heiligen Kosmas und Damian von 1554 mit einem Steinkopf auf dem Dachreiter. Später gibt es noch einen Rückblick auf den Kirchturm über den Waldrändern.

Bei der Weiterfahrt über den bis Buzet ziehenden Höhenrücken verlockt uns ein “Abstecher”, wahrscheinlich vom Kunsthistorischen Reiseführer angeregt… Ebenfalls auf einer Bergkuppe gelegen ist die kanzelartig vorgeschobene Ortschaft ZAVRSJE / PIEMONTE, keine Besichtigung, für uns aber  ein schöner Panorama-Blickpunkt über die Obst- und Weingärten und den zinnengekrönten Turm der Pfarrkirche gegen das im Süden jenseits des Mirnatals sichtbare Motovun (unser Tagesziel), sogar den Trinkwassersee Butoniga und die Ucka kann man von hier aus sehen!

Den genauen Verlauf unseres Ausfluges habe ich leider nicht mehr im Kopf “gespeichert”, sondern mit den Bildern im PC – so wundere ich mich nachträglich über den Eintrag im Fahrtenkalender, dass der nächste Ort etwas enttäuschend gewirkt hätte… Diese Höhensiedlung heißt OPRTALJ / PORTOLE – wie beim letzten Ort klingt die italienische Bezeichnung für uns besser! Die Lage ist ähnlich wie jene von Piemonte, in Portola haben wir uns aber näher umgeschaut:

Bei der Ortseinfahrt eine Zypressenallee und die Marienkirche aus dem 15. Jahrhundert, weil verschlossen blieben uns auch die Fresken weiterhin unbekannt. Bemerkenswert ist der Dom St. Georg, dessen Patrizinium an die Bedeutung als wehrhafter Platz erinnert. Von einer Burg bemerken wir aber nichts mehr, sehen allerdings ein schönes Schlossgartentor und die renovierte Loggia mit Lapidarium, alles reizvoll in die Landschaft mit ihren Kulturen eingebettet. Die Fülle der damals von Anni und mir “geschossenen” Bilder hilft uns zwar beim Auffrischen der Erinnerungen, aber ohne die Bilder im Reiseführer und einen Überblick der Digitalzeiten hätten wir die Route und die Sehenswürdigkeiten wohl kaum auf die Reihe gebracht!

So geht es uns auch bei der Weiterfahrt hinab ins Mirnatal, wobei diese Strecke aber von der zum Herumspazieren einladenden Natur sicher für uns noch interessanter war als die Ortschaften! Bevor es nach Livade im Mirnatal hinabgeht, stehen dort noch zwei Steinkapellen – St. Helena und St. Silvester, beide aus dem 15. Jahrhundert, leider verschlossen und daher die bemerkenswerten Fresken nicht zu besichtigen. Auf den terrassenförmigen Hängen wurden früher Felder angelegt, heute sind sie meist mit Olivenbäumen bewachsen. Im breiten Tal der Mirna unten liegt Livade, für Handel und Durchzugsverkehr bedeuten, so die 1902 eröffnete Bahnlinie Parenzana. 1929 wurden hier die berühmten Weißen Trüffel entdeckt, obwohl die Vermarktung vor allem in Motovun gepuscht wird. Die Brücke der Istrischen Wasserleitung aus dem Butoniga-Becken quer über das Tal von 1938 wird uns erst beim nächsten Ausflug auffallen (Tour über Draguc nach Buzet).

Talabwärts nach Westen lässt sich schon die Meeresbucht der Mirnamündung erkennen. Vor uns erhebt sich aber jenseits des Tals der Berghügel mit Motovun, der vielbesuchten und kunsthistorisch ebenso bedeutenden “Trüffelmetropole”. Weil wir dort so viel fotografiert haben, bleibt diese Sehenswürdigkeit aber einem eigenen Artikel vorbehalten!

