Feeds
Artikel
Kommentare

Montag war “Asperltag”: Frei nach dem lustigen und etwa in “Heurigengesellschaft” gern gesungenen Lied – “Was ist heut für Tag? Heut ist Mittwoch – Strudeltag”…

Also nach Ernte vorige Woche und Vorbereitung der Früchte (die Stielreste unterseits und die Kelchreste oberseits wegschneiden – geht dann beim Passieren leichter) kam am Montag die Stunde der Flotten Lotte! So heißt das Gerät zum Passieren der vorgekochten Asperl (weil die Früchte so schön reif waren, genügte ein kurzes Aufkochen, und alles war schon schön breiig). Das Passieren ist die Hauptmühe und erfordert weniger Kraft (schon auch zum Festhalten des Geräts), als etwas Feingefühl – wenn die Passierscheibe stecken bleibt, leicht rückwärts und dann wieder vorwärts drehen. Nicht mit Gewalt, sonst springt die Flotte Lotte auseinander. Also liebe Leser und Asperlinteressenten, ihr erkennt schon daraus, hier spricht ein in mehreren Asperl-Einkochjahren bewährter Passierer, nicht namens Lotte, sondern BB. Übrigens wieviel Früchte verarbeitet wurden? So 7 bis 8 kg geputzt. Den etwas zu dicken Fruchtbrei mit etwas Wasser zu verdünnen, erleichtert die Arbeit (ca. 1/2 Liter insgesamt “zizerlweis” einrühren, wenns zu dick wird..), aber möglichst wenig verwässern.

Nächster Akt: Das eigentliche Einkochen. Der Fruchtbrei muss genau gewogen werden. Wir hatten 3,6 km Asperlbrei und gaben 35 dag Saft von Zitronen und Orangen dazu (erst jetzt, denn vorher hätten wir diesen Zitrussaft teilweise mit den übrig gebliebenen Kernen und Schalenresten weggeworfen). Noch ein Tipp – nicht zu viel in die Flotte Lotte einfüllen, 1 1/2 Suppenschöpfer genügen, sonst dreht sich der Passierer zu schwer, vor dem nächsten Nachfüllen die Kerne und Schalenreste herausputzen!

Unsere Zutaten sieht man bei den Bildern: Einkochmittel 1 zu 2, das heißt pro kg Fruchtmasse 1/2 kg Zucker und 1 Sackerl Geliermittel. Tipp – das Gelierpulver mit dem Zucker vor dem Einmischen in die Fruchtmasse extra in einem Gefäß verrühren, sonst können sich Bröckerl bilden, die nur mehr schwer zu zerrühren sind. Kochzeit gut 4 Minuten, dann heiß in die Gläser füllen (Gläser im Geschirrspüler gereinigt, vor dem Einkochen ganz heiß auswaschen und auf Geschirrtuch stürzen). Normalerweise gibt Anni (meine Arbeit ist jetzt schon zu Ende) noch ein in hochprozentigen Rum oder Schnaps getauchtes Blatt Zellophan auf das Glas und dreht erst dann den Deckel zu. Diesmal hatte wir keine solche “Einsiedehaut” (= Zellophan) mehr, war in den Geschäften schon ausverkauft oder weggeräumt, daher kamen die Deckel selbst in Schnapsbad. In der nächsten Saison mehr Zellophan auf Vorrat kaufen!!!

Was fehlt noch? Gläser abkühlen lassen, von den beim Einfüllen entstandenen Marmeladenpatzern reinigen und Etiketten draufkleben. Am besten ist das halb gefüllte letzte Glas, das nicht mehr voll geworden ist, denn da dürfen gleich alle naschen…

Noch eine Spezialität – haben wir vergangenen Samstag bei der freundlichen und tüchtigen “Hirschenwirtin” in Nölling / Gerolding / Dunkelsteinerwald kennengelernt: Marmelade aus “Hetscherl” – das sind die Rosenfrüchte, auch als “Hetschepetsch” bekannt – und als “Juckpulver”. Das vermerkt sogar die von mir schon mehrfach zitierte “Exkursionsflora”: Frucht der Rose ist die Hagebutte, eine Sammelfrucht, die kleine Samenkerne enthält, die sog. Früchtchen (als Kinder haben wir sie aufgebissen und jemand in den Halsausschnitt gesteckt – die feinen Härchen kitzeln fürchterlich) als Juckpulver verwendet: “Arschkitzel” (so original die botanische Bibel!). Im Prinzip wird Hetscherlmarmelade genauso hergestellt wie Asperlmarmelade – die Früchte vorkochen, dann passieren (die Kerne und Härchen verschwinden dabei – Scheibe mit der feinsten Lochung der Flotten Lotte verwenden, für die Asperl die mit den größten Löchern).

