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Bereits am nächsten Tag verlockte uns das Schönwetter wieder zu einer Wanderung, diesmal an die Südseite des Lungaus, zu den Nockbergen. Zufahrt über St. Margarethen und Bundschuh hinauf zum Schönfeld an der Passhöhe gegen Innerkrems, wo man durch das Rosanintal oder über den Sauereggnock zum Königstuhl gehen kann. Uns interessierte aber der niedriger verlaufende Rundweg am Knappenberg, wo durch Jahrhunderte Eisenerz abgebaut wurde (dazu habe ich die Infotafeln dieses interessanten Themenweges fotografiert). Landschaftlich ein Hochgenuss – in der oberen Waldzone mit Lärchen und Zirbenbeständen, durchmischt mit den blühenden ‘Almrauschfeldern!

Gleich am Anfang des Rosanintals, Parkplatz beim Merl-Haus des Alpenvereins, daneben ein Hüttensiedlung (wie in Kärnten vor allem üblich), überblick man die Bachmäander des Hochtalbodens und zweigt rechts aufwärts in den lockeren Bergwald ab. Markant sind hier vor allem die überwiegenden Zirben, ein großflächiger und stattlicher Bestand.

Bald sind die Hangmulden am Knappenberg erreicht, wo die Abraumhalden der einstigen Bergbaue auffallen. Hier teilt sich die Route – bergwärts kämen wir über den Sauereggnock zum Kammweg Richtung Königstuhl und hinteres Rosanintal, wir folgen aber dem Querweg, der uns direkter ins Rosanintal zurückführt. Zwar nicht markiert, aber leicht zu finden, an Abbaustellen entlang und immer leicht bergab, bis ein Forstweg hinab ins Tal weist. Prachtvoll gerade unterhalb der Baumgrenze und durch die Almrauschbestände!

Die üppigen Weiden werden für Rinder und zahlreiche Pferde ausgenützt, die sich im Gelände verteilt herumtreiben. Zurück zum Ausgangspunkt geht es auf dem Almweg. Was wir diesmal leider nicht entdecken konnten – den kleinen und sehr seltenen Bestand von Polarbirken (einem ziemlich auf den Lungau beschränkten Eiszeitrelikt) bei der Alpenvereinshütte. Interessant in diesem Hochtal sind die moorigen Flächen mit Knabenkräuern u. a., reizend der Blick über die weite Mulde, wo sich die Pferde so richtig wohlfühlen, wohl auch, weil die Sauergräser der Sumpfwiesen ihr spezielles Futter sind.

Am nächsten Tag machen wir eine Fahrt über den Radstädter Tauern nach Altenmarkt im Pongau, vielleicht um dort alte Urlaubserinnerungen aufzufrischen, bevor es wieder ans Wandern geht…

Erster Sommerurlaub 2023 vom 23. bis 30. Juni in St. Michael, vorzügliche Destination im Hapimag. Fast durchwegs schönes Wetter und gelungene Tagesausflüge und Bergwanderungen.

Urlaubstagebuch vom 25. Juni – Großeck am Speiereck:

Das markante Speiereck haben wir während vergangner Urlaube schon bestiegen, mit Hilfe der Gondelauffahrt von Mauterndorf, mit Blumenpracht und interessanten Gesteinen in bester Erinnerung!

Diesmal war St. Michael unser Ausgangspunkt, und bereits am Vortag hatten wir den Ort erkundet, bis zur Talstation der sog. Sonnenbahn. Dort starteten wir auch an diesem ersten Wandertag – freie Auffahrt mit der Gästekarte, und in wenigen Minuten sind wir schon oben am südöstlichen Waldkamm des Speierecks. Hier ergäbe sich eine größere, eigentlich höhere Rundtour über den Gipfel zum Großeck. Aber die Route entlang einer Schipiste und auf einer Gerölltrasse schaut nicht gerade einladend aus. Das Wetter hätte allerdings gepasst, himmelblau und klarsichtig, oben am Berg leicht frisch mit einem kühlenden Lüfterl. Wir machen aber die “untere Runde” über die Trogalm zum Großeck, was sich als sehr lohnend und nicht zu anstrengend herausgestellt hat.

