Durch einige Berichte (vorallem auf www.gipfeltreffen.at) angeregt und da ich immer für Neues im heimatlichen Nahbereich offen bin, gings am Muttertag mutterlos auf “Expedition”. Ziel war das ehemalige Frierich Hallerhaus auf der Knofeleben im Schneeberg-Gahnsgebiet. Als Kind (Übergang Payerbach-Puchberg) und knapp vor eintreten der Vaterfreuden ( Schutzhaus über die Eng rauf/runter) war ich bisher zweimal in dem Gebiet unterwegs, der heutige Anstieg war mir allerdings gänzlich unbekannt .
Für letztes Jahr bereits einmal kurz angedacht, aber da kam mir vorallem der Vollbrand des Friedrich Hallerhauses “dazwischen” – zudem wäre Marie noch zu klein gewesen – gings heute bei angenehmen Wanderwetter ( bei warmen/heißen Verhältnissen nicht zu empfehlen) , welches allerdings gleichbedeutend mit einer deshalb nicht zustande gekommen Zweitageskindertour ist, vom Friedhof in Haaberg/Reichenau los.
Zuerst dem Kaisersteig in Richtung Scheiterplatz folgend vorbei an einem Bauernhof mit höherliegendem Nebengebäude, wo gleich die ersten Unsicherheiten auftraten. Sicherheitshalber hab ich den Computer-amap-Ausdruck daheim verschlampt und mit dem eher notdürftigen f&b-Wanderatlas war der genaue Einstieg des Jagdsteiges nicht wirklich eindeutig. Rückblickend waren wir zwar richtig unterwegs, allerdings machte mich der vorerst etwas ostlastige Verlauf unsicher und so kam es, dass wir in der Mittagssteinrinne landeten und dann den Entschluß trafen, dieser wild bergwärts zu streben, bis eben der Quersteig erreicht wird ( in diesem Fall beim erreichen der Felswände).
Ab hier ( Dauer ca. 1h10) wars aber orientierungsmässig keine Hexerei mehr, verläuft der Steig in leichtem auf und ab, aber immer gut erkennbar in westlicher Richtung bis oberhalb von Hirschwang, wo von unten der neongelb markierte “Standardanstieg “ auf den Mittagstein einmündet. Hier erfolgte auch die erste größere Essenspause auf schönem Rastplatz. Generell ist der Verlauf des Quersteiges ausgesprochen nett, weil ein steter Wechsel von Wald (Laub-/Nadel-), zu querenden Schuttrinnen(Gämsensichtung) und dezenter Abschüssigkeit, welche doch Aufmerksamkeit fordert, gegeben ist und vorallem die doch gut 800hm zum Mittagstein im Vergleich um Direktanstieg von Hirschwang aufgeteilt werden.
Nach erfolgreicher, frischer Pause, erfolgte der doch recht direkte gut 500 Hm-Anstieg auf den Mittagstein, recht anspruchsvoll und abwechslungsreich, tw. etwas ausgesetzt in Bezug auf ein abschüssiges Gelände, aber primär gut gehbar, wobei ein doch ständig Maß an Konzentration erfoderlich ist. Pia hatte bei ca. 1100 m Höhe gesundheitliche Probleme, welche etwas zu Sorge veranlassten, welche sich aber zum Glück im weiteren Verlauf ebenso rasch wieder verflüchtigten.
Zusätzlich um anspruchsvollen Verlauf, gewährt der Steig immer wieder nette Tief- ins Höllental bzw. Ausblicke zum Hochschneeberg. Gegen 12 Uhr ( 3h 45) wurde der aussichtsreiche von einem Gipfelkreuz geschmückte Gipfel des Mittagsteines erreicht, die Rast auf Grund der Witterungsverhältnisse fiel dort eher kurz aus, zudem war das Sekundärziel, das Schutzhaus auf der Knofeleben doch noch ein gutes Stück entfernt. Einem kurzen Abstieg erfolgt ein nicht wesentlich länger Anstieg auf den Feichtaberg ( 1381m), wobei der Gipfel nicht direkt passiert wurde, dafür den letzten Schneeresten eine entsprechende Würdigung zu Teil wurde.
Ab hier erfolgt ein angenehmer, sanfter Abstieg, vorbei an zwei stattlichen Forsthäusern der Gemeinde Wien zum neu errichteten Schutzhaus auf der Knofeleben – in meinen Augen ein gelungenes Projekt, wenn gleich sich unsereiner erst an das neues Desgin in den Alpen gewöhnen muß – aber so ist nun mal der Zeitgeist und in diesem Fall ein mehr als sinnvoller.
Einkehr ist jedenfalls zu empfehlen – ansprechende Ausstattung und eine ausgesprochen variable Küche (von Standart bis Ausgefallen) – lassen wohl jeden seine persönliche Preferenz finden. Kinder waren genügsam und zudem mit Malarbeiten beschäftigt – sodass die 1 h Aufenthalt erholsam war.
Gegen 15 Uhr 15 erfolgte der Abstieg durch den Mitterberggraben in die Eng ( tw. noch alte Holzriesen sichtbar, sowie eine reaktiviertes (Schau-)Teilstück. Auch hier eher ein sanfterer Verlauf welcher in der Eng durch die Felsszenerie noch eine zusätzliche landschaftliche Aufwärtung erfährt. Am Ende wartet dann noch der Mariensteig, abschüssiger, aber breiter Weg, sogar mit seitlichem Stahlseil.
Nach dem Mariensteig geht es rechts auf gut sichtbaren, unmarkierten Weg zum sogenannten Scheiterplatz hinunter und hier zuerst einer Forststrasse leicht steigend folgend welche später rechts in einen Weg ( Kaisersteig) abbiegend verlassen wird. Über diesen Weg gelangt man wieder zum Anfangs erwähnten Bauernhof mit Nebengebäude und in der Folge retour zum Ausgangspunkt.
Gesamt waren wir inkl. Pausen 8 h 20 min unterwegs bei ca. 1050 hm , Distanz kann ich leider nicht feststellen .