• Home
  • Balaton
  • Gästebuch
  • Hochstadelberg
  • Lungauurlaub 2023: Tourenbuch vom 28. Juni – Wasserweg Leisnitz bei St. Margarethen
  • Ötscher & Ybbstal
  • Schöpfl – “Bunter Blätter Wandertag”
  • Werkverzeichnis

Bernhard Baumgartner´s Autorenblog

auf wandertipp.at

Feeds
Artikel
Kommentare

An den herbstlichen Lunzer Seen

29. Oktober 2019 von Bernhard Baumgartner

Der unglaublich schöne Oktober dieses Jahres lockte mich zu einem besonderen Naturziel, noch dazu, weil die Durchsicht meines Bildarchivs etwas unbefriedigend ausgefallen war (fehlende Digitalaufnahmen, zuletzt erwandert und fotografiert mit Karl Oswald für das “Naturerlebnis NÖ” / Residenzverlag 2000). Es war höchste Zeit dazu im Vergleich mit den Verhältnissen am Lahnsattel (14. Oktober), vielleicht der ideale Termin schon vorbei? Daher kurz entschlossen dorthin aufgebrochen…

LUNZER OBERSEE – Tour am 22. 10. 2019 -  fast ständig auf Forststraßen (6 km, im Aufstieg 2 Std.)

Zufahrt über das Pielachtal. Von Lunz am See Richtung Seehof, Parkplatz 200 m vor Restaurant und knapp vor Wasser Cluster Lunz (so heißt nun die ehem. Biolog. Station) – mit Gebühr, Münzen zum Glück eingesteckt (pro Tag vier Euro). Start um 9.30 Uhr, nach kurzem Aufklaren im Pielachtal – das Dirndltal im Farbenrausch! – stecke ich hier wieder im Nebel.

Nach dem etwas unangenehm feuchten Abkürzungssteig (sonst ist alles sogar hier meist staubtrocken) lichten sich die Nebel, und am Mittersee habe ich die besten Lichtverhältnisse.

Vom Parkplatz am Biolog. Station und Restaurant Seehof vorbei zum Schloss Seehof (618 m), danach durch Kastanienallee in die Seeau (auwaldartiger Baumbestand am mäandrierenden Seebach / bei Trockenheit nur Lacken und Schotterbänke), links folgt steiler felsdurchsetzter Waldhang, bemooste Blöcke eines ztw. trockenen Zuflusses. Abkürzungssteig, wieder Forststraße (neu aufgeschüttet, Wasserzufluss für Kraftwerk Seeau vom Mittersee verlegt), ansteigend und eben in die Senke mit dem Mittersee (766 m, ¾ bis 1 Std.; Betonmauer und Wassereinfluss). Aufblick zu Felskanzel des Großen Hetzkogels.

Am Mittersee vorbei (Rastplätze) zum Straßenanstieg – nun am orografisch linken Hang, im Talboden ein Hochwald mit Bergsturzblöcken. Bergwärts steiler Blockwald (Fichten, Moose und Bärlapp), danach lichter Lärchenbestand mit Alpenrosen, wechselt zu gelockertem Bestand mit Schluchtwaldflora (Hirschzungenfarn, Mondviole; typischer Wechsel von Licht- und Schattenpflanzen). Ausblicke gegenüber und talaus auf die Felsabstürze der Luegmauer (Extremtouren). Durch die schluchtartige Engstelle der Klause (Tiefblick, alte Straßenabsicherungen) in den nächsten flachen Kessel mit Absperrungsdamm, dahinter zusammengeschwemmtes Totholz und sumpfiger Grund mit Hochstaudenflora und einzelnen Baumriesen. Weiter Anstieg gegen die mit ihren Steilhängen und Felsabbrüchen das Tal scheinbar sperrende Ellmauer, im Talschluss links ein Felsspalt mit dem unteren Ludwigfall. An Felsen entlang mit zwei kurzen Kehren höher, dann links schwenkend zum oberhalb sichtbaren Ludwigsfall. Dieser mündet in Geröll und setzt sich unterhalb der Straße fort, die sich links wendet und mit weiteren Biegungen den Trogrand des Obersee-Kessels überwindet. Dabei rechts der teilweise in Felsen eingeschnittene Seebach, der Höhlenwasserfall „Brüllender Stier“ (kurz absteigender Seitenweg) und eine dolinenartige Senke mit Lacke. Neben Felsrand zur Kreuzung der Forststraße (rechts Richtung Luckenbrunn und Pauschenalm, davon abzweigend zum Rotmoos), links Fortsetzung der neuen Forststraße Richtung Durchlassalm. Davon bei Wegweiser abzweigender Steig zur Kreuzung Richtung Herrenalm und hinab zum Seeabfluss und Rastplatz am Obersees (1114 m, 1 bis 1 ½ Std.).

