Flattnitz – Seespaziergang zu Bergerinnerungen…
6. August 2013 von Bernhard Baumgartner
Bei einem kurzen Urlaubsaufenthalt im RelaxResort Kreischberg bei Murau war ein bevorzugtes Ausflugsziel die Flattnitz, allein schon wegen der schönen Erinnerungen, die uns mit dieser Passlandschaft und vor allem auch mit dem Gasthof/Hotel Ladinig verbinden.
Die Flattnitz ist der östliche nächste Passübergang, von der bekannteren Turrach her betrachtet, über die Gurktaler Alpen und gehört im weiteren Sinn sowohl zu den Nockbergen als auch zum “Zirbenland”. Die 1400 m hohe Passmulde verbindet das steirische Murtal bei Stadl mit dem kärntnerischen Gurktal, wobei nahe der Passhöhe östlich die Abzweigung ins Metnitztal erfolgen kann. Ein “Römerweg” erinnert daran, dass hier schon in der Frühzeit die Menschen über das Gebirge zogen. Ganz einzigartig ist die Johanneskirche, ein gotischer Rundbau (Taufkirche) aus dem 12. Jh., mit an eine Pagode erinnernder Dachform.
Obwohl bereits Mitte Juni, gibt es auf dieser Berghöhe noch immer eine frühlingsmäßige Flora, die uns am leichten Wanderweg hinüber zum Flattnitzsee begleitet. Dieser liegt überaus malerisch in der südlichen Passmulde, bevor das Hochtal steil gegen Süden abbricht. Ein hübscher Weg umrundet den See, und auf dem gleichen Weg kommen wir wieder zum Gasthaus Ladinig zurück.
Leider bleibt uns nicht genug Zeit für einen längeren Aufenthalt, denn es steht noch der Besuch von Gurk und Friesach auf dem Tagesprogramm. Im Hotel Ladinig können wir Christa und Sepp, den liebenswerten und freundlichen Gastgebern nur versprechen, bald wieder und länger zu kommen… Das wird uns nicht schwer fallen, denn es gibt noch viel zu entdecken dort, auch wenn wir den Wintertaler Nock als “Hausberg” schon vor einigen Jahren bestiegen haben.
Der Wintertaler Nock hat zwei Gipfel, auf dem 2394 m hohen Ostgipfel steht das Gipfelkreuz, und über eine Gratsenke mit einem Bildstock des hl. Bernhard (so eine Überraschung, wie für mich aufgestellt, noch dazu im Geburts- und Namenstagmonat erwandert…) geht es hinüber zum westlichen Eckpunkt mit 2404 m. Dort schließt nordwärts der Kamm zum Eisenhut an, dem lohnenden und lockenden und noch immer nicht bestiegenen Hauptgipfel des Gebietes. Wir wenden uns aber für den Rückweg südwärts zum fast 400 m tiefer eingeschnittenen Rapitzsattel.
Vom Rapitzsattel hätten wir nicht weit hinauf zur Lattersteighöhe, die von einem sicher uralten Verbindungsweg aus dem Turrach- ins Gurktal, dem Lattersteig, überquert wird. Dorthin wanderten wir aber vom Hirnkopf her (Sessellift von der Flattnitz) über die Kalteben. Auch eine schöne Tour über blumenreiche Höhen mit Abstieg auf einer Forststraße zur Flattnitz, die ursprünglich als Fortsetzung der Nockalmstraße geplant und gebaut worden war, wegen Errichtung des Nationalparks (jetzt Biosphärenpark) Nockberge wieder “rückentwickelt” wurde.
Vom Rapitzsattel leitet die Markierung des Kärntner Grenzweges ins Tal hinab, zuerst auf einem urigen Steig, später entlang eines Forstweges. Dabei gibt es nicht nur interessante Blumen zu sehen, sondern umgestürzte und verwitterte Zirbenstämme begleiten wie urtümliche Drachen die hübsche Route.
Als wir zurück zur Flattnitz kommen, geht der Tag schön langsam zu Ende, und mit einem “Zeitsprung” sind wir zurück von unserer Tour auf den Wintertaler Nock in die Gegenwart mit dem Spaziergang zum Flattnitzsee…
1 Reaktion zu “Flattnitz – Seespaziergang zu Bergerinnerungen…”
Tolle Bilder! Schöner Bericht!
Das macht Lust auf mehr.
Liebe Grüße
Michael