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Krummbachstein, 1602m

Verfasst am 18. Feb 2009 von Gastautor unter Gastbeiträge, Wiener Alpen, wandern & bergsteigen | 10 Kommentare
( Gastartikel von Josef aus Mödling )
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Der Krummbachstein steht im Schatten seines großen Nachbarn, des Schneebergs. Nicht im Sinne des Lichteinfalls, nein, er wirft sehr wohl seinen Schatten nach Norden auf den Schneeberg, sondern im bergsteigerischen Sinn. Wenn wir aus der Wiener Gegend zu den Wiener Hausbergen fahren, gehen wir eben eher auf Schneeberg und Rax als auf einen Krummbachstein.

Aber dieser Berg hat auch seine Fans, und das zu recht. Bekannte erzählen immer wieder begeistert von ihren Wanderungen auf den Krummbachstein. Vor ziemlich genau 20 Jahren war ich auch schon einmal dort oben. Nun hatte mein Freund Hans die Idee, wir könnten im Winter diesen Berg besuchen. Also beobachteten wir den Wetterbericht und entschieden uns für den 30. Dezember 2008. Eines vorweg – besseres Wetter kann man kaum erwischen.

Beim Start in Payerbach zeigte das Thermometer -10°C. Es war wolkenlos und windstill, sodass die Kälte beim Aufstieg kaum bemerkbar war. Schon bald fielen die ersten Sonnenstrahlen auf die Rax. Vom Schneedörfl oberhalb Payerbach hat man ungehinderte Sicht auf die Rax. Das gelb-goldene Licht wirkte fast wie auf einem Gemälde.

Wir stiegen weiter hinauf zur Felsschlucht der Eng. Hier lag noch wenig Schnee, so dass der mit einem Drahtseil gesicherte Mariensteig problemlos zu begehen war. Gamaschen hatten wir angelegt, Grödeln für alle Fälle im Rucksack. Bald kamen wir zu dem kurzen Stück einer Holzriese, die hier im Jahr 2007 zu Schauzwecken wieder aufgebaut wurde. Über die ursprünglich 7 km lange Riese donnerten bis 1957 in lebensgefährlicher Arbeit die Baumstämme zu Tal.

Mariensteig durch die Eng

Mariensteig durch die Eng

Langsam nahm die Schneehöhe beim Aufstieg zu. Wir gingen jedoch mühelos auf dem ausgetretenen Steig. Daneben waren Spuren von Schneeschuhen zu sehen. Ja, wenn man Schneeschuhe dabei hat, dann möchte man sie auch nutzen, und wenn man sie unter den Sohlen hat, dann kann man auf dem ausgetretenen Steig damit nicht gehen. Man muss mühsamer daneben im Tiefschnee gehen, eigentlich nicht wirklich ein Vorteil – das waren jedenfalls unsere Gedanken in dieser Situation.

Nach der Dunkelheit der Eng stiegen wir weiter durch den Mitterberggraben und waren bald im strahlenden Sonnenlicht in einer traumhaften Winterlandschaft unterwegs. Das Friedrich Haller Haus war geschlossen, was uns aber nicht weiter störte, da wir auf Selbstversorgung eingerichtet waren. Vom Dach hängende lange Eiszapfen berührten fast die vor dem Haus liegenden Schneeberge. Trotz der Stille konnte man schon ahnen, dass es am nächsten Tag, dem Silvester, wohl hier lustig zugehen wird.

Friedrich Haller Haus

Friedrich Haller Haus

Ab dem Friedrich Haller Haus war dann etwas Orientierungssinn gefragt.
Sicher gibt es Markierungen, die waren wohl unter dem Schnee versteckt.
Wir stiegen also auf den Kamm nördlich der Hütte hinauf. Spuren im Schnee waren zu sehen, die Richtung war klar, der Schnee relativ tragfähig. Man geht dann an der nach Nordwesten abbrechenden Felswand entlang, der Weg selbst ist ungefährlich zu begehen. Immer wieder zog es unsere Blicke zur Rax, und bald war im Norden der Schneeberg zu sehen, tief verschneit, auch die Sendeanlage am Klosterwappen weiß eingepackt. Schließlich sahen wir auch unseren Gipfel als felsige Pyramide.

Der Weg führte weiter zwischen verschneiten Fichten hindurch. Manche waren mit Eiszapfen geschmückt, wie mit Lametta, schließlich war es ja kurz nach Weihnachten.