Wie ich auf diese schöne Bergtour gekommen bin? Wahrscheinlich aus den Informationen über den Nationalpark Ucka, denn die Alm Korita mit ihren Wassertrögen gilt als besonders sehenswert. Den Uckagipfel hatten wir ja schon im Frühjahr davor bestiegen (Mai 2008), die Korita-Planik-Höhenrunde stand also noch aus. Noch einleitend zum Gebiet – es handelt sich um die nordöstliche Bergregion Istriens mit dem Namen Cicarija (altösterreichisch Tschitschenboden), deren höchster Gipfel mit 1272 m der Veli Planik ist (Ucka 1400 m).

Schon die Zufahrt ist nicht einfach – Abzweigung von der Schnellstraße des “Istrischen Ypsilon” bei der Abfahrt Lupoglav (ein Stück vor dem Nordende des Uckatunnels), am südlichen Ortsende von der Hauptstraße die Seitenstraße Richtung Lanisce nehmen, die unterhalb vom Dorf Semic vorbeiführt und sich später rechts zum Ausgangspunkt Brgudac wendet. Nun sind wir am Ende der Sackgasse auf ca. 700 m Seehöhe angekommen, in einem kleinen Dorf mit teils instandgehaltenen Steinhäusern und einer Kirche oberhalb (Partisanendenkmal, im Friedhof zeitgeschichtliche Grabsteine, einer davon dokumentiert den Tod aller Frauen einer Familie im Jahr 1944). Obwohl ich sonst Kirchen und Friedhöfe samt Ortsansichten gern aufnehme, habe ich erst beim Aufstieg mit dem Fotografieren begonnen. Dieser startet bei einer Infotafel des Nationalparks über eine Forststraße (auf dieser kommt man beim Rückweg daher), von der nach kurzem Wegstück links in den Wald hinauf der markierte Steig Richtung Korita abzweigt.

Der Weg ist ein typischer alter Almsteig, wie wir ihn auch von unseren Voralpen gewohnt sind, allerdings durch einen südlichen Waldbestand mit vielen Manna-Eschen, Hopfen-Buchen, immer wieder Schwarzföhren und weiter oben immer mehr Wacholderbüschen. Die Blütenwelt ist dem Zeitpunkt unserer Wanderung entsprechend (Oktober) schon ziemlich reduziert (aber auch bei einer späteren Begehung im April nicht sehr vielfältig). Allmählich legt sich das Gelände etwas zurück, einzelne Lichtung geben den Ausblick vor allem zur Ucka als beherrschendem Gipfel weitum frei. Dann gelangen wir in eine äußerst ungewöhnliche Szenerie, allerdings typisch für die Berge Istriens – zwischen den schroffen Kalkformationen sind flyschartige Mergelschichten eingelagert. Diese wirken zwar bei größerer Ausdehnung oft fast wüstenhaft, anderseits bilden sie auch Quellhorizonte ohne die hier keine menschliche Ansiedlung oder Almwirtschaft möglich wäre.

Selbst im Herbst geben die Quellen unter dem Felsvorsprung des Brajkov vrh noch etwas Wasser her und füllen die übereinander aufgestellten Holztröge. Nach der Menge der Kuhfladen (wenn ich mich richtig erinnere) muss hier viel Vieh aufgetrieben gewesen sein. Zu dieser späten Jahreszeit tummeln sich nur mehr die Touristen an dieser Sehenswürdigkeit!  Etwa eine Stunde hat der direkte Aufstieg gedauert, und daher bleibt uns noch genug Zeit (trotz der schon früh einsetzenden Dämmerung) für eine Fortsetzung der Tour. Diese verläuft zunächst in östlicher Richtung über die Almmulde auf einer Forststraße, doch wo sich diese rechts (südlich) hinabwendet, geht es auf mehr oder minder gut oder schlecht markiertem Steig über den Rasenrücken hinauf. Von ca. 900 m kommen wir so auf den Aussichtspunkt S(ch)krlavnik auf 1067 m. Dann geht es wieder bergab in eine weite Kammmulde und aus den dürren Bergwiesen hinein in die Waldzone.

