Auf zum Schnee – nach Annaberg!
29. Dezember 2016 von Bernhard Baumgartner
“Tirol” in Niederösterreich – das gibt es in und rund um Annaberg, und nicht nur wegen dem Tirolerkogel, sondern weil es im Ötscher-Hochland so viel mehr Schnee gibt als momentan im “echten” Tirol !
Nachdem es gestern noch voll gewettert hat und im Gölsental der Schnee von den Bergen allmählich herabgestiegen ist – leider nur fix nur bis um 500 m – kam im facebook von Karl Schachinger die aktuelle Schneelage von Annaberg. Über Nacht 60 cm Neuschnee! Also nirgendwo anders hin als zu meinem “historischen” Schulort (berichte fast immer, wenn es um das “Ötscherdorf” Annaberg geht – mein erster Dienstort als Volksschullehre 1961).
Zwar waren die Langlauf- und Backcountryski schon hergerichtet, aber letztlich entschlossen wir uns doch zu einem kleinen Fußmarsch – um einmal die Lage zu sondieren! Wegen der strengen Kälte war sonniges Gelände angesagt, und abseits der Straßen (etwa über den Joachimsberg oder in Friedenstein) ist uns immer die Route vom Reidl zum Waldbauern am liebsten. Allerdings nicht beim schon gut gefüllten großen Reidl-Parkplatz stehen geblieben, sondern beim rechten Parkplatz unterhalb vom Juva-Hotel.
Nach den “Liftbildern” passen gerade die Anmerkungen dazu, was sich in Annaberg alles geändert hat: Der traditionelle Pfarrerboden ist nun liftlos, aber zu unserer Überraschung ist der unterste Parkplatz (nach dem Bergbauern) gut gefüllt! Denn die Tirolerkogel-Tourengeher beginnen bereits hier den Aufstieg und finden hier auch am ehesten noch einen Parkplatz. Oberhalb der alten Jugendherberge vorbei (dort meist Parkplatz ausgelastet) wird zur Postbrücken-Kehre angestiegen (diese äußerst beschränkte Parkmöglichkeit ist jetzt anscheinend nicht mehr üblich und war ohnehin kaum zu empfehlen). Aber viele Tourengeher kommen anscheinend auch vom Bergbauern-Parkplatz über die Trasse des aufgelassenen Verbindungsliftes ins Reidlgelände und benützen dort die Aufstiege neben den Pisten, viel besser natürlich den Übergang zum Waldbauern und über das Weiße Kreuz aufs Hennesteck.
Wir gehen von unserem Parkplatz auf dem Güterweg Waldbauer bergab zur Querung der Reidllifte und dann weiter in die sonnige obere Tannbachmulde zum vulgo Solnreiter. Dort treffe ich auf einen meiner “alten” Annaberger Schüler, den Filzwieser Franz, der noch mehr als ich über dieses Zusammentreffen überrascht ist. Dann wandern wir gemütlich, aber auch achtsam wegen des stellenweise rutschigen Fahrweges hinauf in die weite Mulde beim Waldbauern, der seit längerem als Jausenstation betrieben wird (neben der Heu- und sicher auch Waldnutzung, voriges Jahr trafen wir dort den aus der alten Annaberger Zeit bekannten Hofmeyer Peter…).
Zum erhofften Ötscherblick kommen wir nicht mehr, denn dieser öffnet sich erst am Weiterweg zum Weißen Kreuz, und dorthin führt nur eine Schispur. Also machen wir uns an den Rückweg, der am sonnigsten und einfachsten verläuft.
Die Sonne hat sich inzwischen weiter gegen Süden gewendet, da es schon um Mittag ist, und so ergeben sich wieder andere Fotomotive als beim Hinweg.
Als Abschluss wollen wir noch im Lassingtal nachschauen – die Loipe ist gespurt – und eine Runde über den Joachimsberg machen. Denn von dort gibt es – endlich für heute! – den Idealblick auf den Ötscher.