Drunt in der Lobau …

Posted on Feb 09, 2009 under Am Wasser, Bademöglichkeit, Donau, Donau Niederösterreich, Einkehrmöglichkeiten, Gastbeiträge, Wien, schwimmen & baden, wandern & bergsteigen | 17 Kommentare

Der Nationalpark direkt vor unserer Haustüre 
(Gastartikel von Helma und Gerhard)

Die Lobau ist ja bekanntlich ein Teil des Nationalparks Donau-Auen, der von Wien bis zur Staatsgrenze der Slowakei reicht (verankert in der Erklärung vom 26. Okt. 1996).

So nahe von Wien und noch nicht näher erkundet ? Deshalb nichts wie hin !!

Von der Südosttangente Abfahrt Ölhafen – Lobau (erste Abfahrt nach der Donauüberquerung) ging es entlang des linken Donauufers bis zur Lobgrundstraße. Dort stellten wir unser Auto auf einem nur 50 m entfernten Parkplatz ab.

Der Weg führte uns zum Denkmal “Napoleons Hauptquartier”:

Auf der Erklärungstafel stand folgendes zu lesen:
“In dieser Gegend errichtete Napoleon am 20. Mai 1809 sein Hauptquartier. Er versammelte einen Teil seiner 75.000 Soldaten zählenden Armee in der Lobau, um in das Marchfeld vorstoßen zu können. Ziel war der Raum zwischen Aspern und Eßling, wo die österreichische Hauptarmee unter Erzherzog Carl stand.”

Bekanntlich kam es dann zur berühmten Schlacht bei Aspern, in der Napoleon von Erzherzog Carl geschlagen wurde.

Nach kurzer Gehzeit erreichten wir die Panozzalacke. Von Ferne bekamen wir Schwäne, Kormorane, Reiher, Enten und Blesshühner zu Gesicht. Hohes Schilf gibt den Wasservögeln genügend Unterschlupf. Eine ansprechende Imbißhütte (im Winter geschlossen) und idyllische kleine Badestrände laden im Sommer ein. Der Weg führte uns weiter entlang des Fasangartenarms, öfters unterbrochen von mächtigen umgestürzten Baumstämmen – eine wild romantische Gegend, die wir im Frühling (noch ohne Gelsen) gerne nochmals besuchen möchten.

 An der Dechantlacke vorbei, begleitet von zwei riesigen, frei laufenden Hunden steuerten wir das Gasthaus “Roter Hiasl” an, welches Montag und Dienstag Ruhetag hat.

Die Höhendifferenz des 1 1/2 stündigen Weges betrug knapp 1 Meter. Diese Steigerung bewältigte Gerhard ohne Klagen !

Der 3 km lange Rückweg führte die Neue Donau entlang. Ein Schwarzspecht (siehe Donaufoto, am Baumstamm unten) flog einen Großteil unseres Spazierweges vor uns her.

Neue Donau, Schwarzspecht

Neue Donau, Schwarzspecht

Die Sonne ließ sich leider nie blicken, trotz allem fanden wir diesen Ausflug äußerst lohnenswert !

17 Kommentare to “Drunt in der Lobau …”

  1. AndreasNo Gravatar meint:

    Das klingt nach einer wirklich interessanten kleinen Wanderung.

    1 steiler Höhenmeter, 45 Minuten Gehzeit, dann Einkehr, ein geschichtliches Detail – ich kann mir vorstellen, daß Gerhard da auf den Geschmack kommt !

    Betreffend Baden im Sommer kommt´s halt darauf an, welche Wiener sich dort in der Sonne räkeln – hab da keine Idee. Die Parkmöglichkeiten sind dann auch so ein Thema.

    Habt ihr schon Schneeglöckchen bemerkt ?

  2. wernerNo Gravatar meint:

    Hallo Helma und Gerhard !
    Ja, ja “Drunt in der Lobau …”
    Nun die Veigerln in der Au wird’s wohl noch nicht geben aber
    schöne Wanderung die Ihr da hattet und ein toller Tipp!

