• Home
  • Balaton
  • Gästebuch
  • Hochstadelberg
  • Lungauurlaub 2023: Tourenbuch vom 28. Juni – Wasserweg Leisnitz bei St. Margarethen
  • Ötscher & Ybbstal
  • Schöpfl – “Bunter Blätter Wandertag”
  • Werkverzeichnis

Bernhard Baumgartner´s Autorenblog

auf wandertipp.at

Feeds
Artikel
Kommentare

Ebenwald – immer wieder ein Genuss!

19. Februar 2016 von Bernhard Baumgartner

Schon für meine Eltern gehörte es in ihrer Jugend zur Gewohnheit, am Wochenende von Rainfeld auf den Ebenwald zu gehen. Meine Mutter und meine Tante hatten dort sogar eine enge Freundin, die “Kaltenreiter Fanny” (Frau Wiesbauer vom Kaltenreiter-Hof). Dort waren sie von den im Tal herrschenden Wirrnissen der Zwischenkriegszeit weit entfernt und verbrachten ihre liebste Zeit am Ebenwald oben “wie in einer anderen Welt”. In der Nachkriegszeit übernachtete ich als Kind mit meinen Eltern sogar einmal beim Kaltenreiter, als wir über die Reisalpe zur Hinteralm wandern wollten. Ich erinnere mich noch an die Jause, die wir von der Fanny mitbekamen – Bauernbrot mit Butter und harte Eier, das hatte so um 1947 noch viel zu bedeuten… Mit den beiden Söhnen der Fanny, dem Kaltenreiter Sepp und seinem Bruder Toni war es für mich später eine willkommene Zusammenarbeit, für die ich noch immer dankbar bin, als für das St. Veiter Häuserbuch den abgekommenen Häuser am Egger Sand nachgeforscht wurde.

So ist es nicht verwunderlich, dass wir bei passendem Wetter auf den Ebenwald fahren, um einfach schnell “hoch hinaus” zu kommen. Leider gab es schon länger keine ausreichende Schneelage, dass wir die neuerdings wieder geplante Loipe hätten belaufen können oder einfach einen Tourenlauf durch das freie Gelände zu machen. Immerhin haben wir im heurigen dürftigen Winter einen wunderschönen Schneetag auf der Kiensteiner Öd erleben können (im Blog und facebook, dort mit überraschend starkem Echo aufgenommen!).

Am Samstag, 13. Februar, war dann wieder ein solcher passender Tag – frischer Schnee, überraschendes Aufklaren bei mittlerem Frost, die Straßenauffahrt kein Problem (außerdem gut gestreut). Vom noch fast leeren Parkplatz bei eisigem Nordwestwind hinüber zum Kaltenreiter und gleich rechts weiter über den weiten Sattel Richtung Traxlerhof (die Frau Lampl von dort betreut Anni beim Besuchsdienst). Nun öffnet sich der Blick nach Osten und Süden, der nahe Unterberg beherrscht das Blickfeld, und der Schneeberg ist ohnehin “eine Wucht” im Panorama.

Eigentlich lag sehr wenig Schnee, obwohl es am Vortag bis ins Tal  so dicht geschneit hatte, denn der heftige Sturm hatte ganze Arbeit geleistet! Die besondere Überraschung war, dass es mit plötzlich aufkommendem Südstau ganz schnell klar wurde und der Himmel blitzblau leuchtete. Dazu einige Bilder:

Leicht links haltend kommt man am Ende der Traxlerwiese zu einem “Hausmarterl”, wo nach Frau Lampl im Frühling Schneeglöckchen und Krokusse blühen sollen (da werden wir hoffentlich zeitgerecht hinkommen, aber es wird noch dauern… während bei uns im Garten alles voll blüht, ist etwa von den Märzenbechern auf der Sumpfwiese nordlich vom Göllersreiter im Wiesenwienerwald noch nichts zu sehen).

Die folgende Wiese geht es gleich schräg hinan, bis wir bei der Baumzeile oberhalb zur sogenannten Mahhoid kommen (ich hoffe, mich richtig zu erinnern, jedenfalls kann “Mahhoid” eine Wiese bedeuten, die sowohl gemäht als auch später beweidet wird). Hier ist eine der riesigen Rotbuchen gefällt worden, und die Holzmugel liegen wie urweltliche Gestalten übereinander getürmt da. Bilder davon sieht man in “Annis Bilderalbum” in meinem facebook “Wandertipp bernhard baumgartner” (bei sinnvoller Nutzung zahlt sich facebook wirklich aus, denn die Bildberichte der virtuellen Bergfreunde ermöglichen das Miterleben aktueller Touren, ich verweise u. a. auf Auer Karl, Robert Rosenkranz, Franz Sturmlechner und Stefanie Bartl, das Dolomitenalbum einer italienischen Bloggerin ist zum Beispiel ebenso umwerfend wie die Bilder der Freunde des Waldviertels, ganz abgesehen von den intensiven Führungen von Dorli und Jonny Berger im Zwalk).