Nochwas hat die “Hirschenwirtin” gewusst: Die Asperl reifen nicht, wie von mir angenommen, durch das Gefrieren, sondern ganz einfach durch das Lagern. Sie reifen von innen heraus durch ein Ferment. Die Schlehen hingegen brauchen wirklich den Frost, damit das Reifungsferment frei gesetzt wird und sie weich werden. Ganz durchschau ich das nicht, aber wer´s genau wissen will, soll zur “Hirschenwirtin” nach Gerolding / Nölling fahren. Dort gibt es neben gutem Rat auch gute Sachen, jeden Samstag im November um 17 Uhr Wildbuffet (oder Bufett? merk ich mir einfach nicht). Bei den Nachspeisen hab ich mitgehört – Maronitorte…. Ach du “liebes” Cholesterin! Schon wieder zu hoch! Besser bei den Asperl bleiben und keine Butter auf Brot vor dem Aufstreichen der köstlichen Asperlmarmelade. Übrigens einen Tiegel Fruchtbrei haben wir eingefroren. Was daraus wird, wissen wir noch nicht – aber wenn es Elsbeerhonig und Hagebuttenhonig gibt, machen wir vielleicht einen “Asperlhonig”?

Wie bei meinem Beitrag über Albrechtsberg und das Kremstal schon angekündigt, möchte ich mich jetzt ein wenig über die Wanderweg-Markierungen im Waldviertel “auslassen” (gilt selbstverständlich auch für andere Wandergegenden):

Albrechtsberg – fünffach markiert!

Conny hat schon gemeint, einheitlich wärs besser! Tatsächlich, in ihrer Gemeinde gibt es so viele Markierungen, noch dazu parallel – dass man vielleicht vor lauter Markierungen auf den Weg vergisst? Gibt´s das auch! Also Markierung 1Touristenvereine: Die klassischen alten Markierungen mit weiß-färbig-weiß, oft schon um 1900 entstanden, als die touristischen Vereine (wie ÖTK und ÖAV) gegründet wurden, am wertvollsten, weil schon “eingesessene Wege”, die nicht so leicht abzubringen sind. Markierung 2 Weitwanderwege: rot-weiß-rot mit Wegnummer, sehr verlässlich betreut durch einzelne Vereine, Oberaufsicht Alpenverein Weitwanderer, halten sich schon erstaunlich lang! Markierung 3 örtliche Rundwege: In Albrechtsberg ein “Supernetz”, erkennbar an Nummern wie I/4 oder III/5, dazu noch Farben, bei Änderungswünsche spielen die Grundbesitzer bisweilen nicht mehr mit und erlauben die in jüngerer Zeit angelegten Markierungen nicht mehr. Markierung 4 Spezialprojekte wie “Millas Zauberweg”, diese verlaufen oft auf alten Touristenmarkierungen, sind aber meist gut ausgestattet und örtlich verankert, sonst hätte man sie ja nicht anlegen können. Markierung 5 Destination Waldviertel mit Projekit “Wandern im Herzen des Waldviertels” (Leitung Sylvia Stadler, Yspertal), kommt in Albrechtsberg noch…

Erfahrungen aus Altmelon: Dieser “steinreichste” Wanderort hatte schon seit einigen Jahren ein hervorragendes Rundwegenetz, penibel markiert, zentrale Anlaufstelle bei Karl Lichtenwallner, dem “Kirchenwirt”. Nun wurden alle diese Rundwege auf die neuen Nummern der Destination Waldviertel umgestellt – und unglücklicherweise beim Neumarkieren die alten Rundwegnummern gelöscht. Folge – für die neue Nummermarkierung der Destination mussten das Einverständnis der Grundbesitzer eingeholt werden, und wie zu erwarten – beim Weg vom Gaubitzhof am “Steinkeller” vorbei über den Galgenberg nach Altmelon gibt es keine Markierung mehr, die verläuft auf dem Güterweg… Fazit: Ja nichts löschen!!!

