Besuch bei den “Herren Pilzen”, das etwas marode Annakreuz und Ötscherblicke
13. Oktober 2012 von Bernhard Baumgartner
Wie letzten Montag haben wir heute (obwohl 13. Oktober, aber daran glauben wir ebenso nicht wie dass Schwammerl nur bei zunehmendem Mond wachsen…) auf den Wetterbericht vertraut. Vor allem an die aufkommende Südwestströmung nach der nächtlichen Störung. Aber es war nur ein kurzes Aufflackern des Föhns, begleitet von ausgedehnten Wolkenfeldern.
Abfahrt schon nach 9 Uhr Richtung Annaberg. Aus dem Fahrplan der Mariazellerbahn (vorigen Samstag vom Bahnhof Annaberg mitgenommen) ergibt sich überraschend – 10.41 Uhr passiert ein Personenzug den Bahnhof in Annaberg-Reith. Und wirklich pünktlich fährt der “Ötscherbär” von Gösing her ein.
“Woll´s mitfahren?” so der freundliche Zugbegleiter. Nein, aber bitte ein Foto – keine Hektik, nur Zeit lassen, und die Lokführerin lächelt noch freundlich aus dem Führerstand dazu.
An meinen Vater Peregrin, der fast Jahrzehnte hier als Lokführer unterwegs war, kann sie sich sicher nicht erinnern, ist wohl erst nach seiner Pensionierung geboren worden… Nur mehr die ganz alten “Mariazeller” kennen ihn noch, den “Pergerl”, wie alle zu ihm sagten.
Weiter auf der Wastlstraße bis vor den ersten Ötscherblick, dort genug Parkplatz, links abzweigend eine Forststraße, Riesenmaschinen werken im Wald, richten wohl mehr Schaden an als die hier auf die Einwilligung des Grundbesitzers verwiesenen Pilzesammler (gibt´s noch immer, wenn auch schon spärlich) und Beerensammler (hier könnte man eher einem Bären begegnen als irgendwelchen Beeren, obwohl viel Heidelbeergesträuch auf den Lunzer Schichten, dem verlässlichen Schwammerlboden).
Wir gehen ein Stück die Straße entlang bis km-24, dort ginge es auch rechts über den Südhang auf den Stadelberg. Wir marschieren aber links auf einer Forststraße weiter zur grünen Markierung und quer durch “unsere” Wälder weiter, bis wir auf den alten Pilgerweg zwischen Gösing und Annaberg-Reith kommen. Tafeln sind aufgestellt, sonst Markierungen sehr sporadisch…
Auch das Annakreuz hat schon bessere Tage gesehen! Abseits der viel begangenen Routen verdämmert es hier die Zeiten, obwohl sogar eine Sage aus der Franzosenzeit (1805 bzw. 1809) an diese Waldeinsamkeit geknüpft ist.
Wieder an der Abzweigung der grünen Markierung vorbei erfolgt der Rückweg auf der eingangs erwähnten Forststraße. Dabei öffnen sich wieder die Wolken und eine etwas spärliche Sonne beleuchtet den hier in besonders schönen Profil sichtbaren Ötscher – das Felsenhaupt des “Altvaters”, wie er von den slawischen Ureinwohnern der Voralpen schon vor mehr als 1000 Jahren genannt wurde.
Nach erstaunlichen 2 1/2 Stunden kommen wir wieder zum Auto – die Wälder erfordern eben ihre Zeit… und auch das vorsichtige Gehen im Gelände…
Eigentlich wäre noch ein Aufstieg zum Hochstadelberg am Programm gestanden, um ein Panorama aufzunehmen, aber dafür waren zu viele Wolken, und so fuhren wir lieber zu einem gemütlichen Nachmittag zurück ins Gölsental.
Übrigens – derzeit ideale Laubfärbung in den Voralpen, vom Tal bis auf die Gipfel! Könnte sicher noch eine Woche anhalten, denn weder große Kälte noch Sturm sind vorhergesagt. Also ein Oktober, wie er schöner nicht sein könnt, vorläufig zumindest!
2 Reaktionen zu “Besuch bei den “Herren Pilzen”, das etwas marode Annakreuz und Ötscherblicke”
Herrlich, diese Bilder !!
HB
Eine Erinnerung an die herrlichen Oktobertag – mein neues, aber wahrscheinlich nicht mehr lange aktuelles Headerbild!
Der Ötscher von der Gemeindealpe.
BB