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Für Winterwanderer, Schitouren- und Schneeschuhgeher > mein Tourentipp im Naturfreunde-Internet und in der nächsten Zeitschrift der Arbeiterkammer NÖ “treff” 1 / 2017

Naturfreundetipp

Wenn man bei einem meiner Beiträge weiter anklickt und die Seite Zwalk geöffnet wird, bitte rechts bei Bernhard Baumgartners Autorenblog öffnen. Nach Rücksprache mit Zwalk arbeite ich an diesem Problem, aber bisher ohne Erfolg!

Als hätte ich es geahnt, wie sich das Wetter zum Jahreswechsel entwickelt – schon im November titelte ich meinen Beitrag “Unterwegs mit Bernhard Baumgartner” in der Zeitschrift “treff” 5 / 2016 der Arbeiterkammer NÖ mit “Wintermärchen Hubertussee”. Als dann am 29. Dezember das Wetter mit Schneefall auf den Bergen (und bis 500 m herunter) von nass-mild-düster zu klar-sonnig-frostig wechselte, holten wir uns einen Vorgeschmack auf den Winter bei einem kurzen Spaziergang vom Reidl zum Waldbauern in Annaberg.

Hennesteck und Ötscherblick vom Joachimsberg

Einen weiteren Tag mussten wir noch zuwarten, aber gerade am 31. Dezember war es so weit – auf zu unserem “Silvesterpfad” am Hubertussee!

AB Siebenbrunn

Zufahrt über Türnitz nach Annaberg, wobei sich der Türnitzgraben noch immer als “Kristallpalast” zeigte. Vollste Winterpracht mit  verschneiten Häusern und Schneefahrbahn in der Schmelz und dann erst recht von Ulreichsberg hinein in die Walster.

Parkplatz beim Seeeinlauf neben dem Antoniusbildstock, wo die Enten immer bereits auf Futter warten (die übliche Fütterung mit altem Brot soll nicht zu üppig ausfallen, wie ich inzwischen erfahren habe).

Inzwischen ist die Temperatur auf 14 Grad minus gefallen, und Anni meint, wir sollten uns wegen der unterschiedlichen Fotoblicke getrennt auf den Weg machen. Ich wähle zuerst den Straßenmarsch, wo es zwar schattiger ist, sich aber immer wieder ganz besonders nette Ausblicke öffnen, während Anni die Wanderung an der sonnigen Seite beginnt.

Nun bin ich schon bei der Staumauer vorbei und gehe am Nordufer, durch den Tunnel mit seinen bizarren Eiszapfen und mit dem malerischen Göllerblick Richtung Klauskirche.

Inzwischen genießt Anni die volle Sonne, wo der einmündende Walsterbach den Hubertussee noch ein kurzes Stück eisfrei hält. Hier gibt es besonders idyllische Passagen, im Vordergrund die Sträucher und Baumäste mit ihren Raureifkristallen, im Hintergrund die tintig wirkenden Berge mit den hellen Säumen der Waldränder.

Bald danach ist der See völlig zugefroren und weitgehend vom Neuschnee bedeckt. Nur am Rand neben dem Fahrweg (zum Glück “verkehren” an diesem Tag nur Spaziergänger mit ihren Hunden!) befinden sich blanke Eisflächen. Diese sind mit ganz eigenartigen “Kristallpuscheln” versehen, als seien sie aus dem Blankeis herausgewachsen.

Die trotz der Mittagszeit tief stehende Sonne ist einerseits störend, aber auch eine Herausforderung beim Fotografieren. Mir kommt vor, wir haben schon lange nicht so mühelos so viele attraktive Bilder machen können!

Bei der Klauskirche treffen wir dann zusammen und machen uns gemeinsam auf den Rückweg entlang der Sonnseite. Eine Baumgruppe neben dem Ufer ist besonders zum Fotografieren verlockend, denn neben Raureif weist sie auch glitzernde Eiszapfen auf.

Die Lichtverhältnisse ändern sich nur wenig, während wir am See entlang spazieren und uns immer wieder neue Bilder ins Aug stechen!

Leider passiert uns dann knapp vor dem Parkplatz noch ein Missgeschick! Anni hat gerade ein besonders lohnendes Motiv anvisiert, als sie auf einer unbemerkten Eisknolle ausrutscht und voll auf dem Rückenende aufprallt… Zum Glück ist nichts gebrochen (von Becken bis Oberschenkelhals wäre leicht möglich gewesen), und nachdem sie den Schock überwunden hat, können wir einigermaßen gut die Heimfahrt antreten. Mit der geplanten Einkehr in der Mahonie-Süßmeisterei St. Aegyd wird es leider nichts mehr…

So geht der Jahreswechsel nicht ungetrübt, aber doch schon wieder “guten Muts” und zuversichtlich vorbei. Das Wintermärchen Hubertussee hat uns aber so beeindruckt, dass wir gleich am 2. Jänner schon wieder dorthin unterwegs sind, diesmal mit Annis Freundinnen Uli und Elisabeth – ich als “Auerhahn im Latschenbusch” dabei (Hahn im Korb klingt ja wirklich zu wenig voralpin…).

Diesmal packt uns der Frost noch härter – minus 18 Grad in der Walster! Deshalb sind die Eisbilder noch voll intakt, und mit ein paar Schritten neben dem Kleinen See (wo man zu dieser Zeit im dunklen Schatten Richtung Schnittlermoos und Fadental gehen könnte) ergeben sich auch noch andere Motive.