Die neuen Waldviertler Nummern sind bisweilen verwirrend, wenn man nicht die neueste Wanderkarte hat. Ich frage mich, wie lange es dauern wird, bis etwa Freytag & Berndt in neu aufgelegten Karten diese neuen Nummern haben wird? Mein Beispiel dafür ist Langschlag, wo mir das bei Begehungen und Beschreibungen für die Auflage 2008 einige Probleme bereitet hat. Ich habe dazu die Kooperation mit Sylvia Stadler gesucht, und meiner Meinung ist das auch gelungen. Wertvoll und unerlässlich: Die Destination Waldviertel hat für ihr “Wandern im Herzen…” eine genaue Broschüre samt Karten aufgelegt, dazu ganz wichtig – den aktuellen Stand, in welchen Gemeinden die neuen Nummern schon im Gelände aufscheinen. Denn nichts reizt mehr, als Wegnummern und Markierungen, die es nur in den Karten gibt und nicht auf den oft unübersichtlichen Feld- und Waldwegen!!! Da sind uns die Nachbarn teilweise schon voraus, wie ich bei meinen neuesten Touren in “Böhmisch Kanada” bei Slawonice / Zlabings und Telc beobachten konnte (siehe meinen Beitrag!). Über Ottenschlag werde ich noch berichten!

In Waidhofen an der Thaya hat Herr Antony, dem alle bisherigen Rundwanderwege zu verdanke sind, auch diese Erfahrung gemacht – wo man vor einigen Jahren noch Markierungstafeln aufstellen durfte, gibt es jetzt kein Einverständnis mehr. Ein allgemein festzustellender Trend! Nicht nur bei herrschaftlichen Grundbesitzern, sondern auch den “irgendwie” noch mehr der Öffentlichkeit verpflichteten Stiftsherrschaften – denn die “geistlichen” Grundherren waren es ja , die vor Jahrhunderten unsere Heimat in der Rodungsperiode erschlossen haben…

Zu den neuen gelben Tafeln, die jetzt einheitlich überall verwendet werden (sollen oder müssen): Wie in Tschechien und im Nationalpark Thayatal ist das vorbildlich gelöst – an wichtigen Kreuzungen, Wegstellen, Landschaftspunkten ein Tafel mit Angabe der Örtlichkeit, dazu Seehöhe, damit man weiß, wo man jetzt wirklich ist! Man soll´s nicht glauben, nur wer wenig Erfahrung hat, kann meinen, so was gibt es nicht… Im Nationalpark ist noch dazu eine Referenznummer angegeben, damit bei Notrufen der Standort eindeutig bezeichnet werden kann. Heute, wo jeder Wanderer mit Handy unterwegs ist (oder sicherheitshalber sein sollte), macht das wirklich Sinn, möchte ich meinen.

So, jetzt hab ich mir ein Problem, das vielleicht auch noch viele andere betrifft, ob Wanderwegbenützer oder Markierungswarte, “von der Seele geschreiben”, zumindest ein bisschen. Und zur Entspannung gibt es in der Bildergallery etwas zum Schauen aus Altmelon und herbstliche Impressionen aus Waidhofen an der Thaya.

 

An einem Tag wie heute ist das Blogger-Tagebuch ein “Klax”, “Fischerl” oder wie man´s sonst noch nennen mag: Abfahrt nach dem Frühstück in die Gegend von Loosdorf (mit Rückfahrt nur 96 km), dann rund um den liebenswerten  Kirchort Gerolding. Abschluss bei der “Hirschenwirtin” (GenussRegion und tutgut Gasthaus) und ein anregendes Gespräch mit Herrn Anzenberger, dem Wanderspezialisten des Dorfvereines Gerolding. Heimfahrt. Das war´s!

Fotografiert hat Anni ganz fleißig (eh schon wissen, AB im Dateinamen = Anni Baumgartner mit Nikon Coolpix P 80 samt Ultrazoom 18 x optisch), ich fast nicht, weil schon wieder einmal (wie in “Böhmisch Kanada” 1. Ausritt) die Speicherkarte im PC stecken blieb, und so ein interner Speicher ist ja gleich voll.

Anzuschauen gäbe es dort noch viel an der Römerstraße durch den Dunkelsteinerwald – etwa die Kirche von Mauer mit dem berühmten Schnitzaltar, die Kartause Aggsbach, das Stift Melk… – aber dafür sind die Tage schon zu kurz. Sogar die Römerbrücke bei Umbach mussten wir streichen. Aber macht nix, denn nächsten Sommer sind wir bestimmt wieder dort – im Geroldinger Wald soll es viele Schwammerl geben. Die gab´s zwar heute auch, aber keine “Pilze” – im Schwammerlparadies!

Für gewöhnlich schreibe ich meine Beiträge über Touren (alt und neu, aber hoffentlich interessant) und Projekte, also mit engerem Bezug zu “Wandertipps”. Aber eigentlich soll ja so ein Blog ein Internet-Tagebuch darstellen! Daher probier ich heute einmal so etwas am Ende des Tages….

