UCKA – MONTE MAGGIORE – DER ISTRISCHE OLYMP
9. Dezember 2018 von Bernhard Baumgartner
Wie schon der italienische Name sagt, kann eine Bergtour in Istrien nicht höher hinauf führen als auf DIE Ucka, vom Strand in Lovran immerhin in fünf Gehstunden über 1400 Höhenmeter, also auch eine in den Alpen beachtliche Tour. Den Gipfel kann man übrigens auch bei halbwegs klarer Sicht von den Sandstränden bei Caorle oder Lignano aus erkennen. Der Bergname soll (habe ich irgendwo gelesen, finde aber die Quelle momentan nicht) nicht aus dem Kroatischen stammen, sondern von im 15. Jahrhundert nach der Entvölkerung des Landes infolge von Kriegsereignissen herbeigeholten Siedlern aus Rumänien , Icici genannt.
Wir haben die Ucka schon zweimal bestiegen, heuer im Frühjahr von der touristisch interessanteren Nordseite vom Ruinen-Weiler Mala Ucka aus (Bericht im Blog Mai 2018). Das erste Mal schon am 27. Mai 2008 von der “Meerseite” her, allerdings mit Auffahrt bis zum Poklon, dem hohen Sattel der Ucka-Passstraße. Weil ich bereits im Blog (Mai 2010) darüber berichtet habe, beschränke ich mich hier auf einige Bilder und den Hinweis auf mein Bilderalbum im Facebook “Wandertipp bernhard baumgartner”.
Der alle anderen Gipfel überragenden Höhe der Ucka ist auch das Rundumpanorama entsprechend, egal ob ins Landesinnere oder über die Kvarner Bucht mit ihren Inseln. Bei einer Tour zu den Burgstädten, etwa Pican oder Boljun, hat man die weitläufige Nordseite des Massivs vor Augen, imposant im Gegensatz zur Ebene an der obersten Rasa, mit den Felszacken der Vela Draga nahe den Ucka-Tunnels (Schnellstraße und Eisenbahn). Der direkte Abfall zum Meer erstreckt sich hinab nach Lovran und wird durch die Lovranska Draga markiert. So benannt ist auch eine kleine Ansiedlung auf etwa ein Drittel der Berghöhe. Dem Klima und Florengebiet entsprechend befinden sich dort ausgedehnte und sogar kultivierte Kastanienhaine, und eine kurze Wanderung führt zu einer Felswand mit kleinem Wasserfall, dem Slap.
Der Tiefblick vom Vojak, dem Gipfel der Ucka, zeigt ganz unten Lovran und ein an der Straße nach Lovranska Draga in einmaliger Lage situiertes ****Hotel. Nach einem Badetag am Kiesstrand in Medveja (eigentlich die hübscheste Bademöglichkeit, leider nahe dem Lärm und Gestank der Küstenstraße) fuhren wir abends dort hinauf, kurvenreich und abgründig. Die hübschen Hangterrassen überraschen und bieten einen wirklich netten Spaziergang, überhaupt in der Abendkühle nach einem schon heißen Maitag. Allmählich wurde es immer dunkler, und aus dem Geäst der Maronibäume leuchteten wie Minischeinwerfer die Augen von Eulen, die in den Baumlöchern ihren Brutplatz und Unterschlupf haben. Entgegen unserer Gewohnheit (wozu hatten wir eine Ferienwohnung mit Küche?) ließen wir uns von der Konoba verführen! Es war wirklich original mit Gegrilltem und köstlichem Mangoldgemüse. Die Talfahrt bot noch ein romantisch beleuchtetes Panorama über Lovran und Opatija, herrlich kitschig…