Die Heimfahrt führt an diesem Tag über Mariazell nach Annaberg, und wenn man die beiden letzten Bilder genießt ist nur schwer vorstellbar – in Mitterbach zeigen sich am nordwestlichen Horizont erste Wolkenbänke, am Josefsberg hat sich der Ötscher schon eine Haube übergestülpt (es “waht ummi”, ein treffendes Signal für abrupten Wetterwechsel) und am Annaberg reißt der aufkommende Sturm schon Schneefahnen von Bäumen und Dächern… Die winterlichen Idealtage des Jahreswechsels 2016 / 17 sind nun leider viel zu schnell, aber nicht ungenützt, vorbei gegangen. Hauptsache, dass es winterlich bleibt!

Letzte Anmerkung – Bilder in diesem Beitrag (auch im facebook) sind halb / halb von Anni und mir.

“Tirol” in Niederösterreich – das gibt es in und rund um Annaberg, und nicht nur wegen dem Tirolerkogel, sondern weil es im Ötscher-Hochland so viel mehr Schnee gibt als momentan im “echten” Tirol !

Auch mein neues Headerbild - Panorama vom Joachimsberg

Nachdem es gestern noch voll gewettert hat und im Gölsental der Schnee von den Bergen allmählich herabgestiegen ist – leider nur fix nur bis um 500 m – kam im facebook von Karl Schachinger die aktuelle Schneelage von Annaberg. Über Nacht 60 cm Neuschnee! Also nirgendwo anders hin als zu meinem “historischen” Schulort (berichte fast immer, wenn es um das “Ötscherdorf” Annaberg geht – mein erster Dienstort als Volksschullehre 1961).

Zwar waren die Langlauf- und Backcountryski schon hergerichtet, aber letztlich entschlossen wir uns doch zu einem kleinen Fußmarsch – um einmal die Lage zu sondieren! Wegen der strengen Kälte war sonniges Gelände angesagt, und abseits der Straßen (etwa über den Joachimsberg oder in Friedenstein) ist uns immer die Route vom Reidl zum Waldbauern am liebsten. Allerdings nicht beim schon gut gefüllten großen Reidl-Parkplatz stehen geblieben, sondern beim rechten Parkplatz unterhalb vom Juva-Hotel.

AB Reidllifte - Auffahrt in frischer Schneewolke!

Nach den “Liftbildern” passen gerade die Anmerkungen dazu, was sich in Annaberg alles geändert hat: Der traditionelle Pfarrerboden ist nun liftlos, aber zu unserer Überraschung ist der unterste Parkplatz (nach dem Bergbauern) gut gefüllt! Denn die Tirolerkogel-Tourengeher beginnen bereits hier den Aufstieg und finden hier auch am ehesten noch einen Parkplatz. Oberhalb der alten Jugendherberge vorbei (dort meist Parkplatz ausgelastet) wird zur Postbrücken-Kehre angestiegen (diese äußerst beschränkte Parkmöglichkeit ist jetzt anscheinend nicht mehr üblich und war ohnehin kaum zu empfehlen). Aber viele Tourengeher kommen anscheinend auch vom Bergbauern-Parkplatz über die Trasse des aufgelassenen Verbindungsliftes ins Reidlgelände und benützen dort die Aufstiege neben den Pisten, viel besser natürlich den Übergang zum Waldbauern und über das Weiße Kreuz aufs Hennesteck.

Wir gehen von unserem Parkplatz auf dem Güterweg Waldbauer bergab zur Querung der Reidllifte und dann weiter in die sonnige obere Tannbachmulde zum vulgo Solnreiter. Dort treffe ich auf einen meiner “alten” Annaberger Schüler, den Filzwieser Franz, der noch mehr als ich über dieses Zusammentreffen überrascht ist. Dann wandern wir gemütlich, aber auch achtsam wegen des stellenweise rutschigen Fahrweges hinauf in die weite Mulde beim Waldbauern, der seit längerem als Jausenstation betrieben wird (neben der Heu- und sicher auch Waldnutzung, voriges Jahr trafen wir dort den aus der alten Annaberger Zeit bekannten Hofmeyer Peter…).

AB Kögelberg kommt in Sicht, Waldbauernhof

Zum erhofften Ötscherblick kommen wir nicht mehr, denn dieser öffnet sich erst am Weiterweg zum Weißen Kreuz, und dorthin führt nur eine Schispur. Also machen wir uns an den Rückweg, der am sonnigsten und einfachsten verläuft.

AB Beim Waldbauern mit Gemeindealpe und der junge Tannbach

Die Sonne hat sich inzwischen weiter gegen Süden gewendet, da es schon um Mittag ist, und so ergeben sich wieder andere Fotomotive als beim Hinweg.

Als Abschluss wollen wir noch im Lassingtal nachschauen – die Loipe ist gespurt – und eine Runde über den Joachimsberg machen. Denn von dort gibt es – endlich für heute! – den Idealblick auf den Ötscher.

Haflinger am Joachimsberg, im Hintergrund das leider seit nun schon einigen Jahren liftlose Alpl bei Josefsberg - eigentlich ein ideales 'Trainingsgelände für Schitourenversuche!

Am Wechsel zu meinem 75. Lebensjahr und nach einer schönen Zeit mit vielen neuen  Erlebnissen (vor allem im Waldviertel, in Südböhmen und Südmähren) und interessanten Reisen nach Malta (bleiben im Blog www.wandertipp.at präsent > Suche: Malta) habe ich zum Jahresende mein Werkverzeichnis aktualisiert.

