Feeds
Artikel
Kommentare

Viele Monate sind vergangen, seit ich den Großen Tullnerfelder Rundwanderweg „entlanggehatscht” bin. Das war im Winter, endlich im August 2008 kann ich wieder eine Etappe angehen, ich war schon sehr gespannt darauf, wie es sein wird, bei großer Hitze in der Ebene zu gehen, aber es sind ja eh nur 22km.

Der Plan war mit dem Auto zu unserem Tagesziel (Absdorf) zu fahren und dann mit dem Zug zurück nach Wagram am Wagram zurückzureisen. So kann man stressfrei den Weg weitergehen, denn am Ziel hat man sein Auto und wenn man am Weg ein gemütliches Gasthaus entdeckt, dann kann man seine Mineralstoffspeicher wieder mit guten isotonischen Getränk (Bier) auffüllen ohne Angst haben zu müssen, dass irgendeine Eisenbahn davonfährt.

Der Weg führt nun entlang des Wagrams Richtung Osten, er trägt die Nummer 675 auf den Rot-Weiß Roten Markierungen. Man geht durch Dörfer, welche einen Flair der 70′er Jahre an sich haben, es gibt noch kleine Geschäfte und irgendwie hat man das Gefühl, die Menschen hier lassen sich nicht so von der Hektik anderswo anstecken. Der Weitwanderweg geht durch sehr viele Kellergassen, man merkt hier am Wagram gedeiht der Wein anscheinend recht gut, immerhin ist die Geländekante genau nach Süden ausgerichtet.
(Info zum Wagram auf der Wikipedia: Der Wagram)

Die Hitze macht und zu schaffen, aber mit genug Wasser zu trinken ist es kein Problem. Andere Leute gehen in ein Sonnenstudio, ich gehe wandern und werde auch schön braun, zumindest auf der Seite, wo grade die Sonne steht, das gibt oft lustige Farbeffekte, zum Beispiele Schienbeine schön braun, Wadln hinten kasweiß ;-)

 

Ein Highlight dieser Strecke ist sicher Kirchberg am Wagram. Die Kirche ist von weiten zu sehen und die Landschaft rundherum ist so typisch. Unser Weg führt uns an vielen Marterln vorbei, früher waren sie mal Wegweise und Mahnmal an schlimme Ereignisse, aber das sind sie heute ja auch noch. Einige kleine und größere Bäche fließen den Wagram herunter und geben der Gegend noch mal eine besondere Prägung. Der Weg führt manchmal unterhalb der Geländekante, meist durch Kellergassen und manchmal oben an ihr entlang. Von oben hat man einen guten Ausblick über das Tullnerfeld, mit den beiden beherrschenden Kraftwerken Dürnrohr und der Atomruine Zwentendorf.

Viel zu schnell erreichen wir unser Tagesziel, wir steigen den Wagram hinunter Richtung Absdorf, überqueren die Schmida und das war’s, schnell noch einen Radler gezwitschert, natürlich nur um den Mineralstoffhaushalt auszugleichen und ab nach Hause.

Eine Strecke, welche im Sommer mit Vorsicht zu begehen ist, viel Trinken mitnehmen und nix übereilen! Ich denke aber, dass im Herbst, wenn die Blätter verfärbt sind oder im Frühling wenn alles blüht, es eine Wanderung ist, um „innerlich einzukehren”. Ich freue mich schon auf die nächste Etappe! 

(Achtung, aus meinem Tagebuch, es ist schon eine Zeit her, dass ich den Weg gegangen bin!)

Hier ein paar Bilder: (Der Rest hier: Bilder auf Panoramio mit Positionsangabe)

 

Endlich ist es wieder so weit!
Ich habe von allen Instanzen einen Tag Wandern genehmig bekommen (Firma und Frau).
Der nächste Abschnitt vom Tullnerfelder steht an! Die Wettervorhersage ist nicht so toll, aber wem stört das?
Am Morgen hat eine Schneedecke das Land überzogen, aber sonst ist das Wetter eigentlich “wandertauglich”, die Landschaft schaut sehr schön her, im Laufe des Tages wird der Schnee wohl verschwinden.
Mit dabei ist wieder mein Onkel, der alte Weitwanderer hat ja mehr Kilometer in den Beinen als der Kuli vom Reinhold Messner. Für den kleinen Spaziergang war er schnell gewonnen.
Wir marschierten also bei der Mautener Brücke los Richtung Krems, ab hier ist der Weg nicht mehr mit der Nummer 475 markiert, nördlich der Donau hört er auf die Nummer 675. Ich glaube, diese merkwürdige Nummernänderung hat irgendetwas mit den Illuminaten zu tun.

In Krems

In Krems


Erste Schwierigkeiten tauchen in der Altstadt in Krems auf, wir finden den Einstieg hinauf zur Donauwarte nur mit Mühe, die engen Gassen haben sich seit dem Mittelalter wohl nicht geändert!
Durch die Weingärten geht es hinauf zur Donauwarte und der Blick in die schneebedeckte Landschaft wird immer weiter und schöner, im Schnee sind noch keine Spuren zu sehen und ich bekomme irgendwie ein schlechtes Gewissen, weil ich dieses schöne weiße Decke mit meinen Wanderschuhen zertrample.
Weingärten und Donau

Weingärten und Donau


Weingärten

Weingärten, im Hintergrund Krems


Krems

Krems

Die Donauwarte wurde immer größer und der Mond ging in dieser Richtung unter.

