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Alternativtour zum “Sturm auf !den! Kogel”

2. Dezember 2013 von Bernhard Baumgartner

Na, welchen “Kogel” wohl – natürlich auf den Tirolerkogel bei Annaberg! Wenn am letzten Sonntag, 1. Dezember und 1. Adventsonntag und wettermäßiger Winteranfang, alle Schitourenrouten so überlaufen waren wie diese… dann weiß man, was “in” ist bei den Outdoorsportlern.

Der erste (klimatologische) Wintertag verspricht schön zu werden!

Die hübsche Schneeauflage von Mitte der Vorwoche ist im Gölsental schon wieder spärlicher geworden, aber vom Sengenebenberg (der  zu uns hereinblickt, noch dazu während der Überlegungen neben dem Frühstück) schimmern die Baumwipfel noch mit dichtem Neuschneekleid herab. Also das sonntägliche Wanderziel über 1000 m (Sengenebenberg ist ja der nördlichste Tausender nach meinen Nachforschungen), das gibt es am besten rund um Annaberg. Auf jeden Fall werden neben der Ausrüstung zum Wandern auch die Backcountryski eingepackt.

Start mit Backcountryski beim Parkplatz Ötscherblick an der Wastlstraße

Schon beim ersten, unteren Liftparkplatz (kein Liftbetrieb!) erstaunlich – fast voll, danach ebenso bei der JUFA-Abzweigung und erst recht bei der “Postbruckkurve”, der große Parkplatz vor Annaberg beginnt sich gerade zu füllen… Also nichts mit Langlaufwanderung rund um den Scheiblingberg oder Fußmarsch zum Annaberger Haus, wohin die Tourengeher in dichten Rudeln strömen. Wir fahren hinab ins Lassingtal, da ist die Loipe wunderschön gespurt, und unsere Langlaufschi haben wir zuhause gelassen. So wird es doch die schon angedachte Tour am Wastl.

Wo sitzt hier der Adler? Schon die ersten Schritte entlang der Forststraße Richtung Böden führen durch einen Märchenwald, neben dem Rüsseltier sitzt vielleicht gar ein kleiner Panda?

Wir stellen das Auto am geräumten Parkplatz Ötscherblick ab und versuchen, entlang der blauen Markierung aufzusteigen – das steilere Anfangsstück zu Fuß, weil wir keine Steigfelle mithaben. Aber keine Chance, knietief bricht man hier trotz der Schispuren ein, aber die kurze Strecke entlang der Straße zur Einfahrt in die Böden bei P. 1092 m ist auch kein Problem. Neben dem Torgatter führt eine Traktorspur hinein in den Wald (siehe vorige Bilder), dann öffnet sich der weite “Vordere Boden” (eine ringsum überhöhte tertiäre Muldenform mit einzelnen Ponoren = Wasserschluckern). Wir verlassen schon am Waldrand die Traktorspur und gleiten hinaus ins makellose Weiß, Pulverschnee auf mehr als einem halben Meter kompaktem Untergrund, kaum bis zu den Knöcheln sinken wir ein. Die ersten “Schischritte”, wenn auch auf Backcountryski, sind echt verheißungsvoll für diesen Winter (mit meinem reparierten Knie noch dazu…).

Nach dem nächsten Waldstück (vor 30 Jahren standen hier bei unseren Langlaufversuchen mit Andreas noch kleine Fichterln !) öffnet sich der “Mittlere Boden”, und voraus taucht das Haus Halbartschlager auf. Dieses Kleinhaus ist typisch für die Ansiedlungen der Holzknechte, ob in den Voralpen oder im Waldviertel (auf der Weinsbergwiese bei Bärnkopf zum Beispiel) – gemauerter Wohnteil und Stall, anschließend hölzerner Stadel, alles unter einem Dach. Dieses Haus ist schon längere Zeit unbewohnt und wirkt bei jedem Vorbeikommen noch ein bisschen mehr vernachlässigt. Nur das “Örtchen” mit dem Herzerl drauf schaut gepflegt aus, wenn man bei einem Plumpsklo diesen Begriff verwenden kann (sicher hygenischer als an den Autobahnen…). Ein Fenster steht offen, womöglich für die einsame Hauskatze, die wir vor zwei Jahren hier gesehen haben, immerhin weisen Spuren darauf hin (wenn sie nicht von einem Marder gewesen sind, königliches Hermelin  wohl kaum …).

Im noch immer gut erhaltenen "Saukobel" (Schweinestall) ist das "stille Örtchen" untergebracht, mit frisch gemaltem Herzerl...

Zu unserem Erstaunen kommen aus dem Wald vom Stadelberg her Schispuren, und in diesen geht es noch flotter voran, während das Halbartschlagerhaus wieder in seiner Einsamkeit zurückbleibt. Nun geht es etwas bergauf, aber der Schnee ist so günstig, dass wir mit der Steighilfe der Backcountryski (Fischer Kronenschliff) mühelos voran kommen. Inzwischen teilen sich die Wolken immer mehr, und ihre Strahlen wecken die Schneekristalle zum funkelnden Lichtern in blauen Schatten der Baumgestalten und Lichtungen.

