Vom Sausal zur Soboth – ein fester Urlaubssprung!
2. Oktober 2012 von Bernhard Baumgartner
Natürlich nicht am selben Tag! Zuerst zum Nachmittag des Montag, 24. September: Fahrt Richtung Leibnitz bis nach Gleinstätten, danach Bergstraße über Globeregg hinauf und rechts abzweigend zu “Auf der Höh”. Die vereinzelten Wegweiser zeigten, wie auch der Ausblick, schon unverkennbar zum Demmerkogel.
“Morgenrot – Schlechtwetterbot!” Dieser Spruch bewahrheitete sich am Montag wohl, denn bis wir in Fahrt kamen, blies schon ein steifer Südwest heran, die Koralm stülpte sich schon wieder (wie bei den nächtlichen Gewittern zuvor) eine Wolkenkappe über. Aber die Aussicht war immerhin noch besser als bei Sonne und Dunst.
Wo sich die Seitenstraße am Nordwestrücken des Demmerkogels teilt, wurde geparkt, und ohne den “Größten Klapotetz der Welt” zu finden (der steht unterhalb an der Verbindungsstraße nach Kitzeck) begannen wir den Aufstieg. Ein Wiesenrücken, Waldränder mit reich tragenden Edelkastanienbäumen, dann ein wunderhübscher Mischwald – schon standen wir vor der Demmerkogelwarte auf 671 m.
Gleich am Kammweg weiter bis zur querenden Asphaltstraße bei einem mit Efeu verschlungenen Kreuz und malerischem Gehöft, hier begann die Straßenwanderung entlang der Westhänge des Demmerkogels (ohne Asphalt kommt hier wohl kaum eine Wanderung aus, am besten ginge es mit Talabstieg dazwischen von Kitzeck auf den Gipfel).
Die Querung auf der Höh-Straße zurück zum Ausgangspunkt war trotz Asphalt wunderhübsch – Ausblick prachtvoll, Weinrieden wie in der Steiermark üblich nicht in horizontalen Terrassen sondern vertikal an den Hügelhängen klebend, dazu das Sausaler Schlössl und eine seltsames Paar auf der Hausbank.
Früchte hingen genug an Weinstöcken und Obstbäumen, nur die Nussernte war auch hier heroben ausgefallen – obwohl die Hochlagen mit ihren Weinrieden frostärmer sind, und unten im kälteren Talboden daher überwiegend Mais angebaut wird. Die Maroni klatschten sogar schon aus ihren Stachelhüllen herab, und das erinnert mich an ein perfektes Rezept zum Maronibraten im eigenen Backrohr… vor Ort gebraten (wie in Südtirol) sind sie meistens angekohlt…
Für die Rückfahrt umrundeten wir den Demmerkogel, endlich am Riesenklapotetz vorbei, und fuhren über Kitzeck wieder ins Sulmtal hinab. Leider war unsere kleine Sausal-Tour schon vom immer noch zunehmenden Wind geplagt, sodass wir in diesem allerhübschesten Bergdorf weder ausstiegen und schon gar nicht einkehrten (in Erwartung des opulenten Buffets im Moorheilbadhotel…).
Schon wieder ein Morgenrot, und schon ganz schön drohend! Aber bald war der Himmel wieder föhnig klar, wenn auch das “Kurblatt” im Hotel von Nebellagen zu berichten wusste. Unser Ziel waren am Dienstag (25. 9.) die noch fehlenden “Lindenkirchen” über dem Drautal in “Slovenska Koroska” (nach dem 1. Weltkrieg ohne Volksabstimmung von Österreich an den neuen SHS-Staat der Slowenen + Kroaten + Serben, das spätere Jugoslawien).
Als wir jedoch nach Eibiswald kamen, wallten über den Radlpass die Nebel aus dem Drautal herüber, und setzten wir unsere Fahrt gleich Richtung Kärnten fort. Beim Stausee nach dem abseits der Hauptstraße gelegenen Ort Soboth – dieser hat ein ganz interessantes Hinterland an der Grenze mit Tausendern und Bergkirchlein – bogen wir rechts ab bis zur Kirche in St. Vinzenz, wo der See endet.
Eine so kuriose und zugleich sehr sinnvolle Tafel findet man bei St. Vinzenz und am Stausee entlang mehrfach: Pilze! Hier können wir gesammelt werden! Allerdings mit genauen Regelungen des Besitzers Clemens Prinz von Croy (was es nicht alles gibt bei uns)… Weiter über den Sobothpass zum Rastplatz “Kärntenblick” und eine üble Überraschung – im Unterkärntner Becken und Lavanttal ein einziges Nebelmeer, in das wir bald eintauchten. Also nichts mit der Hangfahrt über dem Lavanttal zur Bergstraße Richtung Koralm-Speikkogel, dieser hatte auch schon eine Wolkenhaube auf.
Die Soboth war zwar sehr schön zum Kennenlernen, noch dazu bei der strahlenden Sonne, aber wir verlängerten die Ausflugsfahrt mit voraussichtlicher Wanderung in umgekehrter als der geplanten Strecke: Hinab nach Lavamünd und die Drau entlang, vorbei an den Landestellen der Floßfahrten, nach Dravograd / Unterdrauburg. Dort ging es dann hinauf zu den Bergkirchen, wieder eine eigene Geschichte…