Donauwarte und Mond

Donauwarte und Mond

Wir erreichten bald die Donauwarte, hier treffen sich einige Weitwanderwege, einer der Mariazeller Wege (06), der Große Tullnerfelder (675) und der Waldviertler Weitwanderweg (606). Von hier hat man auch einen tollen Blick über das Tullnerfeld, in die Wachau, rüber nach Göttweig, zurück zum Wetterkreuz und natürlich über Krems. Man sieht auch weit in das Waldviertel rein. Sehnsüchtig habe ich in die Richtung des Waldviertler Weitwanderweges geschaut, wenn ich mal einen Lottosechser mache, dann weiß ich was ich tun werde, alle Weitwanderwege Österreichs erkunden! (naja zuerst sollt ich mal mitspielen!)

Donauwarte

Donauwarte

Markierung

Markierung

Aussicht von der Donauwarte Richtung Tullnerfeld

Aussicht von der Donauwarte Richtung Tullnerfeld

Die schöne Donauwarte

Die schöne Donauwarte

Marterl bei Egelsee

Marterl bei Egelsee

Weiter geht der Weg Richtung Egelsee, runter durchs Alauntal, durch Weingärten zurück nach Krems, hier bekommt man wirklich einen Hauch von Waldviertel zu spüren.

Hinunter nach Krems

Hinunter nach Krems

Weingärten

Weingärten

In Krems hat das Tauwetter leider voll eingesetzt, jetzt folgen wir eine Weile dem Fluß “Krems”. Das Industriegebiet ist ein bißchen fad, aber das ist halt auch das Tullnerfeld, da muss man durch, auch wenn ein kalter Wind aufkommt.

Die Krems

Die Krems

Die Krems

Die Krems

Irgendwann kommt man aus der Au raus und erblickt das Wärmekraftwer Theiß, hier öffnet sich wirklich das Tullnerfeld, das Land der schiefen Bäume und schwarzen Vögel, in der Ferne ziehen Schneeschauer heran, aber so richtig das Land kennen, lernt man nur, wenn man bei jedem Wetter loszieht und stärkt auch noch seine Abwehrkräfte (Hatschie!)

Wärmekraftwerk Theiß

Wärmekraftwerk Theiß

Hier mitten in der flachsten Ebene, weit entfernt vom nächsten Dorf, neben einem etwas breiteren Feldweg stand eine Imbissbude. Zu unserer großen Überraschung hatten sie da ein wirklich ausgezeichnetes Menü und auch ein gutes Bier ;-) , wenn nur überall auf den Feldwegen so Hüttchen stehen würden, Österreich wäre überrannt von Wandersleuten!

Das Tullnerfeld

Das Tullnerfeld

Ein weiterer Hauch von Waldviertel, wir erreichen den Kamp.

Der Kamp

Der Kamp

Das Wetter ist nicht immer toll

Das Wetter ist nicht immer toll

Wir kommen langsam zu einem weiteren Highlight dieses Weitwanderweges, das Schloss Grafenegg, leider hat sich das Wetter verschlechtert und das Licht ist nicht optimal für Fotos, aber was solls, Speicherplatz ist billig, also drauf losgeschossen, was der Auslöser hergibt, bis der Akku glüht!

Bach bei Grafenegg

Bach bei Grafenegg

Schloß Grafenegg

Schloß Grafenegg

Beim Schloß Grafenegg

Beim Schloß Grafenegg

Schön langsam erreichen wir das Ende der Wanderung (leider), der Schnee ist verschwunden, und alle Wege sind tief, aber trotzdem würde ich gerne weitergehen. Mit Schrecken fällt mir wieder ein, dass ich in einem guten Monat mein rechtes Knie operieren lassen muss, wenn der Doktor wüsste, dass ich noch mal losgezogen bin, würde er mich wohl schön schimpfen und bergab kann ich ohne Stock fast nicht gehen, so weh tut es, aber in der Ebene könnt ich ewig hatschen ;-)
In Wagram am Wagram ist Schluß, man sieht schon von weiten die namensgebende Geländekante, welche einmal das Ufer eines Meeres war. Der Tullnerfelder Weitwanderweg folgt dem Wagram von hier aus bis Stockerau. Ich hoffe das ich bald wieder weitergehen kann!

Wagram am Wagram

Wagram am Wagram


Also, ab in den Zug nach Krems und von dort mir dem Bus zurück nach Traismauer, jetzt haben wir so ca. 45km vom Großen Tullnerfelder Rundwanderweg, fehlen eh nur mehr so 155km ;-)

Hier wieder alle Bilder auf Panoramio mit Positionsangaben:
Bilder vom Großen Tullnerfelder Rundwanderweg

G.T. (TschieTie)

Was? Rund um das Tullnerfeld führt ein Weitwanderweg? Welcher Depp hatscht denn da lang?