Nun führt die vom Egger Sand kommende blaue Markierung rechts weiter zum Schwarzwaldeck, von dem ich diesmal gar kein Bild bringe, aber in meinem Blog findet man unter > Suche: Schwarzwaldeck , sicher einen Beitrag. Dieser blauen Markierung folgen wir dann zurück zum Egger Sand mit meiner “geliebten Ferne” – habe ich wahrscheinlich schon einmal bei einer Wanderung zu den Schneeglöckerln auf der Hahnwiese (> Suche im Blog: Hahnwiese) erzählt. Das ist eine Tränklacke, umrahmt vom roten Boden und Steinblöcken der Gosauschichten, in der sich im Frühjahr Unmengen von Kaulquappen tummeln, übrigens seit vorigem Jahr mit einer Baumstammbank der Landjugend ein bequemer Rastplatz (oder auf der Parkbank neben der Hütte).

Den Zaun entlang gehen  oder stapfen wir dann südwärts hinauf zum Höhenrücken vor der Ebenwaldmulde mit seiner Reihe schöner alter Bäume und – dem “Kaltenreiter-Stiegl”, einem originalen Zaunüberstieg, heuer ganz neu hergerichtet. Mit den nächsten Schritten bergab öffnet sich dann einer der prächtigsten Voralpenblicke – über den Kaltenreiter hinweg auf den von Hochstaff und Reisalpe überragten Ebenwald. Als 1976 mein erstes Buch, der Wander- und Landschaftsführer “Die Voralpen an Traisen”, in grün kariertem Kleid und mit einem Bild des überragenden Lilienfelder Fotografen Wilhelm Wagner (dessen Vater ist auf einem Gemälde bei einer Schitour auf den Ötscher verewigt, ich glaube es in einer früheren Landesausstellung gesehen zu haben). Als also dieser Führer im Geschäft in Kleinzell angeboten wurde (wegen Vertrieb über Kaufläden und Trafiken wahrscheinlich so erfolgreich verkauft), meinte der Herr Wiesbauer vulgo Kaltenreiter (Mann der Kaltenreiter Fanny): “Da ist ja unser Haus drin, das möcht ich gleich haben”….

Inzwischen hatte sich die Bewölkung schon wieder verdichtet, und welch ein Glück hatten wir, schon am frühen Vormittag aufgebrochen zu sein!

Geschrieben in Aktuelles & Persönliches, Allgemein, Bildergalerie, Geologie, Kinderwagen & Handicap-Touren, Langlauftouren, Markierungen, Meine Veröffentlichungen, Mostviertel, Natur-Erlebniswege, Naturkalender, Rundwanderwege, Schneeschuhtouren, St. Veit an der Gölsen, Winterwanderungen | 4 Kommentare

4 Reaktionen zu “Ebenwald – immer wieder ein Genuss!”

  1. am 19 Feb 2016 um 18:321HerbertNo Gravatar

    Wie schön es war , als Kind von Salzerbad aus zum Türkenloch und auf die Ebenwaldhöhe zu gehen, mit vielen anderen Kindern – richtig aufregend damals, 1948 !

  2. am 19 Feb 2016 um 20:432Bernhard BaumgartnerNo Gravatar

    Herbert, jetzt wirst Du vielleicht verwundert sein – ich (geb. 1942) wuchs im nahen Rainfeld auf und wurde wegen Schilddrüsentbc (wie damals ein hoher Prozentsatz der unterernährten Kinder) ins fast benachbarte Salzerbad “zur Erholung” geschickt, wahrscheinlich1946 oder 47. In meiner Erinnerung ein wahres Drama oder besser ein unvorstellbares Trauma, wie man einem von Mutter, Tante und Großvater (mein Vater kam damals erst kurz zuvor aus zum Glück westlicher Kriegsgefangenschaft) behüteten Kind antun konnte… Dabei war es für die vielen Kinder aus allen möglichen Gegenden, vor allem wohl Wien, sicher ganz schön dort, mitten in den Bergen. Ich weiß nur noch, dass sich ein oder zwei ältere Mädchen (wahrscheinlich auch aus unserer Gegend dorthin verfrachtet) um mich angenommen haben, aber insgesamt hatte ich lange Zeit ein Grauen vor dieser Örtlichkeit. Jetzt schaut ja alles anders aus, und die Kuranstalt (Anstalt!) gehört ja zu einem Gesundheitskonzern, der auch Perchtoldsdorf führt, wo ich nach meiner KnieOP so gut auf die Beine gebracht wurde.
    Alles Gute und beste Grüße! Bernhard

