4. Adventsonntag – durch den RaureifZAUBERwald zur Gföhlberghütte
19. Dezember 2022 von Bernhard Baumgartner
18. Dezember 2022 – letztes Wochenende vor Weihnachten, kaum schöner winterlich vorstellbar! Nur war es – im Gegensatz zum 2. Adventsonntag am 4. Dezember – nicht der “Nebelwald” wie am Schöpfel, sondern der “Raureifneuschneewald” bei der Wanderung zur Gföhlberghütte.
Und schon unterwegs – Start auf der Klammhöhe (mit überraschend unfreundlichen Hinweistafeln neben dem leider geschlossenen Gasthaus) – Rodeln verboten, Grundstück nur auf dem markierten Wanderweg betreten, sonst verboten… Aber gleich danach nimmt uns der wunderhübsch frisch verschneite und vereiste Winterwald auf, und so geht es höchst romantisch die blaue Markierung entlang, im schneebedeckten Hohlweg sogar bequemer als bei den sonst unwegsamen Steinbrocken.
Als “Früchte des Waldes” bieten sich nun, und auch nur als Dekoration, die heuer zahlreichen Fichtenzapfen und Bucheckern (Früchte mit Samen der Rotbuchen) an. Blick zum Schöpfel gibt es heute nicht, denn im Gegensatz zum mittleren Gölsental scheint hier nicht die Sonne, sondern dicke Wolken- und Nebelbänke drängen von Südosten her zum Wienerwald. Bei der Wegkreuzung (verlockend, der blauen Markierung zu folgen und über den rot markierten scharfen Nordostkamm auf den Gipfel zu steigen) nehmen wir die “Normalroute” zur Gföhlberghütte. In dieser Höhe liegen schon 15 bis 20 cm Neuschnee, und der “Anraum” aus Eiskristallen lässt den Wald wirklich wie verzaubert wirken.
Kurz vor der Schutzhütte ist ja der Wald etwas aufgelockert und ergibt daher besonders stimmungsvolle Bilder. Dann ist die Gföhlberghütte erreicht (ca. 50 Min. von der Klammhöhe), leider geschlossen (erst wieder zu Silvester geöffnet). Statt auf den Gipfel kann man hier kurz und vielleicht noch ergiebiger zum sog. “Raxblick” gehen, den es an diesem Wolkentag natürlich nicht gibt… Dafür zeigt sich der Waldrand mit seinen niedrigen Nadelbäumen und Sträuchern und den darüber hoch ragenden Wipfeln besonders malerisch vereist. Die Nebelwolken sind nicht ganz dicht, und so taucht immer wieder als helle Scheibe die Mittagssonne zwischen den vereisten Zweigen auf.
Zurück zur Hütte und als Rückweg die (eigentlich und unverständlicherweise gesperrte) Forststraße geradeaus weiter bis zur blauen Markierung nahe dem Marienbild an der Wegwendung.
Eine kurze Wanderung, aber weihnachtlicher könnte es nicht sein an diesem vierten Adventsonntag, noch dazu kurze Zufahrt, und die Schneelage in Annaberg können wir immer noch erkunden – wenn nicht das angekündigte Weihnachtstauwetter (19. Dezember im Wetterbericht) uns einen Strich durch die Rechnung bzw. die Wintererwartung machen wird.
Vorausschauend allen Freunden und Wander- Naturbegeisterten ein Weihnachtsfest mit den besten Wünschen, und hinaus in die Natur – da kann selbst bei widrigem Wetter (fast) nur alles gut sein! Wir sehen, lesen uns wieder im neuen Jahr!