Insel Krk – Ausflug und Wanderung: Stadt Krk, Glavotok, Sveti Krsevan
6. Juni 2011 von Bernhard Baumgartner
- Glavotok
- Bei Brzac
- Olivengärten
- Nieswurzblätter mit Sternanemone
- Sternanemone
- Weißes Exemplar mit Besucher
- Geschweiftblättrige Zyklamen
- Zyklamenwald im April
- Französisches Knabenkraut
- Kloster Glavotok
- Ginsterblüte Anfang Juni
- Wanderweg zur Seeleute-Wallfahrtskirche
- Sveti Krsevan
- Wehrhafte Fenster
- Besucher auf der Glockenblume
- Ausblick zur Insel Cres
- Routenkarte
Stadtbesichtigung von Krk
Der historische Hauptort der Insel, die Stadt Krk, besticht durch die malerische Altstadt und vielfältige Einkehrmöglichkeiten. Auch bietet die Strandpromenade (in Blickrichtung Meer links haltend) einen hübschen Spaziergang mit malerischen Bildern. Auf den Steinmauern kann man hier besonders zahlreich das Nabelkraut mit seinen auffallend kreisförmigen Blättern finden, ein häufiger Farn in den Steinritzen ist der Milzfarn.
Zum Kloster Sveti Marija in Glavotok
Am lohnendsten fährt man an dieser nordwestlichen Küste nach Glavotok, wo sich von der mit noch recht urwüchsigen Dörfern besiedelten Hochfläche schon der Blick auf Istrien und zur nahen Insel Cres öffnet. Von Krk kommt man, kurz vor der Stadt abzweigend, über Vrh (= Berg) zur Kreuzung mit der Zufahrtsstraße zur Fähre nach Cres und gleich gegenüber weiter nach Milohnici. Hier teilen sich die empfehlenswerten Routen.
Frühlingstour – bunte Blumenwunder
Bei der Kirche links abzweigend wird das Dörfchen Brzac erreicht, wo man trotz asphaltierter Straße im Frühjahr am besten zu Fuß bald immer bergab weitergeht. Denn meerwärts folgen auf Olivenhaine dichte Waldgebiete, die zwischen April und Mai vom Purpurrot der früh blühenden Geschweiftblättrigen Zyklamen und Sternanemonen verzaubert werden. Gar nicht so selten ist hier das Französische Knabenkraut, zahlreicher schon die zu dieser Zeit sich öffnenden großen Blüten des Italienischen Aronstabs. Eindrucksvoll ist das Marienkloster neben dem winzigen Hafen von Glavotok. In der belebteren Saison empfiehlt es sich, bis zur Abzweigung Richtung Autokamp Glavotok zu fahren und nur das letzte Stück zur Kirche Sveti Marija zu gehen. Am Campingplatz, der an einem völlig einsamen Küstenabschnitt gelegen ist, bietet man eine genaue Wanderkarte von Krk an, die man für die folgende Route gut gebrauchen kann (von dort soll es auch einen unmarkierten Weg in Strandnähe zur Kirche Sveti Krsevan geben, den wir aber nicht begehen = überprüfen konnten!).
Die Seefahrer-Wallfahrtskirche Sveti Krsevan
Im dschungelartigen Laubwald verborgen ist eine uralte Wallfahrtskirche der Seeleute – Sveti Krsevan, ein kreuzförmiger Steinbau im bizantinischen Stil, auf das 5. bis 7. Jh. zurückreichend (die renovierten Mauern sollen aus dem 12. Jh. stammen). Dorthin geht man am besten von Milohnici aus zu Fuß, wie auf der beigefügten Karte eingezeichnet. Zuerst von Krk kommend noch geradeaus an der Kirche vorbei (nicht gleich rechts Richtung Poljica abzweigen), dann rechts auf einem unmarkierten Fahrweg weiter (wegen tiefer Traktorspuren ist das Befahren mit PKW nicht ratsam und wahrscheinlich ohnehin verboten). Dieser beschreibt einen größeren Bogen gegen Nordosten und stößt dann unweit des Aussichtspunktes Zigulja auf die (hoffentlich schon vorhandene) Markierung. Hier geht es auf einem Wanderweg rechts abzweigend in das dichte Waldgebiet hinab, und nach kaum 1 Stunde ist der aus Stein gefügte urwüchsige Zentralbau erreicht (leer stehend). Zurück nimmt man denselben Weg bis zur Kreuzung nach dem Waldrand, dann rechts über den Aussichtspunkt bis zur scharfen Linksbiegung des Weges, der zurück nach Milohnici führt (insgesamt 2 Stunden).