So marschieren wir den Wiesenrücken gemächlich aufwärts bis zum Peterbauernkreuz (im Hintergrund der reizlose Kamm hinauf zum Speiereckgipfel, der uns nicht verlocken konnte). Aussicht prachtvoll über den ganzen Lungau mit seiner Bergumrahmung von Nockbergern, Niederen und Hohen Tauern. Dann ging es einen hübschen Steig hinunter in den weiten Kessel der Trogalm mit den Speicherseen, zwischen den höchst heraufgekommenen Bäumen und Almrauschpolstern, ganz malerisch und in weitem Bogen mühelos bergab.

Vom Karboden der Trogalm mit seinen Spazierwegerln verläuft der “Schmetterlingsweg” gegen das Großeck hinan. Weniger Schmetterlinge als hübsche Bergwaldflora entlang dem gut ausgebauten Steig, zuletzt abseits davon über Zwergstrauchheiden direkt hinauf zum Großeck, dem nordöstlichen Vorgipfel des Speierecks mit seiner Senderstation, dort eine ausgiebige Rast mit Panoramablick.

Ein Forst- oder Schiweg leitet uns dann, nach einem felsigen Blickpunkt oben am Grat, zu Großeckstation hinab, und dort schließt wieder ein malerisches Steiglein als Verbindung zur Trogalm an. Zurück zur Sonnenbahn geht es nur wenig bergauf, noch dazu durch einen blockreichen Lärchenwald, also eine ganz gemütliche Tour für den ersten Tag! Einzige Anstrengung, weil wir in der Früh bereits vom Quartier aus zu Fuß gegangen sind, ist der Rückweg durch den Ort bei der Mittagshitze. Aber passt zur Tageseinteilung – nach dem Frühstück Ausmarsch, nachmittags relaxen, öfters im schönen Hallenbad, also reiner Genuss…

Urlaubstagebuch vom Dienstag, 16.Mai 2023: Der malerische Küstenort Primosten

Das noch immer (oder weiterhin) instabile Wetter – trotz massivem Adriatief eigentlich immer wieder Schönwetter – verlockte nicht gerade zu einem weiteren Ausflug ins Landesinnere oder gar nach Bosnien. Vielmehr sollten wir ausnützen, was für uns am seltensten ist – die Küste. Die Zufahrt nicht zu lang und bei der Tour nach Trogir und Split schon erlebt, auf der Magistrala an Sibenik vorbei und nach Umrundung einer großen Bucht Abzweigung nach Primosten, Parkplatz ab der Mole nahe dem Hafen. Der Tag ist war wunderschön, aber von heftigem Südwind geprägt…

Die malerische Altstadt nimmt den Hügel einer Halbinsel ein und ist (früher mit einer Brücke) über einen Damm erreichbar. Weil der Wind so heftig bläst, nehmen wir für die Stadtrunde den nördlichen Uferweg, der über Klippen und an kleinen Felsbuchten vorbei etwas geschützt hinanzieht. Außerdem blüht es hier aus allen Felsritzen!

Auf dem Gipfelpunkt befindet sich inmitten des Friedhofs die Georgskirche (Sv. Juraj) mit prächtiger Aussicht. Dann geht es jenseits durch steil abfallende Straßen wieder zum Meer zurück und zur Einkehr in einem halbwegs geschützten Gastgarten (vorher gab es noch Rosmarinhonig zu kaufen). Hier sitzt man ganz gemütlich und lässt den Betrieb rundherum in sich vorbeiziehen. Frisch gestärkt zurück zum Auto. Auffallend sind die Skupturen am Hafen, volkstümliche Darstellungen (vermutlich aus Bronze).

Unser nächstes Ziel ist der Bergvorsprung der Halbinsel Kremik mit der riesigen Maria-Loretto-Statue, Auffahrt bequem über Asphaltstraße, oben muss man schon aufpassen, nicht vom stürmischen Wind verweht zu werden, Rundumpanorama prachtvoll und sogar klar.

Das an eine Wallfahrt geknüpfte Monument wurde 2017 errichtet und ist fast 20 m hoch, wirklich kurios und einzigartig (den Originalort des Maria-Loretto-Kults haben wir schon bei einer früheren Reise nahe der Poebene kennengelernt, typisch die “Casa sancta” innerhalb der Basilika, wie wir sie eigentlich auch aus Mariazell kennen).

