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28. September – auf dem “Rosenkranzweg” von St. Sebastian zur Basilika Mariazell

Schon wieder ein schöner, spätsommerlicher Herbsttag am Ende des 2023er Sommers! Diesmal (sozusagen zur Auffrischung) auf dem kürzesten aller Mariazellerwege – von der Sebastiankirche zur Basilika:

Zufahrt über Annaberg, gleich mit dem schönsten Ötscherblick, und nach Mitterbach von der Bundesstraße abzweigend zur Sebastiankirche (bereits Steiermark, St. Sebastian, der nun schon länger eingemeindete Vorort Mariazells). Vom Waldrand grüßt schon eine der Bildsäulen herab und weist uns über die frisch gemähten Wiesen zum Rosenkranz- oder Sebastianiweg hinauf. Dabei kommen wir an einem eigenartigen “Denkmal” vorbei (bisher noch nie aufgefallen) – mit einem Eisengitter umgeben (wie eine Grabstelle) und mit kunstvollem Schmiedeeisenkreuz (noch nirgends erwähnt gefunden, muss mich extra noch erkundigen….).

Dann geht die “Pilgerwanderung” zügig dahin, auf dem gar nicht so schmal in Erinnerung behaltenen Wanderweg zum Habertheuergraben bei der Ortschaft St. Sebastian und dann am Fuß der Bürgeralpe in meist leichter Steigung entlang bis zum ersten Blick auf die Basilika, die mit Abstieg über den Hölzlweg erreicht wird.

Nach Besuch der Basilika, geht es – gerade zur Mittagszeit – an die Labung beim “Pirker”. Insgesamt waren wir 6 Stunden unterwegs an diesem Tag, allerdings davon zwei Stunden beim Pirker versessen… Zurück zur Sebastianikirche (Parkplatz fürs Auto) gehen wir durch die Wienerstraße, vorbei am Heimathaus (demnächst zu besuchen), nach St. Sebastian und ganz trivial über die Pistenwiese hinauf zum Pilgerweg.

Zuletzt bummeln wir einfach über die gemähten Wiesen oberhalb der Bundesstraße zurück zum Ausgangspunkt – ein schöner Tag mit einer “Minimalwallfahrt”, denn als solche stellt sich der Rosenkranz- oder Sebastianiweg eigentlich dar – ein hübscher, stimmungsvoller und sehr empfehlenswerter Spaziergang zur Mariazeller Basilia!

Den halbhohen Rasen im Hausgarten (3161 St. Veit an der Gölsen, Bergsiedlung 13) heute (26. August 2023) gemäht, dabei ist mir ein kleines, zartes blühendes Pflänzchen aufgefallen! Der drehförmige Blütenstand machte sofort klar – eine spezielle Orchidee!!! Bestimmt nach Exkursionsflora und “Bilderbüchern” – Herbst-Wendel – oder  -Drehähre / Wendelorchis / Spiranthes spiralis, die am spätesten blühende heimische Orchidee.

Auf kaum 2 Quadratdezimeter ein einzelner und fünf in Gruppe en beisammenstehender Blütenstängel, in Rasenboden, der immer wieder einmal gewässert und gemäht wird, aber eher trocken ist, Untergrund lehmiger Boden der Wienerwald-Flyschzone. Wie diese Orchidee dorthin gekommen ist, bleibt mir völlig schleierhaft – zwar nach Janchen im Gebiet vorkommend, aber in der engeren und weiteren Umgebung noch nie gesehen (Sommer-Wendelähre einmal am Keutschacher See in Kärnten auf Sumpfboden).

In den folgenden Bildern kann man bereits typisch “daneben junge Laubblattrosetten des nächsten Jahres” erkennen ( Exkursionsflora).