  3. am 20 Feb 2016 um 11:553HerbertNo Gravatar

    Lieber Bernhard,

    herzlichen Dank für Deine Erläuterungen !
    Auch ich, geb. 1939, wurde 1948 als “Wiener Kind” nach Salzerbad zur Erholung geschickt; damals gehörte Salzerbad der Evangelischen Kirche und wurde – auch noch Jahre danach – für Sommeraufenthalte genutzt.
    Für uns Wiener war’s damals eine abenteuerliche Weltreise ( Zug von Wien – Meidling über Leobersdorf nach Hainfeld – von dort ging es mit einem Lastwagen nach Salzerbad ); die ersten drei Tage habe ich vor lauter Heimweh nur geweint. Aber dann, nach und nach, begann es mir zu gefallen; der grosse Teich zum Baden, die Spiele mit den anderen Kindern und die Ausflüge ! – so wie der vorhin von mir erwähnte; dort begann ich mich für einiges aus der Natur zu interessieren; Salzkristalle, Baumarten, das Türkenloch – um einige zu nennen.
    Und jetzt freue ich mich immer wieder, nach Salzerbad zu kommen.

    Nochmals herzlichen Dank und liebe Grüsse aus Wien !

  4. am 20 Feb 2016 um 11:564EliPNo Gravatar

    Wunderschöne Bilder und Beschreibung! Danke fürs virtuelle Mitwandern-Lassen. Sitz noch immer daheim und huste. Aber jetzt gottseidank schon deutlich weniger. Vielleicht nächstes WE mal probieren, ein bissl rumgehen.

  • Kurzvorstellung

      Bernhard Baumgartner, "Wanderer aus Leidenschaft", Buchautor & Wanderexperte & Bildarchiv Natur und Kultur, Mitarbeiter von Land der Berge, AK NÖ, Naturfreund, Granatapfel ORF Radio NÖ Wanderexperte
  • Links

    • Blogroll

      • Familien-Wanderblog von Andreas
      • Gemeinde St. Veit / Gölsen
      • Meine Bücher im Residenzverlag
      • Startseite wandertipp.at
    • Meine Themen

      • Haute Route NÖ
      • NÖ Landesausstellung 2009
      • Wanderführer
      • Winterwanderungen
  • Archive