Die Rückfahrt bringt keine Überraschungen mehr. Bei leicht abflauendem Wind ruhen wir nachmittags, denn es kommt nur mehr ein (verregneter) Tag in Vodice vor der Heimfahrt. Und damit ist unser Dalamatienurlaub – Motto “Sehnsucht nach dem Süden” – auch schon wieder vorbei…

Urlaubstagebuch vom Montag, 15. Mai 2023, Tour ins Landesinnere:

Schon bei den Reisevorbereitungen hatte ich mich sehr auf das Landesinnere der Region Split / Knin konzentriert, weil die Ziele dort im Einzugsbereich von unserem Standort Vodice waren. Mit dem Hintergedanken, doch auf den Dinaraberg hinauf zu kommen. Letzteres hat sich leider nicht erfüllt, allein schon wegen dem unbeständigen Wetter. Trotzdem war dieser Tourentag ein Höhepunkt unserer heurigen Kroatienreise! Fahrstrecke 182 km, morgens hohe Bewölkung, dann zeitweise sonnig, aber nachmittags leider Regen.

Start von Vodice wie gewohnt, von der Magistrala bei Sibenik abzweigend Richtung der leicht abseits der Hauptstraße gelegenen, auch interessanten Stadt Drnis. Dann Abzweigung nach der Straßenkarte rechts bergwärts Richtung Vrlika. Dabei kommen wir hoch hinauf, am Pass Lemes sind wir scho0n auf 854 m, eine weite Almlandschaft, überragt vom nahen Gipfel des Kozjak. Die mit Kalksteinblöcken übersäten Bergwiesen sind von einer uns wohlbekannten Orchideenart ebenfalls übersät – Orchis morio / Kleines oder Salep-Knabenkraut. Wir treiben uns einige Zeit fotografierend herum (während einer Stunde fahren kaum ein paar Autos vorbei, also wirklich einsam und Geheimtipp).

Das letzte Bild zeigt ein noch sehr spärlich aufgeblühtes Dreizähniges Knabenkraut. Dann geht die Fahrt weiter, jenseits die weitläufigen Bergfluren hinab ins Tal der Cetina, unser nächstes Ziel, das wir im Gebiet des Ortes Vrlika erreichen – im Internet viele Beiträge, speziell auf der Veranstaltungsseite von www. dalmatiauntouched.com

Nun heißt es etwas aufpassen – wir überqueren den Cetinafluss und fahren weiter ins Gebirge hinein. Nahe einer historischen, aus Steinplatten gefügten Brücke, befinden wir uns in teilweise überschwemmtem Gebiet, der Fluss führt (glasklar und grünblau schimmernd) ein mäßiges Hochwasser. Bevor die von Wolken verhangenen Berghänge zum Dinaramassiv ansteigen, erstreckt sich noch eine weite Wiesenebene mit weidenden Herden (ich erinnere mich heute nicht mehr, Rinder oder wahrscheinlicher Schafe). Dann kommt eine auffallendes Monument in Sicht – die ruinenhafte Kirche Sv. Spas, ein lokal und euopaweit bedeutender Bau aus der Vorromanik (9. Jh.), umgeben von einem weitläufigen Friedhof.

Nächstes Ziel ist das “Auge der Erde”, eine der Karstquellen des Cetinaflusses bei der (eigentlich nicht in Erscheinung tretenden Ortschaft Cetina). Die Bilder bei der Vorbereitung (im Internet) zeigten einen Quellteich in mehrfacher Blauschattierung vom Ufer bis in den tiefen Wasserschlot. Uns zeigte sich das “Eye of earth” in milchig graugrünen Hochwasserzustand, in der Teichoberfläche brodelte es allerdings von dem massiv hochquellenden Wasser, das unmittelbar danach schon als wildwasserartiger Fluss Cetina davonströmte.

Für die große Kirche über dem gewaltigen Quellkrater fand ich leider keinen Namen. Wir folgten dem Steig hinab zum Ufer des “Quellsees”, konnten diesen allerdings wegen des hohen Wasserstandes nicht umrunden. Die Bekanntheit dieser Örtlichkeit zeigte sich in den Autos von verschiedensten Staaten, die hier parkten. Die Weiterfahrt erfolgte nach Einmündung in die Hauptstraße (vorher verstreute Ansiedlungen und Weideflächen angesichts des Dinaramassivs mit neugierig herankommenden Eseln) auf dieser weiter, nicht über die schmale und vielleicht sogar überschwemmte Schluchtstrecke (siehe voriges Bild). Jedenfalls landeten wir kurz von Knin beim Aussichtspunkt auf den großartig mächtigen Krka-Wasserfall, wo die herabbrausende Gischt die Hänge förmlich einnebelte.