Mein Werkverzeichnis 1976 bis 2016 mit Vorschau 2017:

(1)   1976  „Die Voralpen an Traisen und Gölsen“ (1. Wander- und Landschaftsführer im Verlag NÖ Pressehaus St. Pölten)

(2)   1977 mit Werner Tippelt „Ötscherland und Pielachtal“

(3)   1977 mit Werner Tippelt „Mariazeller Bergland“

(4)   1978 Wanderführer zu Pia Maria Plechl „Wallfahrtsstätten in NÖ“

(5)   1980 „Gutensteiner Alpen und Hohe Wand“ (damit „grüne Serie“ der Wander- und Landschaftsführer im Verlag NÖ Pressehaus komplett)

2. Auflagen: Voralpen 1978, Ötscherland 1984, Mariazeller Bergland 1985

(6)   1979 mit Werner Tippelt „Schifahren in NÖ“ (2. Auflage 1985)

(7)   1981 Heimatkunde bei Jugend&Volk „Lilienfeld und die Voralpen“

(8)   1983 mit Werner Tippelt „Wandern in NÖ“

(9)   1983 „Waldmarkweg-Führer“ (Naturfreunde)

(10)  1984 mit Werner Tippelt „NÖ nordisch“

1985  „Schöffel-Preis“ des Landes NÖ für Verdienste um den Naturschutz durch den 1. Wander- und Landschaftsführer

(11)  1986  „NÖ Ausflugs- und Urlaubsführer“ (Wieder auf Sommerfrische) bei Jugend&Volk

(12)  1986 mit Werner Tippelt „Mariazellerland Wanderführer“

(13)  1988 Festschrift „400 Jahre Markt St. Veit an der Gölsen“

(14)   1990 mit Werner Tippelt „Ötscher-Führer“ = Ötscherführer I. im NÖ Pressehaus

(15)   1991 „Wanderparadies Frein“

1992 Landschaft & Natur im „Heimatbuch Rohrbach“

(16)   1993  „Wanderatlas Bezirk Lilienfeld“

(17)   1994  „Wandererlebnis Waldviertel“ (2. Auflage 1997)

(18)   1995  „Ötscher-Führer“ = Ötscherführer II. (2. erweiterte und völlig neu gestaltete Auflage mit Werner Tippelt) im NÖ Pressehaus

(19)   1996  „Wanderparadies Voralpen“ im NÖ Pressehaus

(20)   1998 „Wandererlebnis Wallfahrerwege, Ostösterreich“ im NÖ Pressehaus

(21)   1998  „Wandererlebnis Ötscher, mit Natur-&Schitourenführer“ mit Werner Tippelt (3. überarbeitete und erweiterte Auflage des 1990 unter dem Titel „Ötscher-Führer“ erschienenen Bandes) = Ötscherführer III. im NÖ Pressehaus

(22)   2000 mit Karl Oswald „Naturerlebnis NÖ / Landschaft-Botanik-Geologie“ im NP-Buchverlag

(23)   2001 „Naturerlebnis-Wanderweg St. Veiter Staff mit St. Veiter Steingarten“

(24)   2002 „Wandererlebnis Waldviertel & Wachau“ (2. Auflage 2005) im NP-Buchverlag

(25)   2003 „Wandern im Wiesenwienerwald“ (Naturfreunde NÖ, 2. Auflage 2006)

2003  Mitarbeit an Führer und Karte “Mostviertler Wanderschritte”, Hsgb. Mostviertel Tourismus

(26)   2004 „Wandererlebnis NÖ“ (2. Auflage 2005)

2004 „Geologische Beobachtungen rund um Hainfeld“ in: Werden und Wachsen der Stadt Hainfeld

(27)   2006 „Wandererlebnis Mariazeller Land & Ötscher“ im Residenz-Verlag

(28)   2007 mit Wilfried Gramm  „St. Veiter Häuserbuch“

(29)   2007 „Naturatrail Hochwienerwald“ (Naturfreunde) und „Via Sacra-Pilgerweg“ (Mostviertel-Tourismus)

(30)   2008 „Das große Wandererlebnis NÖ“ im NP-Buchverlag

2008  „Wandererlebnis Waldviertel & Wachau mit Grenzland-Extra“ (3. erweiterte und aktualisierte Auflage von 2005) im Residenz-Verlag

2008 Beginn des Blogs www.wandertipp.at

(31)   2011 „Wandererlebnis Pilgerwege / Jakobswege – Hemmawege – Mariazellerwege in Ostösterreich“ im Kral-Verlag (2. Auflage 2015)

(32)   2012 „Wandererlebnis Waldviertel mit Wachau & Südböhmen“ im Kral-Verlag

(33)   2012 „Das große Wandererlebnis NÖ / Die 185 schönsten Touren“ (4., erweiterte und aktualisierte Auflage, mit „Haute Route NÖ“) im Kral-Verlag

2012 Englische Ausgabe von “Das große Wandererlebnis NÖ” im Kral-Verlag: Hiking-Adventure, Enjoyable Walks in Lower Austria / The best 170 hikes and trails

(34)   2013 mit Werner Tippelt „Wandererlebnis Ötscher & Ybbstaler Alpen“ im Kral-Verlag

(35)   2014  „Das große Wandererlebnis NÖ / Die 191 schönsten Touren (5., erweiterte und aktualisierte Auflage, mit „Stoasteirischen Almen) im Kral-Verlag

(36)   2015 mit Werner Tippelt „Ausflugs-Erlebnis Naturpark Ötscher-Tormäuer“ im Kral-Verlag

(37)   2015 mit Horst Endres „Waldmarkweg-622″,  Neuausgabe durch den Tourismusverband Traisen-Gölsental

