Auf den “verzuckerten” Himmel
14. Februar 2014 von Bernhard Baumgartner
Wanderung am Montag, 10. Februar 2014: Eine leichte Kaltfront hat über Nacht bis auf ca. 650 m herunter Schnee gebracht, im Gölsental sind der St. Veiter Staff und der Kirchenberg hübsch “angezuckert”. Dazu kommt die Sonne aus dem schon wieder föhnig wirkenden Gewölk hervor – also nichts als ein Stück hinauf auf den Berg – aber warum nicht gleich bis zum Himmel?
“Am Himmel” heißt eine Almmulde oberhalb von Lehenrotte, wo der Höhenweg zum Hohenstein weiterführt (insgesamt gut 3 Stunden), also für Überschreitungen ein guter Ausgangspunkt mit Abstieg nach Türnitz (beide Talorte ständige Busverbindungen). Wir wollen aber nur den ersten Teil bis zur Himmelalm hinauf “auffrischen”. Der Wanderweg (beschilderte Abzweigung neben der Kreuzung in Lehenrotte, nördliche Ortseinfahrt) ist alt markiert und dürfte nicht sehr oft begangen sein. Die Einheimischen fahren eher die Privatstraße zum geschlossenen Erholungsheim der NÖGKK hinauf (warum ein solch ambitioniert angelegtes Objekt mit Hallenbad und in schönster Berglage nicht genützt wird, erscheint dem “Hausverstand” nicht erklärlich; vermutlich sind die Büroburgen wichtiger als solche Erholungseinrichtungen für die Versicherten – oder mögen diese so einsame Standorte nicht?).
Dort beginnt auch schon die geschlossene Schneelage, und es ist zum Glück gerade noch kalt genug, bevor es von Bäumen und Sträuchern zu tropfen beginnt. Der leichte Nachtfrost und die ersten Sonnenstrahlen zaubern jedenfalls eine zauberhafte Winterlandschaft herbei.
Nach einer abgekürzten Kehre geht es bald ins Freie hinaus, weiterhin ganz reizvoll, denn hinter den Baum- und Strauchreihen tauchen jetzt weitere Gipfel auf, und auch die Himmelsstimmungen sind mit der wechselnden Föhnbewölkung sehr stimmungsvoll.
In kaum 1 Stunde kommt man von Lehenrotte hinauf zur Himmelalm, überwiegend ein Waldsteig, vom Zustand und der Markierung her etwas vernachlässigt, aber jetzt mit dem bisschen Schnee “verzuckert” ganz nett. Besonders schön ist diese Strecke mit ihren sicher zahlreichen Blumen im Frühjahr und zur Zeit der Laubfärbung im Herbst. Von der Himmelalm (wo im Frühsommer auch immer eine Bergmesse abgehalten wird) geht es dann noch mindestens 2 Stunden auf einem Höhenweg weiter zur wichtigen Kreuzung am Engleitensattel (Abzweigung Richtung Türnitz oder Eisenstein – Türnitz) und zum Alpenvereinsschutzhaus auf dem Hohenstein (Bericht im Blog > Suche: Hohenstein).
Die Aussicht wird nun immer umfassender und fordert zu Panoramabildern auf! Der föhnige Himmel lässt allerdings das Licht ganz eigenartig erscheinen, und die aus den Fernblicken herausgeholten Gipfel nehmen “wild” erscheinende Farben an.
Der Hang hinauf zum Kreuz ist mäßig verschneit, also “Schnee waten” müssen wir nicht! Die aus dem Weiß herausstehenden Pflanzenreste des vorigen Sommers lassen aber ahnen, dass es hier sehr blumig zugehen sollte – ein Anreiz für eine Wanderung bereits im Frühjahr! Jetzt halten wir uns an das Panorama und ziehen den Ötscher wieder einmal mit dem Supertele der Coolpix 500 / 510 ganz nah heran, und mit demselben Objektiv gelingt auf einfachste Art gleich darauf ein Panorama bis zu 360 Grad!
Panorama vom Schneeberg bis zum Hohenstein – der “Himmel” ist wirklich ein hervorragender Aussichtsplatz, und vom Almhaus sieht man besonders schön auf den nahen Gipfelzug von Muckenkogel und Lilienfelder Hinteralm. Über dem Göller weht es noch immer, und bei uns kommt wieder mehr die Sonne heraus, als wir uns an den Abstieg machen.
Beim Abstieg entlang der Forststraße entfaltet schon die Mittagssonne ihre intensivere Wirkung, und von allen Zweigen tropft und tropft es – bis gegen Abend wird wohl aller Schnee verschwunden sein, denn nachmittags steigt die Temperatur schon wieder auf über 10 Grad plus!
Das war wieder einmal eine unserer beliebten “Jausentouren”, allerdings ohne Jause, dafür mit viel Fotovergnügen! Na, vielleicht gibt es bald wieder einmal eine ausgiebigere Tour zu berichten – sie sollte nur auch so angenehm sein wie diese “verzuckerte Himmelwanderung”!