Der vorwiegend aus Rotbuchen gebildete Wald ist mit zahllosen Steinblöcken und Felsrippen durchsetzt, die aus dem begrünten Boden hervorbrechen – ein typischer Bestand von “grünem” oder bedecktem Karst (im Gegensatz zu dem andernorts nur auf Steinbrocken reduzierten “kahlen” Karst). Man muss hier genau aufpassen, damit die Wegspur nicht verloren geht, denn ohne diese wäre das Gelände noch mühsamer zu bewältigen. Immer wieder geht es um Felsgruppen oder Dolinengruben herum, sehr unübersichtlich, weil die Route auf einem nur mäßig ausgeprägten Bergrücken aufwärts zieht. So etwa zwei Stunden von der Korita lichtet sich dann der Wald, und es treten wieder (wie vorher) Heideböden hervor, die zum schon nahen Gipfel des Veli (Hohen) Planik führen. Der vorgelagerte Nachbargipfel Mali Planik ist nur 13 m niedriger, gemeinsam ist dem Gipfelpaar der fantastische Aussicht auf die Bucht von Rijeka und die noch immer beherrschende Ucka. Ein hier nicht verwendetes Bild zeigt am Gesichtsausdruck von Anni (und ebenso von mir) – endlich angekommen! Die Rast wird daher umso angenehmer, als trotz Oktober die Sonne noch recht mild strahlt und nur wenig Wind weht.

Um 15 Uhr (gerade rechtzeitig für den noch langen Rest der Tour) steigen wir zum Sattel vor dem Kleinen Planik ab und marschieren rechts (südwestlich auf einer Forststraße bergab zu einer Senke mit mehreren Verzweigungen namens Sinozet. Geradeaus führt die Schotterstraße als Radroute weiter durch Wälder und Karstgelände bis nach Poklon an der Ucka-Passstraße. Wir müssen uns aber rechts halten und dann die Abzweigung Richtung Brgudac finden, also zweimaliger Richtungswechsel, dann aber in nördlicher Richtung unserem Ausgangspunkt entgegen. Mit wechselnder Neigung geht es stets im Wald dahin, nur drei Punkte sind interessant – zuerst finden wir einen Bestand abgeblühter Pfingstrosen mit reifen Samenständen (welche Art bleibt offen – Paeonia officinalis oder maskula?). Bei einer Senke mit Straßenbiegung dürfte die von Bauern aus dem Burgstädtchen Boljun gestanden sein (Boljunski dol). Nach mehr als einer Stunde erreichen wir einen alten Steinbruch mit hervorragenden Fossilien, zugleich ein Aussichtspunkt in den endlosen Wäldern.

Leider sind keine handlichen Steinbrocken mit Fossileinschlüssen zu finden (sonst hätte ich einen solchen in meinem Gartenalpinum abgelegt, kann mich jedenfalls nicht mehr erinnern). Das schöne Stück wie abgebildet ist leider im Fels festgewachsen…. Nach eineinhalb Stunden Forststraßenmarsch kommen wir zu einer von der Korita her einmündenden Straße (die haben wir bei einer Tour im Mai begangen, sehr langwierig, der direkte Abstieg wäre günstiger gewesen). Die letzte halbe Stunde wird dann durch das zwischen den Bäumen hereinstrahlende späte Sonnenlicht recht malerisch, allmählich gehen wir Trockensteinmauern von Weiden und Kulturflächen entlang, dann ist endlich wieder das Dorf Brgudac erreicht, insgesamt wohl sechs Stunden Gehzeit, eine genaue Routenbeschreibung habe ich danach verfasst, aber diese wirkt verwirrender als das Betrachten der Spezialkarte der Ucka (1 : 30 000, bei den Naturpark-Infostellen besorgt). Bei der noch recht langen Heimfahrt über die Schnellstraße nach Umag wird es allmählich finster, allerdings wieder wie fast jeden Tag mit fantastischem Abendrot.