Was Hoffnung gibt, dass diese seltene, von selbst aufgewachsene Orchidee sich dauerhaft in unserem Gartenrasen angesiedelt haben wird! Pflegemaßnahme – gedüngt wird ohnehin nicht, vorsichtig um dem Rasenfleck herummähen und den zu dichten Konkurrenzwuchs kleinflächig auslichten.

Jedenfalls große Überraschung und ebenso große Freude. Jetzt haben wir neben der mit einem pannonischen Blütenstrauß eingeschleppten Kickxia sogar noch eine Orchidee – wunderbar!

Von 4.50 bis 6.30 ist der Stall des Bauernhofes Mader, vulgo Leitner, abgebrannt. Durch den Großeinsatz der Feuerwehren konnte immerhin das Übergreifen der Flammen auf das an der anderen Hofseite stehende Wohnhaus verhindert werden. Dazu trug wohl auch ein leichter Luftzug talabwärts (Westen) bei. Totalschaden am Gebäude und arge Verluste beim Viehbestand (18 Rinder und 6 Schafe). Zuleitung von Wasser aus der 600 m entfernten Gölsen.

Laut Meldung im ORF ist die Brandursache ungeklärt. Meinen subjektiven Beobachtungen nach war es ein Blitzschlag während eines nicht besonders starken Gewitters…

Anstatt der Tour zum Karwassersee wählten wir einen Supertag auf der Nockalmstraße – die “Längen” per Auto, und die Höhepunkte als Spaziergang bzw. Panoramahalts.

Die Nockalmstraße haben wir schon mehrfach kennengelernt bzw. befahren – von unseren Urlaubsaufenthalten in Mariapfarr aus, von der Kärntner Seite über Radenthein (Zunderwand und Pfannock). Am eindrucksvollsten war die Fahrt (mit Nächtigung beim Raufner in Innerkrems) als Abschluss einer hochsommerlichen Schitour zur Oberwalderhütte, und den Königstuhl haben wir auch zweimal mit diese Strßenzufahrt besteigen können.

Urlaubstagebuch vom 29. Juni: Über die Befahrbarkeit waren wir uns nicht ganz sicher, denn ein paar Tage zuvor sahen wir am Schönfeld eine Hinweistafel bezüglich Straßensperre. Doch nach Überquerung des Katschberg und anschließender Abzweigung in Kremsbrücke von der Bundesstraße, merkten wir nur die leichten Schäden nach einem Gewitter, gelangten aber ungehindert zur Mautstelle bei Innerkrems.

Tüchtige Holzschnitzer mag es im Kremstal geben, die hölzerne gut gebaute Mirz bewacht die Zechneralm, unseren ersten Stop, wo noch alles im Schlaf zu liegen scheint. Nächster Halt ist die Eisentalhöhe mit einem Shop, wo wir uns mit Honig und Almkäse eindecken, leider zu wenig Murmeltiersalbe (halt momentan gerade schmerzfrei…).  Der Blick gegen Süden auf den Pfannock und die Zunderwand erinnert uns an vergangene schöne Bergtage (Zunderwand in mittelostalpinem Kalk mit zahlreichen Kohlröschen, interessante geologische Verhältnisse, die ich früher bei Prof. Tollmann nachlesen konnte – “Ostalpensynthese”, hat sich wohl kaum sonst wer in der Stadtbücherei St. Pölten ausgeborgt).

Dann Talfahrt hinunter zum köstlich nostalgischen Kurplatz KARLBAD, dann gleich wieder in immer traumhaft schöner Landschaft hinauf zum höchsten Punkt mit dem nachfolgenden Windebensee – Weg rund um das idyllische Gewässer, vorher sahen wir noch von der Berghöhe bis hinein in die Tauern zur Hochalmspitze.