    Übrigens, am Namenlosenfriedhof war ich vergangenen Donnerstag, ging vom Lusthaus weg, zur kleinen Kapelle im Prater, zum Friedehof und über Schwechat der Liesing entlang bis Oberlaa.
    Schönen Gruß
    Werner

  3. AndreasNo Gravatar meint:

    Unter “Veigerln in der Au” kann ich mir jetzt gar nichts vorstellen – ist das eh was Jugendfreies ??? ;-)

  4. wernerNo Gravatar meint:

    Nun ich denk das is schon Jugendfrei, ein altes Wienerlied Lied von Heinrich Strecker
    Veigerln >>> Veilchen

    Drunt’ in der Lobau, wenn ich das Platzerl nur wüßt,
    Drunt’ in der Lobau hab ich ein Mädel geküßt;
    Ihre Augerln war’n so blau
    Als wie die Veigerln in der Au
    Auf dem wunderlieben Platzerl in der Lobau!

    Drunt’ in der Lobau…
    Wo die Donau mit silbernen Armen umschlingt
    ‘s letzte Stückerl vom träumenden Wien,
    Wo die Einsamkeit winkt,
    Wo die Nachtigall singt,
    Und das Heimchen noch nistet im Grün;
    Dort lacht das Glück aus tausend Zweigen,
    Dort ist der Blütenduft so eigen
    Am stillen Waldrand,
    Wo ich mein Liebchen fand

    …usw. :)

  5. helmaNo Gravatar meint:

    Lieber Werner !

    Deine Kommentare über unsere nicht sonderlich anstrengenden Aktivitäten
    freuen uns. Bemerkenswert auch, dass Du unserem Tipp, den Friedhof der Namenlosen zu besuchen, Folge geleistet hast. Allerdings hast Du da eine große Runde gemacht!
    Den Einstieg in die Lobau von der Lobgrundstraße aus können wir wirklich sehr empfehlen. Der Weg, vorbei an der Panozzalacke entlang des Fasangartenarms, war für uns ein beeindruckendes Erlebnis. Links der Schilfgürtel des Fasangartenarms, rechts mächtige Laubbäume wie Weiden und Pappeln, die vereinzelt umgestürzt waren, viele bereits vermodert und daher ein interessanter Anblick. Im Schilfgürtel entdeckten wir Wegschneisen der Wildschweine und zwei Graureiher, die erschreckt aufflogen. Wir haben beschlossen, im Frühling, wenn alles sprießt, dort wieder spazieren zu gehen. So nahe von Wien und so naturbelassen – wirklich bemerkenswert.

    Liebe Grüße Helma und Gerhard

  6. helmaNo Gravatar meint:

    Hallo Werner !

    Herzlichen Dank für die Übermittlung des Liedes. Ich hab mir schon Gedenken gemacht, wie ich bloß zu dem Text des Liedes komme. Kannst Du Gedanken lesen ?

    LG Helma

  7. AndreasNo Gravatar meint:

    Das ist aber ein schöner, romantischer Liedtext – ein richtiges Wiener Lied ! Obwohl, Veilchen mußten es wahrscheinlich sein, weil die besonders gut duften, blau die Unschuld ist (glaube ich) und diese im Frühling besonders früh dran sind – unser Garten ist an einigen Stellen voll davon.

    Mit Au verbinde ich diese Blümlein allerdings nicht. – Wäre interessant, ob´s dort wirklich welche gibt oder ob da eher der Wiener Schmäh zugeschlagen hat.

  8. helmaNo Gravatar meint:

    Lieber Andreas !

    Du hast da etwas missverstanden. Es waren 1 1/2 Stunden Gehzeit bis zum Roten Hiasl (allerdings mit zahlreichen Fotopausen und mit stillem Verweilen und Beobachten der Wasservögel). Zurück gings dann etwas schneller entlang der Neuen Donau, Wegzeit eine Dreiviertelstunde für Langsamgeher.
    Ich mußte das berichtigen, um Gerhards Gehleistung nicht abzuwerten. Du weißt ja: Mit Lob fängt man Mäuse !

    LG Helma

    P.S. Schneeglöckchen gab es noch keine !