Die Frühlingstour von Brgudac zur Korita (mit Blüte der Pulsatilla montana) findet man im Blog www.wandertipp.at/bernhardbaumgartner/ im Mai 2010, dort auch Bilder von Dorf!

Als ob wir am Vortag die Witterung nach den Kunstschätzen und historischen Stätten Istriens aufgenommen hätten, visierten wir am zweiten “richtigen” Urlaubstag gleich das hervorragendste Ziel Istriens an – PULA; uns eigentlich nur als wichtige Hafen- und Industriestadt ein Begriff, und selbstverständlich als Kriegshafen der K & K Österreichischen Marine. So erscheint Pola (in unserem Sprachgebrauch) aber nur auf den ersten Blick, denn die Spuren der reichen Vergangenheit sind noch vielfach präsent – von der römischen Kolonie über die Herrschaft von Byzanz und Venedig. 1797 bis 1805 österreichisch, ebenso nach den Napoleonischen Kriegen seit 1813. Seit 1856 als Basis der Kriegsmarine ausgebaut, kam Pula 1918 an Italien, 1947 zu Jugoslawien und liegt seit 1991 im selbständigen Staat Kroatien.

Daher machten wir uns relativ früh auf und fuhren gleich über die Schnellstraße dorthin, vor 11 Uhr bereits nahe dem Hafen geparkt (Parkplatz wie überall in den Städten ein gar nicht so kleines Problem). Das berühmteste und eindrucksvollste antike Bauwerk erblickt man sofort – das einst 20 000 Personen fassende Amphitheater, wirklich ein kollosaler Bau, mehrstöckig in die Höhe wachsend und mit unglaublich weiter Rundfläche, in der die Besucher wie Ameisen wirken. Nach dem Rundgang mit den verschiedensten Perspektiven geht in die unterirdischen Gewölbe mit Ausstellung antiker Einrichtungen und Gegenstände, unzählige Amphoren…

Nach Amphitheater samt Museum geht es vier Stunden kreuz und quer durch die Altstadt, leider etwas unsystematisch und in der Erinnerung nur schwer nachzuvollziehen, was wir da alles gesehen haben! Jedenfalls kommen wir an einem der berühmten römischen Stadttore vorbei (Gemini-Tor) und dem römischen Theater vorbei und besteigen die imposanten Wälle der österreichischen Festung. Ausblick über Stadt und Hafen, gleich noch das zugehörige Museum über die Marinegeschichte Österreichs. Zwischen den Ruinen blüht auf Ruderalflächen der gelbe Herbstkrokus (Sternbergia).

In einem der Museen ist mir eine Abbildung der Tabula Peutingeriana aufgefallen, einer römischen Straßenkarte mit Eintragung von Vindobona im Norden und Istria im Süden. Genau sagen kann ich es leider nicht mehr, ebenso zu welcher Kirche dieses alte Portal gehört…

Auf dem letzten Bild ist die Kapelle St. Maria Formoza erkennbar, die ursprünglich zu einer prunkvollen byzantinischen Basilika aus dem 6. Jahrhundert gehörte. Antike Säulen liegen fast allenthalben herum, aber so richtig zur Römerzeit kommen wir wieder auf dem Forum mit dem Augustus-Tempel. Dieser ist allerdings ein Nachbau, weil das Original im 2. Weltkrieg zerstört wurde.

Zwei kirchliche Denkmäler stechen aus der Fülle von Bemerkenswertem hervor – das Franziskanerkloster und der Dom Mariae-Himmelfahrt, vieles muss unbesichtigt bleiben… Eigentlich waren wir ungeschickt, nicht die Besichtigung von Pula systematischer anzugehen oder sich womöglich einer Stadtführung anzuschließen. Aber vielleicht macht gerade der ungeordnete Eindruck dieser Stadt das wesentliche Erlebnis aus!