Auf der Sattelhöhe beim P. 1135 m mündet vom Stadelberg her (dort führt die neue blaue Markierung Richtung Annaberg bzw. Anna-Alm weiter) eine Forststraße, die sich für eine Langlaufrunde ideal anbietet, auch hier mit Schispuren von Tourengehern. Voraus taucht schon die Bergstation des Reidl-Sesselliftes mit dem Hang des Almliftes auf. Leicht bergab durch etwas dichteren Baumbestand kommt man nun zur Flur “Eck” und dem anschließenden “Hinteren Boden”, alles vorzügliches Langlaufgelände, vor einigen Jahren für ein Hundeschlitten sogar gespurt, aber seither dürften die Revierbesitzer jeden “Touristenverkehr” intensiv einzudämmen versuche (sogar der auf die Wiese hinaus führende Fahrweg ist durch Wälle von Baumstrünken abgesperrt…). Wir schauen auf die Uhr und drehen um, zurück wollen wir gleich unsere Spuren benützen, obwohl die Forststraße am Stadelberghang oder sogar der Gipfel verlockend wäre, hätten wir die Steigfelle dabei.

Wieder beim Halbartschlager

Inzwischen ist gegen die Mittagszeit das Licht mit dem Sonnenhöchststand dieses Wintertages immer intensiver geworden. Manche junge Fichte biegt sich unter der Schneelast zu kuriosen Phantasiegestalten, und die Hänge mit ihren tief verschneiten Bäumen glänzen mit den makellosen Schneeflächen um die Wette…

Uns fehlt jetzt nur noch der Ötscherblick, und wir wissen schon, wo sich dieser öffnet – am Nordrand des “Vorderen Bodens”! Eine Waldschneise zwischen den mehr als 30 Jahre alten, schon mächtig hohen Fichten leitet dorthin. Gerade schält sich das “Felsenhaupt des Altvaters” (das ist die slawische Bezeichnung aus dem frühesten Mittelalter für den “ocan”) aus den Wolkenmassen, föhniges Himmelsblau scheint sich in den Wellen der weiten Schneefläche zu spiegeln.

Jetzt muss ich doch endlich auch einmal ins Bild! Beim genauen Hinsehen ist die Kaltluft im Gesicht merkbar, oder konkurriere ich schon mit den Figuren im folgenden “Märchenwald”. Dort geht es in der Fahrspur dann ganz mühelos wieder hinaus zur Straße und diese entlang zum Parkplatz – zwei Stunden völlige Einsamkeit, welch ein Genuss, noch dazu in dieser Winterlandschaft!

Schon wieder der "Eisvogel" !

Einfahrt freihalten! Hier war bis voriges Jahr eine breite Parkmöglichkeit und der Beginn des Stadelbergaufstieges

Sogar das kurze Straßenstück gibt noch lohnende Bildmotive her, und der Ötscher zeigt sich zum Abschluss von seiner schönsten Seite – wieder dieser erste Tag des Winters insgesamt!

Ötscherblick mit Gösing

Geschrieben in Aktuelles & Persönliches, Allgemein, Annaberg Niederösterreich, Bildergalerie, Bärnkopf / Weinsberger Wald, Langlauftouren, Markierungen, Meine Veröffentlichungen, Mostviertel, Mystische Plätze, Naturkalender, Pistenschilauf, Puchenstuben, Schitouren, Schneeschuhtouren, Tirolerkogel - Törlstein, Wetter & Schnee aktuell, Ötscherland | 3 Kommentare

3 Reaktionen zu “Alternativtour zum “Sturm auf !den! Kogel””

  1. am 03 Dez 2013 um 06:401eliNo Gravatar

    Das ist ja geradezu unglaublich schön!! Schade, daß die Anreise von mir aus so weit ist. Ich war am Sonntag am Unterberg mit Schneeschuhen. Mit Schi geht dort leider nichts für mich. War auch ganz nett, aber nicht annähernd so bezaubernd. Übrigens auch dort Massen von Tourengehern, obwohl das Unterberghaus geschlossen hatte!

  2. am 03 Dez 2013 um 21:172Bernhard BaumgartnerNo Gravatar

    Ist am Unterberg überhaupt genug Schnee? Am Wastl und Tirolerkogel sicher mehr als ein halber Meter und unten drin recht kompakt. Karl Oswald war heute auf der Tonion, dort sogar bis zu 1 m! Ich war heute auf “Mäusejagd” – kommt noch in den Blog! Mittwoch vielleicht am Tirolerkogel…
    Alles Gute und noch schöne Touren! ABB

  3. am 04 Dez 2013 um 06:173eliNo Gravatar

    Schau in meine Website! Dort sind ein paar Bilder drin. Der unterste Abschnitt vom Sommerweg von der Myralucke aus war sehr grenzwertig. Danach war’s dann eigentlich ganz ok. Wirklich viel nicht, aber auch für die Schifahrer ausreichend. Die haben mir nur bei der Abfahrt im unteren Teil, auf dem Ziehweg im Lamwegtal, etwas leid getan. Dort war’s schon sehr glatt! Aber denen macht das wohl weniger.

  • Kurzvorstellung

      Bernhard Baumgartner, "Wanderer aus Leidenschaft", Buchautor & Wanderexperte & Bildarchiv Natur und Kultur, Mitarbeiter von Land der Berge, AK NÖ, Naturfreund, Granatapfel ORF Radio NÖ Wanderexperte
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