“Stadelberg” – die nordische Standardtour in den Voralpen
28. Februar 2011 von Bernhard Baumgartner
Zu unserem Erstaunen mussten wir heute feststellen, dass selbst in der Höhenlage von Annaberg (976 m) und weit darüber hinaus die Südhänge schon vielfach aper sind! Für unsere Backcountry-Schitour machte das aber überhaupt nichts aus, denn unsere Route (in meinem Blog > Suche: Hochstadelberg) führte ohnehin über die Nordseite.
Also ein Hinweis für alle Tourengeher – abgesehen von den hohen Gipfeln, wie Ötscher und Göller, geht südseitig nichts mehr! An den schattigen Hängen wechselt der Schnee – schöner Pulver (wo wenig Wind und Sonne hinkommt), Bruchharsch auf besonnten Passagen bis zu hart-eisig, wo noch dazu der Wind um eine Ecke braust…
Vom Parkplatz an der Wastlstraße (beim Zugang in die “Böden”) ging es älteren Spuren nach über die Nordwestseite bis zum Gipfelkamm (genauer mag ich mich hier nicht festlegen, denn hinter einem eingerissenen Wildzaun neben dem Parkplatz prangt das verdächtige Schild: Privatgrund). Es besteht aber nirgends dort irgendein forstliches oder jagdliches Sperrgebiet, und es gilt – für uns die Unschuldsvermutung (aber nicht im verdächtigenden Sinn, wie jetzt so häufig üblich!) und die Wegefreiheit nach dem Forstgesetz…
Wenn man aus dem Wald hinauskommt, bietet der “Stadelberg” (ÖK Hochstadelberg, nach der Bergform wie ein Stadeldach benannt) immer wieder ein packendes Erlebnis, auch wenn er nicht zu den Großen in den Voralpen gehört – dafür zu den ganz lieben Gipfeln, die ohne viel Mühe und mit lohnendem Bergerlebnis zu erreichen sind. Das Panorama vom Schneeberg bis zum Ötscher, mit den Hochalpen dahinter, ist ganz einfach packend, ebenso die Vogelschau auf Joachimsberg (dort noch Schneelage, leicht nordwestgeneigt), Gösing (fleckig) und auf den aperen Erlaufboden – von dort 1500 m Reliefunterschied direkt hinauf über den Rauhen Kamm.
Eine Tour mit den Backcountry-Skiern (es würde wahrscheinlich der Nordic-Cruiser auch gehen, aber im alpinen Gelände unbedingt mit den passend dazu erhältlichen Steigfellen!) ist bei solchen Verhältnissen und der richtigen Routenwahl (endlich eine Verwendung für die Forststraßen) immer ein Genuss! Da kommen Schneeschuhe und alpine Tourenschi einfach nicht mit – leicht und bequeme Schuhe). Wo´s zu steil bergab geht, lässt man die Steigfelle ganz einfach drauf – das wird dann ein echter AbfahrtsLAUF! Sogar mein Freund Werner (Tippelt) hat mir gestanden, dass er bei einer haarigen Schiabfahrt heuer einmal ein Stück die Felle angeschnallt hat lassen, also kein Komplexgrund für mich!
Übrigens wäre der Stadelberg diesen Sonntag auch “zu Fuß gegangen” – am Südhang ohnehin aper, nordseitig genug Spuren. Am Tirolerkogel war auch allerhand los, wie wir bei den Parkplätzen merken konnten, Pisten in Annaberg am Pfarrboden und sogar Verbindung zu den Reidlliften sicher sehr gut, am Hennesteck nur mehr der Almbodenlift, dort die Südseiten ebenfalls nichts mehr für Schitouren.