Es ist nun knapp vor Mittag, daher gleich – von den Fotoblicken immer wieder abgelenkt – an die von BALDRIAN (Bäckerei Käppl St. Veit) mitgenommene Jause gemacht, dann ist die Entscheidung notwendig: auf der Forststraße an der Westseite zum Rotmoos wie damals mit Karl Oswald? Ich wähle aber, durch eine Steigspur gleich vom Rastplatz weiter angezogen, den direkten “Weiterweg” am östlichen Seeufer entlang, nicht ganz sicher, ob das auch gelingen wird…

Obersee-Umrundung (ca. 1 ½ Std., Steigspuren, alter Forstweg und weglos)

Hinweis – nur für geübte Wanderer mit Orientierungserfahrung, wasserfeste Bergschuhe unbedingt erforderlich!

Vom Rastplatz mit Idealblick über Obersee – „Schwimmende Insel“ und Dürrenstein (Tisch und Bank) – kurz am festen Seeufer entlang, dann auf Steigspur über die ziemlich stabilen Schwingrasen weiter bis zu vorspringenden Felsblöcken mit Latschenwuchs. Dahinter führt die Spur über die Schwingrasen (Pfeifengrasbestand und alle möglichen Arten von Riedgräsern, von Karl Oswald im “Naturerlebnis NÖ” bestimmt) hinaus gegen die freie Wasserfläche nahe der „Insel“. Da dieser (vermutliche) Wildwechsel nicht weiter begangen werden kann, hält man sich bereits bei den Felsblöcken im und am Randwald unterhalb der von der Jägermauer herabziehenden Steilhänge entlang, quert dabei kleine Seezuflüsse und sumpfige Randbuchten. Nun schon im hinteren Seebereich mit einer freien Wasserfläche angelangt, queren spärliche Steigspuren durch das Ried zu einem alten, schon fast verschwundenen Forstweg (in der ÖK noch als Fahrweg eingetragen). Diese entlang durch die von der Luegg herabziehende Grabenmulde, bis er sich links im Bogen hinaufwendet und durch eine schottrige Senke ein Forststraße erreicht (von der Luckenbrunnstraße und dem Rotmoos kommend). Von diesem kleinen Sattel rechts abzweigend die tief eingesenkten und teilweise mit Wasser gefüllten Fahrspuren von Rodungsmaschinen entlang. Vom See durch einen teils felsigen Rücken getrennt, werden Mulden gequert, dann kommt kurz die Seefläche in Sicht, man bleibt jedoch auf diesen Fahrspuren bis diese in eine Forststraße münden (Luckenbrunnstraße). Am einfachsten auf dieser rechts weiter zur Kreuzung vor dem Obersee.

Viel interessanter jedoch auf einem gut ausgeprägten Steig rechts abzweigend um den Riedel herum zu einer Jagdhütte. Dort Richtung Ufer hinabsteigend zu einem nur mehr schwer bemerkbaren querenden Steig. Diesem folgend wird die nordwestliche Seitenbucht des Obersees erreicht. Von der am Ufer auf Steinen errichteten Holzhütte führt eine deutliche Steigspur hinaus auf die Riedgrasfläche mit leicht erhöhten Torfmoospolstern, die beim Betreten zu schwingen beginnen. Zurück zum Ufer und auf dem Felsblöcken weiter, stellenweise in den Wald hinauf, aber kaum in den Uferbewuchs ausweichend, bis eine weitere Bucht mit unmittelbarem Wasserzugang erreicht wird. Gegenüber sieht man die „Insel“, zu der weiter rechts zwischen den festeren Schwingrasen eine von Riedgräsern (Pfeifengras) bedeckte ehemals wohl freie Wasserfläche überleitet. Von dem offensichtlich immer wieder benützten Uferplatz führt ein relativ gut ausgetretener Steig hinauf zur Forststraße, auf dieser rechts weiter, oberhalb dem Seeabfluss dahin, zur Kreuzung vor dem Obersee.

Um 12 Uhr zur See-Umrundung aufgebrochen, dauert es mit der anschließenden Nachspeise-Rast noch bis 14 Uhr, als ich mich endlich von diesem traumhaften Platz trennen kann. In Erinnerung an den Türnsee im Sommer 2018 kommt mir der Lunzer Obersee direkt einfach vor, jedenfalls weniger auspruchsvoll und irgendwie landschaftlich großzügiger, wenn auch nicht so urig wie der viel abgelegenere, schwerer erreichbare und völlig einsame Bergsee an der Nordseite des Hochtürnachs im Salzatal.