Mengen von Brennholz liegen bereit, und die im Feuer fast glühend erhitzten Steine liefert das Bachbett. Leider fand sich gerade kein Badegast in einem der Holztröge, sonst wäre ich wahrscheinlich auch dort nicht mit der Kamera hineingekommen. Nun zu den Bildern vom Windebensee:

Diesem schönen Bild folgte die Abfahrtsstrecke nach Ebene Reichenau, wobei wir einen ausgerissenen Hund von der belebten Fahrbahn retten konnten. Im Tal scharfe Wendung nach Norden – sonst wären wir über St. Lorenzen am Speikkofel, wie schon einmal vom Wintertaler Nock her, zur Flattnitz gekommen (die nicht fertig gebaute östliche Strecke der Nockalmstraße). Auf der Turrach-Bundesstraße wieder bergwärts zur Passhöhe und zum einladenden Seerundgang auf der Turrach. Einmal schön, nicht nur vom Wetter her, sondern auch vom kulinarischen Erlebnis am Seeufer beim Jagerwirt (allerdings nur echte Kärntner Kasnocken statt Wienerschnitzel). Ein hübscher Abschluss dieses erlebnisreichen Tages, den wir in unserem Standort St. Michal gemütlich ausklingen ließen.

Und schon war die Urlaubswoche wieder vorbei – aber wir kommen wieder, vielleicht zum Granitzl in Mariapfarr und auf jeden Fall zum Karwassersee. Anderntags Heimfahrt über Autobahn – Salzburg, wie der ganze Urlaub problemlos, und wie schön ist es wieder – zuhause!

Bei unseren Urlauben im Lungau (Standort – Fewo Familie Esl ins Mariapfarr und im Berggasthof / Hotel Granitzl) haben wir eine Tour besonders genossen, nämlich den Karwassersee im hintersten Murtal. Eigentlich müsste die geografische Bezeichnung “Karwasser” auch schon genügen, aber die Kartographen haben ” zur Sicherheit” noch den Namen See hinzugefügt. Es ist eine traumschöne Wanderung, vom Parkplatz beim Jagdhaus Muritzen beginnend, durch den steilen Waldgraben neben dem Wildbach aufwärts, durch Bergwald und Hochstaudenflora… bis man dann unversehens in die Karmulde mit dem See hineinkommt. Völlige Einsamkeit, wohl kaum jemals begangen, ich fürchtete schon, dass die Route aus “Jagdgründen” nicht mehr zugänglich sei, aber in den aktuellen Touristenkarten des Lungaus noch verzeichnet. Lage aus der Karte ersichtlich, uriger Baumbestand nahe der Waldgrenze, überragt von den hohen Gipfeln der Hafnergruppe (Hohe Tauern, daher eigentlich auch Nationalpark). Sonst sollen die Bilder für sich sprechen!

Gleich am Beginn der Tour stießen wir auf eine (für uns) botanische Sensation – eine kleine sehr seltene Orchidee, das Herz-Zweiblatt (Listera cordata), die beiden Grundblätter klein wie von Heidelbeeren (Fundort in NÖ am Rotmösl bei Neuhaus, zumindest uns bekannt). Die Bergumrahmung des gar nicht so kleinen Sees bilden die “Fast-Dreitausender” (siehe Karte). Ein besonderer Höhepunkt war nach der Tour der Aufenthalt mit Einkehr im Gasthaus Jandl (?) unten in Muhr, prachtvolle Bergwiesen mit inneralpinen Trockenhangelementen, dazu ein “Troadkasten” (historisches Speichergebäude, wie bei der Zufahrt von St. Margarethen nach Bundschuh).

Obwohl wir es uns sehr vorgenommen hatten, die Wanderung zum Karwassersee musste wegen Beschwerden am “Gehwerk” leider ausfallen, auch wurde die Zeit dafür schon etwas knapp. Wir planten ganz einfach um und machten an einem wirklich wunderschönen Tag die Fahrt über die Nockalmstraße mit ihren mehrfachen interessanten Haltepunkten und ebenfalls schönen Erinnerungen (wie im nächsten Beitrag zu sehen).