Naja, Ich halt… (wenn schon sonst keiner!)
Hier eine Übersichtskarte:
 Großer Tullnerfelder Rundwanderweg

Die Erklärung ist ganz einfach. Nachdem ich den Nord-Süd Weitwanderweg komplett geschafft hatte, bemerkte ich eines Tages, wahrscheinlich war mein Blick dafür mittlerweile geschärft, Rot-Weiß-Rote Markierungen direkt bei meiner Wohnung vorbeigehen mit der geheimnisvollen Nummer 475 drauf. Schnell ein bisschen im Internet nachgeforscht wusste ich, da geht ein ca. 200km langer Weitwanderweg direkt bei meinem Domizil vorbei! Zu meinem Erstaunen musste ich auch noch feststellen, dass der gar nix mit dem Jakobsweg zu tun hat, obwohl er von Göttweig bis Mautern identisch mit ihm ist.

Nachdem ich also schon ca. 500km Österreich von Süd nach Nord durchquert hatte, betrachtete ich es von nun an als Ehresache, diesen Weg einmal zu gehen. So ganz geheuer war mir die Sache ja nicht, führte doch der Weg von meiner Behausung auch bei meinem Arbeitsplatz vorbei und da mein Chef genau weiß, wie gerne ich Rot-Weiß Roten Markierungen nachlaufe, könnte es sich auch um einen hinterhältigen Trick handeln, damit ich ja immer den Weg in die Arbeit finde, aber das wollte ich herausfinden.

Die Gelegenheit ergab sich, als ich das Auto meiner Familie in Mautern beim Service stehen hatte und es beschloss zu Fuß abzuholen. Mein Onkel, ein alter Weitwanderer, wollte auch unbedingt mitgehen und so brachen wir eines nicht ganz so schönen Tages im August 2007 von Traismauer Richtung Mautern auf, Gott sei Dank endeten die Markierungen nicht bei meiner Firma, obwohl ich natürlich sicherheitshalber eine 50Tausender Karte dabei hatte, für alle Fälle halt!

Der Weg führte uns über die Traisen nach Wagram (Dorf) hinauf zum Wetterkreuz (Kirche am Hügel).
Dort oben fing es leider zu regnen an und ein schweres Gewitter braute sich im Tullnerfeld zusammen.

Das hielt uns jedoch keineswegs auf! Wir gingen durch den Hollenburger Wald, auf der anderen Seite beherrscht das Stift Göttweig die Landschaft. Der Weg führt durch Krustetten und Tiefenfucha. Dabei quert man schöne Weingärten und trifft auf den Bergwerksgedenkweg, einen kleinen Rundwanderweg, welcher an die Zeit des Braunkohleabbaus gedenkt. Nachdem man den Ort  Furt streift geht es hinauf auf den Hügel Richtung Göttweig. Das war es im Regen gar nicht so angenehm, denn es war sehr glitschig. Oben angekommen hatte das Gewitter endlich aufgehört und von oben sah man über den allgegenwärtigen Dunst weit in die Berge, die Reisalm, der Muckenkogel, der Hohe Staff waren gut zu erkennen, Richtig Mystisch! Nun folgten wir ein Stück den Jakobsweg hinunter nach Steinaweg, Interessanterweise schaut der Wald auf dieser Seite des Stiftes irgendwie anders aus, als auf der Anstiegsseite. Er wirkt südländischer. Der Weg führt schmal und glitschig bergab und ich war froh unten anzukommen. Jetzt folgte noch ein kleines Stückchen nach Mautern, dabei kommt man bei einem beeindruckenden Naturdenkmal vorbei, einem gewaltigen Hohlweg. Später ist man wieder umgeben von Weinreben, der Blick zurück zeigt uns drohnend auf dem Hügel Stift Göttweig und vor uns liegt die Donau mit Krems uns Mautern. Die Donauwarte bei Egelsee ist auch gut zu erkennen, dort führt der Tullnerfelder Weg auch vorbei aber leider nicht heute!

Also schnell Auto beim Mechaniker abgeholt und ab nach Hause, es ist sich genau so ausgegangen, dass wir wieder trocken sind!

Hier ein paar Bilder von der Wanderung:

Ort Wagram und die Kirche Wetterkreuz am Hügel:
Ort Wagram und die Kirche Wetterkreuz am Hügel

Die Donau und das Tullnerfeld:
Donau und Tullnerfeld

Kleinwien von Göttweig:

Blick Richtung Muckenkogel und Reisalm von Göttweig (nach dem Gewitter):

Die Fladnitz in Steinaweg:

Blick zurück nach Göttweig

Ein Hohlweg (Naturdenkmal) bei Steinaweg:

Marterl in der Nähe von Tiefenfucha:

Barbaradenkmal in Tiefenfucha (Teil des Bergwerksgedenkweg ):

Wegweiser bei Göttweig:

Hier die Bilder vom Großen Tullnerfelder Rundwanderweg auf Panoramio (mit Positionsangabe auf Satellitenbildern):
Großer Tullnerfelder Rundwanderweg auf Panoramio