Freitag, 14. November 2008: Schon die letzten Tage bemerkt – immer mehr Asperl fallen vom “Hausbaum”. Hauptarbeit neben sonstigen Trivialitäten wie umräumen, Besorgungen… die Sicherung der Asperlernte! Eine große Plache wird ausgebreitet, dann mit Hilfe des soeben eingelangten und bis am Abend anwesenden Jakob das “Bäumchen gerüttelt”. Der Segen fiel ganz dicht, und jetzt sind ein paar Behälter voll mit sortierten Früchten – noch harte und halbweiche und schon ganz reife, die beim Abfallen trotz Unterlage teilweise aufplatzen. Meine Meinung, dass die Asperl erst gefrieren müssen, um reif zu werden, ist vielleicht doch ein “Gschichtl”, denn einen ordentlichen Frost hatten wir ja noch nicht. Es wird sich zeigen, wie die geernteten harten Früchte nachreifen, und die weichen Asperl gehören dringend verarbeitet (was du heute nicht willst besorgen, verschiebe ruhig auf morgen….).

Nächste Aktion: Besuch im Bergwald, um dort Reisig fürs Einwintern heikler Pflanzen aus einem Holzschlag zu holen bzw. Tannenasterl für den schon bald fälligen Adventkranz – es war ja gerade Vollmond, und die Bäume kurz davor geschlägert, passt bestens. Gerade noch Zeit zum Einräumen der restlichen Asperl und ein bisschen Baumkletterei, schon wird´s finster.

Jetzt an die “Büroarbeit” – aber Tochter Irene mit den beiden Enkeln Felix und Jakob und Labrador Chacky (noch am unauffälligsten) hält die Stellung im Elternhaus. Dafür darf der brave Jakob mit der Annioma die Milla besuchen...

Und aus meinen eigentlichen “Wandertipps” ist um 21.10 Uhr wieder nichts geworden, außer diesem Tagebuch – wenn ich das jeden Tag schreiben soll, muss ich wirklich voll in Pension gehen. Zugegeben – mit Freund Werner (‘Tippelt) mindestens eine Stunde (gratis auf A 1 zero 3) telefoniert. Unsere Erfahrungen mit Wald- und Jagdbesitzern aufgefrischt, dazu noch etwas Pikantes: Gestern erhielt ich eine Ladung vor Gericht (reines Gewissen?), als Zeuge in einem Wegsperre-Prozess in Frankenfels. 1977 von Werner und mir im “Ötscherland und Pielachtal” beschrieben – vor 30 Jahren, da geht es um einen “ersessenen” Weg. Aber nicht von mir, denn Frankenfels hat damals Werner bearbeitet. Wenn jetzt er eine Gerichtsladung bekommt, womöglich wegen permanenter Geschwindigkeitsüberschreitungen kann´s nicht sein – es geht um einen Wanderweg…

Ja, fast vergessen, mit Bürgermeister Alfred Hinterecker in Mitterbach telefoniert wegen des durch Windbruch noch immer behinderten Aufstiegs von Josefsberg zur Bichleralpe (siehe meinen Kommentar). Und mit der Gemeinde Frankenfels und dem Rechtsanwalt Dr. Gloss (einem Schulkollegen aus der Lehrerbildungsanstalt übrigens, dem ich gleich den wandertipp-Blog empfohlen hab´). So vergeht der Tag, dazwischen aber herrliche Erdäpfel-Pilz-Suppe und Wuchteln mit Vanillesoße geschlemmert. Schmeckt super, was die Annioma immer kocht, meint Jakob und ich schließ mich seiner Meinung voll an, schon um nicht zur Hungerkur verurteilt zu werden.

Natürlich ist der Blogtag auch in einer Bilderserie festgehalten – Jakob passt schon darauf, dass wir im Frühjahr die Milla in Albrechtsberg heimsuchen….

 

Zur Einstimmung auf meine Überlegungen zu Wanderweg-Markierungen am Beispiel Waldviertel gibt´s zuerst eine Bilderfolge von einer ganz großen Rundtour durch das Große und Kleine Kremstal bei Albrechtsberg.

Zu den Bildern: Das sind eingescannte Dias von einer Tour vor ein paar Jahren, natürlich analog aufgenommen mit ISO 100, als Verwacklungsschutz nur die eigenen (hoffentlich ruhigen) Hände, Blende auf, daher Nahaufnahmen mit wenig Tiefenschärfe.

