RADLN AM BALATON
6. Oktober 2019 von Bernhard Baumgartner
Der in die weiten Flachländer der Ungarischen Tiefebene eingelagerte Plattensee (Balaton = eigentlich “Platter” See) ist für uns Alpenländler irgendwie exotisch. Zwar unvergleichlich leichter erreichbar (220 km Fahrstrecke) als ferne Weltgegenden, aber doch noch mehr pannonisches Gefühl als im östlichen Österreich. Erstmals in den 1980er Jahren, dann zum Milleniumswechsel, 2009 im etwas zu zeitigen Frühjahr, 2012 dann passend zur beginnenden Baumblüte, 2013 im Oktober. Das Ergebnis dieser (vor allem Wander-)Urlaube war ein großer Artikel im Outdoormagazin Land der Berge – voll nachzulesen in der Seite BALATON bei diesem Blog.
2017 und 2018 war (wie schon vorher) das Hotel Pelion in Tapolca das Standquartier für Osterurlaube mit den “Baumis” (Astrid & Andreas & Bernie & Veronika & Clemens), immer ganz lustig und selbstverständlich wandernd unterwegs. Heuer hat sich bei uns eine gravierende Änderung ergeben, indem wir nun auch begeisterte E-Biker sind, und die Anmerkung, manche Balaton-Vulkan-Touren seien wohl per Rad genussreicher zu machen. Nach einzelnen Tagesfahrten und einem Radurlaub im Waldviertel (Drosendorf bis Slavonice / Zlabings) meinten wir, es doch endlich mit den Rädern am Plattensee versuchen zu sollen. Im Hotel ein günstiger Termin, und schon waren wir gegen Ende September dorthin unterwegs…
DIE BALATON-RADUMRUNDUNG
lockt zwar die meisten “Biker” nach Ungarn, wir legten unseren Radurlaub aber anders an. Denn wahrscheinlich wie am Neusiedler See (den wir aber per Rad umrundend noch nicht kennen) verläuft die Strecke viel zu oft abseits von den entweder mit Schilf verwachsenen oder mit Ferienhäusern verbauten Ufern. So konzentrierten wir uns auf drei unterschiedliche Strecken zum Ausprobieren, und dabei kamen ja auch auf Teilstücke der Balatonrunde. Quartier wieder im schon bewährten und empfehlenswerten Hotel Pelion in Tapolca (direkt buchen über Hunguesthotels empfehlenswert, am besten vier = zwei mal zwei Tage). Zu unseren Startpunkten fuhren wir allerdings mit dem Auto, um die Hauptstraßen zu vermeiden. Sehr günstig für die Planung waren die (derzeit nicht erhältliche) Kompaß-Karte Balaton und der uns von Andreas spendierte Radführer BALATON www.frigoriakiado.hu mit seinen guten und aktuellen Karten. Allerdings Achtung – die “extrigen” Radwege sind wirklich solche, während die (sonst vorgeschlagenen) Routen hingegen meist auf Nebenstraßen verlaufen, die aber keineswegs wenigbefahren sind, sondern eher vom zügigen Lokalverkehr etwas belastet. Aber auf weiten Strecken bei allen drei Touren begegneten uns nur wenige Autos, ein paar Busse und noch weniger Laster. Meine, von Anni immer wieder bekrittelte Vorsorge – eher nicht zu sehr am Straßenrand fahren (dort gibt es auch die meisten Schlaglöcher bei schlechtem Asphalt), um beim Überholtwerden noch seitlich Platz genug zu haben. Übrigens waren die Autofahrer durchwegs rücksichtsvoll, wie überhaupt die Kontakte mit “Eingeborenen” wie immer sehr amikal verlaufen sind.