Blickpunkt Schneeberg am 1. November
11. November 2019 von Bernhard Baumgartner
Das Wetter am Allerheiligentag (jetzt schon gute zwei Wochen zurückliegend) war ideal für eine Schneebergtour – allerdings nur “halbwegs”. Nicht hinauf zum sicher schon toll vereisten Gipfel, sondern sozusagen auf niedrigerer Etage mit Gipfelblick! Dazu bietet sich immer wieder die Schoberkapelle mit der Mamauwiese an, noch dazu vielleicht gleich als Vorbereitung für eine Langlauftour, wenn diesen Winter genug Schnee sein sollte. Allerdings vom Klostertaler Gscheid her über den Römerweg, was wir wegen der lästigen Nebellage aber diesmal vermeiden wollten…
Startpunkt Gasthof Wilsch – zweite Überraschung, erste war die gerade noch bemerkte Umleitung beim “Schloss” Somaruga im Klostertal über die Forststraße, statt der Zufahrt durch die “Klamm” kurz vor dem Klostertaler Gscheid. Den “Wilsch” gibt es nicht mehr, heißt jetzt ausschließlich Berggasthof Mamauwiese (neuer Besitzer, Tel. 02634/72088), Zufahrt vielleicht ein Problem mit der Gemeinde Gutenstein? Jedenfalls ist das Pachtpersonal sehr zurückhaltend mit Auskünften….
Wir sind gerade zur rechten Zeit gekommen – Lärchen und Birken färben sich golden, und der Schneeberg löst sich gerade aus den Hochnebeln. Besonders die Mulde Richtung Weinfurt schaut ganz malerisch aus, und über den Sattel Richtung Schoberkapelle hinweg rieselt noch der Anraum vom jüngsten Schneefall von den Wetterbäumen. Die Schoberkapelle ist mir als attraktivster Fotoplatz in Erinnerung, als wir einmal Schober und Öhler überschritten haben (die lohnendste Tour bei Auffahrt zur Mamauwiese), aber diesmal erwischen wir die “Bildblicke” fast noch perfekter, indem wir gegen den Schober ansteigen und einem Forstweg am südseitigen Waldrand folgen.
Damit aber noch nicht genug, denn von der Schoberalm folgen wir nicht dem im Schatten liegenden Weg zur Weinfurt, sondern wandern über den Wiesenhang westwärts hinauf. Das ergibt auf der verwachsenen Sattelhöhe gegen die Mamauwiese noch ein Herumkraxeln in Gestrüpp und Weidezäunen, aber dafür bieten sich hier auch die schönsten Motive an.
Gemütlich zum Gasthof hinunterbummelnd, ergeben sich immer noch “malerischere” Schneebergblicke, aber trotzdem zieht es uns schon mehr hinein zum Schmausen – das kann man im Berggasthof wirklich, überraschend ambitioniert die Speisekarte und vorzügliche Küche, Bier- und Weinkarte auch verlockend, aber unsere Tagesfahrt ist ja leider noch nicht aus…
Der Nachmittag rückt jetzt nach der Zeitumstellung schon viel rascher vor, und nach 15 Uhr muss man sich spätestens an die Heimfahrt machen, überhaupt wenn insgesamt 130 km zusammenkommen (nichts gegen das Weinviertel, zu den Leiser Bergen waren es insgesamt 250 km). Nach diesem wirklich gelungenen Tag ist außerdem endgültig klar – die schönen Herbsttage sind vorbei, und es geht nur mehr spätherbstlich und immer kahler dem Winter entgegen…