Weil diese Tour speziell im späten Herbst mit seinen spärlichen Farbtupfern noch sehr lohnend ist, hier der Routenverlauf: Hartenstein – Gudenushöhle – Höhlensteig und Teufelsrast – Kremszwickl – Großes Kremstal – Brauhaus – Albrechtsberg – Weißes Kreuz – Marbach – Kleines Kremstal – Hartenstein; gesamte Gehzeit 7 bis 8 Std. (da kann es jetzt schon leicht finster werden, überhaupt wenn man in Albrechtsberg einkehrt).

Mein Spezialtipp (auch als eigene Runde sehr nett, wobei man über den Millas Zauberweg von Albrechtsberg zum Brauhaus absteigt, 2 bis 3 Std.) ist die Variante Richtung Königsmühle mit der reizvollsten Stelle des Großen Kremstals flussaufwärts entlang des rot markierten Weitwanderweges Nr. 606: Vom Brauhaus auf der Straße Richtung Albrechtsberg bis nach der Kurve, dort rechts auf Forstweg bis östlich vom “Kogel”. Hier beginnt ein überaus romantischer schmaler Steig hoch über dem in der Tiefe rauschenden Fluss, durch felsige Abbrüche mit Steinstufen und Holzgeländer wieder hinab zur Großen Krems. Bei Abzweigung eines Forstweges links auf dem Rundwanderweg Nr. III nach Albrechtsberg.

Aber Achtung – in Albrechtsberg und daher im Kremstal gab es heuer im Sommer einen sintflutartigen Wolkenbruch mit Hochwasser. Diesem ist z. B. der Steg zur Gudenushöhle zum Opfer gefallen, wie es mit den anderen, höher gebauten Stegen ausschaut, konnte ich noch nicht erkunden! Interessant ist, dass an manchen gar nicht verdächtigen Stellen plötzlich irrsinnige Wassermassen auftraten. So etwa am Ortsende von Gillaus Richtung Weißes Kreuz. Der dortige Hausbesitzer zeigte uns bizarr geformte Steine, die beim Baggern nach dem Hochwasser zum Vorschein kamen. Es sind Blöcke aus Spitzer Marmor, kalkhältig und daher wasserlöslich, und die Auswaschungen der Blöcke zeigen, dass dort schon immer Wasser am Werk war. Jetzt steht dort eine naturgewachsene Steinsitzgruppe – die Bank aus einer während der Gebirgsbildung im Erdaltertum verbogenen oder zum Anlehnen zurechtgebogenen Marmorschicht! Angewandte Geologie zur Gartengestaltung…. überaus selten und sehenswert!

 

Sehr interessant ist die Reaktion von ELI (danke vielmals!) auf meinen Windbruch-Bericht über die Bichleralpe vom letzten Sonntag. Es war also ein “jüngerer” Sturm, der den Aufstieg von Josefsberg so zerstört hat. Aber Zeit genug wäre sicher gewesen, diesen Weg auszuschneiden – das an die Adresse der Gemeinde Mitterbach. Vor allem in dem Sinn, ohne obergescheit zu tadeln, dass es kein Wunder ist, wenn sich Gäste darüber aufregen, wenn sie einen Weg unpassierbar vorfinden – das Taferl am Liftparkplatz signalisiert hoffentlich, dass jetzt wortwörtlich mit den Holzarbeiten begonnen wird.

Zur Illustration (und daher mein neuer Beitrag und nicht nur die obigen Bemerkungen als Kommentar) ein paar Bilder, die wir am 5. Februar 2007 auf den Wastlböden aufgenommen haben, und von Herbert Hoppel auf dem Sulzberg (dem Sulzbergspezialisten aus Annaberg) vom 28. Jänner 2007. Kurz davor hatte ich mit meinem ORF-NÖ-Begleiter Eugen Hamel den Sulzberg noch bei intaktem Wald überschritten, darum sind mir Herberts Bilder noch mehr unter die Haut gegangen.

Wir wollten diesmal nur eben den Bichleralmweg “überprüfen”, auf den Sulzberg müssen wir erst gehen. Ist wer an dieser unmarkierten Spezialrunde interessiert (und vielleicht an der Labenbacher-Hintergrund-Information)?

