Wie lange “vorfrühlingt” es noch…?
18. Januar 2014 von Bernhard Baumgartner
Nach der schönen Wanderung auf die Bichleralm vor nun schon 10 Tagen ist uns keine Tour mehr gelungen. Es ist auch die Frage, was man bei dieser extremen Nicht-Schnee-Lage angehen soll… Aber dafür macht sich im Garten schon allerhand bemerkbar, was schon recht an den Frühling erinnert!
So schaut es seit Anfang Jänner im Gölsental aus. Die Knospen schwellen, und Haseln und Erlen sollen bereits knapp vor dem “Stauben” oder schon dabei sein!
Diese beide Sträucher haben als erste ihre Blüten geöffnet – das Duft-Geißblatt (wirklich fein duftend) und der (weniger duftende) Duft-Schneeball.
Beide haben schon im Spätherbst Blüten angesetzt, aber die frostige Periode zwischen November und Dezember haben diesen stark zugesetzt. Besonders arg trifft das immer den Winterjasmin, der sich noch dazu am Zaungitter aufrecht hält, wäre wohl besser, ihn an der Hauswand geschützter zu ziehen.
Die Schneeheide (Erica herbacaea oder carnea, bei uns auch “Zeamat” oder in den Eisenwurzen “Sennerer” genannt) sowie die Stengellose Primel (Primula aucalis) trotzen selbst strengen Frösten ohne Schneebedeckung.
Den Primelblüten merkt man schon an, dass sie allerhand überstehen haben müssen (die stärker zerzausten habe ich weggelassen). Übrigens die Hochstängelige Primel (Primula eliator) gibt es noch nicht, und die vorgenannten “Erdprimeln” sind bei uns im Gölsental eigenartigerweise nicht verbreitet, vermehren sich aber immer mehr, wenn sie einmal im Garten gelandet sind. Die Arzneiprimeln (Primula officinalis), die es bei uns auch gibt, lassen noch viel länger auf sich warten.
Andreas hat schon vor zwei Wochen von einer Überschreitung der Hainburger Berge mit Bernhard Baumgartner II. berichtet, dass dort Schneeglöckchen bereits am Aufblühen sind. Bei uns war es vor etwa einer Woche so weit, dass wir die abgebildeten Schneeglöckerl bemerkt haben und ebenso die Blattaustriebe der frühen Krokusse (Naturform). Bei Radiomeldungen habe ich dann nach Winterlingen gesucht, denn die sind ja auch immer sehr früh dran, und tatsächlich steckten vor ein paar Tage die ersten ihre Knospen aus der morgens meist hart gefrorenen Erde.
Auch der Seidelbast scheint es gar nicht mehr erwarten zu können, so dick sind seine Knospen schon, aber bis sich die stark duftenden Blüten öffnen (neben der ganzen Pflanze soll sogar der Duft schwere Gift- bzw. Reizstoffe enthalten).
Blühender Seidelbast ist ja wirklich eine Zierde für Natur und Garten, aber wegen der giftigen roten Beeren muss man wegen der Kinder sehr aufpassen (wie bei den so beliebten Eiben). Was so auffallend rot an Sträuchern hängt, sind die Früchte des Gewöhnlichen Schneeballs – nicht giftig, aber ungenießbar, ich glaube, nicht einmal die Vögel mögen sie… Einer der attraktivsten Sträucher ist die Hamamelis mit ihren roten oder gelben fadenförmigen Kronblättern. Sie heißt auch “Zaubernuss”, und bis weit in den Winter hinein hingen tatsächlich die Schalen kleiner Nüsschen an den Zweigen (vielleicht noch zu fotografieren). Alle Zeitlang schaute ich schon nach, ob sich an der Hamamelis was rührt!!! Und vor zwei Tagen haben sich über Nacht die vorher dicht verschlossenen Blüten zu öffnen begonnen.
Jetzt können wir nur abwarten, was vom Winter nachkommt… hoffentlich die “Eisblumen” noch rechtzeitig, dass für die “richtigen” Frühlingsblumen noch Zeit genug bleibt. Im facebook habe ich bei der Seite “Bergblumen” sogar ein Bild von einer Leberblümchenblüte gesehen…
3 Reaktionen zu “Wie lange “vorfrühlingt” es noch…?”
Was auch schon sehr viel und schön blüht: Schneerosen! Primeln auch einige gesichtet. Und danke für den Hinweis auf den Winterling – muß ich nächste Woche gleich schauen, ob der bei uns im Garten auch blüht! Hab auch gestern im Radio gehört, daß so etliches blüht, was viel zu früh dran ist. Ich hoff nur sehr, daß die Kirschblüten zu bleiben. Weil wenn die jetzt aufgehen, gibt’s heuer keine Kirschen.
Heute bei abklingendem (Anni) und gerade ausbrechendem (ich) Schnupfen doch aufgebrochen – was mich schon lange beschäftigt (spätestens seit der Tour im Oktober) – endlich auf den Gipfel der Brandmauer. Gelungen! Anfangs superbequem auf der Loipe in ausgedehnten Schneeresten, dann aber überaus urig und interessant, bin gerade bei der Bildersichtung. Auf über 1200 m schönste Schneerosenblüte!
Grüße, wir melden uns wieder per Mail! BB
Toll, gratuliere! Bei mir gibt’s auch eine neue Tour! Siehe Website!
Möge Dein Schnupfen bald wieder vorbei sein!!