Am Gipfel, beim kunstvoll verzierten eisernen Gipfelkreuz, bot sich eine grandiose Fernsicht. Von Wechsel, Stuhleck und Rax bis Göller und Gippel, dazwischen im Hintergrund der Ötscher, der zum Greifen nahe sichtbar war, und viele weitere Gipfel. Direkt gegenüber der Schneeberg.
Alle Berge mit leuchtendem Schnee bedeckt. Kein Wolkenschleier war zu sehen, lediglich draußen in den flacheren Gebieten von Nordost bis Südost lag eine Nebeldecke.

Krummbachstein, Gipfel von Westen

Krummbachstein, Gipfel von Westen

Krummbachstein, Gipfel

Krummbachstein, Gipfel

Der Abstieg nach Osten führte uns zur Alpenfreunde Hütte, die ebenfalls verschlossen war. Den Tisch vor der Hütte nutzten wir für eine kleine Jause. Beim Weiterweg waren dann auf der glatt geblasenen Schneefläche kaum Spuren und keine Markierungen zu sehen. Bei der Jagdhütte auf 1524m holten wir zur Sicherheit noch einmal die Wanderkarte heraus. Der Weg verläuft nördlich einer deutlich sichtbaren Rinne, also gingen wir in dieser Richtung in den Wald hinein. Dort trafen wir auf die Spur eines Schneeschuhwanderers. Dieser kannte offenbar den Weg sehr genau, denn seine Spur führte an ein oder zwei verblassten gelben Markierungen vorbei. Der Schnee war hier sehr tief, teilweise sanken wir bis über’s Knie ein. Nun ja, hier wären Schneeschuhe tatsächlich von Vorteil gewesen. Hier wurde uns auch bewusst, dass wir die richtige Richtung für unsere Runde gewählt hatten. Von Osten aufzusteigen wäre wesentlich mühsamer gewesen.

Bald trafen wir auf die vom Krummbachsattel herführende Markierung. Nach dem Alpleck waren wir ein Stück auf einer völlig unverspurten Forststraße im glitzernden Pulverschnee unterwegs, während das nächste Stück bis zur Bodenwiese sogar geräumt war.

Bodenwiese

Bodenwiese

Über die gewaltig lange Bodenwiese hieß es wieder im Schnee stapfen, der hier aber nur knöcheltief lag. An der Sonnenseite der Waldburgangerhütte trafen wir auf zwei Schneeschuhwanderer. Die Hütte war geschlossen. Im Inneren, gleich hinter der Glasscheibe der Eingangstür, stand ein kleines, geschmücktes Christbäumchen.

Waldburgangerhütte

Waldburgangerhütte

Von der Aussichtswarte oberhalb der Hütte sahen wir noch einmal den Schneeberg. Beim Abstieg machten wir kurz bei der Jubiläumsaussicht Halt, von wo wir nochmals die Ostseite der Rax sahen, die nun schon ziemlich im Schatten lag. Ein kurzes Stück Hohlweg ist mit einer Eisenkette gesichert, für den Fall, dass es eisig ist. Auf einer Wiese vor Payerbach, auf der kaum mehr Schnee lag, blickten uns einige zottige Hochlandrinder verwundert an.

Als wir nach sieben Stunden und vierzig Minuten Gehzeit an unserem Ausgangspunkt, dem Parkplatz beim Bahnhof Payerbach, ankamen, wurde es schon etwas dämmrig und die Kälte wurde spürbar. Wenige Minuten später fuhr ein Zug ab, mit dem wir direkt und bequem zu unserem Wohnort Mödling fahren hätten können. Wir wären auch sehr gerne mit dem Zug zu dieser Wanderung gefahren. Leider gilt aber das günstige Einfach-Raus-Ticket an einem Werktag erst ab 9 Uhr, zu diesem Zeitpunkt waren wir schon am Aufstieg bei der Holzriese in der Eng.

Jedenfalls war die Wanderung auf den Krummbachstein eine wunderschöne Tour bei perfektem Wetter. Als Beweis könnt ihr unter dem folgenden Link einige Fotos sehen. Von dort führt ein weiterer Link zu Google Maps, wo die Aufnahmeorte aller Fotos zu sehen sind. [Hier der Link]

Der folgende Link führt zu einer kurzen Übersicht unserer Tour mit ausgewählten Fotos. Die grünen Satellitenaufnahmen stehen etwas im Widerspruch zur Erinnerung an die wunderbare Schneelandschaft, in der wir unterwegs waren. Der Weg wurde mit einem GPS Modul aufgezeichnet.
Dieses hat kein Display und dient nicht zur Orientierung, es hält nur die Koordinaten in einer Logdatei fest, um sie nachher in die Digitalbilder zu übertragen. [Hier der Link]

Literatur:

Csaba Szépfalusi, Winterwandern & Schneeschuhwandern

In diesem Buch wird die Tour mit folgenden, sehr treffenden Attributen beschrieben:
Lange und abwechslungsreiche Runde mit einigen anspruchsvollen Abschnitten. Landschaftlich einmalig. Durchwegs markiert, trotzdem auf den Wegverlauf achten. Als Tagestour sehr lang!”