 

Bei der Heimfahrt von Mariazell am letzten Sonntag ist uns in der “Ahornkurve” auf der Josefsberg-Südrampe, wo man so schön zu unserer geliebten Bichleralpe hinaufsieht, ein riesiger Windbruch aufgefallen. Also marschierten wir heute los, um zu sehen, wie die Wegverhältnisse dort sind – eigentlich sollte der Weg schon unproblematisch passierbar sein, denn die Waldschäden stammen anscheinend noch vom berüchtigten “Kyrill”…

Unsere heutige Route: Annaberg / Schmelz / Kotenau (auf Parkplatz eingewiesen von Enne Kurt, einem meiner ehemaligen Annaberger Schüler, der dort wohnt, immer ganz hilfreich und nett, danke!) – Am Sabel – Sabelstuben – Forststraße Richtung Joachimsberg – Einmündung der 06-Markierung und Steigabzweigung Richtung Josefsberg – “Winkleralmbrache” (Alpelsattel bei Rother ist ja voll ortsfremd !) – grün markierter Aufstieg an der Nordwestseite mit teilweise Windbruchgelände – alter Steig an der Südwestseite – Bichleralpe – Südostrücken bis zur ersten Senke – links durch den “Schusskanal” in die Rinne mit Rotbuchenbaum – Rinne östlich bergab zur nigelnagelneuen Forstautobahn – auf dieser zur Sabelstuben  und zurück zum Ausgangspunkt wie beim Aufstieg. Gehzeit hinauf 2 3/4 Std., hinab 2 1/4 Std.

Wegzustand bis zur “Winkleralmbrache”: Entlang der roten 06-Mariazellerweg-Markierung sehr schlechter, aber gut neu markierter Steig, für Pilgerwegbegeher eine Tortur, die sollten besser von Annaberg auf dem Lassingtalweg zur Via Sacra über die Heiligen Berge gehen, oder gleich vom Sabel über Fadental-Schwarzwalster-Rechengraben-Habertheuer weiter nach Mariazell!

Wegzustand Brunnweg (von Josefsberg) und grün markierter Aufstieg: Vom Sattel weg fehlt die Markierung, man benützt einen neuen schräg ansteigenden Ziehweg bis zu dessen Ende. Danach teilweise der alte Steig mit spärlichen Markierungen, dann immer mehr umgestürzte Bäume, die man übersteigen oder auf Trittspuren umgehen muss. Zuletzt vor undurchdringlichem Windbruchgewirr hinauf zu einem neuen Forstweg, dort rechts bis zu dessen Ende. Nun ganz wichtig – leicht schräg voraus absteigen, kaum Trittspuren, dort trifft man auf einen auffallenden Felskopf und wieder auf den alten grün markierten Steig. Weiter auf diesem ohne wesentliche Hindernisse – zum Glück nicht mehr in den Windbruch…

Empfehlung: Von der Gemeinde Mitterbach wurde heute (!) beim Parkplatz der Josefsberglifte (= Ausgangspunkt des Bichleralmweges) eine Tafel aufgestellt mit dem Hinweis: erschwerte Begehung durch Holzarbeit. Wenn nur diese Holzarbeiten, nämlich das Ausschneiden des markierten Wege, endlich schon begonnen hätten! Wer von Josefsberg auf die Bichleralpe wandern will, soll vorher sich bei der Gemeinde Mitterbach über den aktuellen Wegzustand erkundigen (Tel. 03882/4211). Bei unverändertem Wegzustand Begehung nicht empfehlenswert!!! Übrigens – Einstufung dieser Route bei Rother = leicht, stimmt wirklich nicht, abgesehen von der geringen Gehzeit, aber zum Gehen ein teilweise steiler und schmaler Waldsteig, bei Nässe überhaupt unangenehm und überhaupt kein Spazierweg!

Unser Wandererlebnis (neben der wieder herrlichen Gesäuseaussicht, leider schon alles kahl, auch die Lärchen): Bei der “Winkleralmbrache” trafen wir die Familie Kastner aus St. Pölten, die mit uns die Tour bis zum Schluss gemeinsam machte. Unterwegs stellten sich heraus, dass wir viele gemeinsame Bekannte haben und auch gleiche “Hausberge” wie den Hainfelder Kirchenberg. Kurios – unsere Gipfeljause bestand aus einer “milden Gabe” dieser netten Wanderbegleiter, denn wir hatten außer ein bisschen warmem Saft in der Thermosflasche und ein paar Zuckerln überhaupt nichts mit… danke und auch für die angenehme Gesellschaft!

Das war heute wieder glücklicherweise ein “unbehütteter Gipfel” – wir sind nicht “leut-scheuch”, aber was sich für den Tirolerkogel schon beim Parkplatz vor Annaberg abgespielt hat, war nicht gerade einladend. Die Vroni wird heute wieder “kahlgefressen und leergetrunken” worden sein! Schöner wärs vielleicht am Hennesteck auf der Sonnseite gewesen. Angeblich ist die Anna-Alm aber schon gesperrt – wenn das stimmt, ist das ein Witz, bei diesem herrlichen Bergwetter. Ein echte Schutzhütte steht halt in Annaberg doch nur am Tirolerkogel…

Einiges vielleicht noch Interessantes habe ich bei den Bildkommentaren eingefügt!