Von St. Margarethen in den Leisnitzgraben

Diese Wanderung haben wir schon einmal unternommen, und diesmal schien nach nächtlichem Regen das Ziel – am südlichen Talrand und Fuß der Nockberge – wirklich passend.

Also Zufahrt von St. Michael nach St. Margarethen, Parkplatz nahe der Kirche, wo schon ein Hinweis auf die Historie der Örtlichkeit zu finden ist, denn eine Ausweichroute zum Katscheberg verlief durch den wegen seiner Vermurungen gefürchteten Graben hinauf zur Blutigen Alm – bekannt durch die Auseinandersetzungen während der Völkerwanderungszeit zwischen Baiern und Alpenslawen.

Die Route entlang eines Forstweges neben dem zurzeit wenig Wasser führenden Wildbach ist gekennzeichnet durch Verbauungen, die den schon mehrmals von Muren verheerten Ort schützen sollen. Ganz nett die von Schulkindern gestalteten Tafeln mit Hinweisen zu den an die Naturkatastrophen erinnernden Sagen, statt “Bergmandln” waren es wohl die Massen von locker abgelagertem Gestein im Verein mit dem für Hochwasser anfälligen Wildbach, die sich in der Ortsgeschichte mehrfach finden lassen. Bei uns passte das eher kühle Wetter für den gemächlichen Anstieg bestens. Erst bei einem schon höher gelegenen Erlebnisplatz ging es aus dem engen Waldgraben hinaus zur hübschen Querung Richtung Schlögelberg (Bauernhof und Wildgatter), dabei mehrfach interessante Hangsümpfe und malerischer Bergwald.

Vom Schlögelberg ganz prüchtiger Blick in die südliche Talfurche des Lungaus mit dem wolkenverhangenen Preber. Nun folgt die kleine Durststrecke bergab – unter der zum Aineck führenden Seilbahn mit weiten Kehren durch den Bergwald. Allerdings botanisch bemerkenswert durch eine Art von Alpen-Scharte (großwüchsig) und die noch knospigen Telekien, auffallend viel blühen hier die typischen Lupinen.

Kurz vor dem Talort kommt man auf der asphaltierten Bergstraße noch an einem “Hüttendorf” vorbei, eine Menge von Chalets, erbaut von einer Firma aus Traunstein in Baiern (also die bairische Landnahme beschränkt sich nicht auf die Jahrhunderte zurückliegende Vökerwanderungszeit…). Insgesamt war die Wanderrunde recht ansprechend, auch wenn wir nicht den Knotenfuß entdecken konnten (Liliengewächs mit eigenartig hängenden Blüten, schon einmal beobachtet), dafür gab es mehrmals in den versumptten Hangabschnitten das Alpen-Fettkraut zu sehen, dazu noch Gefleckte Knabenkräuter, aber insgesamt keine botanischen Highlights… Es war sozusagen ein Nockberge-Schnuppern, wenn wir auch nicht auf eine Rarität gestoßen sind, wegen der mein Freund Werner (Tippelt) eigens die Fahrt nach St. Margarethen einmal unternommen hat – zum Eierschwammerlschnaps! Für Schwammerl war unser Urlaubstermin sicher noch zu früh, aber immerhin konnten wir uns bereits wieder auf die Almrauschblüte bei der nächsten Tour freuen!

Erinnerungsbilder an den Leisnitzgraben-Wasserweg vom 16. Juni 2004, damals mit dem überraschenden Fund vom blühenden Knotenfuß (bisher nur eine kleine vegetative Pflanze gesehen – im Rotmoos am Lunzer Obersee !):

Bereits am nächsten Tag verlockte uns das Schönwetter wieder zu einer Wanderung, diesmal an die Südseite des Lungaus, zu den Nockbergen. Zufahrt über St. Margarethen und Bundschuh hinauf zum Schönfeld an der Passhöhe gegen Innerkrems, wo man durch das Rosanintal oder über den Sauereggnock zum Königstuhl gehen kann. Uns interessierte aber der niedriger verlaufende Rundweg am Knappenberg, wo durch Jahrhunderte Eisenerz abgebaut wurde (dazu habe ich die Infotafeln dieses interessanten Themenweges fotografiert). Landschaftlich ein Hochgenuss – in der oberen Waldzone mit Lärchen und Zirbenbeständen, durchmischt mit den blühenden ‘Almrauschfeldern!

