Tausch: Sumpfstendelwurz gegen Herrenpilze !
23. Juni 2013 von Bernhard Baumgartner
“Herrenpilze sind im Kommen!” Diese Nachricht lockte uns Sonntag vormittags (23. Juni) schnell hinaus in das (angebliche) Schwammerlparadies Kerschenbach. Nun – im gerade geöffneten Gasthaus “Schußluckn” wäre sich nicht einmal Teller Schwammerlsuppe mit unserer Beute ausgegangen. Aber immerhin – zwei mittelgroße und ein kleiner Herrenpilz waren es doch, und sie haben gleich unser Sonntagsessen verfeinert. Von der in Blüte vermuteten Sumpfstendelwurz gab es vorerst nur einige knospige Exemplare zu sehen. Trotzdem bot dieser botanische “Hotspot” am Kerschenbachursprung wieder ein spezielles Naturerlebnis, von dem ich hier einige Bilder zeige.
Der Kerschenbachursprung ist leicht zu finden: Von der Kukubauerhütte kommend (dorthin wandert man von der Durlashöhe beim Grubbauer zwischen Rohrbach und Michelbach), geht man auf dem Weitwanderweg nach Westen Richtung Stockerhütte usw. Nach dem malerischen “Alpenblick” folgt ein kurzer Abstieg zur Kammwiese bei einem früher auffallend blau, nun schlicht gelblich gefärbten Bildstock unter einer mächtigen Rotbuche. Dahinter steht im Wald das “Windkreuz” – ein Rotes Kreuz (daher von besonderer Bedeutung, die man ihm aber nicht ansieht) und der nördlichste Punkt des Bezirkes Lilienfeld. Hier links (südwestlich) aus dem Wald hinaus auf die Wiese mit dem Feuchtbiotop Kerschenbachursprung (Ökofläche der Familie Knoll, vulgo Hochedler, bei Betreten sollte das Einvernehmen mit dem Besitzer hergestellt werden!). Heute war die Wiese bereits abgemäht, nur die Sumpfläche im naturmäßigen Zustand.
Die Fruchtbüschel des Wollgrases waren im kräftigen Wind teilweise schon zum Abflug bereit!
Was hier noch blühen wird: Sumpfstendelwurz, Flohkraut, Teufelsabbiss, Studentenröschen…
Was schon verblüht ist: Simsenlilie, Geflecktes Knabenkraut…
Wer sich auf Gräser spezialisiert hat, wird hier voll auf seine Rechnung kommen!
Hinweis: Die Familie Knoll vom Biobauernhof “Hochedler” bewirtschaftet u. a. Ökoflächen rund um das als Ansiedlung schon mehrere Jahrhunderte alte, aber selbstverständlich erneuert Gehöft, berühmt ist der Hochedlerwald mit der Hochedlerkapelle, das Quellschutzgebiet oberhalb des Bauernhofes hat ähnlichen Charakter wie der Kerschenbachursprung. Für Exkursionen muss unbedingt mit Familie Knoll Kontakt aufgenommen werden! Die Produkte des Biohofes, vor allem das köstliche Bauernbrot, bekommt man im “Gölsentaler Bauernladen” in St. Veit, der von der Familie Knoll geleitet wird.