Ein ziemlich verkorkster Winterurlaub

Verfasst am 15. Feb 2009 von Eli unter Langlauf, wandern & bergsteigen | 15 Kommentare

(Gastbeitrag von Eli Pichler)

Eigentlich hätte es ein Langlaufurlaub werden sollen, aber …

Wie schon 2x in den vergangenen Jahren sind mein Mann und ich auch heuer wieder in die Ramsau (Dachstein) gefahren, ins Hotel Ramsauer Alm. Schon die letzten beiden Male war ich vorher krank und daher geschwächt, sodaß es bestenfalls zum “langspazierengehen” (Begriff geprägt von Lado) gereicht hat. Es gibt dort eine “schwere” Loipe, die Rittis, die ich so gerne einmal gehen würde. Aber bisher war ich immer zu schwach (bzw. voriges Jahr zu wenig Schnee).

Heuer soll, nein muß, es klappen! Denkste! Wieder nichts. Gut eine Woche vorher krank geworden – Halsweh, Husten. Diesmal nicht soo schlapp wie sonst immer, daher vielleicht… gegen Ende der Urlaubswoche …

Wetter war (wieder einmal) sehr schön, viel schöner als sonst in Ö und besser als angesagt. Und Schnee genug und gut, nicht wie bisher am Vormittag eisig und dann nur mehr Gatsch, sondern richtig griffige, gute Loipen.

Gleich am Ankunftstag “hau” ich mich in die Schi und schau ein bissl, wie’s geht. Ich war heuer den ganzen Winter noch nicht langlaufen, es geht aber eh gleich wieder ganz gut. Nur – schon nach nur 1 Stunde habe ich die ersten Blasen! Das kann ja heiter werden.

Ich habe mir im Dezember neue Schuhe gekauft. Weiß der Teufel, warum – die alten sind noch tadellos. In den neuen steh ich sehr locker drin, da reibt und bewegt sich alles. In den alten bin ich ziemlich fest dringestanden, hab auch Blasen gekriegt, aber erst nach Tagen und nicht so arg.

Also am nächsten Morgen beide Fersen mit Compeed Blasenpflaster zugeklebt. Aber ätsch, denken sich die Blasen, da gibt’s noch freie Flecken! Nach 3 Std. weitere Blasen. Ein kurzer Versuch am dritten Tag – unmöglich! Starke Schmerzen, so geht das nicht. Beim zu Fuß essen gehen bzw. nachher in die Drogerie, weiteres Compeed kaufen, stellt sich heraus, daß ich mit den Stiefeln ganz gut gehen kann.

Mein Halsweh will nicht besser werden, so fahre ich nach Schladming in die Apotheke, wo ich Meditonsin-Tropfen und Lemocin Lutschtabletten bekomme. Damit wird’s dann doch recht bald deutlich besser.

Die nächsten drei Tage also zu Fuß unterwegs. Es gibt dort viele sogenannte Schlittenwege, breite, “präparierte” Wege, auf denen die Pferdeschlitten fahren und auf denen man gut wandern kann. Mein Mann läuft größere Loipenrunden, ich gehe zu Fuß auf dem Schlittenweg und zu Mittag treffen wir uns bei einem Gasthaus bzw. einer Alm.

So bin ich wenigstens an der Luft, an der Sonne, und mach ein bissl Bewegung. Erst am vorletzten Tag probiere ich mit den alten Schuhen wieder ein bissl “rutschen”. Es geht ganz gut und macht richtig Freude! Am letzten Tag schneit es, ich gehe trotzdem mit Schi nochmal eine Stunde raus. Danach spür ich wieder leicht etwas, lasse es daher sein.

Was lerne ich daraus?

  1. Beim ersten beginnenden Halskratzen sofort Tropfen und Lutschtabletten – vielleicht schaff ich es so einmal, nicht vor jedem Urlaub krank zu sein (ist ja im Sommer bzw. Herbst auch net anders).
  2. Ein paar Mal vorm Urlaub langlaufen gehen, damit sich die Fersen dran gewöhnen.
  3. Gleich von vornherein die kompletten Fersen großflächig abkleben.
  4. “Vergiss die Rittis”! Mit der Einstellung “ich geh nur rutschen” wird’s vielleicht dann doch klappen.