Die steile Straßenrampe führt oberhalb durch die Felshänge hinüber nach Knin, dem kurzzeitig und historisch bedeutenden Zentrum der “Krajina”, einem Hotspot des Jugoslawienkrieges der 1990er Jahre. Das Stadtbild der gr0ßen Ansiedlung, mit einem weitläufigen Bahnhof ein Verkehrszentrum nahe der Grenze zu Bosnien, vermittelt mit den desolat wirkenden Häusern und von Einschüssen übersäten Fassaden trotz der seit den Kriegsereignissen schon länger vergangenen Zeit einen erschütternden devastierten Eindruck, trotzdem aber sehr belebt und anscheinend geschäftlich pulsierend. Unser Ziel war aber die einzigartig große Festung auf dem Bergsporn oberhalb der Stadt (von zwei Flusstälern begrenzt), die Abzweigung war zum Glück unschwer zu finden. Etwas mühsam mussten wir vor der alten Zugbrücke der Burg umdrehen, statt gleich an der Aufahrt zu parken. Trotz des zunehmend schlechteren Wetters hatten wir zumindest noch den Ausblick zum Dinara, an dessen Fuß bei all der großen Entfernung noch immer der Krka-Wasserfall zu erkennen war.

Die auch wegen der ausgesetzten Lage beeindruckende Festung, eine der größten solcher Anlagen in Europa (!), begeht man in einer kleinen Wanderung durch Mauerdurchlässe und Tore, überall gerade von Restaurierungsarbeiten betroffen. Leider begann es immer mehr zu regnen, unten im Ort war das Gelände um den ausgedehnten Bahnhof schon teilweise überschwemmt. So retteten wir uns – im Nachhinein zu sagen: wir saßen in der Festung Knin – allerdings nicht im Verlies, sondern im vorzüglichen Burgrestaurant. Weil bei der Wetterlage weiteres Herumstreifen nicht angesagt war (uns wozu auch die Stadt nicht verlockte), machten wir uns dann an die Rückfahrt – Hauptstraße über Drnis, ganz angenehm, wir hätten auch noch zum Nationalpark Krka abzweigen können, aber unser Tagespensum war mehr als erfüllt… Sehr interessantes Erlebnis, wenn auch ohne den angepeilten Tourentripp auf die Dinara. Dazu bemerkt – die geologischen Verhältnisse sind dort sehr unterschiedlich zum bereits erlebten Velebit mit seinen zackigen Felsaufbauten, hier herrschen rundliche Bergformen mit unten waldbedeckten, oben steinigen und noch mit Schneeflecken bedeckten massigen Flanken vor, also keine Herausforderung…

Dankenswerterweise (Herr Mark Perry) kam es am am Sonntag, 4. Juni 2023, zu einer Blumenwanderung rund um den St. Veiter Staff mit Fotograf Attila Molnar und Journalistin (und Berufskollegin) Sonja Steinmetzger von der Kronen-Zeitung. Die angepeilte Orchideenblüte war zwar von geringer Ausbeutung (Schmalblättriges Waldvöglein, Fuchs-Knabenkraut, dazu die Waldsteppen-Windröschen), aber die Wanderung war trotzdem sehr angenehm und informativ und fand ihren erwünschten Niederschlag in einem Bericht der Kronen-Zeitung vom Dienstag, 13. Juni.

Ergiebiger war unsere kleine Exkursion (ohne Pilze, obwohl die schon gefunden werden) zum Kerschenbach-Ursprung am 13. Juni – Wollgrasfrucht und Margeriten, Orchideen verblüht oder noch nicht einmal Knospen (Sumpf-Ständelwurz).

Die letzten beiden Bilder (Sumpf-Ständelwurz) sind typisch für den derzeitigen Blumenaspekt….