Mariazell ist ein viel besuchter Wallfahrtsort – für manche Wanderer ein Grund, dorthin nicht zu wandern!

So um Allerheiligen aber wird es in Mariazell still, nicht ganz still, denn immer noch kommen Menschen in die Basilika der “Magna Mater Austriae”. Aber der Strom der Pilger, die vom Frühsommer an mit Schwerpunkt im Mai und September aus allen Richtungen nach Mariazell strömen, ist nun versiegt. Man kann nun je nach persönlicher Neigung still vor der Gnadenkapelle Einkehr halten – oder nach einer Wanderung ohne Hektik (und als  Gast besonders geschätzt) in Mariazell einkehren.

Wenn auch die Bergwege vielleicht bald unpassierbar sein werden, die Route über die “Heiligen Berge” bleibt bis zum tiefsten Winter (bis der Schneebericht in Mariazell über 30 cm meldet) immer offen. Dieser historische Pilgerweg führt zwar im Nahbereich der Mariazeller Bundesstraße, jedoch fast überall abseits der Straße auf alten Wegen und neu angelegten Wanderpfaden. Die “alten Wege” entsprechen übrigens mehrfach der in der Barockzeit angelegten Mariazellerstraße!

Viele Pilger lassen sich von dieser “Via Sacra” abschrecken, weil sie glauben, dass sie hier auf der Straße marschieren müssen – aber das Gegenteil ist der Fall: Auf keinem anderen Mariazellerweg geht man so wenig auf Straßen wie hier!

Noch ein Vorteil dieser Pilgerroute – mit ihren historischen Stationen als Wallfahrt unübertrefflich und zugleich wohl einer der schönsten Wanderweg im Ötscherland – die Mariazellerbahn verläuft im Nahbereich! Dadurch kann man den Ausgangspunkt beliebig wählen (ich empfehle Annaberg-Reith) und am Ende des Tages mit der nostalgisch-historischen Schmalspurbahn dorthin zurück fahren.

Für welche Wallfahrerwege ist die neu markierte “Via Sacra-Pilgerroute” über die “Heiligen Berge” noch bedeutend? Vor allem aus dem Mostviertel für den Pielachtaler Pilgerweg, der von St. Pölten nach Annaberg führt. Von dort empfehle ich, nicht über den Sabel und die Walster weiter zu gehen, sondern von Annaberg auf dem Lassingtalweg nach Joachimsberg zu wandern. Weiter geht es über Wienerbruck – Josefsberg – Mitterbach – Sebastianiweg (nicht auf der Straße zur St. Sebastian-Kirche gehen, sondern entlang der neuen Markierung beim Bahnhof Mitterbach abzweigend) nach Mariazell. 

Wer eine starke Gehleistung an einem Tag bewältigen will, kann sich auch an den Puchenstubener Wallfahrerweg machen. Dieser wird wegen seiner Nähe zur Mariazellerbahn (das würde ebenso für das Pielachtal passen) auch “Der eiserne Pilgerweg” genannt.

Die Pilgerroute über die “Heiligen Berge” und mit der Mariazellerbahn

Kaum sind die Quitten versorgt, d. h. als “Käse” eingelagert, springen mir schon immer mehr die nächsten Früchte ins Aug! Jetzt wo die Blätter ziemlich abgefallen sind (erst an den letzten drei Tagen) machen sich die braunen Kugeln auf dem Asperlbaum ganz wichtig. Allerdings sind sie noch hart, einzelne fallen aber schon ab, und da sind schon einige weiche Asperl dabei.

So frisch genießen kann man die weichen Asperl am besten, indem man die Frucht etwas öffnet und den Inhalt herausdrückt oder “zutzelt” – leicht säuerlicher Inhalt, breiig-mehlig, na eben Asperl… Sollen sehr reich an Vitamin C sein, die Nachbarn haben sich schon nach einer Kostprobe auf ein paar angemeldet – zum Naschen! Wir denken aber schon ans Einkochen, und da bräuchten wir dringend einen festen Frost, dass alle schnell reif werden!