(38)   „Wander-Erlebnis Voralpen / Die schönsten Wanderungen vom Pielachtal bis zu den Mürzsteger Alpen“ im Kral-Verlag

2015 „Stoaröserl und Schwingrasen“ in: Eisenstrasse / Auf den Wegen des Eisens in NÖ, Volkskultur Niederösterreich

2015 „Einschichtig – Leben im Schatten des Ötschers“ und „Als ich als Schullehrer nach Annaberg kam“ in: Wunderwelt Ötscher, Volkskultur Niederösterreich

Neuerscheinungen 2017:

(39) „Wandererlebnis Waldviertel GRENZENLOS mit Südböhmen und Südmähren“ im Kral-Verlag

(40) „Ausflugs-Erlebnis Wachau“ mit Mella Waldstein im Kral-Verlag

Zum Wandertipp-Blog: Dieser entstand als Dissertation meines ältesten Sohnes Dr. Andreas Baumgartner an der WU Wien, wurde von ihm aufgebaut (und von uns Bloggern fleißig befüllt) und wissenschaftlich ausgewertet.

Mitarbeiter bei Zeitschriften (bis 2015) – Granatapfel, Naturfreund, Land der Berge.

Ständige Kolumne „Unterwegs mit Bernhard Baumgartner“ in der Zeitschrift „treff“ der Arbeiterkammer NÖ.

Präsent im Internet – facebook: „Bernhard Baumgartner“ und „Wandertipp bernhard baumgartner“, Twitter „@zwoni“

Nun geht es nach dem Bericht von der “Kremser Weltkulturerbe Runde” (am 29. November) weiter.

Vormittags ging es von Stein nach den Welterbesteig-Markierungen über den romantischen Philosophensteig und das Panorama am Wachtberg hinab zum Hohen Markt mit den hübschen Gassen zwischen Piaristenkirche und Landstraße. Diesmal Einkehr traditionell beim “Hagmann”, dann durchs Steiner Tor und die anschließenden (etwas sehr spärlich markierten Straßen) zur “Kulturmeile” und zum Parkplatz in Stein.

Trotz des schon fortgeschrittenen Nachmittags sollte es diesmal noch auf den Jauerling gehen. Anfahrt bei interessantem Licht nach Spitz, dann aus dem Spitzer Graben hinauf nach Benking, wo unsere Gipfelrunde begann.

Zuerst an gerade “abgeernteten” Christbaumplantagen entlang, denn mit zunehmenden Ausblicken, im vorigen Bild zur Ruine Aggstein, später auf den schon abendlich wirkenden Schneeberg.

Bei der “Waldhochschule” hinein ins Gehölz war es schon ganz schön dämmerig, aber dafür bot die Aussicht beim Naturparkhaus einen Eindruck, den man nur selten erleben kann. Auf den Höhen noch immer das warme Licht der untergehenden Sonne, während im Tal unten der Jauerling seinen tiefblauen Schatten ins zunehmende Dunkel warf. Die Donau gerade noch angestrahlt, aber die Spitzer Kirche gerade noch erkennbar.

Hier lag sogar noch Schnee, und beim “falschen Gipfelkreuz” vorbei (falsche Höhe und falscher Standort des zweiten 960 m-Punktes des Jauerlings) zum Parkplatz. Dort rechts auf einer Forststraße zum Jahn-Denkmal (wo sich alle nationalen Turnervereine zusammengefunden haben, eine zeitgeschichtliches Denkmal…), viele Wegweiser und Markierungen, aber doch einigermaßen verwirrend!

Für die Einkehr im Aussichtsturm war es selbstverständlich schon zu spät, also gleich weiter das kurze Stück bergab zur Schipiste, wo schon fleißig am Schneien gearbeitet wurde.

Beim Rückmarsch zum Auto in Benking, über das Dörfchen Oberndorf, bekamen wir die Minusgrade schon ordentlich zu spüren! Hoffentlich hat sich die noch längere Zeit weithin schneebedeckte Piste bis jetzt zu den Ferien halten können. Es war ja immerhin erst Ende November… Wir konnten noch das Abendlicht über den Alpengipfel bewundern, dann ging die Talfahrt über Maria Laach (wo ich leider nicht anhielt, um die Kirche mit dem riesigen beleuchteten Christbaum zu fotografieren) hinunter zur Donau und über Melk schon nächtens heimwärts.

Maria Laach im Dezember vor einem Jahr.

Gerade rechtzeitig vor Weihnachten ist mein Feizeittipp in der Zeitschrift der Arbeiterkammer NÖ erschienen:

Wandertipp

Ich wünsche damit allen FreundInnen und LeserInnen ein frohes Weihnachtsfest, angenehme Feiertage und alles Gute!

Schon am 22. November machten wir vormittags eine Runde zur Ferdinandswarte. Ein nebeliger Tag anfangs, daher die Aussicht von der Warte nur verschleiert, aber dafür konnten wir die Zustiege von der Donauleithen (neuerlich !) erkunden. Ergebnis für die Spuren des Römerweges bei Mauternbach – weitaus nicht so eindrucksvoll wie jene bei Hofarnsdorf.

Römerweg zwischen Hofarnsdorf und Kupfertal

Wobei insgesamt festzuhalten ist, dass die Rillenspuren (womöglich nach dem herbstlichen Laubfall) bei früheren Besuchen ausgeprägter waren. Dafür glückte Anni (auch nächstes Bild) beim mittägigen Aufklaren eine ganz hübsche Ansicht von Loiben.

