Camping-Schnuppern: Hartberg und Herberstein
15. April 2014 von Bernhard Baumgartner
Zum Palmsonntag haben Adreas & Astrid uns voll überrascht - für den kurzen Osterferienurlaub nehmen sie ihren kleineren Wohnwagen mit nach Hartberg, und dort könnten wir gern übernachten! Anni ist allein schon der Kindheitserinnerungen (traditionell Camping in Grado) wegen voll begeistert!
Mich kann Hartberg überhaupt begeistern – nicht nur das südliche Flair und die lieblich-voralpine Umgebung, sondern vor allem als Ausgangspunkt für meine Wanderwallfahrt nach Mariazell seinerzeit (lang ist´s her…). So fahren wir am Palmsonntag, 13. April, bei etwas unsicherem, aber nach Prognose im ORF-Steiermark sich besserndem Wetter über den Wechsel dorthin (wetter.at hätte nur Regen für uns, stimmt zum Glück wie beim Kirchbergurlaub kaum ansatzweise nicht).
Vorläufig hält sich die Sonne noch sehr bedeckt, und fast schaut es aus, als hätten wir den Regen mitgebracht. Aber nach einer opulenten Campingpfanne von Andreas und Annis mitgebrachtem Apfelstrudel – gerade passend zur vollen Apfelblüte! – schaut es schon besser aus. Vorschlag für Nachmittag, nach Großsteinbach zum Botanikschnuppern. Dort gibt es nämlich eine Naturschutzwiese mit der seltenen Blüte der Schachblumen. Wir finden jedoch nur mehr ein paar Blüten im Schatten einer hohen Eiche, sonst ist die Blütezeit wie allgemein um vierzehn Tage mindestens vorverlegt. Bei einer Ankündigungstafel für den Apfelblüten-Sonntag Ende April wird wohl auch nichts mehr von der momentan üppigen Blütenpracht übrig sein…
Für die Anfahrt nehmen wir ab Kaindorf die verwinkelten Nebenstraßen über die “Hartl” genannten Hügel. Nach einem längeren Spaziergang von der “Schachblumenwiese” zum Erholungszentrum mit Badeteich in Gr0ßsteinbach (viel netter als der umbetonierte Stubenbergsee und auch nicht so überlaufen im Sommer) suchen wir noch den Hart-Teich auf. Das ist ein historischer Fischteich aus dem 16. Jahrhundert, neuerdings auch als Badeteich ausgestaltet und mit einer Naturzone als Vogelschutzgebiet am Rand.
Abends fahren wir zum bereits mehrfach erprobten “Postl” am Ringkogel hinauf (Weinhof und Buschenschank am Ring 80, im Bild der große Weingarten und oberhalb das Haus Postl). Alles ist dort ganz hervorragend, die Lage hoch über Hartberg und den bunten vorgelagerten Fluren, das Essen und der Wein – nur zum Draußensitzen ist das Wetter etwas streng (die unerschrockenen Kinder lassen sich nicht vom Spielen im Freien abhalten, sind trainiert…). Dann folgt der zweite Schnupperabschnitt – Nächtigung im Wohnwagen, den Andreas extra für uns mitgebracht hat. Nach der Nacht ist die Nacht gut vorbei, und ein Hupen weckt mich – der Bäcker ist da! Also diese Campinganlage in Tuchfühlung mit der Altstadt, neben dem Frei- und Hallenbad ist wirklich einmalig!
Da steht dem üppigen Frühstück nichts mehr im Weg! Und danach gibt es sogar für die Kinder noch eine Osterhasen-Überraschung! Der Vormittag ist aber für einen Stadtbummel reserviert, und wenn auch kaum eingekauft wird, der Spaziergang hat sich jedenfalls gelohnt, denn Hartberg gehört zu den ganz liebenswerten Städten, zumindest für unsere Begriffe…
Die Hartberger Türme – die finstere Romanik des Karners (daneben an der alten, noch teilweise erkennbaren Stadtmauern auch interessante Römersteine) hebt sich vom freundlich-verspielten Barock der Pfarrkirche ab.
Mittags geht es dann weiter zu unserem Nachmittagsziel – Tierpark beim Schloß Herberstein, von uns allen zwar schon besucht, aber für die Kinder und zum Wetter wirklich passend. Eingekehrt wird vorher noch beim “Bachwirt” Prettenhofer in St. Johann, den Astrid und Andreas schon kennen. Wir können sogar heraußen im Vorgarten sitzen, daneben gleich der Kinderspielplatz, und ein vorzügliches Speisenangebot für alle und sehr nette und umsichtige Bewirtung, besten Dank und Empfehlung für diese Gastlichkeit! Außerdem ist der Altchef Fleischhauer, und daher nehmen wir hier gleich unseren Osterschinken mit, das Verhackerte wäre sicher auch bestens gewesen… So summieren sich die “Mitnehmsel” – Wein vom Postl, Waldhonig und Kürbiskernöl aus der nahen Umgebung.
Für einen Nachmittag ist die Anlage von Schloß, Park und Tiergarten selbstverständlich viel zu umfangreich. Zuerst kommen die Tiergehege dran, wo besonders die Löwen und die possierlichen Äffchen begeistern können.
Für die Schlossbesichtigung oder gar für einen Spaziergang durch die Klamm reicht die Zeit bei weitem nicht, aber dafür ist der Schlossgarten mit seiner Tulpenblüte gerade in schönstem Zustand!
Am späteren Nachmittag wird es höchste Zeit für unsere Heimfahrt, kurz noch gestärkt, dann ab Richtung Anger – Feistritztal – Retten. Das kurvige Tal zieht sich ganz schön, aber als wir übers Alpl ins Mürztal hinüber kommen, haben wir nur mehr ein Fahrstunde vor uns. Immer noch reißen die Wolken auf, aber es weht heftiger Wind, und in Neuberg packt uns die Kaltfront unerbittlich. Dem Lahnsattel zu und erst recht am Kernhofer Gscheid schneit es schon, und oberhalb der Straße wird schon alles weiß. Die Temperatur ist von angenehmen 20 Grad am Nachmittag in Herberstein nun auf den Nullpunkt gefallen – steht der Winter wieder vor der Tür?
So wollen wir diesen schönen “Palmmontag” lieber in Erinnerung behalten! Unser Camping-Schnuppern war jedenfalls – danke an Andreas & Astrid – recht erfreulich und eine nette Abwechslung zur Osterzeit zuhause…
2 Reaktionen zu “Camping-Schnuppern: Hartberg und Herberstein”
Das war ja ein tolles, ereignisreiches Wochenende für Euch! Hast nicht auch noch ein Bild vom Wohnwagen innen? Wo schlafen die Jung-Baumis? Hatten sie zwei Wohnwägen mit?
Auf dem Foto, das sind wohl Vroni und Klemens? Ihn hab ich ja das letzte Mal als Baby gesehen! Sicher auch schon längst Kindergarten-Kind?
Hallo Bernhard,
ein SUPER Artikel von dir wie ich finde. War sehr schön zu lesen. Möchte man die Tour glatt nachfahren
Lieben Gruss,
Markus