Auf jeden Fall ist das Gelände unterm Asperlbaum schon von Laub u.a. gesäubert, dass man die abgefallenen Früchte findet. Und dann heißt es aufpassen – nicht so wie voriges oder vorletztes Jahr: Ich machte einen vorsichtigen “Beutler”, um den Reifezustand der Asperl zu prüfen, und wie ein Steinschlag (aber schon von weichen Asperln) sausten alle Früchte herunter…

Noch eine Frucht habe ich heute entdeckt – im Moorbeet: Im Bild die rötlich-gelben Kugerln (ca. 1 cm groß). Da hatten wir eine “ausländische” Moosbeere gesetzt. Schaut so aus wie unsere heimische Moorpflanze – “Moorpreiselbeere” oder Torfbeere (nach der schon von mir erwähnten Exkursionsflora), mir eher auch als “Moosbeere” vertraut, bot. Vaccinium oxycoccos. Bild muss ich erst suchen! Wir haben anscheinend die Amerika-Torfbeere, aber ob das die berühmte “Cranberry” ist, muss ich erst bei den Pflanzen in der Baumschule nachprüfen! Kosten muss ich sie auch erst so richtig, Geschmacksprobe war sehr säuerlich…

Anni als  ”Käsemacher”

Nein, wir haben keine Kuh gekauft oder gemolken, auch kein Schaf und sogar keine Ziege – Anni ist seit Kindheitsbeinen (Säuglingsstadium bald nach Kriegsende) nämlich allergisch auf “Goaßmilch”. Dabei handelt es sich selbstverständlich nicht um eine Allergie gegen diese für Menschenkinder gesündeste (?) Milch, sondern um eine unüberwindlich verankerte Abneigung gegen dieses Produkt der schon sprichwörtlichen “Eisenbahnerkühe”.

Unser Rohprodukt sind Früchte (nicht im eigenen Garten geerntet, haben leider noch keinen solchen meist strauchartigen Kleinbaum) – die Quitten: ein Mittelding zwischen Apfel und Birne, ziemlich hart wirkend, aber doch überraschend leicht zu zerteilen. Das daraus erzeugte “Eingekochte” ist weder Marmelade noch Konfitüre, sondern hat den Namen “Quittenkäse”. Wohl weil es so stark geliert, dass man die ausgekühlte Masse weniger streichen, als eher mit dem Messer sogar ganz schön dünn schneiden kann.

Den Produktionsfortgang sieht man der Reihe nach in der Bildergalerie! Interessant ist die individuelle Geschmacks- und Farbgestaltung, die Anni nach dem Gefühl vornimmt. 2006 waren mehr Orangen dabei, heuer mehr Zitronen. Auf jeden Fall ein “fruchtiges Gedicht” und wozu verwendbar? Na eben wie Marmelade oder Konfitüre, aufs Gebäck oder Brot oder einfach zum Naschen. Oder hat wer eine Idee wozu noch???

Übrigens sind Quitten sehr lagerfähig, also muss man sich mit dem “Käsemachen” nicht beeilen. Dazu Botanisches aus der “Exkursionsflora” (der Pflanzenbibel von Manfred A. Fischer, Wolfgang Adler und meinem Wanderkollegen und Mitautor von “Naturerlebnis NÖ” Karl Oswald): Familie Rosengewächse, Unterfamilie Apfelähnliche oder “Kernobstgewächse”. Nicht verwendet werden die Ziersorten Japan- und China-Scheinquitte (Chaenomeles), obwohl uns bei Praskac eine “Zitronenquitte” zu dem Zweck verkauft wurde (giftig wäre diese wohl auch nicht). Sondern die Echte Quitte (Cydonia oblonga), ein im Mai bis Anfang Juni rosa blühender Großstrauch bis Kleinbaum mit apfel- oder birnförmigen Früchten (zwei entsprechende Sorten), deren glatte Schale von einem hellbraunen filzigen Belag überzogen ist (im Bild schon abgewaschen, geht ganz leicht). Als Obstgehölz kultiviert, stammt sie aus Transkaukasien, Persien, Zentralasien oder Südostarabien, bei uns manchmal verwildert (bei einer Wachautour in Spitz über den Setzberg fanden wir voriges Jahr ein solches fruchtschweres Exemplar im Gebüsch, leider waren die Früchte schon überreif und begannen zu faulen). Die bei rechtzeitiger Ernte (Ende September bis Anfang Oktober) lange lagerfähigen Quitten legt man gern auch in die Wäschekästen oder Wohnräume (!), weil sie einen sehr angenehmen Duft verströmen. Na, wer hätte all das Interessante von dieser weitgehend unbekannten (?) oder wenig gebräuchlichen Frucht angenommen!

« Neuere Artikel - Ältere Artikel »