A&BB Vorfrühlingsurlaub Teil 7 und Schluss – über Osterwitz zur Hebalm
19. April 2012 von Bernhard Baumgartner
Nun waren wir schon vier Tage am Fuß der Koralpe herumgewandert und immer noch nicht hinauf zur Berghöhe gekommen! Außerdem wollte ich unbedingt noch einmal nach Osterwitz, dem winzigen Bergdorf auf 1143 m Höhe mit seiner großartigen Marien-Wallfahrtskirche. Also blieb nur der Tag der Heimreise übrig, für den wir uns allerdings eine ganz günstige Route ausdachten.
Von Deutschlandsberg zuerst auf der großzügig ausgebauten Straße Richtung Weinebene, an Trahütten mit der Villa Alban Berg (der sich dort länger aufgehalten hat) noch vorbei, dann nach der Wanderkarte auf einer schmalen asphaltierten “Höfestraße” über Spitzegg unserem Ziel entgegen. Wiesenränder mit typischen Bauernhäusern, malerischem Ausblick und lilablau leuchtenden Krokusflächen – das war der Auftakt, bis die Kirche von Osterwitz mit ihrem Mauerring und spitzem Turm in Sicht kam. Die Stimmung war ähnlich wie im Spätherbst vor zwei Jahren (einige Bilder stammen von damals), nur war es eben diesmal ein Vorfrühlingsspaziergang mit Krokusbegleitung und letztem Schnee auf den Höhenzügen.
So angenehm verlaufend die Sonnenseite des Osterwitzer Bergrückens ist, umso steiler dünkte uns die Talfahrt jenseits in den obersten Laßnitzgraben hinab. Erst auf der nächsten Hauptstraße, die von Wildbach heraufkommt (zwischen Deutschlandsberg und Bad Gams, bekannt als Ursprungsort des Schilchers), ging es wieder flott voran, wenn auch immer zügig bergauf.
St. Oswald in Freiland hatten wir schon vorletztes Jahr besucht, ebenfalls eine schöne Bergkirche, bemerkenswert vor allem durch die kunstvolle innere Kirchentür – eine moderne Kunstschmiedearbeit nach dem Symbol eines siebenarmigen Leuchters. Beim verstreuten Ort Kloster (nur vom Namen her auffallend) wurde die Tausendergrenze überschritten, und die eigentliche Passhöhe der Hebalm mit über 1300 m bestand eigentlich nur aus einem großen Liftparkplatz. Trotzdem machten wir hier Halt.
Von meiner Massörin in Schwanberg hatte ich schon erfahren, dass die Weinebene als Schigebiet von der Hebalm weit übertroffen wird, aber mit Pistenspaß war hier auch nichts mehr los – zwar noch große Schneeflecken, aber ringsherum vielfach apere Almwiesen in winterlich-schneearmer Tristesse… Aber zum Glück gab es auch hier Illyrische Krokusse in Massen, und beim Spaziergang zur nahen Freiländeralm kamen wir sogar zu einer beachtlichen Moorfläche. Sonst gab es dort weder andere Blüten noch eine einladende Gaststätte (ausgenommen am Parkplatz), dichtere Wolken zogen über die weitläufigen Bergrücken und passten so recht zu der Stimmung, die ein Höhenweg über diese Kammhöhen vermitteln wird – lang dahin und mit nur wenigen Höhepunkten, vielleicht zu einer anderen Jahreszeit ansprechender.
Über die eigentliche Bergsiedlung Hebalm, vorbei an den von der Straße nordseitig hinab ziehenden Sesselliften und ganz ordentlich geneigten Pisten, ging es dann bald nordwärts abzweigend zum Packsattel. Bestens geeignet für die Heimfahrt – die Autobahnauffahrt und anschließend eine Benzin sparende Talfahrt mit Geschwindigkeitsbeschränkungen (unsere zwei Strafmandate kassierten wir anderswo) hinab ins schon frühlingshaftere Gelände bei der Annährung an Graz. Diesmal fuhren wir die direkte Route über Bruck an der Mur – vom Rennfeld schaute noch etwas Schnee herunter, und sicher werden dort auf der Pischkalm die Hundszahnlilien und Frühlingskrokusse sogar noch jetzt blühen, weil es seither immer noch kalt auf den Höhen war.
Bis Mürzzuschlag änderte sich auch nicht viel im Naturbild, aber dann hinein nach Neuberg – wie ein Schock – die tief verschneite Schneealpe, die ihrem Namen jetzt alle Ehre machte! Das absolute “Schneeloch” erlebten wir aber dann zwischen Mürzsteg und dem Lahnsattel mit noch meterhohen Schneemauern am Straßenrand. Die Südseite des Göllers glänzte wie ein Gletscher, sogar einige Spalten hatten sich im Firn geöffnet und lassen noch längere Zeit sogar große Lawinen erwarten. Bei der Passhöhe, die an Wochenende voll gestellt ist mit Tourgeherautos, war es an diesem Tag ganz ruhig, unten in der Terz blühten (wieder einmal – nach den letzten südsteirischen Eindrücken) die Märzenbecher, und am Kernhofer Gscheid hätte man sogar noch langlaufen können.
Vom Frühling in den Spätwinter und wieder in den Vorfrühling – nur ein paar Tage unterwegs, aber das Sprichwort bewahrheitet sich immer wieder: Wenn eine(r) eine Reise tut, hat sie(er) auch was zu erzählen!
1 Reaktion zu “A&BB Vorfrühlingsurlaub Teil 7 und Schluss – über Osterwitz zur Hebalm”
Auf diesen Bildern schaut der Schnee schon wärmer aus ……
HB