  9. AndreasNo Gravatar meint:

    Alle Achtung – jetzt bin ich baff ! :) Und ich dachte, die 1 1/2 Stunden wären die Gesamtgehzeit gewesen und der Rückweg dann halt die Hälfte davon.

  10. wernerNo Gravatar meint:

    Hallo Helma!
    War in dieser Gegend der Lobau auch sicher schon so 20 Jahre nimmer.
    Aber…ich werd auch diese Eure Wanderung bei schöneren Wetter nachwandern. Muss mir erst raussuchen wie ich mit den Öffis da am besten rüberkomm.
    Bin schon neugierig, welche Gegend Ihr das nächste mal erkundet.

    Noch zu meiner Donnerstag Wanderung, ja, das war schon eine Runde von so 23 Kilometern. Leider hab ich mir dabei wieder mal meinen rechten großen Zeh beleidigt und “hatsch” momentan rum.

    Ja und Andreas ;) ” wegen baden und welche Wiener sich dort in der Sonne räkeln ”
    …na dann schau mal im Sommer vorbei…ein Tipp, Badehose brauchst keine, denn da is FKK angesagt ;)

  11. helmaNo Gravatar meint:

    Hallo Werner !

    Die Panozzalacke erreicht man mit der Buslinie 91A. Die Ausstiegstelle heißt Lobgrundstraße. Baldige Besserung für Deine lädierte Zehe !

    LG Helma

  12. Dr.Jungl Taschelbach 5No Gravatar meint:

    die lobau scheint ein deutlicher beweis dafür zu sein,daß napoleon unter http://www.wandertipp.oje uns so manch interessante wander- schilderung schreiben hätte können, sogar kreuz und quer durch europa, und die feigerln auf der insel helena ……..
    nur mit den wiener-liedern, da hätte es bei ihm eventuell gehapert

    HB

  13. AndreasNo Gravatar meint:

    Für die Publicity wär´s sicher gut gewesen, so einen Blogger zu gewinnen. Aber dann müßt ich möglicherweise mit in den Krieg wandern :(

    Wer weiß, vielleicht hat er im Exil auch zur Harfe gesungen oder ist barfuß mit den Schafen gewandert. – Das könnt ich mir für mich danach vorstellen…

  14. wernerNo Gravatar meint:

    Hallo Helma !
    Hab alles im Stadt und Lobau Plan gefunden, danke!
    Könnt ja auch von aus Simmering rüberwandern!

    Ja und Herr Dr. aus Taschelbach…
    Denk das Lied “Du, du sollst der Kaiser meiner Seele sein” vom Robert Stolz hätt Napoleon sicher gefallen ;)

  15. Dr.Jungl Taschelbach 5No Gravatar meint:

    Werner : oui, si gönnten rescht aben, bien sur !
    vive la france !

    HB

  16. Bernhard BaumgartnerNo Gravatar meint:

    Hallo Helma und Gerhard! Anni hat euren Beitrag schon gelesen und war – wie ich jetzt – ganz begeistert von den Bildern und was es da alles sonst noch Bemerkenswertes am Weg gibt.
    Direkt eine Anregung in die Au zu fahren. Wir frequentieren aber eher Stopfenreuth, weil Lobau für uns Wien ist, und wir nicht unbedingt in Wien spazieren wollen.
    Und immer ein Gasthaus – diesmal der “Rote Hiasl” – köstlich! Hoffentlich nicht nur beim Nachlesen, sondern auch für euch beim Einkehren…
    LG A&B

  17. helmaNo Gravatar meint:

    Hallo Anni und Bernhard !

    Vielen Dank für den Tipp, die Stopfenreuther Au zu erkunden. Gerhard begeistert immer der zu erwartende geringe Höhenunterschied bei besagter Wanderung. Wenn sich noch ein Gasthaus in der Nähe befindet, so ist das noch ein zusätzlicher Ansporn für ihn. Ich will ihn ja bei Laune halten.
    Wann kommt Ihr wieder nach Maria Lanzendorf ? Schon lange nicht gesehen.
    LG Helma

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