Golfplatz und Weinstraßen
10. November 2012 von Bernhard Baumgartner
Wir werden doch dem Wandern nicht abtrünnig werden? Aber immerhin ist “wandertipp” ja auch ein Freizeit-Blog, und daher berichte ich von einigen Genusstagen…
Los ging es am Montag, 5. 11., gleich mit Hochwasser – die Regenfront zog bei der Zufahrt nach Südosten vor uns her, und allenthalben schwollen Rinnsale und Bäche, verwandelten sich Ackerfluren in Seen. Angelpunkt war (wie bei unserer Märzreise) Fürstenfeld, hübsche Altstadt auf dem Bergplateau und verlässlich genüsslich die Thermenkonditorei (oder wie dieses hübsche Lokal auf dem Stadtplatz heißen mag).
Ziel war der Kurort Moravske Toplice, von dessen “schwarzem” Heilwasser wir schon viel gehört hatten, und wohin wir unter verlässlicher Führung von Walter & Anelie unterwegs waren (mehr über die Familie sieht man in meinem facebook “Bernhard Baumgartner” unter “beliebtester Nahversorger”).
Komfortabelstes Urlaubs- und Wellness-Domizil ist dort das Hotel Livada, bestausgestattete Zimmer, dem entsprechend qualifiziert auch die Küche, also alles ganz wunderbar. Wir lernten die ganze Anlage kennen und absolvierten unter Walter´s Führung sogar eine Rundfahrt über das Golfgelände.
Über Nacht beruhigte sich der Regen, und mit jedem Tag wurde das Wetter besser. Höhepunkt der nun schönen Herbstzeit selbstverständlich am Abreisetag, Donnerstag 8. 11. Bei klarer Sicht und freundlicher Sonne sollte auch die Heimfahrt ein besonderes, allerdings vorwiegend “erfahrenes” Naturerlebnis werden!
Über Klöch, wo wir im März gerade zur einmalig üppigen Blüte der Hundszahnlilien zurecht gekommen waren (auch ein Bericht im Blog), ging die Fahrt nach St. Anna am Aigen. Dieser Ort ist nicht nur seiner Lage auf einem Hügelrücken wegen ein Höhepunkt in dieser Gegend. Malerische Aussichten auf die unglaublich bunten Laubwälder und die idyllischen Fluren.
Weiter über Fehring und das Raabtal querend Richtung Fürstenfeld, aber nun schon vorher abgezweigt Richtung Riegersburg, die markant über der Hügellandschaft aufragt. Seitwärts fuhren wir einen Hügel hinauf zum “Gölles”, den wir wirklich eindrucksvoll vorgeführt bekamen – köstliche Essigsorten, Liköre und Schnäpse…
Was war dann das nächste naheliegende Ziel? Passend zum unlängst gefeierten “Halloween” – Saures und Süßes – der “Zotter”, unnötig, darüber noch Worte zu verlieren! Vor der Weiterfahrt durch den hübschen Ort Riegersburg bot sich noch eine Idealansicht des über den “brennenden” Wäldern thronenden wehrhaften Schlosses.
Unsere Reiseführer hatten aber noch nicht “ihr Pulver verschossen”, wie es so anschaulich heißt, denn Walter schwenkte auf dem nächsten Berghügel zu einem von Weitem schon auffallenden Terrassenbauwerk ab – dem fulminanten Hotel Riegersburg (auch ein Ableger vom “Gölles”).
Auf einem Schleichpfad durch das Hotel kam ich zur Aussichtswiese, wo sich der Blick zur Riegersburg unverstellt darbot. Diesmal von Norden, vielleicht noch eindrucksvoller, daneben der Horizont mit den Vulkangipfeln vom Kapfenstein (mit dem Schloss der Winkler-Hermaden), dem Stradenerkogel und den pyramidenförmigen Gupfen der Gleichenberger Kögel – alles bereits im März dieses Jahres auch erwandert.
Über den deutlich erkennbaren Felsenweg durch die Westwände des Burgberges sind wir sogar schon einmal aufgestiegen, damals um die Osterzeit, und der Steig war übersät gewesen von den im Winter abgerissenen Rosetten der sonst so seltenen Wulfen´s Hauswurz…
Schöne Tage sind nur allzu schnell vorbei, aber wir haben nicht nur angenehme Erinnerungen mitgenommen – dank unseren beiden Reisegefährten oder eigentlich Reiseleitern, besten Dank nochmals! Auch ein besonderer “Duft” dürfte uns noch eine Zeitlang um(sch)weben, denn das “schwarze” Heilwasser lässt sich nicht einfach abwaschen. Aus Gruß aus den Tiefen uralter Erdschichten herauf gedrungen, ist es bei den Bohrungen vor einem halben Jahrhundert zwar nicht das erhoffte Erdöl gewesen, aber die chemische Verwandtschaft mit diesem in unserer Zeit so kostbaren und kostspieligen Rohstoff lässt sich nicht verleugnen.
Aber wir sind ja andere Duftnoten gewohnt und ziehen sie hoffentlich nicht hinter uns her, wenn wir vom frisch gegüllten St. Veit woanders hinkommen!
1 Reaktion zu “Golfplatz und Weinstraßen”
Wieder mal ein “Baumgartner’scher Genuss” ………….
HB