Meine Befürchtungen wegen Zehen- und Knieproblemen beim Abstieg waren zum Glück unnötig, auch wenn man dann ganz schön froh ist, den Forststraßen-bergab-Plattler hinter sich zu haben. Ich horche noch beim “Brüllenden Stier” dem Höhlenwasserfall nach, lasse mich von den nun prächtig im Nachmittagslicht leuchten Felsabbrüchen des Scheiblingsteins beeindrucken (noch mehr durch die von Werner Tippelt im “Wandererlebnis Ötscher und Ybbstaler Alpen” dort beschriebenen Extremwanderungen), und zuletzt kommt mir die ebene Strecke durch die Kastanienallee vor dem Seehof vor als ob sie leicht bergauf führe…

Nun merke ich erst, welches Glück ich mit der Beleuchtung beim Aufstieg am Mittersee hatte. Nun wird im Schatten das Licht samt den Farben immer fahler. Der Seebach besteht nach dem heuer so trockenen und heißen Hochsommer nur mehr aus einzelnen Tümpeln zwischen den bemoosten Steinen. Dafür ist der Abschiedsblick vom (großen) Lunzer See gegen das Seetal voll würdig für diesen traumhaften Tag, der mir mehr Mut für weitere Touren (vielleicht erst im nächsten Jahr) machen kann!

Geschrieben in Aktuelles & Persönliches, Allgemein, Am Wasser, Bildergalerie, Geologie, Lokationen (Orte, Berge,...), Markierungen, Meine Veröffentlichungen, Mostviertel, Mystische Plätze, Natur-Erlebniswege, Naturkalender, Ybbstaler Alpen, wandern & bergsteigen | 0 Kommentare

Comments are closed.

  • Kurzvorstellung

      Bernhard Baumgartner, "Wanderer aus Leidenschaft", Buchautor & Wanderexperte & Bildarchiv Natur und Kultur, Mitarbeiter von Land der Berge, AK NÖ, Naturfreund, Granatapfel ORF Radio NÖ Wanderexperte
  • Links

    • Blogroll

      • Familien-Wanderblog von Andreas
      • Gemeinde St. Veit / Gölsen
      • Meine Bücher im Residenzverlag
      • Startseite wandertipp.at
    • Meine Themen

      • Haute Route NÖ
      • NÖ Landesausstellung 2009
      • Wanderführer
      • Winterwanderungen
  • Archive