Gleich am Anfang des Rosanintals, Parkplatz beim Merl-Haus des Alpenvereins, daneben ein Hüttensiedlung (wie in Kärnten vor allem üblich), überblick man die Bachmäander des Hochtalbodens und zweigt rechts aufwärts in den lockeren Bergwald ab. Markant sind hier vor allem die überwiegenden Zirben, ein großflächiger und stattlicher Bestand.

Bald sind die Hangmulden am Knappenberg erreicht, wo die Abraumhalden der einstigen Bergbaue auffallen. Hier teilt sich die Route – bergwärts kämen wir über den Sauereggnock zum Kammweg Richtung Königstuhl und hinteres Rosanintal, wir folgen aber dem Querweg, der uns direkter ins Rosanintal zurückführt. Zwar nicht markiert, aber leicht zu finden, an Abbaustellen entlang und immer leicht bergab, bis ein Forstweg hinab ins Tal weist. Prachtvoll gerade unterhalb der Baumgrenze und durch die Almrauschbestände!

Die üppigen Weiden werden für Rinder und zahlreiche Pferde ausgenützt, die sich im Gelände verteilt herumtreiben. Zurück zum Ausgangspunkt geht es auf dem Almweg. Was wir diesmal leider nicht entdecken konnten – den kleinen und sehr seltenen Bestand von Polarbirken (einem ziemlich auf den Lungau beschränkten Eiszeitrelikt) bei der Alpenvereinshütte. Interessant in diesem Hochtal sind die moorigen Flächen mit Knabenkräuern u. a., reizend der Blick über die weite Mulde, wo sich die Pferde so richtig wohlfühlen, wohl auch, weil die Sauergräser der Sumpfwiesen ihr spezielles Futter sind.

Am nächsten Tag machen wir eine Fahrt über den Radstädter Tauern nach Altenmarkt im Pongau, vielleicht um dort alte Urlaubserinnerungen aufzufrischen, bevor es wieder ans Wandern geht…

Erster Sommerurlaub 2023 vom 23. bis 30. Juni in St. Michael, vorzügliche Destination im Hapimag. Fast durchwegs schönes Wetter und gelungene Tagesausflüge und Bergwanderungen.

Urlaubstagebuch vom 25. Juni – Großeck am Speiereck:

Das markante Speiereck haben wir während vergangner Urlaube schon bestiegen, mit Hilfe der Gondelauffahrt von Mauterndorf, mit Blumenpracht und interessanten Gesteinen in bester Erinnerung!

Diesmal war St. Michael unser Ausgangspunkt, und bereits am Vortag hatten wir den Ort erkundet, bis zur Talstation der sog. Sonnenbahn. Dort starteten wir auch an diesem ersten Wandertag – freie Auffahrt mit der Gästekarte, und in wenigen Minuten sind wir schon oben am südöstlichen Waldkamm des Speierecks. Hier ergäbe sich eine größere, eigentlich höhere Rundtour über den Gipfel zum Großeck. Aber die Route entlang einer Schipiste und auf einer Gerölltrasse schaut nicht gerade einladend aus. Das Wetter hätte allerdings gepasst, himmelblau und klarsichtig, oben am Berg leicht frisch mit einem kühlenden Lüfterl. Wir machen aber die “untere Runde” über die Trogalm zum Großeck, was sich als sehr lohnend und nicht zu anstrengend herausgestellt hat.