Eindrücke am Weg: Über die Teufelsstiege

Verfasst am 11. Feb 2009 von Andreas unter Landschaftsaufnahmen, Mostviertel, Wienerwald, wandern & bergsteigen | 39 Kommentare

Auf unserer Wanderung von Rohrbach zur Kukubauerhütte vergangenen Samstag mußten wir auch über die Teufelsstiege. Von den treppenförmigen Felsen am Weg habe ich nichts bemerkt, vielleicht lag das auch am Schnee.

Auf einer recht neuen Tafel erfuhren wir wie damals der Veitlbauer den Teufel überlistet hat. Zwei Ausdrücke in der Story verstehe ich nicht: Was ist ein Troadkasten ? und Was soll ein halbes Mut Hafer sein ?  Gerne hätte ich auch gewußt, welcher Bauernhof der Veitlbauer gewesen ist, denn vorbeigekommen oder rübergeschaut zu ihm sollten wir haben.

Wir waren recht froh, anfangs so komfortabel aufsteigen zu können. Bei diesem Foto fiel mir die Wahl des richtigen Bildausschnittes recht schwer:

Ist das der Veitlbauer ?

Mir gefiel die Schlichtheit dieses Motivs:

In der Galerie ist auf der Tafel die Sage vom Veitlbauer, dem Teufel und zur Entstehung der Teufelsstiege nachzulesen:

( Die Namen der einzelnen abgebildeten Bauerngehöfte hätte mich sehr interessiert, da ich aus der Karte nicht so recht schlau geworden bin. )

Eindrücke am Weg: Der Herbsthof in Rohrbach

Verfasst am 10. Feb 2009 von Andreas unter Landschaftsaufnahmen, Mostviertel, Wienerwald, wandern & bergsteigen | 3 Kommentare

Hier einige Fotos vom Herbsthof, an dem wir vergangenen Samstag auf unserer Wanderung von Rohrbach über die Teufelsstiege zur Kukubauerhütte nach ca 1/2 Stunde Gehzeit vorüberkamen.

Leider konnte ich aus diesem Foto die Jahreszahl unter dem Dachgiebel des Herbsthofes nicht mehr deutlich genug herausvergrößern, sollte 1374 heißen, event aber auch 1574:

Die Farbkombination mit der grünen Stalltür, brauner Verbretterung, weißer Mauer und rotem Dach gefiel mir besonders gut:

Alte Kapelle und Bienenhaus in der Streuobstwiese:

Ein “Schrallabbam” wie man ihn häufig hier bei den Gehöften findet. Ob es sich dabei um eine bestimmte Stechpalmensorte handelt, wie man diesen Mundartausdruck richtig schreibt und was er bedeutet, würde mich sehr interessieren:

Und hier nochmals aus einer anderen Perspektive:

( Ich finde, auf so einen alten, schönen Hof kann man zurecht stolz sein. Mein Begleiter Karl war nicht gerade im Schneckentempo unterwegs und rasch gute Aufnahmenperspektiven zu finden war gar nicht einfach.

Alle Aufnahmen entstanden “im Vorbeigehen” mit meiner Nikon D300 und einem 18-105 VR. )

Drunt in der Lobau …

Verfasst am 09. Feb 2009 von Helma und Gerhard unter Am Wasser, Bademöglichkeit, Donau, Donau Niederösterreich, Einkehrmöglichkeiten, Gastbeiträge, Wien, schwimmen & baden, wandern & bergsteigen | 17 Kommentare

Der Nationalpark direkt vor unserer Haustüre 
(Gastartikel von Helma und Gerhard)

Die Lobau ist ja bekanntlich ein Teil des Nationalparks Donau-Auen, der von Wien bis zur Staatsgrenze der Slowakei reicht (verankert in der Erklärung vom 26. Okt. 1996).

So nahe von Wien und noch nicht näher erkundet ? Deshalb nichts wie hin !!

Von der Südosttangente Abfahrt Ölhafen – Lobau (erste Abfahrt nach der Donauüberquerung) ging es entlang des linken Donauufers bis zur Lobgrundstraße. Dort stellten wir unser Auto auf einem nur 50 m entfernten Parkplatz ab.

Der Weg führte uns zum Denkmal “Napoleons Hauptquartier”:

Auf der Erklärungstafel stand folgendes zu lesen:
“In dieser Gegend errichtete Napoleon am 20. Mai 1809 sein Hauptquartier. Er versammelte einen Teil seiner 75.000 Soldaten zählenden Armee in der Lobau, um in das Marchfeld vorstoßen zu können. Ziel war der Raum zwischen Aspern und Eßling, wo die österreichische Hauptarmee unter Erzherzog Carl stand.”

