Mariazeller Bürgeralpe – Familienausflug mit Elena
10. Oktober 2022 von Bernhard Baumgartner
Samstag, 8. Oktober 2022.
Nach dem vielfach heißen und trockenen Sommer brachte der astronomische Herbstbeginn einen eigentlich frühen Schneefall auf den Bergen bis ins höhere Mittelgebirge herab. Nun aber, Anfang Oktober, scheint der Spätsommer zurückgekehrt, und es setzt gleichzeitig die merkbare Herbstfärbung ein. Ein milder Tag ohne starken Wind und mit etwas Sonne bei dunstiger Fernsicht, das ist dieser Samstag, gut geeignet für einen Ausflug ins Mariazellerland.
Wenn man Kinder dabei hat, wir allerdings nur unsere Enkelin Elena, ist die Bürgeralpe mit dem “Holzknechtland” das richtige Ziel, denn in diesem Erlebnispark auf dem Mariazeller Hausberg kann es nicht fad werden. Übrigens sind die Anlagen neben dem Erlebnispark vor allem auch durch die “Bergwelle” mit den Konzerten auf der Seebühne sicher eine tolle Angelegenheit, sollten wir uns nicht entgehen lassen…
Zufahrt (Hannes, Sonja und Elena im eigenen Auto) über Annaberg und Josefsberg mit noch freiem Ötscherblick, ganz schön herbstlich, aber ein herrlicher Tag! In Mariazell gibt es vor allem an Wochenenden nur ein Problem – wo parken? Wir wählen den großen Parkplatz beim Autobustop und der Tankstelle (sechs Euro Tageskarte) und kommen, beim Heimatmuseum (auch endlich einmal ein Pflichttermin) vorbei zu der vor wenigen Jahren modern eingerichteten, aber schon 1928 als eine der ersten Anlagen in Österreich, Bürgeralpen-Seilbahn. Nun eine Umlaufanlage, die uns in nur 7 Minuten hinauf zur Bergstation bringt. Dann geht es gleich durch die wirklich toll gestaltete Holzknechtwelt und hinauf zu historischen Aussichtsturm (von 1908, zum sechzigjährigen Kaiserjubiläum von Franz Joseph).
Die Rundsicht ist wirklich phänomenal, nur von der Gemeindealpe wegen deren subalpiner Gipfelhöhe übertroffen, denn heir sind wir ja noch auf einem Waldberg. Das Panorama ist etwas durch Dunst getrübt, aber den Schnee am Hochschwab kann man noch gut erkennen, und unten im Tal glitzert der Erlaufsee. Wirklich fast einmalig dieses Mariazell in seiner vor- bis hochalpinen Bergkulisse!
Für Kinder und fast auch für Erwachsene, die mit den Alpen und dem Alpenleben nicht so vertraut sind, bietet das Holzknechtland nicht nur einen abwechslungsreichen Aufenthalt, sondern auch fast eine Lehrstunde der Heimat- und Naturkund. Und dann – für Gastlichkeit ist genug gesorgt, für die freie Terrasse beim Schutzhaus ist es und doch etwas zu kühl, so finden wir zum Glück noch einen schönen Platz im Wintergarten des Bergrestaurants – reichhaltige Speisekarte und Panoramablick inbegriffen. Für Bewegung ist nachher noch gesorgt, um mit Elena die Punkte des Erlebnisweges zu suchen, und sie bekommt nicht nur eine Schneeeule mit als Erinnerung, sondern auch einen Stempelpreis, also alles bestens.
Kein Mariazellbesuch ohne die “Standltour” und einen stimmungsvollen Eintritt in die Basilika und die Kerzengrotte. Anschließend Kaffeepause beim Pirker, dessen unlängst verstorbenen Chef ich bei der Zusammenarbeit für einen kleinen Mariazellerlandführer (mit Werner) als angenehmen Unternehmer und Touristiker kennengelernt habe. Also hat er noch eine gute Nachrede von mir. Vom historische Kuss, dem Fotografen der Mariazeller Berge, bemerkt man eher wenig, obwohl dieser Bildpionier für Mariazell große heimatkundliche Bedeutung hatte (die neuen Mariazellbücher sind leider touristisch abgeschmackt, wenn auch gut von lokalen Camerakünstlern gut bildmäßig ausgestattet). Also wird vielleicht doch Zeit, mich einmal oder demnächst mit dem Mariazellerland RUNDUMADUM zu beschäftigen…. Ein kleiner Bildanfang ist ja heute schon gemacht.
Die Rückfahrt wählen wir über die St. Aegyder Route, vorher allerdings noch Stop in der Walster beim Hubertussee, um dort mit Elena die Enten zu füttern – ein netter Abschluss dieses angenehmen Tages, der vor allem dem “Flederwisch” Elena sicher in Erinnerung bleiben wird. Danke an Sonja und Hannes, dass sie so schön mitgemacht haben!