Der auffrischende Wind vertrieb den Nebel weiterhin, und so machten wir uns von Stein (gerade noch einen Parkplatz in der Dreistundenzone am Ehmannplatz erwischt) auf den Weg zur Donauwarte. In dem Gewirr von Gassen ist die Markierung gar nicht so leicht aufzufinden, aber schließlich kamen wir hinauf zur Steiner Kellergasse.

Eine Möglichkeit vom Rathausplatz über den "Felsenbrunnen" (rote Markierung) oder über die Frauenbergstiegen

Auf jeden Fall ist dieses Gewirr von Gässchen und Stiegen besonders in Stein (und ebenso in Krems zwischen Pfarrplatz und Piaristenkirche) wirklich voll Romantik und Nostalgie! Weiter bergwärts führt dann die Gasse Steingspreng, und da stießen wir auf die Markierung eines uns noch nicht bekannten Rundwanderweges – den “Steiner Hund” mit Nr. 2.

Rebentor und Steingspreng

Kurz entschlossen nahmen wir diese Abzweigung und gelangten auf eine wunderschöne kleine Route: Eher Spazierwanderung, zwar auf Asphalt, aber dafür phänomenaler Ausblick, jederzeit zu empfehlen außer bei Sommerhitze – und mit der hatten wir nicht zu kämpfen, eher wurde uns an diesem späten Herbsttag angenehm warm.

Von der seitwärts gelegenen Bergkuppe am “Hund” hatten wir noch einen Gesamtüberblick über das Donautal vom Tullner Feld bis in die östliche Wachau vor uns, dazu noch die Nahsicht auf den Braunsdorfer Berg mit der Donauwarte. Bei einer nächsten Tour, dem “Stadtwanderweg Welterbesteig Kremser Runde” erzählte uns ein freundlicher Herr beim Weg nahe dem Bahntunnel folgende Sage: In einer einstigen Notzeit wussten sich zwei Steiner Bewohner nicht mehr zu helfen, der eine besaß zwar einen Weinberg (von dem konnte er nicht abbeißen), der andere hatte aber noch einen Hund und war noch nicht ganz am Verhungern. Also beschlossen sie einen Tausch – der Weingartenbesitzer gab seinen Weinberg gegen den Hund des anderen, den er immerhin verspeisen konnte. Seither heißt der Weinberg oberhalb von Stein – “Steiner Hund”. Womöglich hat uns der nette Herr einen Schmäh angehängt, aber ist nicht alles, was im Volk so durch lange Zeit weitererzählt wird und einen gewissen Wahrheitshintergrund hat – eine Sage? Als solche nehme ich das Erzählte…

Nach dem Aufstieg über den Felsenbrunnen folgte später, nachdem wir auf den Weiterweg zur Donauwarte wegen der fortgeschrittenen Zeit verzichtet hatten, der Abstieg über die Frauenbergstiegen. So landeten wir wieder auf dem Steiner Rathausplatz, voll Hunger und Durst… als einziges Lokal vor der Nase: das “Maharaja”, ein Indisches Restaurant! Wir hatten zwar vor vielen Jahren im Londoner Soho keine gute Erfahrung mit der indischen Küche gemacht (was wir wollten, passte nicht, was wir bekamen, schmeckte nicht, und erst die Rechnung….). Aber diesmal waren wir voll zufrieden, wie man vielleicht aus dem Bild erkennen kann.

Na, so sind wir auch noch nie fotografiert worden, und sogar meine frisch operierte Hand nach Karpal-Tunnel-Syndrom ist damit dokumentiert… Als wir wieder voll gesättigt und zufrieden ins Freie traten – ein Blick auf die Uhr: Um 11 die Parkuhr gestellt, jetzt war es bereits halb drei… Beim kurzen Gang zum Ehmannplatz kam uns schon eine “Security” entgegen… auf meine Frage, ob ihr vielleicht ein Auto mit Lilienfelder Nummer aufgefallen war, verwies sie uns leider schon auf den angebrachten Strafzettel. Immerhin erhöhte sich die indische Konsumation nur um 20 Euro.

Mit der “Kremser Welterberunde” geht es ein andermal weiter…

Am Freitag, 9. Dezember, wanderte ich einmal ganz genau “nach mir” (Tour 121 mit Variante Bacharnsdorf im “Wandererlebnis Waldviertel”, letzte Auflage 2012 im Kral-Verlag) – mit dem Hintergedanken, die Tour für den Anfang 2017 erscheinenden “Ausflugs-Führer Wachau” (mit Frau Mella Waldstein, ebenfalls im Kral-Verlag) sozusagen aufzufrischen. So wie ich es mit allen, nicht in letzter Zeit begangenen Wanderrouten in der  Zeit von 2016 am Programm hatte, dazu noch die neuen Wandervorschläge…

Laut Wettervorhersage sollte der Freitag nach dem Feiertag schön und mild werden, als ich beim Ausgangspunkt in Hofarnsdorf ankam, gab es zwar teilweise blauen Himmel, dazu aber einen eiskalten Wind (die Wärme stellte sich tagsüber nur in den Voralpen föhnbedingt ein). Parkplatz übrigens beim Gasthaus Wachau in die Nussallee abzweigend zu erreichen, ich schätzte mich als Kirchenbesucher ein und parkte neben der leider verschlossenen, im Inneren bemerkenswert gotischen, als Salzburger Besitz in der Wachauer Weingegend genannten Pfarrkirche.

Am Asphaltweg oberhalb vom Treppelweg (wegen dem Wind wäre es unten gescheiter gewesen) wechselte die Aussicht vom Trio Ruine Hinterhaus-Tausendeimerberg-Spitz auf die Wehrkirche von St. Michael zu. Dazwischen die Donau im eisblauen Morgenlicht (obwohl schon 9.45 Uhr) und bei noch nie so stark gesehenem Niedrigwasser.

