Tihany – aktuell und als Erinnerung
14. Mai 2012 von Bernhard Baumgartner
Die Halbinsel Tihany gehört zu den am meisten gepriesenen Auflugszielen in Ungarn. Die Ortschaft selbst mit ihrer historischen Benediktinerabtei ist ebenso ein Anziehungspunkt wie die von Vulkanismus geprägte pannonische Natur. Bei unserem Wanderurlaub (von Tapolca) aus durfte daher diese Tour nicht fehlen! Wir verlegten die Ortsbesichtigung aber erst als abschließende Erholungspause an das Ende der Wanderung. Und weil die Zufahrt im Hochland nördlich des Plattensees wegen einer kleinen “Irrfahrt” etwas länger dauerte, kamen wir aus dem morgendlichen Wolkentreiben gerade recht zu den schönsten Sonnenstunden, noch dazu bei angenehm luftigem Wetter.
Blick vom Inneren See (Belsö-to) auf die Ortschaft Tihany
Tihany selbst hat uns diesmal ziemlich enttäuscht – das übliche Treiben wie an anderen so berühmten Orten, noch dazu gerade Aufgrabungen in den Straßen zur Abteikirche hinauf. Diese zu besichtigen, darauf haben wir verzichtet – nicht aus Sparsamkeit, aber dass ein Gotteshaus nur mit Eintrittsgebühr zu betreten ist, hat uns gereicht. Immerhin reichte es für ein paar Bilder und einen starken Cappucino im Hotel unterhalb der Kirchentreppe (Hinweis für Sparsame – fünf Euro für diese beiden Kaffees).
Das modernistische Königsdenkmal vor der Abteikirche mit Blick über Inneren See und Balaton bis zum Badacsony
Bevor ich die aktuelle Wanderung vorstelle, wollte ich noch in den Erinnerungen kramen – zuletzt 2001 mit Besuch des Ortes und einer längeren Tour auf dem Wanderweg am Westrand der Halbinsel. Leider und mir selbst unerklärlich, haben wir damals mit einem Negativfilm fotografiert, aber zum Erinnern reichen die Bilder speziell für uns sicher (eingescannt und bearbeitet, so gut es eben ging).
Kirche der Benediktinerabtei Tihany
Damals waren wir im ersten Junidrittel unterwegs, also schon hochsommerlich, mit fast schon abgeblühten Perückensträuchern, bunter pannonischer Flora (Kantabrische Winde, Italienischer Natternkopf als Besonderheiten, dazu häufige Arten wie Steppensalbei) und entsprechender Temperatur. Auf dem Bild vom Rückweg gut zu erkennen! Aber dabei kamen wir auch an blühenden Lavendelfeldern vorbei (früher mehr als heute typisch für Tihany, einst berühmte Lavendelöl-Herstellung), und dieses farbenprächtige “Naturkulturbild” machte einen abschließenden Reiz aus.
Das “Paprikahaus” – typisch für das “gewöhnliche” Ortsbild
Ebenso wie bei der Tour diesmal im Mai folgten wir dem markierten Naturpfad (bisher mit rotem X, aber nun mit grünem Kreuz bezeichnet), stiegen aber erst nach dem nordwestlichen Gipfelpunkt des Csucshegy zu den Lavendulas ab, also eine ganz schöne Runde, an die wir uns erst an Hand der Bilder wieder richtig erinnern konnten.