“Verwaldete” Landschaft – Hohenberger Höger wie Student
28. Dezember 2009 von Bernhard Baumgartner
Wenn meine Haare so sprießen könnten, wie der Wald nachwächst – ich schau daher nicht so aus wie die bekannte Märchenfigur, aber die Gipfel mancher Voralpenberge haben sich in den letzten Jahrzehnten in eine “Strubelpeterlandschaft” verwandelt.
Mein erstes Bild zeigt den Gipfelpunkt des Hohenberger Högers bei einer Schitour um 1975 (das genaue Datum konnte ich bisher nicht feststellen, aber muss in meinen Tourenbüchern irgendwo versteckt sein). Den Laubbaum sollte man auf dem aktuellen Gipfelfoto eigentlich noch erkennen. Aber wo ich dort durch Jungfichten den höchsten Punkt erklommen und über das Hohenberger Gschwendt zum Ötscher geblickt habe, wurde teilweise schon wieder geschlägert (vermutlich für ein “Schussfeld”, da unterhalb Hochstand und oberhalb der Lichtung Leckstein… ).
Noch treffenderer sind die Bilder von der Student! Die Ausrüstung zeigt, dass die Tour ungefähr zur selben Zeit unternommen wurde. Damals war die Almwirtschaft gerade ein Jahrzehnt aufgelassen worden und der Berg als Jagdgebiet den Bundesforsten überlassen worden (dafür prangt auf einer Jagdhütte das Schild “Naturdenkmal”). Man sieht die Höhenkuppen von Hoher Student, vom Haselspitz und von der Studentleiten noch weitgehend baumfrei oder mit kleinen Fichten bestanden, wo heute schon beachtlich hoher Fichtenforst sich ausgebreitet hat – knapp an der nordostalpinen Waldgrenze, die von den 1500 m der Studentgipfel gerade noch gestreift wird.
Es eilt die Zeit, wir eilen mit, aber zum Trost – auch der Natur geht es nicht anders!