Hochwasser-Anzeige bei der Kläranlage

In Bacharnsdorf konnte ich endlich in den Windschutz der Häuser abbiegen, gleich nach der Abzweigung der historische Höhepunkt – der Burgus = die Seitenwand eines Hauses besteht aus römischem Mauerwerk! Die Aggsteiner Straße B 33 querend ging es dann in das Kupfertal hinein.

Die letzten kalten Tage ließen sogar das munter fließende Bächlein gefrieren. Die nächste interessante Stelle folgte nach der relativ kurzen Asphaltstrecke, und nach der bescheidenen, aber doch eindrucksvollen “Klamm” war der wichtige Kreuzungspunkt erreicht, wo man über den “unteren” Römerweg und das Türkentor ins Kupfertal kommt (Zugang von Mitterarnsdorf entlang der Straße Richtung Maria Langegg, wo die Markierung auf einen in der Karte eingezeichneten Steig abzweigt, beginnen die Rillenspuren des Römerweges, übrigens die eindrucksvollsten in der Wachau).

Römerweg und Türkentor

Diesen Weg ersparte ich mir diesmal, da wir bereits im November den Römerweg begangen haben. Diesmal folgte ich gleich im Kupfertal bergauf dem ziemlich “zerfahrenen” Forstweg (wohl von den Holzfuhren stellenweise “zermerschert”), wo mir vor einigen Jahren noch auf Felsgrund noch Rillenspuren der Römerwagen aufgefallen waren, damals schon sehr spärlich, nun nicht einmal mit viel Phantasie erkennbar.

Die für mich besonders interessante Strecke begann nach dem von den Bundesforsten gestalteten Rastplatz, wo man beim Marienbild den linken Weg nimmt und bald danach in einem tiefen Hohlweg landet. Vor Jahren mussten Anni und ich uns noch unter hereingestürzten Bäumen durchkämpfen, jetzt war nur das erste Stück steinig und vom Bach durchrieselt etwas mühsam. Das Bild zeigt den weiteren Verlauf, der (nach einzelnen Steinschlichtungen am Rand zu schließen) der ehemalige Römerweg sein sollte, obwohl daneben im Wald noch mehrere parallele Rinnen den Steilhang herabziehen. Ich vermute daher hier den “oberen” Römerweg, dessen Breite vor der Erosion der Begleithänge der römischen Wagenspurbreite entsprochen hätte. Erst das letzte Stück kurz durch Jungwald etwas schmal, noch dazu mit einer Menge gefällter Douglastannen versperrt, dann führt die breite Forststraße, die ich weiter unten gequert hatte (die Karte wird dem engräumigen Gelände nicht ganz gerecht), rechts hinaus zum Kreuzberg-Sattel.

Links von der erreichten Weg- oder besser Straßenkreuzung befindet sich die eigentliche Kreuzberg-Stelle, wie man im Bild sieht mit Rastplatz, Infotafeln und Medidationsplatz nach Paulo Coelho. Worauf ich gehofft hatte, bestätigte sich nicht – föhnig klare Aussicht auf die Voralpengipfel, die man eher im Digitalbild durch Bearbeitung sichtbar machen konnte. Noch dazu zog es beim Weiterweg zum Kastlkreuz immer mehr zu, bis es dicht bewölkt und kalt-windig war.

Der hohe Gipfel ist der Schneeberg, vorgelagert hebt sich die Reisalpe kaum ab, dafür erkennt man deutlich Muckenkogel-Hinteralm bei Lilienfeld.

Hier beim Kastlkreuz war es gerade 12 Uhr vorbei, also samt Fotos nur ein bisschen mehr als zwei Stunden marschiert – mit mir selbst zufrieden, allerdings zugegeben auch von der Kälte getrieben… An dieser Stelle zweigt meine Route aus dem letzten Wanderführer nach Maria Langegg ab, ich nahm aber die darin auch angegebene Abkürzung Richtung Ernsthof. Dazwischen noch Unterkleidung verstärkt, endlich Handschuhe angezogen, Ohrenklappen ausgefahren, ein Schluck aus der Thermosflasche und ein Müsliriegel – aufs Mittagessen konnte ich leicht verzichten, weil ich schon wusste, was mich nach der Tour zuhause erwartete… Diesmal war ich, im Gegensatz zur Seekopftour auch besser vorbereitet (damals waren die Batterien von Uhr und Handy plötzlich leer), daher konnte ich zuhause den Fortschritt der Tour schon ankündigen.

Im weiteren Verlauf ging es – nach ununterbrochener Forststraßenstrecke seit dem Kreuzsattel (so ist eben das Wandern im Dunkelsteinerwald) – nun vorwiegend bergab. Vorbei an dem von Maria Langegg einmündenden Waldweg, immer begleitet von den Markierungszeichen des Welterbesteiges (dicht und sehr verlässlich). In meiner Beschreibung hatte ich eine barocke Wegsäule angegeben, die auch in der Karte zu sehen ist, aber entweder ist sie verschwunden bzw. versetzt worden oder ich habe sie diesmal übersehen, der Ötscherblick fiel ohnehin dem nun voll trüben Wetter zum Opfer. Dafür vor dem Ernsthof (Jagd- und Forsthaus mit wild bellenden Hunden zum Glück hinter Gitter) Tiefblick auf die Donau, hoch aufsteigend der Jauerling in vollem und wirklich eindrucksvollem Höhenprofil (angeblich höchster Gipfel entlang des Donaulaufes und jedenfalls größter Höhenunterschied eines Waldviertler Berges), weithin leuchtet die schon beschneite Piste!