Kirche Sveti Krsevan (Christogonus)
Damit endet unser “Blick ins Tourenbuch” – und wenn ich diese paar Beiträge jetzt fertig gebracht habe, wundert es mich sehr, dass wir inzwischen nicht schon wieder dorthin gefahren sind. Müsste neben der schönsten (und noch nicht zu heißen und überlaufenen) Blütezeit vor der Hauptsaison Mitte Mai, oder auch erst im mittleren Herbst (so wie wir in Istrien waren – Bericht im Blog > Suche: Istrien) bei der bunten Laubfärbung sehr lohnend sein – aber erst nächstes Jahr…
3 Reaktionen zu “Insel Krk – Ausflug und Wanderung: Stadt Krk, Glavotok, Sveti Krsevan”
Als (vorläufigen) Abschluss meines “Wanderführers Insel Krk” über den wandertipp-blog im Internet möchte ich noch einige persönliche Eindrücke zur Zeitgeschichte der Region beifügen:
Himmel und Hölle
So paradiesisch die Inselwelt Kroatiens anmutet (wie bei unseren Wanderberichten und Bildern nachzuerleben), so schreckliches Geschehen hat sich dort auch abgespielt – ein guter Vergleich: die bunte Blumenpracht gegenüber den nackten Karstgesteinsflächen! Zwischen Krk und Rab gibt es nämlich zwei ehemalige “Gefängnisinseln” – Goli Otok und Otok (= Insel) Sveti Grgur, die ab 1949 im Tito-Staat “eingerichtet” wurden und nahezu vier Jahrzehnte “in Betrieb” waren.
Link dazu: http://www.goli-otok.com
Den stärksten Kontrapunkt dazu bilden die Brionischen Inseln vor der Westküste Istriens. Hier hatte schon zur K.u.K.Zeit der Niederösterreichische “Kapitalist” Kuppelwieser ein Zetrum für die damaligen VIPs eingerichtet. Wer hat sich dieses Paradies späterhin angeeignet – Tito (vom Guerilla zum Marschall, vom Befreier zum Einkerker…). Immerhin gelang es diesem “Übermenschen” (so muss er sich wie alle Ditktatoren wohl gefühlt haben), die gegensätzlichen und zugleich doch eine Einheit darstellenden Völker des Ex-Jugoslaweien zusammen zu halten – unter dem Kommunismus gab es eben keinen Nationalismus (bis der serbische Nationalkommunist Milosevic Titos “Bundesvölker” beherrschen wollte).
Die Geschichte ist eben voll von Widersprüchlichkeiten und Gräueltaten – als Österreicher muss uns das besonders bewusst sein! Im Verhältnis zu Kroatien, dem wundervollen Land mit vielen liebenswerten Menschen, darf wohl kein EU-Staat “den ersten Stein werfen”, denn dunkle historische Flecken gibt es überall.
Damit schließe ich erst einmal das Kapitel Kroatien! Was als nächstes – in Ermangelung aktueller Touren – auf meinem Blog-Programm steht? Auch Regionen mit historisch oft tragischem Hintergrund und im Gegensatz dazu herrlicher Natur – die Julischen Alpen in Slowenien und die Region Südböhmen-Südmähren im “Altösterreichischen Grenzland” nördlich von Niederösterreich.
Über Kommentare (auch wenn unfreundlich, aber nicht feindlich oder bedrohlich) zu diesem Thema würde ich mich sehr freuen! BB
Jööö – auf die julischen in Slowenien freu ich mich!! *gradselbstdortgewesenbin*
So hat Deine Knie-Misere wenigstens für uns Blogleser einen Vorteil!
Ich habe soeben in meinen Beitrag über die Wanderung zur Seefahrer-Wallfahrt Sveti Krsevan auf der Insel Krk einen interessanten Link eingefügt!
BB