Biotop Kerschenbach-Ursprung: Sommerblüte im Wiesenwienerwald

4. Juli 2009 – 19:39


Am 14. Juni wanderte ich mit der Naturkundlichen Gruppe der Alpenvereinssektion St. Pölten im Kerschenbach-Talschluss: Von St. Veit aus durch den Kerschenbach, über die Hochedlerkapelle zum Windkreuz und über die Sattlerkapelle weiter zum Berggasthof Schußlucka, leider auf Asphalt durch den Kerschenbach zurück zum Bahnhof St. Veit.

Neben der Wallfahrtskapelle – Termin zur Vitusmesse am Samstag, 11. Juli um 19 Uhr – war unser Ziel der Ursprung des Kerschenbaches aus einer großflächigen “Nassgalle” südlich vom Windkreuz, wenig abseits vom Wanderweg-404 westlich der Kukubauerhütte. Nochmals danke der Familie Knoll vulgo “Hochedler” für das Öffnen der Kapelle und der Bewilligung zum Betreten des Biotops!

Sommerblüte auf den Sumpfwiesen

Bei unserer Tour waren die früheren Orchideen (Breitblatt-Fingerknabenkraut, Brand- und Salep-Knabenkraut) bereits verblüht, die Sumpf-Ständelwurz als Besonderheit erst mit wenigen Knospen zu sehen. Bei unserem Besuch am 3. Juli, gerade zwischen zwei Gewitterherden über der Wachau und der Reisalpengruppe, war die Sumpf-Ständelwurz in voller Blüte und auch noch die Mücken-Händelwurz. Das Wollgras hat schon “ausgefruchtet”, beherrschend ist jetzt noch das “Ziestkraut” (Betonica officinalis, auch Echter oder Heil-Ziest genannt). Das gilt ebenso für die Feuchtwiesen oberhalb des Hochedler-Gehöftes (Brunnenschutzgebiet, nicht betreten)!

Später im Hochsommer werden noch das Flohkraut und der Teufelsabbiss dazukommen, Simsenlilien gedeihen überraschend auch in diesem Sumpfgelände. Das von Besuchern aus der Steiermark hier jüngst vermutete Vorkommen des Lappland-Fingerkrauts kann ich leider (derzeit nicht mehr) bestätigen.

Meine etwas “rustikal” in die St. Veiter Wanderkarte eingezeichnete Route in Grün soll helfen, die Hochedlerkapelle bzw. das Biotop Kerschenbachursprung aufzufinden:

Zufahrt von St. Veit an der Gölsen / Kropfsdorf durch den Kerschenbach bis zum Ende der Asphaltstraße (dort beschränkte Parkmöglichkeit). Weiter geradeaus auf Sandstraße bis Wegkreuz(ung) und nochmals geradeaus auf dem Güterweg Weinberger in den Graben hinein. Wo sich in dessen Talschluss der Güterweg nach links wendet, gleich neben dem rechten Waldrand (innerhalb !) in einen ziemlich verwilderten alten Hohlweg abzweigen (den “unteren Ochsenweg” der alten Zufahrt zu den Bergbauern !). Bei Verzweigung den rechten Weg nehmen und in bald flacherem Gelände durch den Hochedlerwald mit seinen hochstämmigen Rotbuchen zur Hochedlerkapelle. Weiterweg links haltend auf Wegspuren aufwärts zur Ecke einer breiten Wiese, hier aber links im Wald bleibend weiter auf Karrenweg ziemlich flach zum Güterweg westlich vom Hof Hochedler. Wenn man die Vitusmesse besuchen will, ist der Aufstieg auf dieser Route zu empfehlen (Bergschuhe wegen des steinigen und teilweise nassen Geländes erforderlich). Von der Kapelle bis zum Güterweg weitergehen und Abstieg auf diesem immer links haltend (auch am späteren Abend im Dämmerlicht leicht möglich).

Die Auffahrt über den Güterweg sollte unterlassen werden (Fahrerlaubnis nur für die Anrainer und sehr schlechter Wegzustand). Zum Biotop-Kerschenbachursprung sollte man sich mittels der beigefügten Karte leicht orientieren können, mit Weiterweg und Abstieg über Sattlerkapelle und Schußlucka eine sehr schöne Tour (Gasthof im Juli geschlossen).

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