Urlaubstagebuch vom Samstag, 13. Mai 2023 – Karmelberg

Abgesehen vom Nikolaberg bei Tribunj ist die Bergspitze mit der Karmelkirche nördlich von Vodice das nächstgelegene dieser Ziele. Unser netter und fürsorglicher Gastgeber, Ante Matesa, bot sich sogar als Lotse für die Ausfahrt zum Startpunkt an, jedenfalls ging es Richtung Pirovac, also der Autobahnzufahrt. Mitten in der “Germ”, dem welligen Küstenhochland mit den verstreuten Häusern, Dörfern und Landwirtschaftsflächen, dazu noch steinige Buschwaldhügel, hielten wir beim Parkplatz neben einer unübersehbaren Konoba, wo während des Tages allerhand los war, anscheinend ein Fest mit Kindern, soweit zu hören. Das erste Bild schaut ja noch gar nicht verheißungsvoll aus…

Wir machten uns auch nicht gleich an den Aufstieg, sondern umrundeten den Gipfelzacken zuerst, wegen der vielen Blumen (Bilder zum Schluss) auch recht animierend zum Wandern. Dann folgte, fast schon am Ausgangspunkt wieder angelangt, der Bergweg über unendlich viele Stufen, alle gut ausgebaut, ebenso wie die in etwa einer Stunde erreichte Gipfelkirche. Dabei wurden das Wetter ebenso wie das Panorama immer schöner – schon wieder Glück gehabt!

Die vor gar nicht so langer Zeit von ausgewanderten Kroaten gesponserte neue Kirche ist ein submoderner Steinbau, sicher ein beliebtes Ausflugsziel, ein hervorragender Punkt zum Überblicken der Landschaft auf jeden Fall.

Beim Abstieg fanden wir neben den Steinmauern der Oliven- und Weingärten noch einige hübsche Blumen – darunter endlich eine Orchidee (ich tippe auf Hummel-Ragwurz, muss aber erst genauer nachschauen). Ziemlich sicher: Ophrys heldreichii / Heldreichs Ragwurz ( eine Unterart von Ophrys scolopax / Schnepfen-Ragwurz); laut Literatur.

Zurück nach Vodice folgte (nach Einkauf beim Lidl) ein gemütlicher Nachmittag, sogar so schön, dass wir draußen auf der Terrasse essen konnten. Irgendwie als Vorbereitung auf den nächsten Tag – Sonntag / Muttertag – an dem wir einer Messe in Vodice beiwohnten, stimmungsvoll mit Erstkommunionfeier, davor aber mit Schirm vom Strand in die Stadt…. Hoffentlich haben wir noch so viel Glück, den großen Ausflug ins Landesinnere machen zu können!

Wieder dieselbe Wetterlage wie am Vortag – nach nächtlichem Regen ist es ganztags aufgelockert und immer mehr sonnig und warm, und das bei einem ausgeprägten Mittelmeertief…

Dieser Tag galt den kunsthistorischen Besonderheiten Mitteldalmatiens, die uns bisher noch gefehlt haben (Zadar konnten wir intensiv von Seline aus besuchen, ebenso Pag und das besonders interessante Nin). Also eine Tagesfahrt, mittels der Autobahn aber eher eine Kleinigkeit (immerhin insgesamt 282 km). Nach Frühstück auf der Terrasse als gemütliche Einleitung ab Richtung Süden, Sibenik auf der Magistrala umfahrend direkt nach Trogir, wo vom ersten angezeigten Parkplatz ein Fußweg zur Altstadt führt.

Über eine Steinbrücke kommen wir (von den Marktstandeln am Meeresarm) direkt hinein in die engen Gassen der Altstadt und stehen alsbald vor dem immensen Portal der Kathedrale (beiderseits ein auch andernorts anzutreffendes Motiv – Adam und Eva, auf dem venezianischen Löwen stehend). Ohne auf Einzelheiten einzugehen (hätten vielleicht doch im Führer nachlesen sollen), lassen wir das kunsthistorisch am beeindruckendsten ercheinende Baudenkmal auf uns wirken. Dann geht es, mit einem kurzen Sprühregen, hinaus auf die Kaimauer, wo als urtümlicher Turm die Kamerlengo-Festung auftaucht. Die zu besichtigen lohnt sich wirklich, überhaupt mit dem Rundgang auf der inneren Mauerempore – aus dem altertümlich gefügten Gesteinsmauern wuchert eine Auswahl von Mittelmeerflora, das ist mir am meisten in Erinnerung geblieben. Die Altstadt lebt mit all ihrem “Gewurrl” der zahlreichen Besucher vom trivialen Gegensatz der Kunsthistorie zum aktuellen Alltagsleben.

