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Dravograd: Bergkirchen auf Ojstrica – Sv. Janez und Sv. Duh

2. Oktober 2012 von Bernhard Baumgartner

Von der Soboth kommend, sind wir am Dienstag (25. 9.) gegen Mittag bei der Durchfahrt in Dravograd (ehemals Unterdrauburg). Wo wird jetzt die Abzweigung zu den beiden Bergkirchen in Ojstrica (auf dem “Kienberg”) zu finden sein? Bei der Vorbereitung habe ich dieses Ziel als Alternative oder Ergänzung der “Lindenkirchen” bei Muta / Hohenmauthen herausgesucht, gefunden darüber vorläufig nichts (jetzt im Internet unter Dravograd: zwar der passende Text zu Sv. Duh, aber ein völlig anderes Bild…). Also ziemliches Neuland!

Aber da ist im Ortsgebiet unvermittelt ein Wegweiser nach links (in Slowenien in gelber Farbe!) – Ojstrica, Sv. Duh – passt schon! Zuerst in einen engen Graben hinein, dann in weiten Bögen durch Steilwälder und Bergbauernwiesen entlang, teilweise ganz frisch asphaltiert und mit Leitplanken versehen. Schon einmal beruhigend, dass wir nicht in wüstes Fahrgelände kommen.

Die Sebastinakirche bei Dravograd mit der lehmigtrüben Drau

Bergbauernlandschaft Ojstrica hoch über dem Drautal

Die Abzweigung mit Wegweiser “Sv. Duh” beachten wir vorläufig nicht und stehen nach 8 km Bergfahrt unvermittelt vor einer beachtlich großen, vom Friedhof und einer Steinmauer umschlossenen Kirche – das ist Sveti Janez oder mit dem alten Namen St. Johann am Kienberg, geweiht Johannes dem Täufer (alles weitere steht auf einer dreisprachigen Infotafel des “Dravograd pot”, einer Art markiertem Kulturweg).

Unterhalb der Kirche steht ein Gehöft (wie alle ringsum teils neu bzw. gut instandgehalten) mit altem Bildstock auf der Hauswiese. Jetzt ist beim Blick über den seitlichen Steilhang hinab klar, der Weg zur Kirche Sv. Duh führt nicht von hier weg! Macht nichts, die Abzweigung dorthin wissen wir ja schon. Aber vor der Weiterfahrt wird noch  Mittagsjause gehalten, und dann verstehen wir auch bald die Bedeutung des Verkehrszeichens “Skola pot” – Achtung Kinder! Denn nachdem ein Auto (mit Lehrerin wahrscheinlich) vom zweiten großen Gebäude abgefahren ist, merken wir – das ist die Volksschule!

Bei den lebensgroßen Holzschnitzfiguren (wie auch an der Kirchhofmauer) laufen die echten Schulkinder vorbei, und der Schulbus kommt auch gerade angesaust. Der junge Fahrer gibt uns freundlich und vor allem verständlich Auskunft – die Schule hat neun Kinder und zu meinem Erstaunen sogar zwei Lehrerinnen! Ja, und die weiterführende Bergstraße, die sich dann wieder ins Drautal hinabwendet, ist nicht so gut zu befahren wie die bisherige Strecke. Also fahren wir ein Stück zurück bis zur Abzweigung mit einem hohen Wegweiser voll Gehöftenamen und vor allem dem Kirchensymbol Sv. Duh. Parkplatz ist auch genug am Straßenrand, und jetzt geht es endlich zu Fuß weiter.

Fast versteckt - die Heiliggeistkirche

Als Wanderroute benützen wir den sandigen Güterweg, bald hinaus ins freie Wiesengelände, neben grasenden Rindern ein kleines “Hausackerl” mit Kukuruz und Krauthappeln und sogar mit Blumen. Das alles gehört zum einfachen, aber überaus gepflegt und hübsch wirkenden Gehöft Janc, wo die Obstbäume voll von Früchten hängen und anscheinend bald ans Mostpressen gegangen wird. Steile Waldgräben querend und immer mit prächtigem Ausblick geht es auf der Sandstraße weiter zum nächsten Gehöft, wo auf einer neu angelegten Terrasse eine Menge von klobigen Sitzgruppen angeordnet ist. Was hier besonderes los ist? Ein Naturdenkmal – die Linde des Skurlej-Hofes, Stammumfang 488 cm, Höhe 26 m, wie eine Infotafel anmerkt.