So marschieren wir den Wiesenrücken gemächlich aufwärts bis zum Peterbauernkreuz (im Hintergrund der reizlose Kamm hinauf zum Speiereckgipfel, der uns nicht verlocken konnte). Aussicht prachtvoll über den ganzen Lungau mit seiner Bergumrahmung von Nockbergern, Niederen und Hohen Tauern. Dann ging es einen hübschen Steig hinunter in den weiten Kessel der Trogalm mit den Speicherseen, zwischen den höchst heraufgekommenen Bäumen und Almrauschpolstern, ganz malerisch und in weitem Bogen mühelos bergab.

Vom Karboden der Trogalm mit seinen Spazierwegerln verläuft der “Schmetterlingsweg” gegen das Großeck hinan. Weniger Schmetterlinge als hübsche Bergwaldflora entlang dem gut ausgebauten Steig, zuletzt abseits davon über Zwergstrauchheiden direkt hinauf zum Großeck, dem nordöstlichen Vorgipfel des Speierecks mit seiner Senderstation, dort eine ausgiebige Rast mit Panoramablick.

Ein Forst- oder Schiweg leitet uns dann, nach einem felsigen Blickpunkt oben am Grat, zu Großeckstation hinab, und dort schließt wieder ein malerisches Steiglein als Verbindung zur Trogalm an. Zurück zur Sonnenbahn geht es nur wenig bergauf, noch dazu durch einen blockreichen Lärchenwald, also eine ganz gemütliche Tour für den ersten Tag! Einzige Anstrengung, weil wir in der Früh bereits vom Quartier aus zu Fuß gegangen sind, ist der Rückweg durch den Ort bei der Mittagshitze. Aber passt zur Tageseinteilung – nach dem Frühstück Ausmarsch, nachmittags relaxen, öfters im schönen Hallenbad, also reiner Genuss…

Urlaubstagebuch vom Dienstag, 16.Mai 2023: Der malerische Küstenort Primosten

Das noch immer (oder weiterhin) instabile Wetter – trotz massivem Adriatief eigentlich immer wieder Schönwetter – verlockte nicht gerade zu einem weiteren Ausflug ins Landesinnere oder gar nach Bosnien. Vielmehr sollten wir ausnützen, was für uns am seltensten ist – die Küste. Die Zufahrt nicht zu lang und bei der Tour nach Trogir und Split schon erlebt, auf der Magistrala an Sibenik vorbei und nach Umrundung einer großen Bucht Abzweigung nach Primosten, Parkplatz ab der Mole nahe dem Hafen. Der Tag ist war wunderschön, aber von heftigem Südwind geprägt…

Die malerische Altstadt nimmt den Hügel einer Halbinsel ein und ist (früher mit einer Brücke) über einen Damm erreichbar. Weil der Wind so heftig bläst, nehmen wir für die Stadtrunde den nördlichen Uferweg, der über Klippen und an kleinen Felsbuchten vorbei etwas geschützt hinanzieht. Außerdem blüht es hier aus allen Felsritzen!

Auf dem Gipfelpunkt befindet sich inmitten des Friedhofs die Georgskirche (Sv. Juraj) mit prächtiger Aussicht. Dann geht es jenseits durch steil abfallende Straßen wieder zum Meer zurück und zur Einkehr in einem halbwegs geschützten Gastgarten (vorher gab es noch Rosmarinhonig zu kaufen). Hier sitzt man ganz gemütlich und lässt den Betrieb rundherum in sich vorbeiziehen. Frisch gestärkt zurück zum Auto. Auffallend sind die Skupturen am Hafen, volkstümliche Darstellungen (vermutlich aus Bronze).

Unser nächstes Ziel ist der Bergvorsprung der Halbinsel Kremik mit der riesigen Maria-Loretto-Statue, Auffahrt bequem über Asphaltstraße, oben muss man schon aufpassen, nicht vom stürmischen Wind verweht zu werden, Rundumpanorama prachtvoll und sogar klar.