Bekanntlich kam es dann zur berühmten Schlacht bei Aspern, in der Napoleon von Erzherzog Carl geschlagen wurde.

Nach kurzer Gehzeit erreichten wir die Panozzalacke. Von Ferne bekamen wir Schwäne, Kormorane, Reiher, Enten und Blesshühner zu Gesicht. Hohes Schilf gibt den Wasservögeln genügend Unterschlupf. Eine ansprechende Imbißhütte (im Winter geschlossen) und idyllische kleine Badestrände laden im Sommer ein. Der Weg führte uns weiter entlang des Fasangartenarms, öfters unterbrochen von mächtigen umgestürzten Baumstämmen – eine wild romantische Gegend, die wir im Frühling (noch ohne Gelsen) gerne nochmals besuchen möchten.

 An der Dechantlacke vorbei, begleitet von zwei riesigen, frei laufenden Hunden steuerten wir das Gasthaus “Roter Hiasl” an, welches Montag und Dienstag Ruhetag hat.

Die Höhendifferenz des 1 1/2 stündigen Weges betrug knapp 1 Meter. Diese Steigerung bewältigte Gerhard ohne Klagen !

Der 3 km lange Rückweg führte die Neue Donau entlang. Ein Schwarzspecht (siehe Donaufoto, am Baumstamm unten) flog einen Großteil unseres Spazierweges vor uns her.

Neue Donau, Schwarzspecht

Neue Donau, Schwarzspecht

Die Sonne ließ sich leider nie blicken, trotz allem fanden wir diesen Ausflug äußerst lohnenswert !

Von Karnabrunn zum Goldenen Bründl (24.1.2009)

Verfasst am 06. Feb 2009 von Andreas unter Einkehrmöglichkeiten, Wald & Wiesen, Weinviertel, Weinviertler Rundwanderweg, wandern & bergsteigen | 2 Kommentare

(Hier findest du alle Artikel zum Weinviertler Rundwanderweg die es hier auf wandertipp.at bereits zu lesen gibt).

Ein kurzes Stück nach Karnabrunn und wenige Minuten nach diesem Ausblick auf die “frisierte” Weinviertler Landschaft verließen wir Richtung Goldenes Bründl die nach Niederhollabrunn führende Landstraße:

Wir sahen den ganzen Tag – Eli korrigier mich – kein einziges Stück Wild, dafür aber unzählige Jägerstände:

Ich kann mich erinnern, daß meine Großtante Hermi im Winter immer so kleine stahlbezackte Lederriemen unter ihre Schuhe band. Die hätten wir auf diesem Weg auch gut vertragen. Zum Glück war reichlich Platz am Wegesrand – oder gar Steigeisen im Weinviertel ??? :

V-Eichen sind günstige Stellen um Nistkästen zu montieren. Diesen sahen wir mitten im Wald, interessant, wer sich hier so um die Vögel sorgt (Pendant zum Jägerstand ???):

Gute Wegmarkierer finden immer eine Möglichkeit, ihre schönen, dauerhaften Dekorationen anzubringen. Die Farbtupfer der recht frischen Wegmarkierung begleiteten uns:

Von den Schwedenhöhlen hat Josey bereits 2x berichtet – wir fanden dazu den entsprechenden Wegweiser (Schwedenhöhlen 1 / Schwedenhöhlen 2). Da war dann aber auch noch da Pfeil zum Daberg:

Und den Hochberg nicht zu vergessen !

Während der Karnabrunner Wald recht unansehnlich begann – mit Brombeergestrüpp verkrauteter Waldboden, angepflanzter Lärchenwald, feucht, hohes Gras – nahmen Laubwald und Wiesen kurz vor dem Goldenen Bründl geradezu einen lieblichen Charakter an.

( Den Übergang vom Karnabrunner Wald in den Rohrwald habe ich nicht so ganz mitbekommen. Vielleicht was das ja der Grund, weshalb sich der Charakter des Waldes veränderte, vielleicht aber auch “tieferer Boden” –> “sandigerer Boden” oder einfach die schöne Kombination aus Wald und “natürlicherem” Laubwald und Folge der Waldbewirtschaftung. )

Besonders gefallen haben mir einige mächtige alte Eichen - vielleicht auch ein Zeichen dafür, daß sich der Wald hier selbst ansät:

Links sieht man einen frischen Holzschlag mit vereinzelt stehengelassenen Bäumen:

Ob hier viele Hirschen ansitzen ?

