Araburg – eine “ritterliche” Einkehr
11. September 2010 von Bernhard Baumgartner
Bei unseren Erkundungen der Pilgerwege zwischen Wald-Weinviertel und Gurktaler Alpen genießt natürlich die Via Sacra – die “Heilige Straße” von Wien nach Mariazell – einen gewissen Vorrang. Sie führt nämlich an unserer Haustür vorbei! Außerdem ist der Via Sacra-Pilgerweg ein touristisches Projekt der letzten Jahre, nachdem vorher die Wiener Wallfahrer immer mehr die Bergroute über Unterberg und St. Aegyd marschiert sind. Nun aber ist die traditionelle Strecke vom Wienerwald mit Heiligenkreuz bis Kaumberg, wo der Wiener Wallfahrerweg abzweigt, durch das Gölsen- und Traisental mit Stift Lilienfeld und Türnitz, dann weiter über die Heiligen Berge nach Mariazell ebenfalls durchmarkiert. Wallfahrer müssen daher auch entlang dieser althergebrachten Strecke nicht mehr die Bundesstraßen entlang marschieren.
Der heutige kleine Ausflug führt uns an den Kreuzungspunkt von Via Sacra-Pilgerweg und Wiener Wallfahrerweg, nämlich zur Araburg, die noch dazu die höchstgelegene Burg Niederösterreichs darstellt (die spärlichen Reste auf dem Weinsberg zwischen Gutenbrunn und Bärnkopf können ja nicht als Burgstelle gezählt werden). Ausgangspunkt für die Araburg ist der alte Liliefelder Stiftsmarkt Kaumberg mit seiner wuchtigen Wehrkirche und dem stimmungsvollen Marktplatz.
Die Araburg ist übrigens ein ganz leichtes Ziel für Spaziergänger und Kinderwagenschieber (diese gehen nicht die Runde mit dem steileren grün markierten Aufstieg, sondern bleiben auf dem für allgemeinen Verkehr gesperrten Fahrweg).
Die Araburg-Wirtin Anni (auf einem Bild daher die beiden Araburg-Annis) führte uns durch die im hohen Torturm untergebrachte Herberge, wo man um 8 Euro zwar nicht feudal, aber sauber und gut betreut nächtigen kann – die Bilder geben sogar einen intimen Einblick! Danke für die freundliche Aufnahme und Führung, obwohl wir nicht einmal eingekehrt sind. Dafür habe ich dort den brandneuen Führer zum Geologischen Weg in Ramsau bekommen – überaus interessant für Steinsammler und erst letzten Sonntag eröffnet.
Uns hat es auf der Araburg so gefallen, dass wir einen mehrfachen Wunsch entsprechend eine Idee zu einem (schon längst fälligen) wandertipp-Blogger-Treffen haben: Wie wäre es, wenn wir uns am Samstag, 9. Oktober, in Kaumberg treffen, zum Parkplatz hinauffahren und dann die kleine Runde mit großer Einkehr begehen? Nur einmal eine Anregung mit der Frage, wer zu diesem Termin Zeit hätte (Samstag wäre besser als Sonntag, denn da ist im Burggasthaus womöglich zu viel los, heute Samstag wäre ganz gemütlich gewesen). Außerdem kann man diese liebliche Voralpenlandschaft mit ihren herrlichen Ausblicken gegen die Hochalpen und über den Wienerwald ziemlich sicher in der schönsten Laubfärbung erleben! Unser nächster möglicher Termin wäre voraussichtlich erst der 30. Oktober.
3 Reaktionen zu “Araburg – eine “ritterliche” Einkehr”
Auch eine gute Idee! Also von mir aus wäre der 9.10. ok – bitte weitere Interessenten melden!!!
Wo geht denn zw. Türnitz und Annaberg ein Wanderweg, sodaß man da nicht auf der Straße gehen muß?? (ich meine nicht über Eibl, etc. bis Tirolerkogel, sondern im Graben!)
mein anderer kommentar ist im artikel vorher, hier fasziniert mich unter anderem das tolle “arbeitsgerät” unter dem bett, wie schön wäre es manchmal, wenn man unterwegs zu einem notfall so ein praktisches einrichtungsstück mithätte……….
keine zeit, keine zeit, stehenbleiben nicht möglich ….., würde daher – wenn es mit dem treffen klappt – frau “burg-anni” nach der bezugsquelle fragen ……
bei einem wert von 80.000 euro – eines NAW – müßte doch so ein gerät drin sein ………
HB
@ eli
Im Türnitzgraben direkt gibt es nur die Bundesstraße, vorher bis zum Presthof (Abzweigung Güterweg Hafertal bzw. zum Schwarzenberg) ist stückelweise die alte Straße erhalten. Von der Gemeindegrenze Annabergs an, vor Siebenbrunn etwa, haben die Annaberger das Bankett verbreitern und etwas aufschütten lassen, aber das ist so unzureichend, dass man gleich auch auf dem Asphalt bleiben kann. Also leider…
Bergseitig ausweichen nach Westen kann man über den Höhenrücken Schwarzenberg – Kögelberg (Schildböckalm, wird immer wieder von dieser Route gesprochen, kenne sie aber nicht genauer) oder man sucht die Forststraßen auf der Schwarzenbacher Seite im Karntal zu erreichen, da geht es dann weiter zum Kögelberg.
Kennst du übrigens den “Hohen Stein”, einen gigantischen Felsturm südwestlich vom Schwarzenberg am Plateaurand?
@ HB
Das wäre schön, wenn wir uns alle zur Nachtgeschirr- und sonstigen Ritterausrüstungs-Präsentation treffen könnten! Wir machen jedenfalls einmal den Termin im Kalender fest.
LG BB