So begeben wir uns nachmittags zurück zum Parkplatz am Hafen nahe dem Amphitheater, um – noch nicht die Rückfahrt anzutreten! Denn an diesem Tag steht uns noch einiges bevor, wir benützen nämlich nicht die Schnellstraße, sondern fahren auf der alten Hauptstraße nach Vodnjan / Dignano, aber dort kein Aufenthalt. Anscheinend haben wir trotz der längsten Ortsstraße Istriens dort entweder keinen Parkplatz gefunden oder waren einfach schon zu abgespannt, um noch herumzustöbern. Richtung Rovinj weiter haben wir uns bis BALE / Valle schon wieder etwas gefangen, und das hat sich wirklich gelohnt. Nicht nur weil das alte Ortsbild voll malerisch wirkt, dazu noch der eindrucksvolle Palast der Familie Bembo, dazu noch eine Überraschung als echter Glücksfall….

Die Überraschung haben wir wahrscheinlich in unserem Kunsthistorischen Führer gefunden, oder besser im Buch entdeckt und dann mit viel Glück tatsächlich gefunden! Es handelt sich um eine kleine, mit Steinplatten gedeckte Kirche zum Heiligengeist. Dass dieses eher unscheinbare und etwas desolat wirkende Gebäude einen Schatz von Fresken aus dem 15. Jahrhundert enthält, hätten wir nicht ahnen können!

Als wir in ROVINJ ankommen, ist es schon 17 Uhr… also erleben wir dort sogar noch den stimmungsvollsten Sonnenuntergang “je gesehen”! Kleines Manko – Anni verliert beim Parkplatz am Hafen von ihrer Halskette ein vor langer Zeit geschenkt bekommenes Goldes Kreuz. Gut gemeinter Trost – vielleicht findet es irgendein liebes Kind oder sonstwer und hat große Freude damit. Wir wandern jedenfalls am dicht besetzten Hafenbecken entlang zu den auf den Kirchenberg ansteigenden Gassen. Dort oben thront (man könnte es nicht besser ausdrücken) auf dem mit 59 m zweithöchsten Glockenturm Istriens die riesige Kupferstatue der Hl. Euphemia (3,90 m hoch, von 1758), die sich je nach dem Wind um ihre eigene Achse bewegt.

Noch zwei etwas kuriose Bilder – ein “verkabelter” Palazzo und zwei hilfreiche Hände, die nach dem Glockenstrick greifen…

Dann ist es so weit – der Sonnenuntergang bricht förmlich aus, spiegelt sich in den Lacken eines kurzen Schauers und begleitet uns als Abendlicht noch auf der Rückfahrt über die Schnellstraße – pünktlich wie jeden Tag um halb acht im Hotel in Umag. Der nächste Tag sollte dem Wandern gehören!

Herbst in Istrien – eine schöne Zeit für Urlaub, Ausflüge und Wanderungen! Wir haben einen solchen Aufenthalt in Umag genossen, Anfang Oktober, daher sind die folgenden Istrienbeiträge von dieser Zeit (gebucht eine Woche im Hotel Sol Umag, vorzüglich, übrigens über Hofer-Reisen).

Anreise über Graz, Maribor, Lubljana und Koper (7 Stunden ohne Hast), zuhause weniger als 10 Grad, nachmittags in Umag über 20 Grad! Am ersten Tag steht der Ausflug entlang der Küste nach Süden am Programm, allerdings nach angenehmer Nacht und opulentem Frühstücksbuffet erst um halb elf Uhr unterwegs – so schmeckt Urlaub… Auf der Küstenstraße geht es gemütlich bis zum nächsten großen Ort – NOVIGRAD:

Das Wetter ist sehr angenehm, Sonne und wieder einmal Wolken, dazu ein frischer Wind aus Südwest, der hohe Wellen aufwühlt. Die Namen der Stadt – italienisch Cittanova (auch Emonia, Neapolis) – lassen einen alten, allerdings nicht eindeutig geklärten Ursprung vermuten. Die Altstadt lag auf einer kleinen Insel und wurde erst später mit dem Festland verbunden. Von 520 bis 1828 Bischofssitz, der von Strandkiefern umgebene Dom mit Krypta ist ein stimmungsvoller Platz. Mittelalterlicher Steinsarkophag davor, an der Meerseite der Stadt die Festungsmauer aus dem 13. Jahrhundert.