Ob das Goldene Bründl noch fließt konnten wir nicht feststellen, da es mit einem massiven Eisendeckel verrammelt war. Im gleichnamigen Wirtshaus gab es einwandfreies Fließwasser. Interessant fand ich, wie man sich in der Perspektive irren kann. – Bevor Astrid und Eli hingingen, dachte ich das kleine Häuschen wäre gerade mal schulterhoch:

( Ich muß zugeben, ich habe viel übrig für “solche Gegenden” und hoffe, wir finden bald wieder die Zeit, die nächste Erkundung ins unbekannte Weinviertel zu starten. )

Kreuzweg bei Guntramsdorf, am Fuße des Eichkogels

Verfasst am 05. Feb 2009 von Andreas unter Anninger, Eichkogel, Gumpoldskirchen, Guntramsdorf, Landschaftsaufnahmen, Meine Fotoausrüstung, Wienerwald, wandern & bergsteigen | 6 Kommentare

Als ich vergangenen Samstag, während der Rest meiner Familie schlief, allein den Eichkogel erkundete, ist mir “über die Südbahn” Richtung Anninger / Eichkogel ein Kreuzweg mit aufwändig gepflegten Stationen und etwas verblaßten Bildern aufgefallen.

Soeben im Internet geschaut, habe ich darüber leider keine näheren Informationen gefunden. Der Kreuzweg dürfte früher (wann ?) sehr schön von Guntramsdorf hinaus in die Weinberge erreichbar gewesen sein. Jetzt ist dieser direkte Weg durch die Südbahn abgeschnitten und man erreicht den Kreuzweg am einfachsten vom bahnabwärts gelegenen Bahnhof an der Südbahn oder von Thallern aus. Der Abstieg von der Weinstraße sollte auch möglich sein.

Wenn ich mir die Erreichbarkeit der Weinberge von Guntramsdorf aus ansehe – eine Brücke beim Bahnhof und eine weitere erst weit Richtung Mödling bei der Bahnstation Neu-Guntramsdorf, dann muß ich sagen, da hat man früher nicht lange gefackelt und die Südbahn einfach reingeschnitten !

So, nun aber zurück zum Kreuzweg ! – Als ich beim Guntramsdorfer Bahnhof die Südbahn überquert hatte, sah ich etwas entfernt Richtung Eichkogel bereits die Kreuzweg-Stationen (links im Bild eine davon):

Ein mit großen Pflastersteinen aufwändig ausgelegter Fahrweg führt am unteren Rand einer steilen Böschung aufwärts. Der Weg sieht wie neu gepflastert aus – ich kann mir allerdings nicht vorstellen, daß sich heute noch jemand eine so aufwändige Pflasterung leisten könnte:

Hinter der Eiche verbirgt sich eine 1865 erbaute Kirche:

Oberhalb des Kirchleins laden eine Rastbank und eine Wiese an wärmeren Tagen zum Ausrasten ein. – Der Ausblick im Sommer oder gar im Herbst, wenn die Weinblätter gelb und rot leuchten, muß atemberaubend sein:

Oberhalb der Kirche führt ein Weg den Hang entlang Richtung Mödling (vermute ich):

Hier nochmals der Kirchturm:

Und die letzte Kreuzwegstation:

Dann wanderte ich weiter hinauf Richtung Anninger und Eichkogel:

( Der Kreuzweg muß zu einer Zeit entstanden sein, als der Glaube noch eine sehr große Bedeutung hatte. Ich kann nur rätseln – waren´s damals die Guntramsdorfer, die einen Weg aus dem Ort hinaus in die Stille der Weinberge so widmeten oder hat dieser Kreuzweg seine Entstehung dem ehemaligen Kloster in Thallern zu verdanken. Irgendjemand wird´s schon wissen.

Der Besuch des Kreuzwegs läßt sich gut mit Besichtigung und Einkehr in Thallern verbinden.

Sämtliche Landschaftsaufnahmen entstanden “im Vorbeigehen” mit meiner Nikon D300 und dem neuen Nikkor 18-105 VR .)

Friedhof der Namenlosen – Spaziergang entlang der Donau

Verfasst am 02. Feb 2009 von Helma und Gerhard unter Am Wasser, Donau, Donau Niederösterreich, Gastbeiträge, Schwechat, Wien, wandern & bergsteigen | 25 Kommentare

(Gastartikel von Helma und Gerhard)

Hafen Albern – Friedhof der Namenlosen - Barbarabrücke:

Von der Schwechat über die Sendnergasse Richtung Albener Hafen, rechts abbiegend auf der Mannswörtherstraße, 700 m bis zur Zufahrt zum Albener Hafen – unser Ziel.