Glanzpunkt dieser Wachaugegend ist der Hohe Stein, der sogar einen eigenen Zugang vom Welterbesteig hat und nach dessen Spezialführer (Hauleitner, Welterbesteig – meine Beschreibung im neuen Ausflugs-Führer wird sicher nicht so speziell ausfallen, aber volle Hochachtung für den Verfasser) mit verbesserten Aufstiegshilfen ausgestattet sein sollte. Ich hielt mich lieber an den sanften, aber ebenfalls sehr eindrucksvollen Seitengipfel – die Rote Wand.

Gipfelkreuz Rote Wand und Ötscherblick

Vom Abstieg ins Buchental geht man ganz bequem auf einer Forststraße dorthin und kommt dann von einem kurzen Karrenweg hinaus auf die Wiesenfläche am Felsabbruch. Wahrlich einer der großartigsten Plätze in der Wachau! Daher machte ich trotz des nun trüben Wetter eine ganze Reihe von Fotos, gelungen ist besonders der Ötscherblick!

Schon hatte ich mich an den Rückweg zur Markierung gemacht, als sich plötzlich der Wolkenvorhang wie durch eine Wunder – es war ein unvermittelt nordwärts ausgreifender Föhnstrich! – öffnete und begleitet von blitzblauem Himmel die Landschaft in grelles Sonnenlicht tauchte. Also “kehrt marsch” (wie von meinen Präsenzdiensterinnerungen in Krems anno 1965 gewohnt…) zurück zum Gipfelkreuz und alle Bilder wiederholt (hatte diesmal zwei Reserveakkus im Rucksack, bei so kaltem Wetter empfehlenswert, denn während die Canon-IXUS nach schwacher Batterieanzeige noch endlos lang durchhält, ist bei der Coolpix unvermittelt Schluss).

Nach diesem “Zuckerl” war der steile Abstieg durch das Buchental (wie erwartet steil und endlos und steinig, zumindest kommt es einem nach mehr als drei Wanderstunden so vor) auch zu ertragen, wenn auch wahrlich kein Genuss! Die hohen Lösswände eines Hohlweges kündigten zuletzt schon die nahenden Weingärten an, und endlich kam ich aus dem steil-engen Waldtal hinaus ins Freie…

Am Bergrand noch ein vorletzter Höhepunkt – links abseits steht auf einem Hügel über den Weingärten am Arnsdorfer Marillenweg das Glauberkreuz. Was soll ich darüber erzählen, wenn die Bilder es so viel besser können…

Der Weg hinunter zur Donau war dann der letzte Höhepunkt dieses Tages – gegenüber der Kirchturm von Spitz gerade noch von der Sonne beschienen, dann von der Rollfähre weg der Treppelweg bis Hofarnsdorf mit seinem prächtigen Ausblick über die Donau hinweg, alles bei scharfem Wind und ebenso scharfem Fotolicht!

Um 15 Uhr stieg ich dann, recht beglückt und zufrieden, aber auch schon reichlich durchfroren, ausgedörrt und ausgehungert ins Auto für die Heimfahrt, die aber auch noch von  Fotostops unterbrochen wurde, denn einem so attraktiven Licht (im Sommer abends, im Spätherbst schon nachmittags) konnte ich nicht widerstehen!

Vielleicht war es aber nur die Erinnerung an die Weltkulturerbe-Runde in Stein und Krems und an die Donauwarte, die mich zu diesem Bild im letzten Sonnenlicht, bevor die Schatten die Landschaft bedeckten, verlockte. Das Panorama vom Glauberkreuz verhalf mir jedenfalls zum neuen Headerbild, das damit vom goldenen Herbst zum späten Jahr wechselt.

Bis zu der hier beschriebenen Tour am 6. Dezember sind wir mehrmals in der Wachau unterwegs gewesen – so zur Ferdinandswarte und zum Hundsheimer Römerweg, auf dem Weltkulturerbesteig im Gebiet von Krems und Stein und sogar auf dem Jauerling.

Am "Steiner Hund" gegen Donauwarte

Advent beim Rebentor in Stein und auf dem Jauerling

Damit glaubte ich, nun alle Touren für die Neubearbeitung der Wachau erledigt oder aufgefrischt zu haben. Weil aber an den letzten Tagen wieder so ideales, wenn auch schon sehr spätherbstliches Wanderwetter herrschte, wollte ich mir doch den Seekopf bei Rossatz noch einmal vornehmen!

"Biritor" (Rest einer Befestigung aus der Türkenzeit wie das Türkentor oberhalb von Arnsdorf) am Eingang zum Seegraben

Es war am Nikolaustag, 6. Dezember, und gleich in Rossatz hatte ich ein ganz nettes Erlebnis. Schon an der Ortsdurchfahrt sah ich einen vollgerüsteten Nikolaus auf die Straße treten, und beim “Hintaus” (vom Parkplatz neben dem Feuerwehrhaus zur Wegscheid am Holzweg) begegnete mir die ganze Schar der Rossatzer Kindergartenkinder! Die erste Tante war so auf Zack mich gleich zu fragen, ob ich den Nikolaus gesehen hätte. Mit meinem roten Anorak hätte ich ja fast selbst dafür gelten können, allerdings ohne Vollbart! Nein, war meine Antwort, ich bin es nicht selber, aber um die Ecke in die Hauptstraße ist er mir gerade begegnet… Die Reaktion der Kinder kann man sich vorstellen, und es war wirklich ein ganz schönes Gefühl, solch aufgeweckten und sichtlich umsorgten Kindern zu begegnen (im Gegensatz zu den schrecklichen Bildern aus aller Welt – wir leben wirklich in einem Paradies…).

