Kältewelle – Sonnentag wie auf der Hebalm wäre herrlich!
27. Februar 2018 von Bernhard Baumgartner
Die Woche von Ende Februar auf Anfang März 2018 hat uns nach langer Zeit wieder eine sprichwörtlich “Sibirische Kälte” beschert! Nicht nur mit Temperaturen unter minus 10 Grad und Extremwerten unter minus 20 Grad in exponierten Lagen. Dazu ist die gesamte Wetterstimmung sibirisch – tiefliegendes Wolkengrau mit Hochnebel, sehr gedämpft einfach – sodass man sich endlich einen strahlenden Wintertag wünscht, auch wenn es bitterkalt draußen ist.
Ein solches Erlebnis hatten wir bei unserem “Winterurlaub” im steirischen Schwanberg am dritten Tag, Donnerstag 15. Februar, auf der HEBALM. Eigentlich hatten wir die Langlauf- bzw. Backcountry-Ausrüstung nur deswegen mitgenommen, weil wir das Gelände auf der Hebalm bereits als geeignet dafür kennengelernt hatten. Allerdings blühten damals die Krokusse!
Ende März war das, nun sind wir ein Monat früher dran, und noch dazu hat es im Koralpen-Gebiet zuletzt extrem viel geschneit. Auf der Weinebene hatten wir tags zuvor schon die unglaublichen Schneemengen erlebt, allerdings bei etwas trübem Wetter. Dieser Tag begann (wie immer in Schwanberg, bedingt durch die Lage des Hotel Moorbad im Kloster) schon mit einem phänomenalen Morgenrot, und bald strahlte die Sonne von einem klaren Himmel – sehr kalt war es dazu auch noch! Also nichts wie hinauf zu unserer Langlaufhoffnung auf der Hebalm…
Die Auffahrt erfolgte von Deutschlandsberg auf einer ebenfalls gut ausgebauten Straße, zuerst ins Wildbachtal (der Urheimat des Schilcherweins), dann in einigen Kehren hinauf zu einem der typischen langgestreckten Bergrücken der Koralpe. Kleine Bergsiedlungen wie St. Oswald und Kloster, dazwischen Einzelhöfe und dichte Wälder, bis die Passmulde der Hebalm erreicht war. Eigentlich führt die Straße noch ein Stück höher, und dort gab es bis vor kurzer Zeit noch ein ganz gut ausgebautes Schigebiet – alles nun geschlossen. Es gibt nur mehr die Kluglifte beim Alpengasthof, aber was hier geboten wird, ist schon erstaunlich – ein hübscher Pistenhang, eine Rodelbahn, eine Hundeloipe! Die richtigen Loipen gibt es aber erst ein Stück weiter, und die ganze Szenerie ist hier so einladend, dass wir nicht mehr weitersuchen wollen. Im Gasthof erfahre ich auch das lohnendste naheliegende Ziel, wie auch Hinweistafeln zeigen – Freiländer Alm Hütte geöffnet, dazu soll es einen geräumten Weg bis zum “Dritten Windradl” geben. Denn auch hier gibt es wie auf der Weinebene / Handalm seit kurzem Windkraftanlagen. Also entschließen wir uns gleich zu einer Winterwanderung, denn abseits vom geräumten Weg geht ohne Loipe nichts Vernünftiges…
Vorbei an der Hundeloipe und der durch einen Schülerschiausflug stark belebten Rodelbahn gehen wir den geräumten Fahrweg entlang über eine Anhöhe hinweg, wo damals die Illyrischen Krokusse so üppig blühten. Dahinter erstreckt sich eine Almlandschaft mit einem bemerkenswerten Moorgebiet – alles nun tief verschneit… Bei der Hütte gibt es keinen Weiterweg, also ein kurzes Stück zurück und auf dem zu den Windrädern führten Fahrweg bequem weiter. Die Landschaft ist sehr hübsch, Waldränder und ein verschneiter Teich, darüber ragen die Windrädern.
Um den nächsten Bergrücken geht es locker herum, immer wieder hübsche Ausblick gegen die Handalm und hinaus ins östliche Vorland, allerdings durch Dunst etwas gedämpft, sonst pralle Sonne. Der Fahrweg zieht unterhalb und rund um die Windräder weiter, zur Wartung stehen sogar Fahrzeuge bereit, und Warntafeln weisen auf die Gefahr von abfallenden Eisstücken hin. Heute unverdächtig, im Gegenteil voll schöne Winterstimmung, die wir wirklich bis zum “Dritten” also entferntesten Windrad genießen können.
Dann geht es wieder auf der gleichen Strecke zurück, nun schon von etlichen Spaziergängern besucht, kein Wunder an einem so herrlichen Tag! Bei weniger tiefem Schnee hätten wir wohl die Runde um das Hochmoor gespurt, die wir beim Krokuserlebnis bewandert haben. So kommen wir gerade rechtzeitig zurück zum Alpengasthof bei den Klugliften, der in der ÖK als Rehbockhütte bezeichnet wird. Die Rückfahrt nach Schwanberg dauert zwar etwas länger als von der Weinebene, aber wir kommen gut im Hotel an und genießen den letzten ganzen Urlaubstag im Moorbad-Hotel.