    • März 2024 (1)
    • Oktober 2023 (4)
    • August 2023 (1)
    • Juli 2023 (6)
    • Juni 2023 (3)
    • Mai 2023 (6)
    • März 2023 (1)
    • Januar 2023 (1)
    • Dezember 2022 (3)
    • November 2022 (6)
    • Oktober 2022 (4)
    • September 2022 (4)
    • August 2022 (7)
    • Juli 2022 (3)
    • Juni 2022 (1)
    • April 2022 (1)
    • März 2022 (4)
    • Februar 2022 (1)
    • Januar 2022 (1)
    • Dezember 2021 (1)
    • Juni 2021 (3)
    • Mai 2021 (2)
    • März 2021 (5)
    • Februar 2021 (2)
    • Januar 2021 (3)
    • Dezember 2020 (3)
    • November 2020 (6)
    • Oktober 2020 (1)
    • September 2020 (3)
    • August 2020 (1)
    • Juli 2020 (1)
    • Juni 2020 (7)
    • Mai 2020 (1)
    • März 2020 (3)
    • Februar 2020 (2)
    • Januar 2020 (2)
    • Dezember 2019 (1)
    • November 2019 (6)
    • Oktober 2019 (9)
    • September 2019 (3)
    • August 2019 (2)
    • Juli 2019 (6)
    • Juni 2019 (9)
    • Mai 2019 (2)
    • April 2019 (2)
    • März 2019 (1)
    • Februar 2019 (1)
    • Januar 2019 (4)
    • Dezember 2018 (6)
    • November 2018 (5)
    • Oktober 2018 (3)
    • September 2018 (4)
    • August 2018 (6)
    • Juli 2018 (3)
    • Juni 2018 (9)
    • Mai 2018 (4)
    • April 2018 (6)
    • März 2018 (2)
    • Februar 2018 (7)
    • Dezember 2017 (4)
    • November 2017 (14)
    • Oktober 2017 (3)
    • September 2017 (3)
    • August 2017 (6)
    • Juli 2017 (5)
    • Juni 2017 (6)
    • Mai 2017 (4)
    • April 2017 (9)
    • März 2017 (11)
    • Februar 2017 (9)
    • Januar 2017 (4)
    • Dezember 2016 (7)
    • November 2016 (4)
    • Oktober 2016 (4)
    • September 2016 (9)
    • August 2016 (3)
    • Juni 2016 (1)
    • Mai 2016 (2)
    • April 2016 (2)
    • März 2016 (8)
    • Februar 2016 (7)
    • Januar 2016 (10)
    • Dezember 2015 (11)
    • November 2015 (13)
    • Oktober 2015 (4)
    • September 2015 (7)
    • August 2015 (6)
    • Juli 2015 (8)
    • Juni 2015 (6)
    • Mai 2015 (10)
    • April 2015 (9)
    • März 2015 (6)
    • Februar 2015 (5)
    • Januar 2015 (5)
    • Dezember 2014 (8)
    • November 2014 (6)
    • Oktober 2014 (6)
    • September 2014 (3)
    • August 2014 (3)
    • Juli 2014 (6)
    • Juni 2014 (7)
    • Mai 2014 (8)
    • April 2014 (11)
    • März 2014 (7)
    • Februar 2014 (6)
    • Januar 2014 (9)
    • Dezember 2013 (8)
    • November 2013 (13)
    • Oktober 2013 (8)
    • September 2013 (8)
    • August 2013 (5)
    • Juli 2013 (13)
    • Juni 2013 (11)
    • Mai 2013 (12)
    • April 2013 (1)
    • März 2013 (9)
    • Februar 2013 (6)
    • Januar 2013 (11)
    • Dezember 2012 (3)
    • November 2012 (8)
    • Oktober 2012 (12)
    • September 2012 (13)
    • August 2012 (6)
    • Juli 2012 (8)
    • Juni 2012 (12)
    • Mai 2012 (16)
    • April 2012 (12)
    • März 2012 (9)
    • Februar 2012 (5)
    • Januar 2012 (9)
    • Dezember 2011 (9)
    • November 2011 (12)
    • Oktober 2011 (12)
    • September 2011 (9)
    • August 2011 (3)
    • Juli 2011 (3)
    • Juni 2011 (12)
    • Mai 2011 (11)
    • April 2011 (11)
    • März 2011 (9)
    • Februar 2011 (15)
    • Januar 2011 (9)
    • Dezember 2010 (10)
    • November 2010 (2)
    • Oktober 2010 (3)
    • September 2010 (2)
    • August 2010 (1)
    • Juli 2010 (7)
    • Juni 2010 (14)
    • Mai 2010 (11)
    • April 2010 (7)
    • März 2010 (12)
    • Februar 2010 (12)
    • Januar 2010 (18)
    • Dezember 2009 (19)
    • November 2009 (7)
    • Oktober 2009 (11)
    • September 2009 (6)
    • August 2009 (9)
    • Juli 2009 (15)
    • Juni 2009 (18)
    • Mai 2009 (3)
    • April 2009 (20)
    • März 2009 (4)
    • Februar 2009 (20)
    • Januar 2009 (13)
    • Dezember 2008 (24)
    • November 2008 (22)
    • Oktober 2008 (23)
    • September 2008 (15)
    • August 2008 (23)
    • Juli 2008 (17)
    • Juni 2008 (16)
    • Mai 2008 (2)
  • Kategorien

  • Abonnement

    Email-Abo neuer Beiträge
    RSS-Feed Beiträge
    RSS-Feed Kommentare
  • Anmeldung

    Login
    User-Neuanmeldung / Blog-Registrierung
  • Letzte Kommentare

    • MeliNo Gravatar bei Hainburger Berge und Nationalpark-Auwald bei Stopfenreuth, frühsommerliche Tour in den “fernen Osten” Niederösterreichs
    • Dr. Walter K. RottensteinerNo Gravatar bei web DSCN7018
    • bernhard baumgartnerNo Gravatar bei Krems – kurios! – eine Stadtrunde auf dem Welterbesteig
    • Ramona KitzmüllerNo Gravatar bei In den Wäldern der Koralpe…
    • Ramona KitzmuellerNo Gravatar bei In den Wäldern der Koralpe…

Bernhard Baumgartner´s Autorenblog © 2025 Alle Rechte Vorbehalten.

MistyLook made free by Web Hosting Bluebook
Übersetzung von Fabian Künzel