Unseren Spaziergang begannen wir mit einem Besuch des “Friedhof der Namenlosen”. Zitat aus der Festzeitschrift:

1980 hat der Wiener Hafen von der Stadt Wien die Hafengrundstücke in Albern erworben und ist somit auch Grundeigentümer des darauf befindlichen Friedhofes geworden. Seither wurde bei allen Hafenausbauten auf das Fortbestehen des Friedhofes Bedacht genommen und war man bemüht, die wirtschaftlichen Interessen mit der Erhaltung dieses Kulturdenkmals in Einklang zu bringen. In seiner heutigen Form entstand der “Friedhof der Namenlosen” im Jahre 1900.

Nachdem in den vergangenen Jahren keine wesentlichen Veränderungen vorgenommen wurden, konnte der schlichte Charakter des Friedhofes beibehalten werden. Der Großteil der über hundert Gräber ist mit einfachen, namenlosen Metallkreuzen geschmückt. Der bestehende Friedhof wurde seit 1940 nicht mehr belegt. Der wirkungsvolle Charme des Friedhofes hat Regisseure und Fotografen dazu bewogen, ihn im Laufe der letzten Jahre als Kulisse zu Film- und Fotoaufnahmen zu verwenden.

Nicht weit vom Friedhof entfernt lädt der Gasthof “Zum Friedhof der Namenlosen” mit vielen Parkplätzen ein, geöffnet von März bis Dezember. Der gemütliche Gastgarten bietet einen schönen Blick auf die Donau, wo immer wieder Passagierschiffe, Lastkähne und Schlepper vorbeiziehen.

Der breite Weg führt die Donau entlang, vorbei an liebevoll gestalteten Fischerhütten. Nach etwa 15 Minuten erreicht man die Barbarabrücke, die aber nur der Ölleitung dient.

Der Spaziergang könnte beliebig fortgesetzt werden. In der Au rechter Hand erblühen im Frühjahr viele Schneeglöckchen.

Resümee:  Bequemer, abwechslungsreicher Wanderweg (Schiffsverkehr), mit Kinderwagen befahrbar, empfehlenswertes Gasthaus mit zahlreichen Fischspezialitäten.

Rundweg Tannermoor – ein Genuss-Spaziergang

Verfasst am 26. Jan 2009 von Gastautor unter Am Wasser, Bademöglichkeit, Gastbeiträge, Mühlviertel, Waldviertel, schwimmen & baden, wandern & bergsteigen | 6 Kommentare

( Gastbeitrag von der Autorin des Blogs Waldviertelleben )

Zwischen Arbesbach und Liebenau schon in Oberösterreich (Mühlviertel) liegt das Tannermoor.

Der Rundweg durch das Naturschutzgebiet ist nur 6 km lang und eigentlich mehr ein Genuss-Spaziergang. Start ist beim Rubener Teich, dort gibt es im Sommer auch eine kleine Hütte mit Speckbrot und Getränken. Der Teich ist wunderschön zum Baden, richtig schwarzes Moorwasser in dem Glimmer golden im Sonnenlicht funkelt. Und gesund ist das Wasser auch! Aber jetzt ist der Teich zugefroren und es wird wohl noch eine Weile dauern, bis man darin wieder schwimmen kann.

Der Rundweg führt ins Moor, dort gibt es einen Hochstand um die Latschen überblicken zu können. Im weiteren Verlauf kommt man zu einer höheren Felsgruppe – die Lehrmüller Mauer – dort treffen sich auch Kletterfreunde. Von oben hat man einen schönen Rundblick bis zur tschechischen Grenze. Der gesamte Weg führt durch unberührte Natur, liegt an einem europäischen Fernwanderweg – und kann so beliebig erweitert werden. Da es meist eben dahingeht, ist es ein netter Ausflug für grosse und kleine Leute.

Unser erster Tag auf dem Weinviertler Rundwanderweg: Weinsteig – Karnabrunn – Goldenes Bründl – Kreuzenstein – Leobendorf (24.1.2009)

Verfasst am 25. Jan 2009 von Andreas unter Besonderheiten, Donau Niederösterreich, Hütten, Heurigen & Co, Wald & Wiesen, Weinviertel, Weinviertler Rundwanderweg, wandern & bergsteigen | 35 Kommentare

Am Weinviertler Rundwanderweg 633 von Weinsteig über Karnabrunn zum Goldenen Bründl (Einkehr !!!), dann weiter zur Burg Kreuzenstein und bis zur Schnellbahn in Leobendorf.