Nun geht es weiter nach Split. Am Trogir-Parkplatz nachgefragt, wie es dort beim Parken zugeht – “Katastrofa”, war die nicht gerade aufmunternde Antwort. Immerhin ist Split eine ganz schön große Stadt mit vielen Vororten der Wohn- und Wirtschaftsgebiete. Aber irgendwie hanteln wir uns quer durch und finden einen einladenden Parkplatz an einer wohl leicht wieder zu findenden Stelle, dem Archaeologischen Museum (übrigens hat Annis Iphone die Parkstelle verlässlich angezeigt, war mehrfach eine große Hilfe). Eingeparkt, Gebühr bezahlt und dann abwärts durch verwirrende Straßen und Gassen mit dem eindeutigen Ziel – der Diocletionspalast, der sich am eindrucksvollsten aus einer Infoabbildung gezeigt hat:

In Wirklichkeit lässt sich dieses bedeutsamste Bauwerk kaum erkennen, nur die überragenden alten Mauern hinter den neuzeitlichen Zubauten, lassen den Palast vermuten. Wir stehen überrascht davor und stärken uns zuerst einmal bei einem Restaurant unter Sonnenschirmdach, wo man mit viel Glück gerade noch einen Platz ergattern kann (Preisniveau zu Vodice wirklich bemerkenswert, aber auch nicht besser versorgt). Nächster Schritt – Eintritt bezahlen  und hinein in die alten Mauern… Wir waren etwas enttäuscht, denn ohne Führung geht man zwar beeindruckt, aber doch vielmehr ahnungslos durch die finsteren Katakomben ähnelnden Palasträume – von kunsthistorischem Eindruck keine Spur, erst nachher, wieder im Freien, war davon etwas zu spüren.

So banal es klingen mag, viel Lärm um wenig Eindrucksvolles oder zumindest Informatives (ohne Führung hat es sich wirklich nicht ausgezahlt). Am Rückweg zum Auto, den uns das Iphone geschickt vermittelte, gab es noch einen Stop für Kaffee (und Kuchen, selbst vom benachbarten Bäcker geholt), damit wir die Ausfahrt aus der Stadt und ebenso die ganz schön lange Rückfahrt bewältigten. Jedenfalls in Erinnerung ist die Strecke hinauf auf die Felswände der hohen Bergumrahmung zu, wo dann die Autobahn verläuft. Ohne Navi und Digitalunterstützung war nur das Finden unseres Gästehauses in Vodice ein Problem. Für den nächsten Tag nahmen wir uns noch gar nichts vor, denn in der Nacht regnete es schon wieder…

Den nächtlichen Starkregen verwandelten zuerst der Süd- und im Tageslauf der klare Luft bringende Nordwind zu einem wirklich schönen, den noch dazu ziemlich erlebnisintensivsten Tag unserer Reise. Überraschung schon beim Aufbruch – den Spalt der Kühlerhaube unseres Autos hatte sich ein großer Nachtfalter zur Eiablage ausgesucht (ziemlich sicher ein Wiener Nachtpfauenauge)! Daher schon das erste von einer Menge Bildern, und es eilte ja auch nicht, unser Ziel lag sozusagen bereits vor der Haustür – den Hafenort Tribunj hatten wir schon mehrmals angezeigt bekommen, und bei der Fahrt entlang der Küste stach uns eine pyramidale Bergspitze mit Gipfelkirche schon ins Auge, dorthin mussten wir unbedingt…

Im hübschen kleinen Hafenort Tribunj angekommen, versorgten wir uns zuallererst im lokalen Konsum und beim Bäcker mit der Jause, dann ging es gleich zum schon auffallenden “Prozessionsweg”, dem direkten Steig hinauf zur Nikolauskirche – steile Stufen mitten durch die ausgeprägte Mediterranflora, dazu malerische Tiefblicke und Fernsicht zu den sich über den Dinaridenbergen türmenden Wolkengebirge, uns erfreute eine nicht zu heiße Sonne. Das Gipfelerlebnis von der Terrasse um die (wie üblich) verschlossene Kirche bestand vor allem aus dem Rundblick über die Buchten und Inseln der näheren Umgebung. Ausführlich und wirklich informativ waren die dreisprachig (also auch in Deutsch) verfassten Informationstafeln, die ich einzufügen versuche:

Mit unglaublichem Arbeitsaufwand hat man den in Serpentinen verlaufenden wirklichen “Prozessionsweg” neu angelegt und gepflastert, und diese bequeme Route nützen wir auch zum Abstieg, wobei wir bei der Kirche am Bergfuß und wieder am Hafen landeten – eine kleine Pilgertour war uns also auch gelungen!

