Kreischberg: Rosenkranzhöhe und leider nicht mehr…
8. März 2016 von Bernhard Baumgartner
Mittwoch, 2. März 2016 – vierter Urlaubstag, aber erst zweiter Schitag! Dafür wieder ausgezeichnetes Wetter, angenehm weniger Wind als tagszuvor. Also nichts wie mit der Gondelbahn hinauf zum Kreischberg (für einen dritten Schitag hätten wir auch mit derselben Karte ins nahe Lachtal fahren können, aber dazu reichte die Zeit nicht mehr).
Diesmal brauchen wir keine Zeit zum Einfahren mehr, sondern wir halten uns gleich an die Piste beim “Sixpack” an der Westseite des Berges. Der Ausblick in Richtung Flattnitz ist wieder verlockend, aber zu diesem Panorama noch später. Denn vorerst präsentieren sich der Gstoder und die Tauernberge dahinter wieder ganz vortrefflich, dazu der Blick über die urigen Zirben…
Als wir nach einigen Abfahrten in pulvrigem, noch kaum zerspurtem Schnee genug haben, wenden wir uns der östlichen Bergseite zu, wo wir schließlich wieder (etwas früher als am Vortag) in der Rieglerhütte landen.
Noch fehlt uns der Gipfelpunkt des Kreischberges, die Rosenkranzhöhe! Daher nehmen wir nachmittags die Abfahrt von der Bergstation der 10er-Gondel zum sogenannten Schluckspecht (nomen est omen für diese kleine Schihütte an der Talstation des Gipfel-Sesselliftes). Die Piste dort hinunter ist übrigens wie jene von der Rosenkranzhöhe das beste Abfahrtsstück am Kreischberg. Kleiner Nachteil – hinauf zur Rosenkranzhöhe gibt es nur einen Schlepper (stillstehend, nur für geübte Fahrer, wie angekündigt und auch stimmend) und den alten Doppel-Sessellift. Aber dieser ist immerhin verbessert, Einstieg mit Förderband, und weil es nicht so kalt und windig ist wie am Vortag, ist auch die schleichende Auffahrt gut auszuhalten. Die Trasse führt auch wie am oberen “Sixpack” durch schöne Zirbenbestände.
Hier im Bild die Frauenalpe und die fernen Seetaler Alpen mit dem Zirbitzkogel! Nahe der Bergstation verflacht das Gelände und lässt kaum ahnen, wie schön und zügig die Abfahrten von dort oben sind. Am wichtigsten ist auf dem plateauartigen Gipfel, dass nicht zu viel Wind geht! Aber kaum ausgestiegen, fesselt die wirklich prachtvolle und weitläufige Aussicht, besonders nach Süden ist sie an diesem Tag wirklich fantastisch!
Obwohl wir hier nur auf 2118 m Höhe sind, geht der Blick über die benachbarten Gebirgszonen hinweg und reicht vom Dachstein (hinter den Niederen Tauern) bis zu den Südlichen Kalkalpen!
Die Abfahrt mit roten und kurzen schwarzen Pistenstellen ist selbstverständlich im Untergrund beschneit, sonst wäre gerade auf diesen windausgesetzten Höhen kein Schibetrieb möglich. Besonders schön zeigt sich von der östlichen Waldgrenze die Frauenalpe, und dahinter sieht man noch den Zirbitzkogel, weiter südlich die Saualpe und sogar den Petzen! Zum Dahinschwingen geht es vortrefflich, kein bisschen harter oder gar eisiger Schnee, nur “g´führiger” Pulver, ein Hochgenuss. Vom danach erreichten “Schluckspecht” quert dann ein langer Ziehweg über die weiten Waldhänge bis zur Gondelbahn, wo die Steilabfahrt ins Tal beginnt.
Besonders gefällt mir die Aussicht zu den westlich gelegenen Nockbergen im Bereich der Flattnitz, wo ich mich vor einigen Jahren bei Backcountry-Touren herumgetrieben habe (u. a. von St. Lorenzen auf den Speikkofel). Im Bild sieht man links den doppelgipfeligen Winterthaler Nock und rechts den massigen Eisenhut (eine sehr weite Tour von der Turrach).
Einen Traum konnte ich mir nicht erfüllen, nämlich auch mit Touren- oder Backcountry-Ski unterwegs zu sein. Im Bild sieht man die sanften, aber sehr weitläufigen Gipfel, die an die Rosenkranzhöhe südöstlich anschließen – Kirbisch (allein der Name schon verlockend!), Goldachnock und Prankerhöhe. Dort biegt der Kamm nach Nordosten um und setzt sich bis zur Frauenalpe fort. Leichtes Tourengelände, nur der tiefe Einschnitt zwischen Ackerlhöhe und Frauenalpe ergibt leichte Probleme, wobei man den unwegsamen Stellen aber auf tieferen Forststraßen ausweichen kann. Jedenfalls ist diese Tour ein alpinistische Herausforderung, keine Schitour im eigentlichen Sinn, aber eine der großzügigen Überschreitungen im oberen Murtal, die auch im Sommer oder Herbst (vor oder nach dem Almbetrieb) reizvoll wäre! Eine ganz leichte Gipfelbesteigung gibt es von der Frauenalpe (Lifte und Naturschneepisten) bis fast auf 2000 m. Ob sich wohl eine Gelegenheit dazu noch ergeben wird? Träume und Wünsche kann man ja immer haben…