Weiterhin Eistouren – Bilder aus den Tormäuern
21. Januar 2013 von Bernhard Baumgartner
Es ist nun schon einige Winter her, dass Anni und ich bei klirrender Kälte nach Gaming fuhren. Vielleicht haben Werner und ich damals unser letztes Buchprojekt (vor dem neuen Ötscher & Ybbstaler Alpen, heute alles fertig, samt den “Extremtouren”) in Arbeit gehabt.
Jedenfalls verbinden wir eine solche Fahrt immer auch gleich mit einem Ausflug, damals zweigten wir von Kienberg in die Tormäuer ab und fuhren bis zum Umkehrplatz nach der Schindlhütte.
Der strenge Frost an den vorhergehenden Tagen hatte die Felswände – viel großartiger als im Retzbachtal, wo wir zuletzt waren – mit Eisgebilden überzogen, wo auch immer Wasser aus dem Gestein sickerte. Überhänge mit riesigen Zapfen und Eisvorhängen – aber auch im Detail zauberte der Frost – Eiskristalle wuchsen wohl im feuchten Eisdunst, und von den kleinen Zäpfchen begann es leicht zu tropfen, weil das Bergwasser ja etwas wärmer war.
Die beiden “Soachabachfälle” wären ja besonders für solche Eisgebilde geeignet, aber sie befinden sich ja höher oben in den Felsabbrüchen. Wir mussten ganz nah heran, denn mit Diafilm die Bilder aufzunehmen war ungleich schwieriger als heute mit Digitalkamera und Verwacklungsschutz (Blitz ist eher kontraproduktiv). Immerhin entdeckten wir ein “Eiszwergerl”, das sich zwischen den Vorhangfalten verstecken wollte…
Nachmittags stieg Werner mit mir zum Schleierfall hinauf, mit wenig geeigneten Schuhen gar nicht so einfach! Und dort merkte man den gefrierenden Wasserdunst sogar in der Luft, eine ganz eigenartige Stimmung. Neben Eiszapfen und gefrorener Gischt legten sich Eisschichten wie bei Raureif an alle Vorsprünge, sogar an Zweige und Pflanzengebilde.
Heute hat das Warmwetter zum Glück nicht in unsere Niederung durchgegriffen, und bevor die nächste Kälte kommt, soll es sogar noch schneien. Also beste Voraussetzungen für eine “Eistour” mit der Kamera am Wochenende!
1 Reaktion zu “Weiterhin Eistouren – Bilder aus den Tormäuern”
Dazu mein derzeitiges Motto (bei der Suche nach alten Touren im Kalender 1992 gefunden, fast ein “Deschawü”…):
“Wenn man von den Höhen weiß, kann man auch durch die Täler gehen!”
(Marie von Ebner-Eschenbach, eine der bewundernswertesten Frauen ihrer Zeit, letztlich soll sie ja Alfred Nobel zur Stiftung des Nobel-Preises gebracht haben; bei der heurigen NÖ Landesausstellung im Weinviertel wieder ganz aktuell)