Das an eine Wallfahrt geknüpfte Monument wurde 2017 errichtet und ist fast 20 m hoch, wirklich kurios und einzigartig (den Originalort des Maria-Loretto-Kults haben wir schon bei einer früheren Reise nahe der Poebene kennengelernt, typisch die “Casa sancta” innerhalb der Basilika, wie wir sie eigentlich auch aus Mariazell kennen).

Die Rückfahrt bringt keine Überraschungen mehr. Bei leicht abflauendem Wind ruhen wir nachmittags, denn es kommt nur mehr ein (verregneter) Tag in Vodice vor der Heimfahrt. Und damit ist unser Dalamatienurlaub – Motto “Sehnsucht nach dem Süden” – auch schon wieder vorbei…

Urlaubstagebuch vom Montag, 15. Mai 2023, Tour ins Landesinnere:

Schon bei den Reisevorbereitungen hatte ich mich sehr auf das Landesinnere der Region Split / Knin konzentriert, weil die Ziele dort im Einzugsbereich von unserem Standort Vodice waren. Mit dem Hintergedanken, doch auf den Dinaraberg hinauf zu kommen. Letzteres hat sich leider nicht erfüllt, allein schon wegen dem unbeständigen Wetter. Trotzdem war dieser Tourentag ein Höhepunkt unserer heurigen Kroatienreise! Fahrstrecke 182 km, morgens hohe Bewölkung, dann zeitweise sonnig, aber nachmittags leider Regen.

Start von Vodice wie gewohnt, von der Magistrala bei Sibenik abzweigend Richtung der leicht abseits der Hauptstraße gelegenen, auch interessanten Stadt Drnis. Dann Abzweigung nach der Straßenkarte rechts bergwärts Richtung Vrlika. Dabei kommen wir hoch hinauf, am Pass Lemes sind wir scho0n auf 854 m, eine weite Almlandschaft, überragt vom nahen Gipfel des Kozjak. Die mit Kalksteinblöcken übersäten Bergwiesen sind von einer uns wohlbekannten Orchideenart ebenfalls übersät – Orchis morio / Kleines oder Salep-Knabenkraut. Wir treiben uns einige Zeit fotografierend herum (während einer Stunde fahren kaum ein paar Autos vorbei, also wirklich einsam und Geheimtipp).

Das letzte Bild zeigt ein noch sehr spärlich aufgeblühtes Dreizähniges Knabenkraut. Dann geht die Fahrt weiter, jenseits die weitläufigen Bergfluren hinab ins Tal der Cetina, unser nächstes Ziel, das wir im Gebiet des Ortes Vrlika erreichen – im Internet viele Beiträge, speziell auf der Veranstaltungsseite von www. dalmatiauntouched.com

Nun heißt es etwas aufpassen – wir überqueren den Cetinafluss und fahren weiter ins Gebirge hinein. Nahe einer historischen, aus Steinplatten gefügten Brücke, befinden wir uns in teilweise überschwemmtem Gebiet, der Fluss führt (glasklar und grünblau schimmernd) ein mäßiges Hochwasser. Bevor die von Wolken verhangenen Berghänge zum Dinaramassiv ansteigen, erstreckt sich noch eine weite Wiesenebene mit weidenden Herden (ich erinnere mich heute nicht mehr, Rinder oder wahrscheinlicher Schafe). Dann kommt eine auffallendes Monument in Sicht – die ruinenhafte Kirche Sv. Spas, ein lokal und euopaweit bedeutender Bau aus der Vorromanik (9. Jh.), umgeben von einem weitläufigen Friedhof.