Gehzeit (netto): rund 5 1/2 Stunden
Höhenunterschied: 315 Höhenmeter (leider zählen nur Aufstiegs-Höhenmeter)
Wegverlauf:  Wegskizzen findest hier

Gestern Samstag war es soweit. Astrid und ich trafen uns mit Eli auf dem Bahnhof in Korneuburg und fuhren gemeinsam um 8 Uhr 35 mit dem Bus nach Weinsteig, einer kleinen Ortschaft nördlich von Korneuburg.

Kurz nach 9 Uhr machten wir uns in Weinsteig bei kühlem Wetter und bedecktem Himmel auf den Weg.

Nach einem kurzen Stück durch den Ort Weinsteig ging es über einen Feldweg nach Karnabrunn. Wir gingen auf der Straße Richtung Niederhollabrunn durch den Ort hindurch und etwas entfernt von der Kirche am Kirchberg vorbei. 

Das erste Wegstück durch den Karnabrunner Wald war nicht besonders schön - viele Brombeerranken abseits vom Weg, immer wieder Wiesenstücke und jede Menge Jägerstände. Der Wald wurde aber rasch schöner und als dann etwa 45 Minuten vor dem Goldenen Bründl die Sonne herauskam war die Waldlandschaft sehr reizvoll geworden (Laubmischwald, schöne alte Eichen).

Um 12 Uhr 15 erreichten wir das Goldene Bründl. Das Bründl selbst war allerdings mit einer Metallplatte verschlossen. Ob diese zur warmen Jahreszeit geöffnet wird ?

Im etwas gehobenen Gasthaus zum Goldenen Bründl (Wirtshauskultur, tut gut-Wirt, …) verbrachten wir dann über 2 1/2 Stunden und genossen ein köstliches Mittagessen. Eine zünftige Schutzhütten ist dieses innen recht noble Lokal zwar nicht gerade, aber es war die einzige Einkehrmöglichkeit auf unserem Weg.

Mit unseren erdigen Wanderböcken, ein wenig veschwitzt, paßten wir vielleicht nicht so ganz in das gut besuchte Lokal. Wer im Goldenen Bründl einkehren will, sollte ausreichend Zeit mitbringen. Es wirkte sehr nach: “Wo die Familie fein essen geht, die Erbtante zahlt und das Lange-beim-Essen-Sitzen fast nicht weh tut.” 

Den Kontrast “Wandern im Weinviertel” – “Einkehr in einem nobleren Lokal” fand ich schwer in Ordnung. Klar hab ich mir als Hauptspeise “Das (angeblich) beste Beuschel Österreichs” gut munden lassen. Gourmet bin ich ja keiner, aber es schmeckte schon recht gut. Das Beuschel zu Hause im Maria Lanzendorfer Hof (3-fache Menge zum halben Preis) scheint hier einen geschmacklich-ernstzunehmenden Konkurrenten gefunden zu haben.

Um 15 Uhr 30 14 Uhr 30 machten wir uns wieder auf den Weg, zuerst eine Schotterstraße hinauf und dann durch ein schattiges Waldstück, bis wir oben auf einer Kuppe angelangt wieder in die Sonne traten und einen herrlich weiten Blick nach Wien und zum Kahlen- und Bisamberg vor uns hatten. Die Burg Kreuzenstein war unser nächstes Ziel. – Hier wurde der Weg so richtig schön gatschig ! Mit Bergschuhen aber auch kein Problem !

Aufgrund der langen, sehr angenehmen Einkehr war den Michelberg (diesmal noch) auszulassen trotz des schönen Wetters eine gute Entscheidung. Die Kirche am Michelberg sahen wir am Weg hinüber zur Burg Kreuzenstein dann verlockend in der Ferne.

Die Burg Kreuzenstein im Abendlicht ist eine imposante Erscheinung. Hier sahen wir die einzigen Touristen des Tages – wir begegneten keinen Wanderern. Andererseits war auf der Burg Kreuzenstein die Burg von außen anschauen auch alles, was geboten wurde. Wir machten uns daher recht rasch wieder auf den Abstieg nach Leobendorf, wo wir um 16 Uhr 50 bei der Schnellbahnhaltestelle eintrafen und einige Minuten später eine Station weiter zum Korneuburger Bahnhof fuhren.

( Dieser erste Tag am Weinviertler Rundwanderweg war sehr ausgefüllt mit Eindrücken und ein kulinarisches Erlebnis. Wir haben reichlich frische Luft abbekommen ! Eines unserer nächsten Ziele im Weinviertel wird im Frühling ganz bestimmt der diesmal ausgelassene Michelberg sein ! )