Zum Herumspazieren verlocken die engen Gassen und vor allem die meerseitige Stadtmauer, wo die hohen Wellen herangischten. Eine stellenweise lüberspülte Mole zieht den Hafen entlang, überaus stimmungsvoll und mit Sonne und Wind fast schon herbstlich erfrischend, sogar im Führer heißt es – reizvoll ein Spaziergang am Damm.

Ein guter Auftakt für unseren ersten Ausflug, aber die Zeit eilt – schon ist Mittag vorbei, und wir fahren zum nächsten Haltepunkt. Unweit von Novigrad mündet der Fluss Mirna durch eine breite  Schwemmebene ins Meer, flussaufwärts Kulturflächen auf entwässertem Grund, teils verwachsene Lagunen sollen ein wichtiger Lebensraum für Vögel sein. Nach der Talquerung wenden wir uns gleich am etwas schrofferen Rand des Kap Laterna wieder seitwärts von der Küstenstraße, aber nur teilweise in Natur, denn wie vielfach nehmen Campingplätze die Buchten ein, jetzt in der Spätsaison allerdings schon fast menschenleer.

Bei dem längeren Spaziergang mit Rückblick auf Novigrad überwiegt – wie bei der Weiterfahrt über die küstennahen Niederungen beim Ort Tar vorbei – der herbstliche Eindruck. Vor allem die häufigen Perückensträucher zeigen fast grelle Rotfärbungen. Dann näheren wir uns einem der für Kunstfreunde berühmtesten Küstenstädte – POREC.

Dass wir uns hier zwei Stunden aufhalten, zeigt schon, was es hier Interessantes zu besichtigen gibt. Vorher allerdings noch eine Stärkung, dann volles Kunst- und Kulturerlebnis! In keiner anderen istrischen Stadt soll die byzantinisch beeinflusste Architektur so bedeutend sein (passt zur NÖ Landesausstellung 2018 auf der Schallaburg – Byzanz und der Westen). Die Euphrasius-Basilika ist seit 1997 Weltkulturerbe, mit der Basilika von Pula die am besten erhaltene frühchristliche Kulturstätte der westlichen Welt! Die Anlage des römischen Parentium wird sogar in der heutigen Stadt noch erkennbar. Wir nehmen uns genug Zeit für die Besichtigung der Basilika und des Diözesanmuseum – in einem eigenen Beitrag habe ich schon davon berichtet und zeige hier nur mehr einige besonders eindrucksvolle Bilder.

Unsere anschließend noch weiter südwärts verlaufende Ausflugsfahrt endet vor dem Limskikanal, dessen Name vom lateinisch-römischen Limes herrührt, einst Grenze zwischen den Territorien von Porec und Pula. Die Stadt Vrsar (mit dem italienisch wohlklingenden Namen Osera) wird ganz wundervoll beschrieben: Ein Hügel am Meer, eine Krone aus Klippen und grüne Insel, bezaubernd nach unserem Kunsthistorischen Reiseführer. Cassiodor verglich die römischen Villen mit den “Perlen auf dem Haupt einer schönen Frau”. Sogar in die Memoiren Giacomo Casanovas ist Vrsar eingegangen. Wirklich bezaubernd der Ausblick über die Inseln vor der Küste!

Was es da alles zu besichtigen und zu fotografieren gäbe! Geben würde – wir sind schon am Ende des Tages und unserer Aufnahmekapazität angelangt…. Nahe dem Limskikanal erreiche wird die Schnellstraße und kommen um halb acht Uhr zurück ins Hotel. Wie mehrfach in dieser Woche gibt es bei der Rückfahrt nach Umag wegen der fortgeschrittenen Jahreszeit gerade die herrlichsten Sonnenuntergänge!


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