Nächstes Ziel ist das “Auge der Erde”, eine der Karstquellen des Cetinaflusses bei der (eigentlich nicht in Erscheinung tretenden Ortschaft Cetina). Die Bilder bei der Vorbereitung (im Internet) zeigten einen Quellteich in mehrfacher Blauschattierung vom Ufer bis in den tiefen Wasserschlot. Uns zeigte sich das “Eye of earth” in milchig graugrünen Hochwasserzustand, in der Teichoberfläche brodelte es allerdings von dem massiv hochquellenden Wasser, das unmittelbar danach schon als wildwasserartiger Fluss Cetina davonströmte.

Für die große Kirche über dem gewaltigen Quellkrater fand ich leider keinen Namen. Wir folgten dem Steig hinab zum Ufer des “Quellsees”, konnten diesen allerdings wegen des hohen Wasserstandes nicht umrunden. Die Bekanntheit dieser Örtlichkeit zeigte sich in den Autos von verschiedensten Staaten, die hier parkten. Die Weiterfahrt erfolgte nach Einmündung in die Hauptstraße (vorher verstreute Ansiedlungen und Weideflächen angesichts des Dinaramassivs mit neugierig herankommenden Eseln) auf dieser weiter, nicht über die schmale und vielleicht sogar überschwemmte Schluchtstrecke (siehe voriges Bild). Jedenfalls landeten wir kurz von Knin beim Aussichtspunkt auf den großartig mächtigen Krka-Wasserfall, wo die herabbrausende Gischt die Hänge förmlich einnebelte.

Die steile Straßenrampe führt oberhalb durch die Felshänge hinüber nach Knin, dem kurzzeitig und historisch bedeutenden Zentrum der “Krajina”, einem Hotspot des Jugoslawienkrieges der 1990er Jahre. Das Stadtbild der gr0ßen Ansiedlung, mit einem weitläufigen Bahnhof ein Verkehrszentrum nahe der Grenze zu Bosnien, vermittelt mit den desolat wirkenden Häusern und von Einschüssen übersäten Fassaden trotz der seit den Kriegsereignissen schon länger vergangenen Zeit einen erschütternden devastierten Eindruck, trotzdem aber sehr belebt und anscheinend geschäftlich pulsierend. Unser Ziel war aber die einzigartig große Festung auf dem Bergsporn oberhalb der Stadt (von zwei Flusstälern begrenzt), die Abzweigung war zum Glück unschwer zu finden. Etwas mühsam mussten wir vor der alten Zugbrücke der Burg umdrehen, statt gleich an der Aufahrt zu parken. Trotz des zunehmend schlechteren Wetters hatten wir zumindest noch den Ausblick zum Dinara, an dessen Fuß bei all der großen Entfernung noch immer der Krka-Wasserfall zu erkennen war.

Die auch wegen der ausgesetzten Lage beeindruckende Festung, eine der größten solcher Anlagen in Europa (!), begeht man in einer kleinen Wanderung durch Mauerdurchlässe und Tore, überall gerade von Restaurierungsarbeiten betroffen. Leider begann es immer mehr zu regnen, unten im Ort war das Gelände um den ausgedehnten Bahnhof schon teilweise überschwemmt. So retteten wir uns – im Nachhinein zu sagen: wir saßen in der Festung Knin – allerdings nicht im Verlies, sondern im vorzüglichen Burgrestaurant. Weil bei der Wetterlage weiteres Herumstreifen nicht angesagt war (uns wozu auch die Stadt nicht verlockte), machten wir uns dann an die Rückfahrt – Hauptstraße über Drnis, ganz angenehm, wir hätten auch noch zum Nationalpark Krka abzweigen können, aber unser Tagespensum war mehr als erfüllt… Sehr interessantes Erlebnis, wenn auch ohne den angepeilten Tourentripp auf die Dinara. Dazu bemerkt – die geologischen Verhältnisse sind dort sehr unterschiedlich zum bereits erlebten Velebit mit seinen zackigen Felsaufbauten, hier herrschen rundliche Bergformen mit unten waldbedeckten, oben steinigen und noch mit Schneeflecken bedeckten massigen Flanken vor, also keine Herausforderung…

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