Laßnitzklause – rettet das Naturschutzgebiet Schwarze und Weiße Sulm
28. Juli 2013 von Bernhard Baumgartner
Die in großen Teilen des Oberlaufs völlig naturbelassenen Täler der Schwarzen und Weißen Sulm (Bezirk Deutschlandsberg, Steiermark) sollen durch einen von Grundbesitzern angestrebten und von der Steirischen Landesregierung genehmigten Kraftwerksbau zerstört werden – dabei ist diese in ihrer Art einzigartige Landschaft als Natura-2000-Gebiet völlig geschützt!
Naturschutzgebiet Schwarze und Weiße Sulm
Wir haben beide Täler bereits erkundet und darüber im Blog berichtet. Zur weiteren Präsentation haben wir die ebenso geschützte Laßnitzklause unterhalb der Burg Deutschlandsberg bei unserem Urlaub in Schwanberg durchwandert und fotografiert (13. Juli 2013).
Unterhalb der Burg Deutschlandsberg durchbricht die Laßnitz (nach Weißer und Schwarzer Sulm der nördlich davon von der Koralpe kommende Hauptfluss) das Kristallinmassiv in einem schluchtartigen Engtal – die Laßnitzklause.
Besonders bei stärkerer Wasserführung ergibt sich ein alpin-romantisches Bild, und daher wurde bereits im 19. Jh. ein Weg durch die Laßnitzklause angelegt, wie auch einzelne Inschrifttafeln zeigen.
Steinformationen begleiten den Weg, einmal sind es glattpolierte Riesenblöcke im Bachbett, dann immer wieder Felsabbrüche aus dem zur Burg hinaufziehenden Steilhang (den Steig dorthin hat Anni beim vorigen Besuch begangen, als ich noch mit Krücken unterwegs war…).
Die Felsen inmitten des schattig-feuchten Schluchtklimas sind ein Standort seltener Pflanzenarten. Der Glimmer-Steinbrech ist hier ein botanischer Höhepunkt. Dem Rundblatt-Steinbrech, der verbreitet in unseren Bergwäldern vorkommt, recht ähnlich, nur zarter, irgendwie zerbrechlich wirkend und – leider – schon ziemlich verblüht. Ihn zu fotografieren erweist sich als ziemlich schwierig, auch wenn man die einzige Stelle in der mittleren Klause einmal gefunden hat. Ein anderer fotogrfierender Wanderer bestätigte meine Annahme, und im Gespräch stellte sich heraus, dass er besten Kontakt zur Naturschutzbetreuung des Natura-2000-Gebietes hat. Leider vergaß ich, ihn um Namen und Adresse zu bieten, weil hinsichtlich der Kraftwerksproblematik mir sehr daran gelegen wäre. Vielleicht liest er diese Zeilen und meldet sich bei mir…?!
Nach der Engstelle mit den “botanischen Felsen” weitet sich das Tal nur wenig, trotzdem bildet sich ein kleiner Auwald mit Seitengerinnen, wo sich abseits des Weges malerische Bilder ergeben. Interessant ist ein riesiger Schachtelhalm, der hier mehrfach zu sehen ist. Ein Infotafel markiert dann den Umkehrpunkt für unsere kleine Schluchtwanderung.
Für einen Vormittag war dieser “Wanderspaziergang” mit seinen interessanten landschaftlichen und botanischen Eindrücken gerade richtig. Wir wandern geruhsam zurück zum Parkplatz im Burgwinkel (dorthin von der Straße zur Weinebene Richtung Zentrum von Deutschlandsberg abzweigend). Auch die Burg mit Schlosshotel wäre einen Besuch wert, aber dort waren wir schon bei Erkundung des Mariazellerweges vor drei Jahren. Also zurück zum Schlemmen im Hotel Moorheilbad… jetzt bleibt uns nur mehr endlich die Tour auf die Koralpe selber, wo sich noch immer die Wolken ballen.