Urlaub im Gasteiner Tal
5. September 2017 von Bernhard Baumgartner
Nach der erlebnisreichen ersten Jahreshälfte wäre eigentlich “Sommer zuhause” angesagt gewesen. Aber die knapp aufeinander folgenden Hitzewellen haben diesen Vorsatz gekippt – Hochsommer ist zwar in unserem Haus und Garten fast niemals unangenehm, aber am besten verbringt man die heißesten Tage des Jahres doch im Gebirge…
Die fast pünktlich an Wochenenden aufziehenden Schlechtwetterfronten hielten es auch am 20. August so – bei unserem Eintreffen in Bad Hofgastein zeigte sich der fast 3000 m hohe Silberpfennig sogar schon im Neuschneekleid! Über Nacht zum Montag klarte es zwar etwas auf, aber immer noch gab es eine Menge Wolken, dazu frischen Nordwestwind und herbstlich wirkende Temperaturen. Aber immerhin, am Morgen zeigte sich der Balkonblick schon etwas freundlicher…
Inzwischen hatten wir schon die Ferienwohnung im Haus Erika am Eisenstein Nr. 11 in Bad Hofgastein bezogen – mit der Villa Erika daneben ein äußerst komfortables Urlaubsdomizil der SOWEGENO (Info im Internet). Am nächsten Tag (Montag, 21. August) machten wir die für uns schon traditionelle Wanderung ins Angertal - ein bisschen aklimatisieren und schauen, was die Natur so “hergibt”. Gleich vorweg genommen, Schwammerl gab es heuer schon, aber Heidelbeeren leider überhaupt nicht, also eine Hälfte der urlaubsmäßigen Nebenbeschäftigungen war damit ausgefallen…
Im Vorjahr war eine touristischer Höhepunkt im Gasteiner Tal das “GIPFEL GONDELN” zwischen Schlossalm und Stubnerkogel. Diese Veranstaltung hat wohl solch großen Anklang gefunden, dass heuer bereits mehrfach der Termin dazu angesetzt war, für uns gleich passend am nächsten Tag, Dienstag 22. August. Das Wetter hielt zwar nicht, was es anfangs versprach, vor allem waren die Dreitausender in Wolken gehüllt. Aber immerhin blieb es ganzen Tag trocken, die übrige Aussicht war nicht schlecht, und dazu gab es eigentlich gutes Wanderwetter von den Temperaturen her. Unser “Gipfel-Schaukel-Tag” (pro Person Tageskarte 27 Euro) verlief folgendermaßen:
Start mit Auffahrt per Schrägaufzug und Gondelbahn zur Schlossalm, dort geht es um 10 Uhr ans fast schon zu gemütliche Wandern. Die beiden vorigen Bilder zeigen die Verhältnisse – der große Speicherteich gehört zu den gut ausgebauten Spazierwegen dort oben. Die Natur ist von der Hitze des bisherigen Sommers gezeichnet – das Heidekraut blüht zwar recht nett, aber sonst ist die Blumenwelt doch schon recht mitgenommen und herbstlich wirkend. Das Panorama von Tischlerkar und Ankogel fehlt uns heute. Daher geht es gleich mit der Kasereckbahn hinunter ins Angertal und gegenüber mit der Senderbahn hinauf zum Stubnerkogel.
Während man fast immer allein in der Gondel sitzen, spielt es sich bei den Berg- und Talstationen wirklich recht ab. Bergeinsamkeit ist bei einer solchen Veranstaltung selbstverständlich nicht zu erwarten! Wenn man aber etwas abseits der Gipfelspazierwege ins Gelände hinaus “grast”, lässt man den Trubel bald hinter sich. Nicht aber bei der Hauptattraktion des Stubnerkogels, der Seilbrücke, einem besonders bei der ersten Begehung imposanten Erlebnis. Wir haben vor kurzem eine solche Anlage am Hochkar kennengelernt und sind daher nicht überrascht. Die Gasteiner Seilbrücke kann auch nicht mehr als die am Hochkar, nämlich etwas schaukeln, und der wegen dichterer Bewölkung etwas getrübte Ausblick (ganz im Gegensatz zu unserem Besuch 2016) hebt auch nicht gerade die Stimmung.
Der Stubnerkogel ist wirklich total verbaut, und auf den Gipfelwegen wimmelt es nur so von Besuchern. Wir gehen nur das kleine Stück bis zur Aussichtskanzel mit Tiefblick auf Böckstein, und an diesem Tag wollen wir nicht nach Badgastein hinunterfahren zum Autobus nach Hofgastein. Sondern wir machen die “Gipfelschaukel” auch gleich wieder retour – vielleicht klart es nachmittags doch etwas auf?
Das ist leider alles, was sich vom “Ankogel im Neuschneekleid” zu zeigen beliebt… daher spazieren wir wieder zurück zur Senderbahn und sehen uns die Seilbrücke noch einmal an. Bei der Talfahrt ins Angertal gibt es aber für uns einen “Ausreißer”, denn Anni hat schon bei der Auffahrt am Waldrand aus der Gondel heraus etliche Eierschwammerl leuchten gesehen… daher: SEILBAHNGONDEL MIT PILZUNTERBRECHUNG !
Bei der Mittelstation der Senderbahn, etwas oberhalb vom Angertal auf etwa 1400 m, steigen wir aus der Gondel und wechseln in die steilen Bergwälder. Mit etwas Glück finden wir ein paar Stellen mit Eierschwammerln, immerhin hat sich so die Unterbrechung ausgezahlt. Und schon wieder geht es bergwärts, etliche hundert Höhenmeter bis aufs Kasereck. Zum geplanten Herumbummeln auf der Schlossalm reicht aber das Wetter nicht, eher schaut es nach einem “Spritzer” aus, und daher gehen wir zügig auf dem gewöhnlichen Weg beim Speicherteich vorbei zur Bergstation an der Niederen Scharte. Bei der Talfahrt sind dann die bereits im Bau befindlichen Veränderungen der Schlossalm-Erschließung zu sehen, etwa ein riesiger Speicherteich, dazu Fundamente und Betonteile von Tragstützen und Stationen. Der Berg wird richtig zerwühlt dadurch! Im nächsten Sommer soll der Betrieb völlig eingestellt werden, und los geht es auf der Schlossalm (zumindest so die Planung) erst wieder in der Wintersaison 2018/19. Na, wenn wir eventuell dann nicht Pistenfahren, wollen wir uns die neuen gigantischen Anlagen zumindest anschauen…. also Winterurlaub doch noch vorprogrammiert!