Bald danach ist die Abzweigung beim Izelnik-Hof erreicht, und ein Karrenweg leitet rechts im Bogen über Wiesen mit einem “Krautackerl” dazwischen hinab zu unserem Ziel – Sveti Duh oder die Heiliggeistkirche. Sie erweckt einen älteren Eindruck als auf der Infotafel angemerkt, daneben ebenfalls sorgsam revoviert das Messnerhaus. Konnten wir bei der Johanneskirche durch das Schlüsselloch noch den Hochaltar erspähen, hätten wir uns hier bei dem alten Izelnikbauern zuvor vielleicht den Schlüssel holen können. Zwar anfangs recht finster dreinblickend (vielleicht weil ich in den slawischsprachigen Ländern immer auf meine rudimentären Russischkenntnisse zurückgreife ?), beim Rückweg aber doch noch freundlich winkend…

So können wir die berühmte Holzdecke nur auf der Infotafel betrachten. Aber der Platz rund um die Heiliggeistkirche ist ohnehin stimmungsvoll genug – oberhalb ragt noch der Maibaum, und der Blick geht weit übers Tal bis zum nahen Bacherngebirge und zum Petzen im Kärntnerischen, über dem sich die Nachmittagswolken türmen. Hoch vom Berg schaut die Johanneskirche herab, als wir uns an den Rückweg machen.

Ausblick vom Weg zur Heiliggeistkirche zum Gehöft Skurlej mit der Riesenlinde und der Johanneskirche

 Gemütlich verläuft der Rückweg, wie immer muss Anni nach den Pilzen stöbern, ich freue mich, dass die wild bellenden Haushunde bei einem Gehöft mit Weinzeile (auf fast 900 m Seehöhe!) tief unter einem Steilhang zuhause sind. Bei der Talfahrt gibt es am späten Nachmittag schon mehr Verkehr als bei der Auffahrt, aber bald sind wir wieder unten im Drautal und halten erst wieder im Ort Muta an.

Muta, das alte Hohenmauthen, liegt unterhalb des hohen Berghanges von Podlipje (“Unter den Linden”), von dem die beiden “Lindenkirchen” Sveti Primoz (St. Primon, Hinweis auf die mittelalterliche Zugehörigkeit zu Salzburg) und Sveti trije kralji (Dreikönigskirche) herabblicken. Hier erkunden wir nur mehr die Auffahrtmöglichkeit, die Exkursion oder Wanderung dorthin bleibt einer anderen Reise vorbehalten. Auch gut, dass man immer noch etwas vor sich hat! Der Ort, der mit der Wallfahrtskirche St. Leonhard auf der Wiese hoch oben bei St. Lorenzen in Verbindung zu bringen ist (siehe meinen Bericht vom März 2012), hat eine hochgelegene Pfarrkirche, und nahe der Straßenkreuzung fällt uns eine alte Rundkapelle auf. Leider haben wir keinen Kunstführer zur Verfügung (in der Steiermark liegt immer der Dehio im Handschuhfach oder Rucksack bereit).

Schon in den frühen Abend hinein mündet die zügige Rückfahrt über den Radlpass nach Eibiswald und Schwanberg, nicht ohne ein Bild von einem jener (heute auch von manchen Slowenen abgelehnten) “triumphierenden” Grenzsteinen, als die Länder noch in strenger Trennung benachbart waren und nicht so wie heute europäisch vereinte Nachbarn sind. Abgesehen von allen Kalamitäten mit EU und € sollte man diese glücklichen Umstände nicht vergessen, kommt uns vor…

Geschrieben in Aktuelles & Persönliches, Allgemein, Bildergalerie, Botanik, Exkursionen, Garten & Küche, Kulturtouren, Markierungen, Mystische Plätze, Naturkalender, Reiseberichte, Slowenien, Steiermark, Steirisches Hügelland, Wanderurlaube | 0 Kommentare

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      Bernhard Baumgartner, "Wanderer aus Leidenschaft", Buchautor & Wanderexperte & Bildarchiv Natur und Kultur, Mitarbeiter von Land der Berge, AK NÖ, Naturfreund, Granatapfel ORF Radio NÖ Wanderexperte
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Übersetzung von Fabian Künzel