Sozusagen als Draufgabe machten wir noch bei Tisno einen Abstecher zum (ebenfalls neu angelegten und aufwändig gepflasterten) Wanderweg um die Bucht bzw. die Halbinsel neben dem Ort – Rastplätze, winzige Badebuchten, Pinienwald mit vielen Blumen – wirklich äußerst lohnend, den Hinweis verdanken wir den Tiroler Radfahrern auf dem Murterberg an einem Vortag, danke im Nachhinein und unbekannterweise…

Nochmals die Ansicht von Tribunj, und hier schon in Tisno – vor der Brücke rechts abzweigend bis zum Ende der Uferstraße, wo der echte “Traumweg” beginnt!

Der Höhepunkt dieses erfolgreichen Tages stand uns aber noch bevor! Denn bei der Fahrt über die Passhöhe fiel uns ein üppiger Orchideenbestand auf – bemerkenswert überhaupt, weil wir diesmal in dieser Hinsicht nicht sehr fündig geworden sind. Am Straßenrand standen nämlich dicht gedrängt die Pyramiden-Ständel und vor allem auch Bertolinis Ragwurz. Die nebenan bergwärts führende Asphaltstraße brachte uns anschließend noch hoch hinauf unter dem mit einer Sendestation bekrönten Gipfel – die wahre Krönung war natürlich das Panorama mit seinem Blütenvordergrund.

Nun ganz trivial – nach Einkauf (bei einem wie überall bestens sortierten LIDL) gab es noch einen sonnigen Abend bei unserem Ferienparadies Matesa in Vodice. Somit wohlgestimmt für die Fahrt am nächsten Tag zum zentralen Ort von Wirtschaft und Kunstgeschichte – nach Split (und vorher noch Trogir).

Urlaubstagebuch vom Mittwoch, 10. Mai 2023: Sibenik

Die historischen, kunstgeschichtlich bedeutsamen Stätten bzw. Städte reihen sich an der dalmatinischen Küste wie die Perlen an einer kostbaren Perlenkette von Zadar bis Dubrovnik. Unserem Urlaubsort Vodice am nächsten, ergab sich Sibenik als vordringlichstes Ziel, zumal wir diese Stadt bisher nur bei der Tour in den Nationalpark Krka gestreift hatten.

Kurze Anfahrt auf der Hauptstraße Richtung Süden, dabei über die gigantische Brücke mit Blick in den Canyon der Krka (eigentlich einen Fjord an der Flussmündung). Angenehm die Beschilderung am Beginn der Stadt Richtung Parkplatz (dieser am nördlichen Stadtrand auf einer Art Sportplatz). Und schon hier Start zur Stadttour: Neben einem mit markanten Gebäuden besetzten Hangvorsprung (?) auf der Seitenstraße hinab zum Hafen, dabei steile und zunehmend felsigere Böschungen entlang, wo riesige Illyrische Eselsdisteln, umrahmt vom Rot der Mohnblumen blühten, und selbst in den Steinwänden sprossen vielfach interessante Pflanzen. V0rbei am Nationalparkhaus Krka, aber noch kein Aufenthalt. Nur ein vorbereitendes Schnuppern bei den anschließenden Lokalen… Erst bei einem weitläufigen Stiegenaufgang hinauf in die Stadt, die zwischen Hafenkai und über die Magistralstraße hinweg sich am Hang steil hinaufzieht.

Die Stiegenreihe führte zum Platz an der berühmten Kathedrale St. Jakob hinauf, unserem ersten Besichtigungsziel – leider war das Kircheninnere eingerüstet, und daher blieb uns nur die äußerst eindrucksvolle “Taufkapelle” in Erinnerung. Mit dem Eintritt erwarben wir gleich auch das Billett für den nachfolgenden Museumsbesuch in der Ausstellung “Interpretacuski Center Katredrale Svettog Jokova”, einem hervorragend gestalteten Museum über die sacrale Bedeutung von Stadt und Kirche. Davor aber noch Stärkung im nostalgischen Cafe Zwonimir, bevor es im Kreis um die Kathetrale herum zurück zum Kai hinab ging.