    • März 2024 (1)
    • Oktober 2023 (4)
    • August 2023 (1)
    • Juli 2023 (6)
    • Juni 2023 (3)
    • Mai 2023 (6)
    • März 2023 (1)
    • Januar 2023 (1)
    • Dezember 2022 (3)
    • November 2022 (6)
    • Oktober 2022 (4)
    • September 2022 (4)
    • August 2022 (7)
    • Juli 2022 (3)
    • Juni 2022 (1)
    • April 2022 (1)
    • März 2022 (4)
    • Februar 2022 (1)
    • Januar 2022 (1)
    • Dezember 2021 (1)
    • Juni 2021 (3)
    • Mai 2021 (2)
    • März 2021 (5)
    • Februar 2021 (2)
    • Januar 2021 (3)
    • Dezember 2020 (3)
    • November 2020 (6)
    • Oktober 2020 (1)
    • September 2020 (3)
    • August 2020 (1)
    • Juli 2020 (1)
    • Juni 2020 (7)
    • Mai 2020 (1)
    • März 2020 (3)
    • Februar 2020 (2)
    • Januar 2020 (2)
    • Dezember 2019 (1)
    • November 2019 (6)
    • Oktober 2019 (9)
    • September 2019 (3)
    • August 2019 (2)
    • Juli 2019 (6)
    • Juni 2019 (9)
    • Mai 2019 (2)
    • April 2019 (2)
    • März 2019 (1)
    • Februar 2019 (1)
    • Januar 2019 (4)
    • Dezember 2018 (6)
    • November 2018 (5)
    • Oktober 2018 (3)
    • September 2018 (4)
    • August 2018 (6)
    • Juli 2018 (3)
    • Juni 2018 (9)
    • Mai 2018 (4)
    • April 2018 (6)
    • März 2018 (2)
    • Februar 2018 (7)
    • Dezember 2017 (4)
    • November 2017 (14)
    • Oktober 2017 (3)
    • September 2017 (3)
    • August 2017 (6)
    • Juli 2017 (5)
    • Juni 2017 (6)
    • Mai 2017 (4)
    • April 2017 (9)
    • März 2017 (11)
    • Februar 2017 (9)
    • Januar 2017 (4)
    • Dezember 2016 (7)
    • November 2016 (4)
    • Oktober 2016 (4)
    • September 2016 (9)
    • August 2016 (3)
    • Juni 2016 (1)
    • Mai 2016 (2)
    • April 2016 (2)
    • März 2016 (8)
    • Februar 2016 (7)
    • Januar 2016 (10)
    • Dezember 2015 (11)
    • November 2015 (13)
    • Oktober 2015 (4)
    • September 2015 (7)
    • August 2015 (6)
    • Juli 2015 (8)
    • Juni 2015 (6)
    • Mai 2015 (10)
    • April 2015 (9)
    • März 2015 (6)
    • Februar 2015 (5)
    • Januar 2015 (5)
    • Dezember 2014 (8)
    • November 2014 (6)
    • Oktober 2014 (6)
    • September 2014 (3)
    • August 2014 (3)
    • Juli 2014 (6)
    • Juni 2014 (7)
    • Mai 2014 (8)
    • April 2014 (11)
    • März 2014 (7)
    • Februar 2014 (6)
    • Januar 2014 (9)
    • Dezember 2013 (8)
    • November 2013 (13)
    • Oktober 2013 (8)
    • September 2013 (8)
    • August 2013 (5)
    • Juli 2013 (13)
    • Juni 2013 (11)
    • Mai 2013 (12)
    • April 2013 (1)
    • März 2013 (9)
    • Februar 2013 (6)
    • Januar 2013 (11)
    • Dezember 2012 (3)
    • November 2012 (8)
    • Oktober 2012 (12)
    • September 2012 (13)
    • August 2012 (6)
    • Juli 2012 (8)
    • Juni 2012 (12)
    • Mai 2012 (16)
    • April 2012 (12)
    • März 2012 (9)
    • Februar 2012 (5)
    • Januar 2012 (9)
    • Dezember 2011 (9)
    • November 2011 (12)
    • Oktober 2011 (12)
    • September 2011 (9)
    • August 2011 (3)
    • Juli 2011 (3)
    • Juni 2011 (12)
    • Mai 2011 (11)
    • April 2011 (11)
    • März 2011 (9)
    • Februar 2011 (15)
    • Januar 2011 (9)
    • Dezember 2010 (10)
    • November 2010 (2)
    • Oktober 2010 (3)
    • September 2010 (2)
    • August 2010 (1)
    • Juli 2010 (7)
    • Juni 2010 (14)
    • Mai 2010 (11)
    • April 2010 (7)
    • März 2010 (12)
    • Februar 2010 (12)
    • Januar 2010 (18)
    • Dezember 2009 (19)
    • November 2009 (7)
    • Oktober 2009 (11)
    • September 2009 (6)
    • August 2009 (9)
    • Juli 2009 (15)
    • Juni 2009 (18)
    • Mai 2009 (3)
    • April 2009 (20)
    • März 2009 (4)
    • Februar 2009 (20)
    • Januar 2009 (13)
    • Dezember 2008 (24)
    • November 2008 (22)
    • Oktober 2008 (23)
    • September 2008 (15)
    • August 2008 (23)
    • Juli 2008 (17)
    • Juni 2008 (16)
    • Mai 2008 (2)
  • Kategorien

  • Abonnement

    Email-Abo neuer Beiträge
    RSS-Feed Beiträge
    RSS-Feed Kommentare
  • Anmeldung

    Login
    User-Neuanmeldung / Blog-Registrierung
  • Letzte Kommentare

    • MeliNo Gravatar bei Hainburger Berge und Nationalpark-Auwald bei Stopfenreuth, frühsommerliche Tour in den “fernen Osten” Niederösterreichs
    • Dr. Walter K. RottensteinerNo Gravatar bei web DSCN7018
    • bernhard baumgartnerNo Gravatar bei Krems – kurios! – eine Stadtrunde auf dem Welterbesteig
    • Ramona KitzmüllerNo Gravatar bei In den Wäldern der Koralpe…
    • Ramona KitzmuellerNo Gravatar bei In den Wäldern der Koralpe…

Bernhard Baumgartner´s Autorenblog © 2025 Alle Rechte Vorbehalten.

MistyLook made free by Web Hosting Bluebook
Übersetzung von Fabian Künzel