Na, auf welchem Kogel wohl? Nicht in Tirol, obwohl er so heißt (wohl nach Holzknechten solcher Herkunft?), sondern nur eine gute halbe Autostunde von St. Veit entfernt – am “Lieblingskogel” mit der “Lieblingsvroniwirtin” im Annaberger Haus…

Starker Wind und Kälte war ja angesagt. Aber vor dem Aufbruch nach Annaberg ein Anruf vom Nachbarn Wolfi – die Vroni ist heute vielleicht gar nicht oben am Kogel, gestern war schon so viel Schnee gefallen, dass…. Hüttentelefon 0664 (4432003) – sie ist hier, meldet sich vom Annaberger Haus. Nur so viel Schnee… obwohl gestern gewalzt wurde (Hüttenaufstieg und zugleich Abfahrt mit PistenLoipenGerät), aber es wird schon gehen!

Überraschung bei der Postbruck-Kurve: Hier stauen sich die Autos der Tourengeher, normalerweise, aber heute ist es nicht normal, wir sind das dritte Auto und finden mühelos Platz. Wichtiger Hinweis – nicht hinten in der ausgeschobenen Gasse parken, denn dort muss man umdrehen können, um das Auto herausfahrend schön seitlich abstellen zu können! Von den Schneemengen sag ich gar nichts mehr, wir können nur staunen! Zum Glück ist eine tiefe Spur über die Postalm zum Gscheid hinauf gezogen…

Schneespitz – mmhh…. klingt nach Konditorei, war aber heute am Tirolerkogel die Mode, schon herunten am Gscheid, wo die Wechte höher war als das stattliche Wegkreuz, und erst recht oben am Gipfel neben dem Schutzhaus.

Der Aufstieg verlief ganz wunderbar, zum Glück an der benützten Bergseite wenig Wind – trotzdem löste sich hie und da eine Lawine – von den Fichten herunter! Bei der heiklen Bergecke vor dem Specktal war die Trasse breit ausgeschoben (zweimal am Vortag), trotzdem war schon zu bemerken, wie sich Schneerutsche und Schneepolster aus der felsigen Böschung lösten. Dort bräunlich gefärbte Eiszapfen – kein Naturwunder, sondern durch das vom Schmelzwasser mitgelöste Erdmaterial.

Beim Halterhäusl wurde es dann ernst! Die Trasse gleich über die Gipfelwiese direkt hinauf, schon wieder zugeweht, ebenso unsere Spuren, kaum dass wir ein paar Schritte weiter waren. Dazu der eisige Eiswind – so muss er wohl heißen! Fotografieren ohne die dicken Handschuhe nicht möglich, Sicht im Display fast null, durch den Sucher erst bei der Abfahrt gelungen – also kann sogar ein Eisblinder Bilder einfangen, nicht nur im Gedächtnis, sogar mit der Digikamera (nicht einmal die Batterien haben versagt, was schon als sicher anzunehmen gewesen wäre).

Endlich im Annaberger Haus, eine Handvoll Gäste, allmählich anwachsend (das heißt bei Achterl Weiß oder Rot am Sessel, oder als Neuankömmlinge). Was hat uns die Vroni serviert? Ein ganz frisches Beuscherl mit kapitalem Semmelknödel, Anni blieb bei den Linsen, ich dazu bei einem großen Marillerl und – einer Cremeschnitte! Die war so köstlich und begeisterten den Gaumen, wie die vereisten Baumgestalten vor der Hütte den Fotografen himmelwärts hoben…

Zum Glück blieben wir “auf der Erde”, also besse gesagt auf dem pulvrigen Kristallschnee – soweit dieser nicht vom Sturm verblasen war. Insgesamt bemerkt – was brauchen wir Tirol, wir haben ja den Kogel!