Bilder aus der Ausstellung:

Das Wetter war so angenehm wie nur möglich! Also kein Regen- oder Sonnenschirm… Vom Museum angeregt, umrundeten wir die Kathedrale, zum Glück, denn an der Rückseite wartete ein Kuriosum – als der Kirchenbau verwirklicht wurde, verewigte der Baumeister oder Steinmetzkünstler die Köpfe von als Förderern bedeutenden Stadtbewohnern an der Fassade, ein steinernes Bilderalbum der Wohltäter des Jakobskirchenbaus vor einigen hundert Jahren.

Uralt war auch der Olivenbaum unterhalb der palastartigen Steinhäuser an der Kaimauer, und dann ging es wie beim Hinweg zurück zum Parkplatz und in das nahe Urlaubsdomizil Vodice. Weil das Wetter für einen Aufenthalt am Wasser (ob Meer oder Pool) zu frisch war, gab es nachmittags noch einen Trip hinauf zum “Oberstock” von Vodice. Interessant durch die vielfältigen Häuser, die Anpflanzungen dazwischen und vor allem durch einen öffentlich zugänglichen Skulpturengarten, etwas lang schließlich, aber dafür weite Ausblicke.

Urlaubstagebuch vom Donnerstag, 11. Mai 2023 – Tribunj und Tisno

Ein Wandertag mit interessantem Ziel, das wir schon bei der Fahrt nach Murter ausmachen konnten – einen pyramidalen Bergzacken mit einer Gipfelkirche – Sveti Nicola bei Tribunj.

Nachts irritierte uns noch starker Regen, aber Südwind zerriss bald die Wolken und schuf im Verein mit dem auffrischenden Nordwind einen wirklich schönen Wandertag!

Dalmatien 2023 II. – Urlaubstagebuch

Mittwoch, 09. Mai 2023 – Insel Murter:

Ausblick vom Berg Sveti Rok gegen die Bucht mit dem Inselort Betina

Trotz der Vielzahl von Küstenorten und Inseln in Dalmatien kommt man nur an wenigen Stellen ohne eine Fähre aus (so in Krk, Pag oder Vir), bei Vodice bot sich nahe die Insel Murter an, wohin man in kurzer Fahrt auf der Landstraße gelangt. Von der Brücke geht es dann steil hinauf zur Inselhöhe, und unsere (relativ kleine, aber ergiebigte) Wanderung startete auf dem Parkplatz eines Supermarkte / Plodinje (immer wieder ein bewährt gutes Einkaufsziel, neben den ganz orbitant ausgebauten Lidls).

Gleich gegenüber dem Parkplatz (bereits schöne Aussicht) schlugen wir uns bergwärts ins Gebüsch, also in die von Geröll durchsetzte Macchia mit ihrer Blumenvielfalt, und trafen auf einen alten Karrenweg, der uns wieder zur Straße führte. Diese mit etwas Vorsicht wegen den flott daherschießenden Autos entlang, folgte bald die Abzweigung zum Gipfelort mit der schon weithin sichtbaren Bergkirche Sveti Rok (Hl. Rochus, Patron für alle möglichen Pandämien, historisch gegen die einst über alle anderen Seuchen gefürchtete Pest). Der kleine Ort zeigte sich schon recht malerisch, bezeichnend in einem Ablagerungsplatz ein altes, noch immer eindrucksvolle Holzboot, dazwischen kleine Gässchen und alte Steinhäuser, alles fern von touristischer Ambition und deshalb besonders reizvoll, denn das Besucherziel ist hier die Wallfahrtskirche aus dem 16. Jh. (Prozessionstag am 16. August), zu der eine lange Stufenreihe hinaufführt.

Hier trafen wir ein Tiroler Ehepaar mit E-Bikes an, die uns zum Glück auf einen schönen Promenadenweg beim Küstenort Tisno aufmerksam machten). Die Kirche war, wie alle hier angetroffenen, abgesperrt, dafür das Panorama weitgespannt und klar, besonders auch auf den nahen Buchtenort Betina, den wir leider nicht extra besucht haben. Der schöne Tag hätte fast in einem Desaster geendet – mein Vorsatz “immer schon bei halber Tankanzeige auffüllen!” zeigt schon warum, denn mit den letzten Supertropfen kamen wir gerade noch zur Petrol in Vodice!

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