Im Seegraben, wo mir noch ein paar bemerkenswerte Besonderheiten auffielen (bei der Hubertuskapelle das Naturdenkmal Roteichengruppe, ein 55 Jahre alter Fichtenbestand, den die Rossatzer Volksschulkinder 1962 gepflanzt haben), die nächste freundliche Begegnung. Mit einem vom Berg herabfahrenden Jäger (zum Glück wirklich von Rossatz aus alles zu Fuß gegangen und der Versuchung widerstanden, den Seegraben abkürzend zu befahren…). Er kündigte mir den Raureif auf den Berghöhen an, auf den ich schon selber bei den tiefen Minusgraden und den Nebelresten spekuliert hatte.

Am Rührsdorfer See

Am Rührsdorfer See war es dann so weit, und schon vorher bin ich vom herabrieselten Raureif  eisig “eingestaubt” worden! Dieses periodische Gewässer (mit wechselndem Wasserstand ein Teich oder ein Flachmoor) ist eines der größten Naturwunder dieser Art in der Wachau. Diesmal fand ich es zugefroren vor, und abgesehen von einem Fehltritt ins zu dünne Eis, konnte ich den Randbereich und die in der Mitte vorspringende Verlandung begehen. Schon auf dem dritten Bild vorher erkennt man ein von mir bisher nicht registriertes (oder vergessenes) Schaustück – einen steinernen Grenzstein inmitten der Sumpfmulde!

Ist dieses Naturdenkmal im Sommer durch seine Flora schon sehr bemerkenswert, war die Stimmung an diesem vorwinterlichen Tag ganz einmalig! Dann marschierte ich auf der Forststraße Richtung Muglerweg weiter, um über den blau markierten Steig – immer steiler und zuletzt zwischen bizarren Felsblöcken – zum Seekopf aufzusteigen.

Am Seekopf

Ebenso wie der Aufstieg verläuft auch der grün markierte Steig hinunter zur Hirschwand durch urigstes Waldgelände, diesmal vom Raureif noch dazu völlig verzaubert! Wegen meiner vor kurzem operierten Hand, habe ich auf die hier anstehenden Kletterpartien – auf den Seekopfturm und auf die Hirschwand – verzichtet. Aber immerhin wusste ich, dass am H W-Steig der Block unter dem Einstieg des gesicherten Wandaufstiegs eine sehr lohnende Aussicht bietet. Dorthin “kämpfte” ich mich auf dem etwas verwachsenen Steig durch und hielt endlich Rast – es muss um die Mittagszeit gewesen sein. Die Batterie meiner hatte aber überraschend den Geist aufgegeben, ebenso der Akku vom Handy – zum Glück reichte die Stromversorgung meiner Kamera bis zum Abend…

Zum Muglerweg hinab war es dann gar nicht weit, dafür geht man dann auf dieser Forststraße endslang dahin, bis der Jankerlweg erreicht ist.  Dort war ich mit Anni erst vor wenigen Tagen und hatte meine Route für den Abstieg nach Rossatz schon vorbereitet. Zuvor aber noch vorbei am schön renovierten Rührsdorfer Kreuz, und ob die zwei Blöcke auf der nächsten, intensiv jagdlich genutzten Lichtung das “Evangeliwandl” sein sollen, war mir trotz guter Erinnerung an eine frühere Tour nicht ganz klar.

Rührsdorfer Kreuz

Ich marschierte also zügig – und bei ebenso fallender Temperatur – auf der Forststraße weiter, wo auch der obere Jankerlweg bezeichnet ist, bis zur Bergecke vor dem Zeckensitz. Hier hätte ich über die Serpentinen des Jankerlweges absteigen können, wählte aber wieder die Route mit der rudimentären roten Markierung. Also von der Kehre beim Bergvorsprung, wo rechts um die Ecke der Zeckensitz folgt und der Jankerlweg als Steig geradeaus weiterführt, links abwärts auf einem unbezeichneten und schon grün markierten Forstweg, bei dessen Teilung ganz kurz rechts – und dort befindet sich die Tafel mit der einzigen roten Markierung nach Rossatz. Auf dem weiteren Steig ist keine einzige Markierung zu finden, nicht einmal Reste davon! Allerdings muss ich festhalten, dass sonst in Rossatz schon auf die alten Touristenmarkierungen geschaut wird – als gut erhaltene Zwischenmarkierungen im Gelände und sogar mit der Farbangabe auf den neueren gelben Wegweisern!

Wo der mit tiefem Laub bedeckte Steig dann aus dem Wald herauskam, landete ich an den Wegweisern von Panoramaweg und Welterbesteig – und an diesem tollen Blick auf Dürnstein. Anschließend an die Vierstundentour und schon etwas gut gekühlt, trieb ich mich noch in Hundsheim herum, um endlich den richtigen Zustieg von der Aggsteiner Bundesstraße zum Römerweg in Mauternbach zu finden. Und gerade noch im schönen Sonnenlicht glückte mir ein Bild von der Donauwarte bei Egelsee (digital, damit mein alter Diascan endlich ausgedient hat). Ein so schönes Bild von der Hirschwand (wie in Hauleitners Welterbesteigführer) blieb mir allerdings versagt – wahrscheinlich vom Seekopfturm aufgenommen, aber für mich wird es dazu wohl zu spät sein in diesem Jahr.

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