“Asperl und Dirndln” – Obst oder Wildfrüchte ?
16. Oktober 2008 von Bernhard Baumgartner
Unter den “Aschperln” können sich vielleicht nur wenige Wanderer (überhaupt wenn sie aus der Stadt kommen) etwas vorstellen.. Aber in Wien werden die Asperl zwischen November und Dezember vielleicht sogar auf dem Naschmarkt angeboten! Die “Diandln” (wieder im Wortklang geschrieben) sind schon bekannter, zumal die findigen Pielachtaler ihr Kleinregion zum “Dirndltal” erklärt haben und diese auch bei uns und anderswo sehr häufige Wildfurcht für sich vereinnahmen.
Nach den Rezepten von Anni und Wilma bei meinem Wiesenwienerwald-Früchterl-Beitrag gibt es daher hier etwas über diese Früchte samt Bildern:
„Asperl”
Ostösterreichische Bezeichnung für Mispel / Mespilus germanica
Das zu den Rosengewächsen gehörende mittelalterliche Obstgehölz stammt aus Westasien. Urform ist ein dorniger Strauch, der nach der Fruchtform „Birnmispel” benannt wird. Die „Apfelmispel” als Kulturform entwickelt aus den nach dem Blattaustrieb erscheinenden Blüten kugelige Früchte mit rauer, hellbrauner Schale und mit dem Fruchtfleisch verwachsenen Kernen. Diese „Asperl” werden erst nach frühen Winterfrösten am Baum reif. Zumeist verwildert und nur mehr vereinzelt als Strauch und Kleinbaum kultiviert, dient für die Veredlung als Unterlage meist Weißdorn. Geschätzt werden an den „Asperln” der typische teigig-säuerliche Geschmack und der Gehalt an Vitamin C.
„Dirndln”
Volkstümlicher Ausdruck für Kornelkirsche oder Gelber Hartriegel / Cornus mas
Die gelben Blüten des Dirndlstrauchs erscheinen bereits im Vorfrühling an den noch unbelaubten Zweigen. Die roten länglichen Steinfrüchte haben einen herb-säuerlichen Geschmack. Erst wenn sie schwarzrot und weich geworden zu Boden fallen (dazu werden unter den Sträuchern Tücher oder Netze aufgelegt), sind sie auch genießbar und zu verarbeiten. Von Natur aus häufig ist die Kornelkirsche im pannonischen Gebiet, weiter westlich kommt sie eher eingebürgert und verwildert vor.
5 Reaktionen zu ““Asperl und Dirndln” – Obst oder Wildfrüchte ?”
Das Foto mit Asperlbaum, Kirche und Staff in St. Veit ist wirklich eine sehr schöne Ansicht. Obwohl, ich glaube mittlerweile, daß Asperl eher dazu geboren sind, Büsche zu sein…
Ich kenne Sie als Autor von den Naturfreunden.Ich habe einen Zweitwohnsitz in Kaumberg-Tenneberg, Höfnergraben. Dort habe ich mir einen Asperlbaum, oder Asperlstauch von dem Gärtner Wahringer vor Jahren setzen lassen. Asperln sind von mir liebe Jugenderinnerungen, ich bin 72, nun möchte ich daraus Asperllikör oder Asperlschnaps machen. Ich bitte Sie um Tipps.Mit freundlichen Grüßen und Berg frei Franz Bauch
Hallo Franz, in der Asperlverarbeitung kenne ich mich nur für Marmelade (bzw. Mus, auch ganz toll zu Schmarren und so) aus, findest du (gut so ?) in meinem Blog unter alten Beiträgen. Schnapsig wird die Asperl eher nur beim Brennen und nicht als Likör.
Grüße nach Kaumberg! BB
Lieber Herr Bauch!
Asperllikör ist ganz einfach herzustellen: ein weithalsiges Glas abwechselnd mit geviertelten Früchten und Kandiszucker oder Honig befüllen. Mit Ansatzkorn auffüllen, verschließen und 2 Monate stehen lassen. Danach abseihen und in Flaschen abfüllen. Zur Verfeinerung kann Zimtrinde oder ungespritzte Orangenschale ohne weiße Anteile beigefügt werden. Auch mit einigen Pimentkörnern köstlich.
Für Asperlschnaps einfach das Süßungsmittel weglassen.
Gutes Gelingen
Margot Fischer
glingt suba , hicks, brosd !!
HB