Mostvierteltour zur Baumblüte
28. April 2015 von Bernhard Baumgartner
Werbung ist ja schon genug gemacht worden zum Thema Baumblüte im Mostviertel. Aber auch so wäre diese Tour als Teil eines Pilgerweges von Heiligenkreuz nach Sonntagberg auf unserem Programm gestanden! Bestes Wetter dazu mit Föhnstimmungen und milden Lüften am Montag, 27. April.
Nach einigen Erledigungen erst etwas verspäteter Start, aber über die Westautobahn keht es ja windschnell (trotz Montagverkehrs) bis Amstetten / West und hinein ins Ybbstal. Inzwischen hat sich auch der Föhn etwas mehr durchgesetzt, und es könnten ideale Blick- und Fotoverhältnisse herrschen!
Nach starkem Wochenendbesuch (überall gibt es jetzt Feste und Veranstaltungen) ist es am Montag angenehm ruhig am Sonntagberg. Wir spazieren auf dem Kulturwanderweg rund um die Basilika und genießen Sonnenwärme und Ausblicke.
Die Ybbstaler Alpen wirken noch ganz schön winterlich, ein herrlicher Kontrast zu all dem Grünen und Blühen ringsherum!
Am Ende der kleinen Rundwanderung noch in der Basilika – für mich interessant die Votivbilder (Scheibbs, Purggstall, Mariazell!), hier jenes von St. Pölten und ein eigenartiges “Christkindl”.
8,5 km beträgt die Entfernung zum nächsten Ziel, als Fußmarsch etwa 2 Stunden, herrlichste Ausblick und malerische Landschaft – aber alles auf der asphaltierten Panoramastraße (ebenso stellt sich der von mir propagierte “Mostviertler Vierbergelauf” dar – in “Wandererlebnis Ötscher & Ybbstaler Alpen” von Werner Tippelt und mir im Kral-Verlag, allerdings ist der interessanter als diese besser mit dem Rad zu bewältigende Strecke nach St. Leonhard).
In St. Leonhard am Walde ist schon Zeit für die Mittagsrast, allerdings halten wir die nicht im empfehlenswerten Gasthof Ettel mit Konditorei, sondern aus dem Rucksack an einem idyllischen Platz unterhalb der Kirchenmauer, vor uns ein blühender Kirschbaum und ein supriges Ötscherpanorama. Sparsam vor allem hinsichtlich Kalorien!
Die Leonhardkirche am Walde ist das traditionelle Wallfahrtskirche der Wiener Fiaker! Bezeichnend die Tafel mit einem “Starken Stallsegen” an der gotischen Orgelempore.
Nun sollte unsere Tour Richtung Franzreitherberg und Grestener Hochkogel weitergehen, aber das funktioniert ein Stück lang nur als Fußmarsch – vorbei an dem von Werner so gelobten “Hedi´s Platzerl” mit Schnapsarchiv (bei meiner Krokustour 2014 beschrieben) – oder wie schon empfohlen als Radtour. Wir schätzen nun die verbliebene Zeit ein und nehmen die direkte Weiterfahrt durch die Schliefau nach Randegg, weiter nach Gresten und dann abzweigend nach Reinsberg.
Hier sind wir schon in Reinsberg, bekannt durch die Aufführungen und Events in der “Burgarena” – das alles kennen wir noch nicht und wandern daher zur Ruine hinauf.
Die Anlage ist mit ihren Umbauten für Konzerte und Theatersommer wirklich eindrucksvoll, da müssen rührige Burgfreunde am Werk sein! Übrigens sehen wir am Burgweg erstmals heuer das Bleiche Knabenkraut, umgeben von Buchs-Kreuzblumen (“Frauenschucherl” genannt).
Das Nachmittagslicht wird dann immer interessanter, die Fantasie anregende Wolkenschiffe, im Norden über dem Waldviertel sich türmende Gewitterwolken. Aber wie wählen wir nun die beste Rückfahrt nach St. Veit, um nicht zu spät heimzukommen?
Ein freundlicher Gemeindebediensteter gibt uns dann einen guten Tipp – über die Berge hinüber ins Erlauftal. Eine kurvige Bergstraße führt hinauf zum Sattel an der “Schranken”, einem alten Übergang zur Proviantstraße aus dem Mostviertel in die Eisenwurzen. Dann folgt der wirklich zauberhafte Ötscherblick, der allein schon diese Fahrt lohnt!
Durch die Pockau kommen wir nach Kienberg, und an Neubruck vorbei (mit an diesem leeren Parkplätzen der Landesausstellung) kommen wir zügig ins Pielachtal und noch einmal über einen Berg (die Geiseben zwischen Tradigist und Eschenau) ins heimatliche Traisen-Gölsental.